Glutathionzufuhr streng verboten
Durch die Massenvergiftung
in Bhopal durch Methylisocyanat und
seine Verbrennungsprodukte wie Blausäure nach einer Explosion (thermischen
Reaktion) am 2.Dezember 1984 mit 40 000 Soforttoten und ca. 250 000 chronisch
Vergifteten erfuhr man, dass durch Glutathion
das Gift im Körper der Opfer
umherwandert. (New Scientist 132,1799,1991,18).
Die Spätsymptome, die nach
dem Chemieunfall in der indischen Stadt Bhopal aufgetreten sind, sind
zusätzlich zu den ersten Giftschäden die Folge der Bildung der Transportform
des Giftes mit dem körpereigenen Antioxidans Glutathion.
Dadurch sind die Aussichten für eine Elimination des
Toxins durch Glutathion wesentlich verschlechtert.
Bei den Überlebenden des
Chemieunfalls war die große Zahl von Organschäden auffällig, was dafür sprach,
dass sich das Gift rasch im Körper verteilt hatte. Augen, Muskeln, Knochen,
Herz und Gehirn erlitten ebenso Schäden wie Atmungs- und Verdauungsorgane.
Thomas Baillie von der
Universität von Washington in Seattle fand bei Versuchen an Ratten.,
dass Gluthation eine lockere Bindung mit dem Methylisocyanat eingeht und das
Konjugat mit dem Blut in die entfernteren Gewebe transportiert wird.
Glutathion ist ein
Glutamylcysteinyl-glycin, das im Organismus ubiquitär auftritt. Die SH-Gruppe
ist sehr reaktionsfähig und geht eine Bindung mit dem Toxin ein.
Physiologisch dient
Glutathion, das in der Lungenflüssigkeit angereichert ist, zur Ausscheidung von
inhalierten Fremdstoffen über Galle und Urin.
Bei chronischen Vergiftungen
oder bei schweren Vergiftungen wird das Gift nicht in den Ausscheidungsorganen,
sondern allgemein im Gewebe freigesetzt.
Dr.Daunderer Max war als einziger Klinischer Toxikologe auf Wunsch der indischen
Regierung und Vermittlung des Auswärtigen Amtes in Bonn sofort mit einem
umfangreichen mobilen TOX-Labor und über 100 000 Gegengiften, Infusionen und
Spritzen an den Unfallort Bhopal
geflogen, hatte dort selbst 12 Leichen seziert und hatte etwa 10 000 Patienten nach seinem Behandlungsplan
versorgen lassen. Zwei seiner Doktoranden (Schönheinz) blieben drei Monate vor
Ort und organisierten die Nachsorge und untersuchten diese Patienten nach.
Gespendete Lungen- Trainer wurden nachgeordert und die Helfer geschult.
Zahlreiche Gespräche mit dem indischen Gesundheitsministerium, Ärzten,
Chemikern und Pharmazeuten folgten in den nächsten Jahren. Der Erfolg war,
Vorsorge vor solchen Unglücken und Kenntnisse der Erstversorgung zu verbreiten.
Nur im eigenen Land sind immer noch die Kenntnisse über Gifte und ihre Behandlung
besonders spärlich! Die umfangreichen Erfahrungen aus Bhopal werden nicht
genutzt.
Bei einer Erniedrigung des Entgiftungsenzyms GST
(Glutathionschwefeltransferase) ist die Zufuhr
von künstlichen Glutathion oder Glutamin strengstens verboten, da es durch den giftbedingten Mangel des
Enzyms zum Einbau in die Zelle nicht verwertet werden kann. In der Regel ist
Glutathion in der Zelle durch den Mangel des Enzyms
Glutathionschwefeltransferase ohnehin krass erhöht.
Jede Zufuhr von Glutathion führt dadurch zur Allergie mit wesentlicher
Verschlechterung der Vergiftungssymptomatik.
In über 100 Fällen mit
chronischer Amalgamvergiftung und anderen chronischen Vergiftungen mussten wir
feststellen, dass die von Umweltärzten (meist als Infusion) durchgeführte Zufuhr mit Glutathion zu keinerlei Giftausscheidung, sondern
nur
zur Zunahme der Hirnsymptomatik und einem
Allergieschub geführt hatte.
Wir hörten niemals von einem
einzigen Fall einer Gesundheitsverbesserung, trotzdem wurde diese sinnlose und
gefährliche Maßnahme mehrere Zehntausendmal durchgeführt. Manche
Ärzte führen diese Mystik trotz unserer ernsten Warnungen immer noch durch. Wir
sehen dies an als mutwillige Körperverletzung.
Anlass ist stets eine
toxische GST-Erniedrigung, die meist als „genetisch“ fehlgedeutet wird.
In den 50er Jahren gaben
viele deutsche Kinderärzte den Schulkindern Glutaminsaft der Firma S., der sehr
wohlschmeckend war, da ein Professor veröffentlicht hatte, dass bei
Lernschwäche ein Glutaminmangel vorliegt.
In tausenden von Fällen
wurde damals bewiesen, dass die Zufuhr völlig wirkungslos war und nach einiger
Zeit bleibende Hirn-Schäden eintraten.
Das Präparat verschwand vom
Markt. Damals wusste man noch nicht, dass der Enzymmangel, die GST-Erniedrigung
damit nicht behebbar war und den Einbau in die Zelle verhindert.
Heute lesen einige moderne
Ärzte und Zahnärzte die reichhaltigen Vorerfahrungen nicht und meinen
fälschlich, so könnte man Amalgamvergiftete entgiften ohne die Quelle unter den
Zähnen mit Herdsanierung zu beseitigen. (Herdsanierung)