Holzgifte und MCS

 

 

 

1) Was ist das Gefährliche an Lindan und Pentachlorphenol ?

 

Das Gefährliche an PCP und Lindan ist die ungeheuere Nervengiftigkeit, wenn diese toxischen Chemikalien in längeren Zeiträumen in kleinen Dosen über die Atmung aufgenommen werden:

sie beschädigen das Nervensystem, das Immunsystem und das Hormonelle System irreparabel und haben eine krebserzeugende Potenz.

 

2) Wie gefährlich ist Permethrin ?

 

Permethrin (eine hochtoxische Chemikalie aus der Gruppe der chlorierten Pyrethroide) ist für die menschliche Gesundheit  deshalb außerordentlich gefährlich, weil die Substanz  -in geringsten Dosen (ähnlich Dioxinen) über die Atmung aufgenommen- vor allem das Immunsystem irreversibel beschädigt; aber auch das Hormonelle Systems, das Vegetative und das Zentrale Nervensystem werden in der Folge durch Auto-immunprozesse (auch noch nach Jahren) schleichend beschädigt und zerstört. 

Eine wirksame Behandlung ist nicht bekannt.  

 

 

3) Läßt sich eingrenzen, welche öffentlichen und privaten Gebäude mit Holzschutzmitteln vergiftet sind ( Baujahr/ Baustil)?

 

Ja:  öffentliche und private Gebäude vor allem aus den 70-ger und Anfang- 8o-ger Jahren:  damals war den Behörden zwar die Giftigkeit der Holzschutzmittel bereits bekannt, aber erst die Justiz hat (ab Ende der 80-ger Jahre) die Fehler der Gesundheitsvorsorge-behörden (Bundes-, Landes- und örtliche Gesundheitsämter) korrigiert und ist bereit, dies weiterhin (als einzige Instanz) mit Nachdruck zu verfolgen.

Unter den öffentlichen Gebäuden  sind besonders zu benennen Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Kirchen, Bankgebäude, Postämter, Gerichtsgebäude; vor allem aber auch historisch wertvolle Fachwerkhäuser sowie Forsthäuser.

Unter den privaten Gebäuden sind aufzuzählen nahezu alle Fertighäuser aus diesen Jahren und die (süd)deutschen  Wohnhäuser mit großem Holzanteil (Holzdecken, Fachwerk, Parkett).

 

 

 

 

4) Besteht ein Unterschied, ob ein Förster zehn Jahre in einem holzschutzmittelverseuchten Haus wohnt, oder ob ein Schreiner zehn Jahre mit holzschutzmittelverseuchten Materialien arbeitete oder gar Holzschutzmittel ausbrachte?

 

Der Schreiner und insbesondere die Schreinerin (viele der Gifte haben hormon-ähnliche Strukturen und sind deshalb vor allem für Frauen generell tückisch und bedrohlich) sind wesentlich gefährdeter, weil sie die hochgiftigen Lösungs- und Holzschutzmittel ständig in Hochdosen einatmen mußten und müssen, während der Förster, der ebenfalls durch sein belastetes Forsthaus schwer erkrankt sein mag, lediglich Niedrigdosen über die Atmung aufnahm und aufnimmt.

 

 

5) Wie kommt es, daß PCP-Werte im Blut bei Familienmitgliedern verschieden hoch ausfallen, und besteht ein Zusammenhang mit der von Endokrinologen festgestellten zunehmenden Kinderlosigkeit ?

 

Die Restwerte (nach Jahren) von PCP im Blut sollte man nicht überbewerten, weil sie nur die Asche eines ausgebrannten Feuers darstellen.   Je nach Aufenthalt in den belasteten Innenräumen werden die Werte verschieden ausfallen. Erhöhte Blutwerte von PCP werden bereits nach 1-2 Monaten Belastungsstop (Expositionsstop) auf den normalen deutschen Durchschnittswert  absinken;   im Fettgewebe  des menschlichen Körpers findet man bei Belasteten dennoch erhöhte Werte, die hundertfach über den aktuellen Blutwert liegen können.

Über die nachweislich negativen Folgen der chronischen inhalativen Intoxikationen  (Vergiftungen über die Atmung)  auf die Fruchtbarkeit (Infertilität) von Mann und Frau hat u.a.  Prof.Dr.med. Ingrid Gerhard, Univ.-Frauenklinik Heidelberg,  ausführlich und oft genug berichtet ("Hormon- und Fertilitätsstörungen bei Frauen durch Umweltbelastungen")

 

6) Was geschieht mit dem menschlichen Immunsystem, das mit diesen Giften fertig zu werden versucht ?

 

 

Das Immunsystem hat, solange eine derartige Belastung mit den genannten Nervengiften über die Atmung besteht, keine Chance  zu obsiegen.  Das heißt, es kommt zu überschießenden, oft auch zu Fehl-Reaktionen der Immunzellen oder zu einem völligem Daniederliegen der Immunabwehr, weil das menschliche Immunsystem diesen Nerven- und Immungiften nicht angepaßt ist und niemals sein kann.

 Mit diesen Stressoren wird kein Immunsystem fertig, das ist unsere Erfahrung aus zahlreichen Krankheitsfällen; und jegliche medikamentöse Behandlung verschlimmert im allgemeinen die Folgezustände nur noch weiter, weil die Immunstörungen durch Chemikalien so vielfältig sind bzw. sein können, daß kein Arzt und kein Spital sie zu überblicken und zu beurteilen vermag, ganz abgesehen davon, daß in der modernen Medizin nur wenig über diese Problematik überhaupt  bekannt ist bisher.

 

7) Was ist MCS ?

 

MCS  (engl.  Multiple Chemical Sensitivity / deutsch: Multiple Chemikalien Sensitivität)  bedeutet eine lebenslänglich zunehmende und vollkommen unbeeinflußbare  Super-Allergie ("Hypersensitivität") des gesamten Nervensystems ("Neuro-allergie")  gegenüber  Spuren von Schadstoffen in der Luft, was dazu führt,  daß selbst allerwinzigste Schadstoff-reste  in der Luft erneut  -zum Teil unerträgliche-  Schmerzen in allen Teilen des Körpers  sowie ständiges  wiederkehrendes  Unwohlsein  und andere  schwerwiegende  Krankheitssymptome  hervorrufen,  verursacht durch entsprechende Organbeschädigungen oder gar Organzerstörungen.

Immun- und hormonelles System  sind dabei stets automatisch -durch die Hirnstammbeschädigungen- mitbetroffen, abgesehen von direkten speziellen Organschäden (zusätzlich) dieser Systeme.

Die Ursache ist eine Vergiftung des Riechnerven, die man deutlich an der Entzündung im Kiefer-Panorama-Röntgen sieht. In Einzelfällen wurde der Riechnerv herausoperiert und der Giftnachweis im TOX-Labor durchgeführt.

Dadurch kam es zu einer schlagartigen Besserung, die durch die noch nicht beseitigten Allergene langsam wieder verschwand.

 

7a) Auf welche Substanzen reagieren MCS-Patienten ?

 

Schwermetalldämpfe ( wie abdampfendes Quecksilber aus Amalgamfüllungen ), alle Lösungsmittel (Lacke, Holzschutzmittel, Parfüms, Terpene, Benzol, Äther, Benzin, Aceton etc.), Formaldehyd (Preßspanhölzer u.a.m.), Isozyanate (Möbellacke),  Chlorierte und nicht chlorierte Kohlenwasserstoffe (Dioxine, Furane, Polychlorierte Biphenyle=PCBs u.a.m.), Verbrennungsprodukte (Müllverbrennung etc.), SMOG und OZON;

 

Das größte -und zur Zeit unlösbares- Problem aber sind die Pestizide in der Landwirtschaft, im Wein-, Obst- und Hopfenanbau; hierbei sind am gefährlichsten die Insektizide wie DDT, Lindan, Pyrethroide, Phosphorsäureester und Carbamate.

 

Von ähnlicher Brisanz sind die Duftstoffe und Parfüms (z.B. "Moschus") sowie die Terpene ("Ätherischen Öle" ,z.B. Eugenol aus Nelkenöl oder -schlimmer noch-: "Lampen-Duftöle" ), die neuerdings allenthalben in unglaublichen Mengen vermarktet werden ("ökologisch wertvoll und gesundheitsfördernd"; in nahezu allen Apotheken und  Ökoläden anzutreffen und  dort in großen Mengen verkauft und beworben),   die  anderenorts  indessen  aufgrund  ihrer  beträchtlichen  Neurotoxizität (Nervengiftigkeit)  als  Pestizide  eingesetzt  sind...

 

Nicht unterschätzt werden darf die zunehmende Aggressivität von modernen Putzmitteln und Desinfektionsmitteln (ebenfalls  flüchtige toxische Biozide und toxische Lösungsmittel), die in Krankenhäusern, Kurheimen, Arzt- und vor allem Zahnarztpraxen angewendet werden;   sowohl Klinikpersonal als auch betroffene Patienten berichten uns in zunehmender Zahl von schweren Zwischenfällen in solchen belasteten Innenräumen.

8) Unter welchen Symptomen leiden MCS-Patienten ?

 

MCS-Patienten reagieren sehr rasch auf alle möglichen  Schadstoffe  und leiden wegen der Chemikalien-Spuren in der Atemluft im allgemeinen bereits nach wenigen Minuten an Organstörungen:

in privaten und öffentlichen Innenräumen unter Holzdecken und wegen Teppichböden, in Baumärkten, beim Friseur, in Gärtnereien, in Buchhandlungen, im Lebensmittelgroßmarkt und in Kaufhäusern, in Möbelmärkten und Schuhgeschäften, in öffentlichen Gebäuden, in Schulen und Kindergärten, in Bibliotheken und Museen, in Krankenhäusern und Kurheimen, in Arzt- und Zahnarztpraxen, in Textilläden und in Teppichgeschäften, in der Bahn und im Flugzeug, auf und in der Nähe von landwirtschaftlichen Anwesen, in Hopfenanbau- und in Weinbaugebieten, in Drogerien und Parfümerien, in kirchlichen Gemeinderäumen und städtischen Hallen, in Bädern und in der Sauna, in Fabriken und in Büros, in Pferdeställen und im Zoo, in Autos und in Schiffen, in Landtags- und in Bundestagsräumen, in Gaststätten und Hotels, im Zirkuszelt  und im Theater, in Lackiererein und Schreinereien,  in Gerichtsgebäuden und in der Post:

MCS hat zur Folge, daß betroffene Patienten/innen auf die geringsten Spuren der zahlreichen toxischen Chemikalien in der Luft (Lösungsmittel, Biozide, flüchtige Kohlenwasserstoffe, Parfüms, Terpene etc.)  bereits bei wenigen Atemzügen mit  Schwindel, Kopfschmerz, Schwitzen, Übelkeit, Schwäche und Benommenheit,  Luftnot,  Herzbeklemmung, Herzrhythmusstörungen, Blutdruckanstieg, Seh- und Hörstörungen, aber auch mit massiven Funktionsstörungen der Blutgefäße, der Schilddrüse, des Immunsystems, der Blutgerinnung, des gesamten autonomen und zentralen Nervensystems reagieren, was im Einzelfall durchaus bis zu einem fatalen Ende führen kann.

 

Eine medikamentöse Behandlung zur Vermeidung dieser  Abwehrreaktionen des Körpers auf gefährliche Substanzen in der Atemluft  ist nicht möglich.

 

Dieses allergie-ähnliche schwere Leiden ist nur durch die radikale operative Beseitigung aller unter den Zähnen eingelagerten Giftnester, die radikale Beseitigung aller allergisierender Materialien aus dem Mund und der Wohnung heilbar. 

Eine jede neue Belastung macht kleine Erholungen des Immun-, Nerven- und hormonellen Systems zunichte und verursacht wiederum eine weitere Verletzung und zusätzliche Fehlfunktion  der geschädigten Körperorgane.

 

8a) Wieviele MCS-Patienten gibt es in Deutschland ?

 

In USA hat die Nationale Akademie der Wissenschaften abgeschätzt, daß ungefähr 15% der Bevölkerung bereits unter dieser Chemikalien-Hypersensitivität leidet (National Research Council 1987);

die Zahlen entsprechen unseren hiesigen Erfahrungen und Einschätzungen.

 

9) Welche  Berufe sind von MCS besonders betroffen ?

 

Alle Berufe und Tätigkeiten, bei denen die oben genannten oder ähnliche Industriegifte inhalativ über die Atemluft aufgenommen werden:  Lackierereien, Malerhandwerk, Schreinereien, Möbelhersteller  und -verkäufer, Textilienherstellung und -verkauf,  Lederherstellung und -verkauf, Restaurateure, alle Räume in denen Kammerjäger tätig sind (Lebensmittelgroßmärkte, Bäckereien, Kantinen und Küchen aller Art einschließlich Krankenhäuser), Chemielabors, Fotolabors, Friseure, alle Räume mit behandelten Holzdecken (Kindergärten, Schulen, Gerichtsgebäude, kirchliche Räume, Gemeinderäume), Gärtnereien (insbesondere Gewächshäuser), Förster, Landwirte, Weingärtner, Hopfenbauern, Tankstellen und Kfz-Werkstätten, Buchhandlungen und Bibliotheken, alle Industrieberufe die mit Lösungsmittel zu tun haben,

Krankenhäuser und (Zahn-)Arztpraxen, Museen und Kirchen u.v.a.m.

Ich kenne einen ehemaligen Galvaniseur aus Tuttlingen (früher bei der großen Firma Äsculap tätig), dessen Schicksal typisch ist für die meisten vergleichbaren Fälle von schwersten Gesundheitszerstörungen, verursacht von Nervengiften im Beruf:

er erhält keinen roten Heller von der zuständigen Berufsgenossenschaft, und der Bundesarbeitsminister Blüm, dem ich kürzlich wegen solcher Fälle ausführlich schrieb, ließ mir antworten,  er könne meine negative  Meinung über die derzeitige Entschädigung durch die BGs nicht teilen.

(Ich hatte diesen minister gebeten, das Berufskrankheitenrecht völlig zu ändern zugunsten der Chemie-Opfer.  Für viele meiner Patienten wäre es besser gewesen, es hätte nie eine Berufsgenossenschaft gegeben, weil sie in der Regel einen aussichtslosen Kampf mit dieser Behörde zu führen hätten, was die völlige Erschöpfung dieser Schwerstkranken verursache, während die Krankenkassen, die sowieso die Mehrzahl der Fälle trügen, humaner mit diesen  Chemie-kranken Menschen umgehe).

 

 

10) Welche Art von Therapie gibt es für MCS-Patienten ?

 

Wir müssen als Ärzte, die tagtäglich mit diesen Patienten seit Jahren konfrontiert sind, feststellen, daß wir bei MCS nach der Haut-Testung der auslösenden Allergene, ihrer Beseitigung und Ausschaltung des entzündeten Riechnerven ("kurzschluss un das Gehirn") nichts tun können als die bestehende Exposition (Belastungssituation) zu beenden. Wir können dann versuchen, mühsam ein paar Symptome zu behandeln oder  die schlimmsten Leiden zu mildern. Auch Medikamente vertragen diese Patienten meist nicht mehr.  Am kaputten Immun- und Nervensystem ändern wir nur noch wenig durch unsere derzeitigen insuffizienten pharmakologischen (chemischen) Behandlungsmöglichkeiten, meist wohl eher zum Nachteil der bereits irreparabel beschädigten Nerven- und Immunzellen.

(sog. "Behandlungen" und "Diäten" von Heilpraktikern und Homöopathen sind ebenso unsinnig und oft genug für  MCS-Patienten/innen  ausgesprochen schädlich wie  die Therapien     der "Heiler" aus der psychosomatischen Ecke)

 

Behandelt werden müssen  Krankheitssymptome in diesem Zusammenhang wie beispielsweise Bluthochdruckkrisen, Herzrhythmusstörungen, akute Psychosen,  akute cerebrale Störungen  oder auch Gerinnungsstörungen, Blutgefäßerkrankungen wie auch alle Auto-Immunkrankheiten, und zwar in angepaßter strenger schulmedizinischer Art und Weise, weil schwere akute Erkrankungsschübe (durch inhalative Intoxikation) durch derartige Komplikationen unter Umständen zu weiteren Gesundheitsschäden führen können.

 

Landläufige (große) Krankenhäuser oder Kurkliniken sind aufgrund der genannten Schadstoffbelastungen allerdings in der Regel dazu nicht geeignet.

Medikamente als pharmazeutischen Präparate sind ebenfalls Chemikalien und können für den MCS-Patienten  neuerliches  Risiko bedeuten mit allen unabsehbaren, unwägbaren und deletären Folgen.

 

Jede wirksame (allgemein)ärztliche Therapie bei derartigen Patienten ist maßgeschneiderte Spezial-therapie für diesen einen Krankheitsfall und muß dafür am Patienten mehrfach im Einzelnen erprobt, bewährt oder berichtigt worden sein; sonst sollte man es lieber lassen.

Ein ausführliches Behandlungskonzept findet man bei daunderer im Handbuch der Umweltgifte oder auf der Homepage des TOX CENTER.

 

 

11)  Wie gut sind Mediziner mit diesen Krankheiten vertraut?

Von den Försterfamilien  habe ich gehört, daß sie von einem Arzt zum anderen gelaufen sind, bevor sie schließlich durch eine Fernsehsendung, einen Zeitungsartikel oder ein Gespräch auf die Idee kamen, ihre Symptome könnten etwas mit Holzschutzmitteln zu tun haben.

 

 

Alle  Unvorstellbarkeit ändert nichts daran, daß wir zur Kenntnis nehmen müssen, daß Ursache und Pathogenese der meisten Krankheiten in Wirklichkeit wesentlich anders anders beschaffen sind, als wir diese bisher wahrgenommen, erlebt, beurteilt, diagnostiziert und behandelt haben:  MCS  ist  post-moderne Medizin.

Sterne, die wir am Himmel sehen, gibt es oft schon längst nicht mehr: genauso verhält es sich mit dem Wissen und der Erfahrungen früherer Generationen.

Auch unsere derzeitigen Altvorderen halten an überlebten, unbrauchbaren, veralteten und längst überholten Ideologien und falschen Einsichten eisern  fest.

(Selbst dieses "Grufti-Phänomen"  ist aus der Evolutionsgeschichte leicht erklärbar, bleibt aber der großen Mehrheit der Menschen, den sog. "Fossilos", zunächst noch lange Zeit verborgen)

Wieweit der Schulmedizin die Dinge aus den Händen gleiten, beweist nicht nur die Unzahl von paramedizinischen Diagnosen und Therapien, sondern vor allem auch die  zunehmende Anzahl von Selbsthilfegruppen  und  Patienten-Initiativen.

 

12) Hat die weite Verbreitung von Allergien in den letzten 15 Jahren etwas mit dem massenhaften Ausbringen von Holzschutzmitteln in den siebziger und achtziger Jahren zu tun ?

 

Ja - selbstverständlich: ich bin ebenso davon überzeugt wie viele meiner Kollegen. 

13) Läßt sich der volkswirtschaftliche Schaden, der durch       Berentung, Arbeitsunfähigkeit, Umbau von Gebäuden usw. entstanden ist und noch entstehen wird, irgendwie beziffern ?

 

Der Schaden ist unermeßlich.

 

Alles deutet darauf hin, daß die Chemikalien-unverträglichkeiten im Sinne von MCS, das heißt gravierende Erkrankungen von dauerhaften Charakter durch chronische inhalative Intoxikationen, innerhalb aller Schichten unserer Bevölkerung in beunruhigendem Maße zunehmen.

Damit entsteht ein großes Problem mit bedeutenden ökonomischen Konsequenzen: nämlich der Ausfall von eigentlich produktiven Mitgliedern der Gesellschaft durch Krankheit und Berentung mit allen seinen Konsequenzen.

 

Auch die Sanierung von verseuchten Gebäuden, die allmähliche Unbewohnbarkeit von ländlichen Gebieten durch die Verseuchung durch Pestizide, die zu über 90% von den chemie-belasteten  Feldern, Bäumen oder Weinbergen über Monate hinweg und übers ganze Jahr verteilt, abdampfen und diese Gegenden  zumindest für MCS-Patienten unbewohnbar machen, führen zu unvorstellbaren finanziellen Schäden.

 

Allerdings ist, so versichern uns erfahrene Juristen, die staatliche Verwaltung aufgrund der ihr obliegenden allgemeinen Daseinsvorsorge  verpflichtet, im Rahmen der  Gefahrenabwehr

-insbesondere der Abwehr von Gesundheitsgefahren-  alles  zu  tun, um Schäden zu  vermeiden.

 

Auch hier ist es entscheidend,  daß das verletzte  Rechtsgut   Leben und  Gesundheit der  -dem Staat  und damit auch der Gesundheitsverwaltung-  anvertrauten  Bürger ist.   Der Hinweis auf zu hohe Kosten muß in diesem Zusammenhang ohne Bedeutung bleiben.   Die Kosten müssen dann übernommen werden.

 

 

Dr.med. Gernot Schwinger,Hochdorf