Fast ohne Hirn am Steuer –
Zufallsbefund
Ein zuvor
völlig gesunder Lastwagenfahrer im Alter von 55 Jahren wurde komatös in die
Nothilfe gebracht, nachdem er mit seinem Lastwagen gegen einen Baum gefahren
war. Im weiteren Verlauf traten zwei Grand-mal-Anfälle
auf und der Patient wurde intubiert. In der kranialen
Computertomo-graphie fand man zur allgemeinen
Überraschung, dass der Frontallappen und ein großer Anteil der Parietal- und Temporallappen fehlten. Offensichtlich
handelt es sich um eine kongenitale Anomalie, die
bislang völlig asymptoma-tisch war. Man muss
annehmen, dass der Patient bereits in Utero einen
ausgedehnten Hirninfarkt hatte oder die Veränderungen durch große kongenitale Arachnoidea-zysten
hervorgerufen wurden. Wenn man einerseits mit so wenig Hirn auskommt, welche
ungeheuren Potenziale liegen dann bei denen, die vollständig ausgestattet sind?
MMW-Fortschr. Med. Nr. 9 / 2004 (146. Jg.]