Latex ein Risiko besonders aus Erdöl aber auch natur

Frage:

Ich werde mir einen Futon zulegen und bin auf eine interessante Frage gestoßen, weiß aber nicht ob Sie damit auch Erfahrung haben. Gute Futons haben wohl einen Latexkern. 

http://futon24.de/Futons2.html

 

Ich habe zwar keine Latexallergie, wollte aber bei der Wahl des Bettes gut überlegen und bin auf folgendes gestoßen:

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Das Material Naturlatex von Synthese-Latex aus Erdöl zu unterscheiden ist für den Laien unmöglich. Oft wird der teuere Latex mit Kreide oder Kalk "gestreckt". Auch werden Matratzen mit nur 2% Naturlatexanteil als Naturlatex-Matratzen verkauft, wobei es durchaus Matratzen mit nahezu 100% Naturlatexanteil im Handel gibt.

Um den fehlenden gesetzlichen Schutz des Begriffs Naturlatex auszugleichen, wurde Ende 1994 der Qualitätsverband umweltverträgliche Latexmatratzen e.V. (QUL) gegründet, der das QUL-Qualitätssiegel entwickelte. Seit 1997 vergibt der QUL das Qualitätssiegel bzw. das Zertifikat an Naturlatex-Produkte nach sorgfältiger und umfassender Laboranalyse.Das QUL Zertifikat verhindert, dass in Latexmatratzen folgende Inhaltsstoffe in bedenklichen Konzentrationen vorkommen:

 

    * Flüchtige organische Verbindungen (VOC)

    * Pestizide

    * Gesundheitsschädigende Schwermetalle

    * Pentachlorphenol (PCP) 

 

Es scheint ein gewaltiger Unterschied zu sein ob Naturlatex oder Erdöllatex verarbeitet wird.

 

Antwort:

es ist im allgemeinen ein großer Unterschied bzgl. Schadstoffpalette bei natürlichem Latex  und Erdöllatex.

Doch ganz ohne Chemie geht es auch bei Naturlatex nicht. Härter/Vulkanisationsbechleuniger sind unverzichtbar - können jedoch auch später im Gebrauch noch z.B. Nitrosamine abspalten. Ein weiteres Risiko sind Rückstände von Pestiziden und Schwermetallen.

Generell ist Latex aber ein sehr starkes Allergen, d.h. bei Kontakt entsteht sehr häufig eine Sensibilisierung. Zudem gelten Latexallergien als besonders gefährlich, im medizinischen Bereich sind Todesfälle durch Latexhandschuhe bekannt. Daher raten wir unseren Patienten prinzipiell von latexhaltigen Matratzen ab.

Um den Liegekomfort von harten Matratzen wie Kapok oder Baumwolle zu verbessern kann man ein flexsibles Lattenrost und ein oder zwei Unterbetten (z.B. Wolle ohne Pestizide) verwenden. Sofern Sie ein Bettgestell für Ihr Futon verwenden möchten und nicht wie original hart auf dem Boden schlafen wollen (wovon ich generell abrate).

Falls Sie auf ein Futon mit Latex nicht verzichten möchten empfehle ich Ihnen eine Matratze mit einem möglichst dünnem Latexkern und drumherum dicken schadstofffreien Baumwollvliesen aus k.b.A . "Gute " Latexmatratzen sind z.B. erhältlich bei www.grueneerde.de, hier würde ich jedoch auf die standardmäßig  eingestreuten Lavendelblüten verzichten - kann dann jedoch nicht zurückgegeben werden. Wenn möglcih vorher Probeliegen.

Falls Sie woanders kaufen möchten würde ich zusätzlich auf Folgendes achten auf:

Viele Grüße und einen hoffentlich gesunden und erholsamen Schlaf

Elke Hahn

Baubiologin (IBR)