Daunderer
Klinische
Toxikologie der Gegengifte
ecomed
Inhaltsübersicht
1 Vorwort
2 Inhaltsverzeichnis
3 Notfalldaten
4 Das ABC der toxikologischen Notfallhilfe
5
Gegengifte
5.1 Allgemeines
5.2 Einzelstoffinformationen
6 Stichwortverzeichnis
7 Autorenverzeichnis
1.. Vorwort
Als »Gegengifte« werden heute
alle Therapeutika bezeichnet, die pharmakologisch
wirksam die Wirkung von Giften abschwächen oder aufheben.
Es werden die Medikamente
aufgelistet, die sich beim Autor im Alltag der Klinischen Toxikologie bewährt haben. Aus
didaktischen Gründen werden in allerletzter Zeit überholte, aber wirkungsvolle
Substanzen mit
aufgeführt; jedoch werden ihre heutigen Alternativen genannt. Wichtige
Antidote, über die in der allgemein zugänglichen Literatur wenig berichtet wird, und über
die der Autor spezielle neue und eigene Erfahrungen besitzt, werden
umfangreich abgehandelt. Hierzu gehören die Medizinalkohle, PEG 400, Physostigmin und DMPS.
Über sehr wichtige Antidote» die aufgrund des neuen Arzneimittelgesetzes noch nicht im
Handel sind, berichten wir aus unseren persönlichen Erfahrungen. Es gehören
hierzu DMPS-Ampullen und das Imidazobenzodiazepin, Die Gegengifte folgen dem
Gegengift-Nummern-System von 1-82, das der Autor entwickelte, und
das als verbindliches System von den Gifmotrufzentralen
übernommen worden
ist (die Nummern 5,29,58 sind gegenwärtig nicht belegt). —Die Untergliederung
der einzelnen Gegengifte entspricht den Empfehlungen der deutschen
Giftnotrufzentralen, Da dieser Band aus dem »Handbuch Klinische Toxikologie«
entwickelt worden ist, wurde die spezifische Seitenzählung des Handbuches beibehalten:
die einzelnen Gegengifte beginnen jeweils auf Seite l, da zu ihrer Auffindung
nicht die Seitenzahl, sondern das Gegengift- Numerierungssystem
maßgebend ist. - Ahnlich sind wir mit den Kapiteln
verfahren,
die als wichtige Zusatzinformation integriert worden sind: Notfalldaten, das
ABC der toxikologischen Notfallhilfe und allgemeine Informationen zu den
einzelnen Gegengiften. - Wir stellen auf diese Weise die Kongruenz zum Handbuch
her, vermeiden Mißverständnisse und garantieren nach
wie vor den raschen
Zugriff zur gewünschten Information.
Das Notfall-Arbeitsblatt,
welches das ABG der toxikologischen Norfallhilfe
darstellt, ist als stets greifbares Lesezeichen beigefügt.
Bei der »Indikation« wird neben
den nach dem Arzneimittelgesetz zugelassenen Indikationen auch die uns bekannt
gewordene oder von uns nachgewiesene Indikation aufgelistet. In der Regel
wurden diese Angaben mit dem Hersteller abgesprochen. In den Fallen, in
denen gefährliche Antidote nur nach einer nachgewiesenen Indikationsstellung
angewandt werden sollten, wird explizit darauf hingewiesen (Ditripentat),
ebenso
wird auf neu bekannt gewordene Kontraindikationen deutlich aufmerksam gemacht (Dimercaprol nicht bei Arsen- oder
organischen Quecksilber-Vergiftungen). Die Notwendigkeit einer exakten Dosierung
entsprechend dem Körpergewicht wird bei Dimethylaminophenol
deutlich gemacht. Stets wurde die Therapie einer möglichen Überdosierung oder
versehentlich falschen Antidotgabe angegeben (Physostigmin - Atropin; Dimethylaminophenol - Toluidinblau). Auch wurde Hilfestellung gegeben, welche
Schritte
zu ergreifen sind, wenn eine falsche Therapie begonnen wurde
(Blausäurevergiftung initial Toluidinblau,
Gabe
von Natriumthiosulfat).
Für die zahlreichen Hinweise -
insbesondere von Seiten der Pharmaindustrie - bedanke ich mich herzlich und freue
mich weiter über jede Anregung oder Kritik.
München, September
1987
Dr. med. Dr. med. habil. Max
Daunderer
Das ABC der toxikologischen Notfallhilfe
Das
klare, einheitliche Therapieschema für alle Vergiftungen vermeidet die
anfängliche Ratlosigkeit und lehrt die Notwendigkeit, stets auf die
Vitaltherapie (Elementarhilfe) zu achten und dann die wichtigsten Maßnahmen für
die Vergiftungstherapie durchzuführen.
Durch
frühzeitige Vitaltherapie − insbesondere
vor dem Transport −
kann manche Reanimation erspart bleiben!
Vitaltherapie
A =
Atemwege freiheiten
B =
Beatmen
C = Circulatlon aufrechterhalten
Vergiftungstherapie
D =
Diagnostik/Asservierung (Zusammen- bzw. Sicherstellen
von
Beweisen für des Vorhandensein einer Vergiftung)
E =
Entgiften
F =
Fürsorgetransport
G =
Gegengifte
Gegengifte und Medikamente zur Behandlung
von Vergiftungen
G1 Biperiden
G2 Orciprenallin
G3
Berliner Blau
G4 Doxepin
G5
nicht belegt
G6 Atropinsulfat
G7 Dexamethason-Spray
G8 Bentonit
G9 Botulismus-Antitoxin
G10 Calciumgluconat
G11
Na-Ca-Edetat
G12
Ca-Austauschharz
G13 Chibro-Kerakain
G14 Ca-Trinatriumpentat
G15 Droperidol
G16 Desferrioxamin
G17 Dimehtylaminophenol
G18 Morphin
G19 Dopamin
G20
Theophyllin
G21
Folsäure
G22 Ipecacuanha Sirup
G23 Isogutt Augen-Spülbeutel
G24 Kaliumpermanganat
G25
Medizinalkohle
G26 Phytomenadion
G27 Lactulose
G28 Metildigoxin
G29
nicht belegt
G30 Furosemid
G31 Flumetason
G32 Naloxon
G33 PEG 400
G34 D-Penicillamin
G35 Natriumbicarbonat
G36 Natriumchlorid
G37 Natriumsulfat
G38
Natriumthiosulfat
G39 Plasmaersatz
G40 Pyridoxin
G41 Dihydroergotamin
G42 Metamizol
G43 Novesine
G44 Liquisorb-Oralpädon
G45 Paraffinöl
G46 Thiopental
G47 Glukagon
G48 Physostigmin
G49 Triflupromazin
G50 Silikone
G51 Schlangengift-Immunserum
G52 Nitroglycerin
G53 Triamcinolon-acetonid
G54 Suxamethonium
G55 Dimercaprol
G56
Adrenalin
G57 Toluidinblau
G58 nicht belegt
G59 Obidoxim
G60 Diazepam
G61 Lidocain
G62 Paromomycin
G63
DMPS
G64 Alkohol
G65 Apomorphin
G66 Antithrombin lll
G67 Chloramin
G68 Cholestyramin
G69 Chlometiazol
G70 HES1O%
G71 Phenytoin
G72 Kaliumiodid
G73 Protamin
G74 N-Acetylcystein
G75 Tetanusprophylaxe
G76 Glukose
G77 Silibinin
G78 Disulfiram
G79 Lithium-Aspartat
G80 Digitalis-Antitoxin
G81 Imidazobenzodiazepin-Flumazenil
G82 Diurese-Lösung
M. Daunderer
Das ABC der toxikologischen
Notfallhilfe
ISBN: 3-609-63720-X
© 1987 ecomed verlagsgesellschaft mbh,
Landsberg/Lech
Printed in Germany: 630 720/787105
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