2009 Giftepapst Daunderer
verbesserte die Welt
Moderne Anleitung zum Umgang mit
Giften Autobiografie 3.Aufl.
Vorwort
Herkules nicht Don Qichotte
Herkules für den Umgang mit Giften ist die Antwort
auf die Frage von „Bild der Wissenschaften“ im Leitartikel von 1/1990 auf die
Frage „Don Quichotte oder Herkules“ in der 2.Auflage der Autobiografie. http://www.toxcenter..de/artikel/3PMW1S.php&word=Herkules
Die Erstauflage von 2002 „Kampf gegen Gifte“ ist nun
mit den weit über hundert Erfolgen im weltweiten Kampf gegen Gifte nach Jahren
gegliedert.
Der Winkelkampf mit den letzten Rückzugsorten der
Giftverherrlicher wie bei Amalgam trübte lange Zeit den Blick für das
Wesentliche.
Meine umfangreichen Informationen über Gifte, ihre
Wirkung und ihre Alternativen führten weltweit zu einem bedachteren Umgang mit
Giften.
1943 Lebensbeginn
ist Krankheitsbeginn
Der Heimaturlaub im Januar 1943, bei dem ich
entstand, rettete wohl meinem Vater das Leben. Er war wehrpflichtiger
Luftwaffenarzt in Russland. Kurz nach seiner Heimatfahrt erfror seine Einheit
in Kiew. Wegen der extremen Kälte von minus 40 Grad, erhielt er dann den
(" Gefrierfleisch"-) Orden. Anschließend kam er wegen eines
Knieschusses und einer schweren Ruhr in das Lazarett nach Riva. Später kämpfte
er im heißen Sardinien und in Südfrankreich.
Meine Mutter war damals Chefärztin der
Lachner-Kinderklinik in München. Sie hatte neben dem Dreimonate alten Bruder
Walter noch eine große Kassen-Kinderpraxis in München an der Ohlmüllerstrasse
mit 5000 Krankenscheinen pro Quartal. Außerdem war ihr Vater gestorben und die
Mutter krank.
Der immer größer werdende Bauch machte die extreme
Belastung von allen Seiten neben den häufigen Bombenalarmen in München zur
Qual.
Mitte September waren die Praxis und alle
Entbindungskliniken wegen der dauernden Bombardierungen durch Amerikaner
evakuiert. Auch die Familie war evakuiert bei Verwandten, dem Lehrer Daunderer
in Bodenmais.
Auf einer Zugfahrt dorthin meldete ich mich an und
kam auf einem Zwischenhalt am 13.September in Landshut zur Welt. Nach acht
Tagen wurde ich im eiskalten, unheizbaren Schulhaus in Bodenmais mit einer
schweren Lungenentzündung wegen Todesgefahr vom Lehrer notgetauft. Taufpate war
Onkel Fredo. Sie meinten: „Gleich wird er ein Engerl“. Wenn Die wüssten!
Ich erholte mich rasch, blieb aber immer stark
unterernährt.
1944 Opas prägten
sozial, national und umweltfreundlich
Das Glück, dass beide Opas herausragende
Persönlichkeiten waren, hat mein Leben außerordentlich schön und
abwechslungsreich gestaltet. Verständlich, dass sich ihre Kinder auch
ebenbürtige suchten.
Ihre herausragenden Fähigkeiten lagen auf sozialem,
nationalem und umweltschonendem Gebiet.
Der mütterliche Opa Alois litt sehr unter der
Unfähigkeit der damaligen Ärzte des Gesundheitsamtes, die seinen jüngsten Sohn
Beppo im sechsten Lebensjahr durch eine hundertfache Digitalisvergiftung mit
telefonischer Empfehlung in den Tod gejagt hatten. Natürlich stand die
Aufklärung über die spezielle Dosierung bei Kindern im Vordergrund seiner
Intentionen.
Beide Töchter übten später die Kinderheilkunde aus.
Meine Tante studierte zunächst wegen ihrer enormen Fingerfertigkeit
Zahnmedizin, brach jedoch wegen der sadistischen und asozialen Empfehlung:
„Gold für die Reichen, Amalgam für die Armen und Dummen“ sofort das Studium ab
und machte ebenso wie ihre kleine Schwester Humanmedizin. Das Amalgamthema
blieb lebenslang ihr Ärgernis, sie ging nur zum Chef der Zahnmedizin in der
Uni, starb aber letztlich durch dessen Pfusch.
Meine Mutter erfüllte voll Opas Wunsch, arbeitete
lange in der Kinderklinik der Universität, führte dann die Kinderklinik an der
Lachnerstrasse und bis zur Berentung eine kassenärztliche Kinderpraxis.
Die Söhne blieben wie der Vater technisch orientiert.
Der Ältere Ali wurde Chef des Technischen Überwachungsvereins und starb am
Herzinfarkt nach dem Absturz der Seilbahn auf die Zugspitze mit vielen Toten.
Er regte sich furchtbar auf, weil alle seine Warnungen vor dem zu schwachen
Seil in den Wind geschlagen hatten.
Dies war für die ganze Familie der Anlass, Warnungen
unüberhörbar kund zu tun.
Opas zweiter Sohn Alfred wurde Chefkonstrukteur für
Überschallflugzeuge bei BMW und verwirklichte Opas Ideen.
Der väterliche Opa Wilhelm gründete mit drei Postlern
die Witwen- und Waisenkasse für Postlerwitwen, die ohne jegliche Unterstützung
mit vielen Kindern waren, wenn der Vater verunglückte oder jung starb.
Das Konzept war so gut, dass die Versicherung riesig
wurde und natürlich für allle offen stand und alles versicherte. Opa blieb bis
zu seinem Tod (22.1.1961) Aufsichtsrat-Vorsitzender.
Der mütterliche Opa war königstreu, betonte stets,
dass seine Vorfahren zur Schutztruppe von König Ludwig II in Neuschwanstein
gehörten und wurde von König Ludwig III mit Orden ausgezeichnet.
In Rosenheim gründete er den Heimat- und
Kriegerverein und organisierte seine Aktivitäten. Der Gemeinde Pullach schenkte
er ein Grundstück für die Errichtung eines Kriegerdenkmals des Ersten
Weltkrieges. Viele Familienmitglieder sind damals gefallen.
Der väterliche Opa war Mitbegründer der Bayerischen
Volkspartei, zog mit ihr den Reichstag und wurde von Hitler lange Zeit
verfolgt, konnte jedoch stets fliehen. Nach dem Krieg führte er als Ausgleich
für die Unbill durch Hitler als Ministerialdirektor das Postministerium in
Frankfurt und baute das Postwesen nach dem Weltkrieg wieder auf.
Umweltfreundlich glänzte der väterliche Opa in der
Münchner Hauptpost nach dem Ersten Weltkrieg dadurch, dass er zur Reinhaltung
der Münchner Luft alle 100 Lastwagen der Postzusteller batteriebetrieben machen
ließ. Es soll die erste Umweltschutz – Maßnahme der Welt gewesen sein.
Der mütterliche Opa regte die Gründung des Isartalvereins
an und rührte die Werbetrommel so, dass alle Grundstückstreifen entlang der
Isar von diesem Verein aufgekauft werden konnten und ein durchgehender
Wanderweg vom Norden Münchens bis zu den Alpen geschaffen wurde zur Erholung
für die Münchner.
Auch untersuchte er die Keimbesiedelung des
Isar-Wassers, regte Badeverbote an und verlangte einen Stopp der
Fäkalieneinleitung der Anlieger in die Isar, die Ringkanalisation.
Nachfahren großsinniger Männer sind entweder gelähmt
durch ein zu übermächtiges Vorbild – oder sie streben lebenslänglich an, ihnen
nach zu eifern.
1945 Stark durch
überwundene lebensbedrohliche Krankheit
In der Kinderarztpraxis der Mutter, die nach dem
Ausgebomtsein im Wohnzimmer stattfand, infizierte ich mich mit der Diphtherie.
Nachts trat plötzlich ein Herzstillstand auf. Meine Mutter riss mich aus dem
Bett und führte erfolgreich meine Wiederbelebung durch. Danach blieb ich ein
schwächliches, krankes Kind, über dessen Krankheiten immer geredet wurde. Es
blieb ein Migräneherd rechtshirnig, der fast täglich schmerzte und
lebenslänglich immer schlimmer wurde.
Immer hörte ich: „wenn du überleben willst, musst Du
ein guter Arzt werden“.
1946 Sonnenuhr
zählt heitere Stunden nur
„Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden
nur“.
Das erste, woran ich mich erinnern kann, ist eine von
meiner mütterlichen Oma in zwei Minuten gezeichnete Sonnenuhr auf einem Blatt
Papier, auf das schräg ein Draht geklebt war und dann an Fenster in die Sonne
gestellt wurde. Oma sagte, es ist wichtig, nur schöne Dinge in Erinnerung zu
lassen und das Hässliche rasch zu vergessen. Wenn man oft genug darüber geredet
hat, vergisst man es leichter.
Aus der Katastrophenforschung wissen wir heute, dass
dies der einzige Weg ist, um fürchterliche Erlebnisse ohne Schaden für die
Seele zu verarbeiten. Früher halfen hierbei Pfarrer, heute Psychologen. Auch
weiß man, dass Negativerlebnisse die Neuaufnahme hemmen und langfristig zu
Alzheimer führen.
Wer viel erlebt hat, muss emsig darauf achten, dass
er von Negativem abgelenkt wird durch Erinnerungen an Schönes und
Zukunftträchtiges. Ich mache dies mit einer Unzahl schöner, angenehmer Bilder,
Tiere und Pflanzen im Garten.
Hier wird auch fast nur Erfreuliches aufgelistet.
1947 Soziales
Interesse durch Oma gefördert
Oft krank, die Mutter bei Hausbesuchen, betreute uns
Buben ihre Mutter. Meine Oma hatte 4 Kinder (eines starb mit 6) durch 2
Weltkriege und ihre Studien mit Rat und Tat begleitet. Sie war die
hochintelligente Frau eines Physikprofessors. Ich sehe mich noch heute mit ihr
fröhlich auf dem Sofa sitzend und laut lachend. Sie rief stets „Maxi mit dem
goldenen Haxi“ und lernte mir, alle Schicksalsschläge locker zu verarbeiten.
Mutter erzählte oft deprimiert über das Schicksal der kleinen Patienten, viele
Väter gefallen und die extreme Hungersnot in der Stadt. Da es keine Medikamente
gab, starben viele an Infekten. Oma erklärte mir die Zusammenhänge und weckte
in mir das Interesse, möglichst viel zu helfen. Dann ist sie verhungert, weil
sie alles Essen heimlich uns Kindern gab, wir hatten nichts zu essen, da Mutter
beim Betteln bei Bauern nie was bekam. Ihr Tod war für mich und meinen Bruder
fürchterlich. Vater war Jahre vermisst, dann fand man ihn in französischer
Kriegsgefangenschaft. Mutters Klinik und Praxis lagen in Schutt und Asche. In
unserer Mini-Wohnung waren amtlich Flüchtlinge und unsere Tante, einquartiert.
Mutter besprach alle Krankenschicksale mit ihrer Schwester, die auch in der
Wohnung als Ärztin arbeitete. Die mütterliche Oma Marie starb am 25.1.1947.
1948 Physikalische
Gesetze bestimmen die Welt
Oma erzählte mir viel von Opa, der zwei Jahre vor
meiner Geburt starb und ein bekannter Physikprofessor war. Er lehrte, dass
alles, was als Wunder empfunden wurde, von physikalischen Gesetzen ableitbar
war.
So hatte er in München in der Bayerischen Akademie
der Wissenschaften, wo er einen Ehrenposten hatte, einen Diskussionsabend mit
Albert Einstein organisiert, der von allen bayerischen Wissenschaftlern als
„Spinner“ verschrien war. Opa meinte, dass „Alles Neue“ an den
alteingesessenen Holzköpfen scheitert“. Ein Wissen, dass exakt auf die
Toxikologie zutrifft!
Erst 2006 wurde mit einer Raumsonde die
„Zeit-und-Raum-Formel“ von Albert Einstein hundert Jahre später (!) eindeutig
bewiesen.
Opa meinte auch, dass Neues immer nur von einem
einzigen Menschen entdeckt wurde und erst dann, wenn die Masse daran Geld
verdient, wird es in die Gesellschaft eingeführt – ohne von seinem Entdecker
etwas zu wissen.
In seinem Haushalt dominierte die Physik. So hatte er
Jahre vor den anderen ein mechanisches Röhren-Telefon und Funkempfänger und
Sender zwischen den Arbeitsstellen. Deren Relikte bastelte ich später um auf
Diodengeräte, hörte damit den Polizeifunk ab und lernte die
Grundprinzipien des Mobilfunks einzuschätzen
Opa meinte, Aufgabe der Jugend ist es, möglichst
viele der physikalischen Gesetze kennen zu lernen und sich so besser in der
Welt zurecht zu finden.
Unwissen physikalischer Gesetze ist der Boden für
schädlichen Aberglauben.
1948 Chemische
Gesetze bestimmen den Körper
Großvater hinterließ mir einen umfangreichen
Chemie-Experimentierplatz, mit dem ich alle wichtigen Versuche etwa ab dem
12.Lebensjahr unternahm. Wenn auch der Anfang mit der Schwarzpulver-Herstellung
begann, Blaukrautsaft als Lackmus diente und später die Raketentreibstoffe des
Mitschülers Reiserer im Gymnasium überprüft wurden, so ging es über in die
Messung von Blutzucker mit dem Photometer und dem Drogennachweis mit einem
großen Computergerät in der Praxis.
Opa hatte zu seiner Doktorarbeit Anfang des
20.Jahrhunderts auf einer freien Wiese vor der Aiblinger Hofmühle, in der er
mit seinen vier Kindern wohnte, bei jedem Wetter die Ionendichte in der Luft
gemessen und so nebenher festgestellt, dass das Wohlbefinden der Menschen davon
abhängt. Dadurch und durch den vermeidbaren Tod an Diphtherie seines Jüngsten,
hielt er die Medizin für die eigene Familie am wichtigsten. Umfangreiche
Kenntnisse in der Chemie hielt er für die wichtigste Voraussetzung für einen
guten Arzt. So kann ich nicht verstehen, dass heutige Medizinstudenten
nichts mehr lernen in Physik und Chemie, sondern einfach in die Biochemie
geworfen werden. Über Wirkungen von Arzneimitteln untereinander, die
Interaktionen, lernen sie ebenso wenig wie über Vergiftungen.
Umweltvergiftungen wie durch Zahngifte oder Wohngifte werden wie ein Fremdwort
in der Ausbildung ignoriert.
Der mütterliche Opa Prof.Dr.Alois starb am 2.5.1941.
1948 Der Notfall
lehrt die Wichtigkeit der Vorsorge
Nicht Kinderbücher, sondern der Polizeibericht
interessierte mich. Johann Freudenreich schrieb in der Süddeutschen Zeitung so
spannend und lehrreich, dass ein intensives Interesse an Ursache und Wirkung
entstand. Giftunfälle, Giftmorde und Selbstmorde mit Gift erregten mein
besonderes Interesse. Auf einer langen Wanderung mit einem Freund aus der
Kriegsgefangenschaft des Vaters, Herrn Hirsch aus dem neu gegründeten
Bundeskriminalamt in Wiesbaden, erfuhr ich ganz genau, wie man Gifte im Labor
nachweist, wie heimtückisch sie sind, wenn man nicht daran denkt und, dass es
praktisch niemand gibt, der sie zu heilen versteht. Hirsch empfahl, später ans
Bundeskriminalamt zu gehen. Er war überrascht, mit welchem Interesse man so
frühzeitig an eine Sache herangehen konnte.
Zufällig entdeckte ich von der Gerichtsmedizin die
Doktorarbeit meiner Mutter, in der beschrieben wurde, warum junge Männer ihre
schwangeren Mädchen aus Furcht vergifteten. Man sprach von einer Spitze des
Eisberges. Die Schwester der Mutter schrieb in der Rechtsmedizin ihrer
medizinische Doktorarbeit über den Blutgruppennachweis im Leichenblut.
Dass Giftmörder straffrei ausgehen konnten, war für
mich unfassbar. Das Unrecht ließ mich nicht mehr los.
1949 Nur die
Schulmedizin half wieder zum Überleben
Nach jahrelang 5 bis sechs eitrigen Anginen mit
Sulfonamid behandelt, trat eine generalisierte schmerzhafte starke Schwellung
aller Gelenke mit Fieber und einer Herzschwäche auf, ein Rheumatisches Fieber.
Die erste Penicillinspritze half nach 9 Monaten Bettlägrigkeit. Bis dahin
klapperdürr, war ich plötzlich fett und bewegungsträge. Häusliche Tätigkeiten
wurden durch die lange schwere Krankheit die Regel.
1949 Kind als
Ebenbild Gottes nach Romano Guardini
Seit einem Jahr unser Nachbar auf dem zweiten
Stockwerk in der Kunigundenstr. 51 war der bekannte katholische Religionsphilosoph
Professor Romano Guardini, ein Jesuit.
Auf der Treppe traf er nach der Visite des Chefs des
Kinderkrankenhauses und seiner Diagnose, dass meine Erkrankung unheilbar
tödlich sei meine weinende Mutter. Er ging an mein Bett, um mich zu trösten
und sagte zu mir, „ich sei als Kind ein Ebenbild Gottes, auf das
noch große Aufgaben warten. Ärzte hätten oft große Probleme, die Wahrheit zu
finden, um das Richtige zu tun“. Das tröstete mich sehr, denn als Kleinkind war
ich wie alle Kinder in der Großstadt spindeldürr und nach meiner schweren
Krankheit das fetteste Kind der Klasse. Aber, wenn Gott auch so aussieht, dann
war es mir egal. In der damaligen Hoffnungslosigkeit erschien er mir wie ein
Engel. Ich war noch lange schwer krank, aber seine Worte brachten mir ungeahnte
Energien. Auch später halfen sie mir über schwerste Krankheiten hinweg.
Ich sagte ihm einmal: „Sie sind mein Papst“, da ich
von Mutter hörte, er sei ein hoher Kirchenfürst und das Bild von Papst Pius XII
hing über seinem Arbeitsplatz. Romano weinte daraufhin leise und sah mich
glücklich an. Seither wusste ich, wie zart alte Männer sein können. Er sagte,
er verehre den Papst sehr, dieser möge ihn aber nicht. Später erfuhr ich, dass
er nie mit Leuten gesprochen hat und ich der einzige war, der in seine
Arbeitszimmer gehen durfte. Ich verstand ihn kaum, da er extrem leise sprach
und hoch geistig war. Damals wollte ich auch Philosoph werden. Ich fragte ihn
ständig, was Philosophen tun. Einmal ging ich mit Mutter am Sonntag zu seiner
Predigt in der Ludwigskirche. Er sprach so leise, dass ihn niemand verstand.
Die Kirche war zum Bersten voll.
Dies sagte ich ihm dann. Daraufhin soll er einige
Male lauter gepredigt haben.
Er war ein liebenswürdiger, leutescheuer, kleiner
Mann. Seine zwei Haushälterinnen hatten nach dem Krieg die Aufgabe, jedem
Bettler eine heiße Suppe, ein großes Stück Brot und eine Mark zu schenken.
Als Kind beobachtete ich durch das Guckloch unserer
gegenüber liegenden Wohnung, wie die Armen durch ein Runenzeichen an der
Türklingel nur an dessen Türe läuteten und nicht an den acht anderen im Haus.
Alle bedankten sich sehr höflich für die „großherzige Spende“, jedoch warfen
sehr viele das Brot in den Müll und kippten die Suppe aus dem
Stiegenhausfenster, um nur mit dem Geld weiterzugehen. Verstehen konnte ich das
nicht, denn alle litten damals sehr unter dem Hunger.
Als Guardini auszog, mieteten meine Eltern auch seine
Wohnung und ich bezog Guardinis Arbeitszimmer. Meinen Schreibtisch stellte ich
dort auf, wo seiner stand. Der Blick aus dem Fenster in die Abendsonne nach
Westen erinnerte mich an die Spitzweg-Bilder. Sehr beeindruckt war ich vorher
von seiner riesigen Bibliothek in der Garage, die wir auch bezogen.
Seine Predigten beeindruckten mich sehr, da er zwar
leise aber sehr tiefsinnig über die Schwierigkeiten sprach, die elementaren
Lebensweisheiten den Menschen zu vermitteln. Er kam mir vor wie Albert Einstein
der Seele. Unbedingt wollte ich seinen Wissensstand über die Psyche des
Menschen erreichen und wie er Vorträge halten und Bücher schreiben. Daraufhin
legte ich mir den Grundstock zu einer naturwissenschaftlichen Bibliothek.
Er lehrte mir, dass es außer unseren herrischen und
strafsüchtigen Religionslehrern in derselben Kirche Leute gab, die mit Grips
und guten Gedanken die Seele in die richtige Bahn lenken konnten. Er war für
mich der beste Psychotherapeut, den es je gab. Beichte verstand er als
Psychoanalyse. Meist betete er als ich ihn besuchte. Das Gebet verstand er als
Eigenanamnese und Fahrplan für die Zukunft. Gott war sein fiktiver
Psychoanalyst. Er lebte wie Jesus und wollte als „Handwerker der Seele“
Jedermann seine Hilfestellung anbieten. Statt der damals üblichen Strafen in
der katholischen Kirche wie ewig im Fegefeuer schmachten, glaubte er an die
Kraft der positiven Worte, hatte für jeden Tag einen aufmunternden Spruch. So
erzählte ich ihm, dass unser Stadtpfarrer meinte, es sei eine „Todsünde“, wenn
kranke Kinder nach Mitternacht etwas essen würden und nicht nüchtern gegen
Mittag in der nach Weihrauch stinkenden Kirche die Kommunion empfangen würden.
Wenn sie bei Übelkeit erbrechen würden, würde „der Leib Christ“ auf den Boden
fallen. Er riet, zum „heimlichen Essen“ und meinte, Pfarrer könnten sich oft
nicht mit Krankheiten befassen. Dafür gäbe es Ärzte, die oft die Funktion des
Pfarrers ergänzen müssten. So meinte er später, mein Vater sei für ihn ein
Vorbild, da er als Arzt besonders fürsorglich mit sozialen Problemen umgeht und
sich weniger mit Medikamenten befasst. Arzt sein erklärte er als „Helfer in
allen Lebenslagen“, Pfarrer als „Wegweiser für eine gesunde Seele“.
Als Geschenk für seine große Hilfe an mich, führte
ich schon in der Schule und dann lebenslang eine kostenlose Giftinformation
rund um die Uhr durch – immer mit dem Gedanken an Romano Guardini.
Eingerahmt hängt in meinem Zimmer sein lieber
Abschiedsbrief vom 2.8.1954, als er in die Merzstr.2 umzog und ich in sein
Zimmer einzog.
Sein gewidmeter Spruch hing stets an meinem
Schreibtisch:
„Die WAHRHEIT des DENKENS besteht darin,
einen Gedanken nach seiner ganzen Tiefe,
Höhe und Breite durchzuführen
und vor keiner Konsequenz zurückzuscheuen.
Die WAHRHEIT des TUNS ist anders.
Sie besteht darin, die schmale Stelle
der Möglichkeit zu suchen und die eigene Kraft
in das rechte Maß zu bescheiden, wissend, dass
der vollzogene Ansatz durch die innere Logik des
Lebens
selber weitergeführt
wird.“ (Romano Guardini)
Herzliches Dankeschön meinem hochverehrten Vorbild!
1949 Religion
Stütze für die Psyche
Alle meine Familienangehörigen waren zwanglos
religiös und sahen dies als erforderlichen Halt vor den vielfältigen
Lebenskrisen. Mein Vater wuchs in der Münchner Ebenau auf mit seinem
gleichaltrigen Nachbarn und späterem Krankenhauspfarrer Adolf Federl. Er
spielte als Kind stets neben der Eisenbahn an einem kleinen Altar und sein
Freund zelebrierte feierlich. Seine Familie ging Sonntags
in die Michaelskirche wegen des konzertanten Hochamtes der Jesuiten. Hier
spielte auch sein Geigenlehrer, der Konzertmeister der Oper mit.
Der Opa Alois mütterlichseits trat aus seinem
Männerbund Freimaurer „Die Loge“ sofort wieder aus, als er deren Frauen- und
Kirchenfeindlichkeit erkannte. Wegen den geistreichen Predigten der Jesuiten
war er mit seiner Familie auch oft sonntags in der Michaelskirche.
1949 Wahrheit Vorraussetzung für ärztliches Tun
nach Guardini
1949 fand Romano Guardini im Gespräch mit mir:
Krankheit ist ein völlig normaler
Zustand bei jedem Menschen
Kranke kennen Körper und Seele viel
besser als immer Gesunde
Voraussetzung einer Heilung ist der
Wunsch danach und die volle Mitarbeit des Kranken
Wer diese Zusammenhänge nicht sieht, dem
kann ein Arzt nicht helfen
Schwere Krankheiten kann man erst
heilen, wenn schwere Komplikationen offenkundig wurden
Dem Kranken darf sein Kranksein nicht
zum Vorwurf gemacht werden.
Heilen ist ein Akt, der dem Leben hilft,
nicht als Reparatur eines Maschinendefekts.
Jeden Menschen gibt es nur einmal, er
ist unersetzlich.
Kranke bringen das Heilungsgeschehen in
Gang durch ihr Vertrauen zum Arzt.
1950
Psychiatrisierung unestetisch nach Guardini
Nach Guardini „ ist Krankheit nicht nur ein
physiologischer, sondern auch ein psychologischer, genauer gesagt, ein
personaler Vorgang. Das unwillkürliche Gefühl kommt leicht in die Lage, dem
Kranken sein Kranksein zum Vorwurf zu machen.
Die Krankheit ist nicht nur ein biologisches, sondern
auch ein biografisches Geschehen.
Der Arzt muss um diese Dinge wissen. Natürlich
nicht so, dass er überall Psychogenesen vermutet oder in der Biographie des
Kranken herumwühlt. Angesichts gewisser Modeerscheinungen wird man sogar
Zurückhaltung vor dem Innenleben des Kranken anempfehlen.
1950 Alles
erforschen schafft Kenntnisse
Getrieben von einer unstillbaren Neugierde schaute
ich in alle Schränke und Kästen und merkte sich jeden Inhalt bis ins
letzte Detail. Nichts hielt mich ab, die geheimsten Verstecke, wie die
Uraltbibel im Silberschrank aus der verschlossenen unteren Schublade
anzuschauen. Mühsam musste vorher mit vielen Tricks der Schlüssel organisiert
werden.
Nichts war vor Nachforschungen sicher: Alle unbelichteten
Filme wurden aufgedreht, alle Parfümfläschen erprobt, alle Zigaretten, die ich
fand, aus dem Papier geholt, berochen. Wegen ihres abstoßenden Geruches wurden
sie mit Parfüm versetzt. Der Tabakrauch wurde beim Opa zu hassen gelernt. Er
vernebelte seine Wohnküche stark. Später starb die Oma angeblich durch diesen
Rauch, den sie sehr haßte, am Krebs als Passivraucherin. Niemand anderer in
meiner Familie hatte geraucht.
Immer, wenn die Eltern etwas suchten, fragten sie
mich, wo es sei. Ich wusste, wie ein Lexikon, was in ihren Schränken war. Dabei
gab es jedoch oft ein Donnerwetter, als offenkundig wurde, dass ich auch
wusste, was in einem hermetisch verschlossenen Schrank war.
Später dehnte sich die Neugierde auf die vollen
Speicher und Keller aus. Während der Sprechzeiten des Vaters als praktischer
Arzt und der Mutter als Kinderärztin suchte ich in diesen Paradiesen. Dabei
fand ich das Bild von Dr. Koch.
1950 Selbst ist
der Mann als Heimwerker
Auf den vielen Schnüffelwegen ging soviel zu Bruch, dass
notgedrungen versucht wurde, möglichst viel wieder heile zu machen.
Was bei Uhren, Fotoapparaten und anderem misslang,
klappte jedoch bei Elektromotoren, mechanischen Rasierklingen-schleifern und
sonstigem. Die Mechanik der 50iger Jahre war noch auf Reparaturen eingestellt.
Neben einem umfangreichen Sortiment aus alten
Schraubenziehern und Zangen kam ein Lötkolben und ein
breit gefächertes Sortiment von Schrauben hinzu. Jedes alte Instrument wurde
dafür ausgeschlachtet.
Später entstand für den Bruder, der sich immer viel
kaufte und schenken ließ , eine Märklin - Eisenbahn -
Platte. Sie war durch die unzähligen Lämpchen und Schalter ein ewiger Anlass
zum Kurzschluss-Beseitigen.
Auch eine selbst gebastelte Krippe war durch die über
30 Lämpchen nicht zur Beschaulichkeit, sondern zum Schalten und Richten da.
Zuletzt wurde jedes Instrument im Hause korrekt
repariert, vom väterlichen EKG bis zum Staubsauger oder der Schreibmaschine.
Der Höhepunkt begann, als im Schuppen zu Pullach das
erste Handfunkgerät um 1910 von Onkel Ali entdeckt wurde. Es war ein polierter
Holzkasten mit großen Drehknöpfen und Schaltern, drinnen mit Drahtspulen und
Drehkondensator. Statt der kaputten Röhren baute Max eine Diode ein und empfing
nun örtliche Radiosender.
Da sich kein Mensch mit Funkinteresse fand, konnte
das Senden nicht erprobt werden. Ein Sendedraht vom Fenster quer über den
Garten in der Kunigundenstr. 51 verrostete im Laufe der Jahre ungenützt.
Lebenslang hatte ich mit der umfangreichen Ausrüstung
meiner „Bastelkeller“ alles Handwerkliche im Haus und Garten selbst
durchgeführt. So hatte ich jedes gemietete und später eigene Haus auch von
außen gemalert – mit der auf langen Gasrohren aufgeschraubten Rolle, da ich
nicht schwindelfrei bin.
1950 Schmerzmittel
meiden ist Suchtprophylaxe
Als ich etwa 6 Jahre alt war, führte Vater mich
feierlich an der Hand ins Sprechzimmer. Es war zu Weihnachten; ich
erwartete eine Überraschung. Da öffnete Vater den weißen
Glasmedikamentenschrank und holte eine vergilbte Packung Morphiumampullen
heraus. Dem tief enttäuschten und uninteressierten Max (er kannte sie längst
vom heimlich Suchen) erklärte er: Als Medizin-Angehöriger bekommst Du so etwas
bei jedem kleinen Schmerz. Das hilft, aber es gehen damit nicht nur die
Schmerzen, sondern auch all deine Probleme weg. Probleme sind aber in jedem
Leben. Wenn du wieder einmal Probleme hast, dann willst du wieder ein Morphium.
Das ist Sucht. Sucht macht die Medizin unmöglich. Ich weiß nicht warum, aber
dies habe ich mir von Vater gemerkt und alle Drogen wie die Pest gemieden. Die
Medizin wollte ich nie gefährden.
Wenn die Mutter Sonntagsdienst hatte, dann holte bei
jedem zweiten Hausbesuch ein Morphinist die Notärztin. Sie wurde oft bedroht.
Daher fuhr meist Vater ihre Besuche. Dabei fuhr ich oft mit, vorher hatte ich
immer das Telefon bedient und alles aufgeschrieben. An einem Sonntagabend
wurden wir in die Fuchsstraße in Schwabing in ein zerbombtes Einfamilienhaus in
den notdürftig abgedichteten Keller gerufen. Dort wurde Vater mit einer Pistole
bedroht, er solle dem beinamputierten Alkoholiker und Morphinisten Morphium
spritzen. Er hatte jedoch nie Morphium dabei. Später erklärte mir Vater, wie
sinnlos es sei, dass das Gesundheitsamt jedem Morphinisten eine große Menge
Morphium zuteilt und trotzdem jeder Süchtige unzufrieden ist. Vierzig Jahre
später wiederholen Unerfahrene diesen Unsinn mit Methadon bei Fixern- obwohl es
einen traumhaften Entzug mit Naltrexon bei Fixern gibt, wie wir längst
nachgewiesen und im Handbuch der Drogen veröffentlicht haben.
Binnen drei Tage ist damit ein Morphinist frei von
Morphium - wenn auch der körperliche Entzug 6 Stunden lang relativ heftig ist.
Aber er ist nicht annähernd so schlimm wie eine Geburt, die ja viele weibliche
Drogenabhängige schon hinter sich haben.
Danach folgt sechs Wochen lang der psychische Entzug,
der in geringem Ausmaß ja das ganze Leben lang anhält.
1950 Befunde nur über
Normales
Mein Tutor, Prof. Romano Guardini sagte:
„Der ärztliche Beruf darf nur auf dem ruhen, was
normalerweise verlangt werden kann: sorgfältiger wissenschaftlicher
Vorbereitung, ehrlicher Prüfung, persönlicher Opferbereitschaft. Ist mehr da,
dann umso besser; die Grundlage kann es nicht sein.“
Nur Befunde von Krankheiten, die jeder Arzt schnell
behandeln kann werden aufgeschrieben, z.B. von:
Was die Masse der Ärzte nicht kennt, wird nicht
befundet, da ihr der Befund sonst eine Riesen-Arbeit mit Ärger einhandelt.
Nur für den Eigenbedarf z.B. in der geschlossenen
Psychiatrie, wo der Patient seine Befunde nicht erhält, wird offen geschrieben.
Das TOX CENTER unternahm die letzten 25 Jahre den
waghalsigen Versuch, allen Patienten ihre Befunde im Original zu übersenden und
moderne Therapien zu nennen, die nur von erfahrenen Wissenschaftlern zu
behandeln sind.
1951 Guardini litt
am Zahnarztpfusch
Prof.Dr.Romano Guardini, unser Türnachbar im
Elternhaus, litt unter ständigen Zahnschmerzen und – zum Zahnherd passend –
unter verschiedenen Organbeschwerden. So hatte er bei Magenschmerzen Schmerzen
am Zahn 36 sowie am sechsten Zahn im Oberkiefer bei einer quälenden
Trigeminusneuralgie.
Mein Vater empfahl, dringend zum Zahnarzt zu gehen.
Dieser fand jedoch nichts. Statt einem OPT machte er eine Einzelaufnahme dieses
Zahnes – ohne was zu sehen. Das gleiche war bei den Schmerzen der
Schneidezähne, die seine Depression verstärkten.
Mein Vater warnte, dass dies im Alter unerträglich
würde.
Da er der Ansicht war, dass man von Ärzten ohnehin
keine besonderen Leistungen erwarten kann, lenkte er sich erfolgreich mit
religionsphilosophischen Gedanken ab, die er zu Papier brachte.
Ohne den Pfusch seiner Zahnärzte hätte er nie seine
1800 Schriften verfassen wollen: Ironie des Schicksals?
1951 Vorbild Dr.
Koch mein Robin Hood der Mediziner
Dr. Georg Koch, unser Vorfahre, dessen Bild
seit 1951 stets über meinem Bett hing, führte als erster Direktor des
königlichen Leprosenkrankenhauses am Nikolaiplatz, dem späteren Schwabinger
Krankenhaus, um 1820, eine Traummedizin durch:
Er behandelte alle Armen kostenlos, von den
Reichen nahm er sehr viel Geld.
Als königlicher Leibarzt bekam er sehr viel Geld, was
die prächtigen Möbel, die von ihm noch da waren, belegten.
Fortan war Koch mein Lebensziel. Das Bild, das von
den Amerikanern 1945 wegen seines forschen Blickes mit dem Bajonett am Auge
durchstochen wurde, ließ ich von dafür verdientem Geld (Taschengeld bekam ich
nie) in der Pinakothek in München von dem Chefrestaurator Dr.Lohs und Frau
D'Ailly richten. Beim Brand des Glaspalastes war das Bild verschollen, später
wurde es wieder entdeckt, da es kurz abgehängt worden war. Der Maler von
Kellerhoven, der erste Direktor der Akademie der Schönen Künste in München hat
im Biedermeier Stil ein bestimmtes, aber herzensgutes Bild gemalt. Kochs
Doktorarbeit verbrannte in der Staatsbibliothek 1944 in München. Über eine
Tante in Füssen kamen über den Großvater mütterlicherseits alle Wertstücke in
unsere Hände.
Nun trat die Sammelperiode ein. Alles, was über Koch
in Erfahrung gebracht werden konnte, hatte ich gesammelt
1952 Liebe zu
alten Möbeln
Verwandte, die Osterrieder, bekamen alle antiken
Möbel im Krieg geliehen, als sie ausgebombt waren. Sie wollten sie behalten,
man musste sie beknien. So entstanden die ersten Briefe auf der
Schreibmaschine, die Max tippte. Er hatte sie von alten Rechtsanwalt Briefen
abgeschrieben. Die Mutter hielt den Versuch für völlig wertlos, unterschrieb
aber die endlich tippfehlerfreie Fassung mürrisch. Infolge des barschen Tones
gaben die Verwandten nach jahrelangem Briefverkehr und Rechtsanwaltsdrohung
1955 uns die Möbel zurück. Alles war erheblich beschädigt, der große,
eingelegte Barockschrank vorne mit Ölfarbe übergossen, eine Kiste mit
herabgefallenen Furnieren lag dabei. Vater war entsetzt über den Gestank nach
altem Holz und den Holzwurm. Das Aussehen war erbärmlich. In einer einjährigen
Arbeit wurden alle Furniere ihrem Platz zugeordnet. Der Großteil der Möbel fand
seinen Platz im Speicher. Der Barockschrank hatte es Max angetan. Vater wollte
ihn verheizen, Mutter war abwartend. Die Entscheidung fiel, als Vater anbot, an
seiner Stelle einen neuen Sperrholzschrank vom Schreiner, dem Vater eines
Mitschülers zu bestellen. Max hatte 40,- DM gespart und den Vater des
Mitschülers Brunner Otto, einen Antiquitätenhändler, in die Wohnung geholt. Der
war begeistert. Das sei der einzige erhaltene Barockschrank aus der Münchner
Schule, 1779 steht groß oben drauf. Er wollte ihn sofort für 4.000,-DM kaufen -
ein unvorstellbar hoher Preis für damals - mehr als ein Volkswagen kostete.
Jetzt war der Schrank von Interesse. Papa willigte ein zur Restaurierung, die
Max ganz bezahlte. Ein fehlendes Scharnierteil vom Schlosser gegossen und Füße,
nach eigenem Entwurf vom Schreiner gedrechselt, vervollständigten das Bild. Dem
ging ein eingehendes Studium des Barocks und seiner Schränke voraus. Natürlich
litt darunter das Interesse am Gymnasium, das ohnehin nur mitlief.
1952 Kunst
vertreibt Langeweile
Gespräche mit Restauratoren der alten Barockmöbel
("dieser Fuß stammt aus einer späteren Periode, ebenso die Beschläge")
und dem Chefrestaurator Lohse der Alten Pinakothek in München wegen des
"Koch-Bildes", des ersten Arztes in der Familie, führten zur
intensiven Beschäftigung mit der Kunstgeschichte.
Zu Weihnachten kam das 2bändige Werk der
Kunstgeschichte von Hamann hinzu. Viele Gänge in die Münchner Museen
verfeinerten den Blick. Besonders begeisterten die hellenistischen Köpfe in der
Glyptothek.
Von einer mühselig herausgefundenen Tongrube bei
Mainburg wurde ein Sack Ton und Schamotte angefordert (5.-DM). Schwierig war
die Abholung von der Eisenbahn.
In der Stadtbücherei war ein Heftchen "Köpfe
modellieren". Nun wurde jeder interessante Kopf aus der Straßenbahn
zuhause in Ton modelliert, anfangs clownhaft, dann Kinder, dann zarte Mädchen.
Zuletzt der Liebling, Prinzessin Friederike von Preußen.
1953 Sammeln und
ordnen lehrt die Ausgangslage
Nach dem Sammeln und Restaurieren der alten
Familienmöbel aus der Barockzeit kamen alte Münzen dran, die gemäß Münzkatalog
genau zugeordnet und beschriftet wurden.
Dann kamen Briefmarken hinzu. Beschränkt war die
Sammelwut durch das fehlende Taschengeld und das Ende der Bestände bei allen
Familienmitgliedern.
Später wurden alle Rezepturen aus Drogerien und
Giftbehandlungsarten gesammelt. Deren erste Veröffentlichung war die Jahresarbeit
vor dem Abitur- ein geschichtlicher Überblick der Medizin seit Paracelsus mit
einem großen Literaturverzeichnis, bewertet als beste Klassenarbeit.
1953 Lateinlehrer
Alkoholiker und andere Lehrer
Lehrer hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Ein
bitterer Geschmack bleibt zurück. Da war die erste Lehrerin, Frau Aumüller. Sie
prügelte täglich viel. In Erinnerung blieb, als sie mich als Fünfjährigem
15mal auf dieselbe Hand immer wieder Tatzen schlug, weil ich einen
Buchstaben auf meiner Tafel nicht sauber schrieb. Die Zeilen verschwanden, ich
fühlte mich todmatt, mechanisch wankte ich zur Tafel zum Strafempfang. Zuhause
waren alle entsetzt. Das 5jährige Kind hatte 41°Grad Fieber mit Angina. Alle
schimpften lauthals auf die Lehrerausbildung.
Im nächsten Jahr rief ein Lehrer stets: "Eglfing
(unsere Nervenklinik) mach Tore weit, der .... (Mitschüler mit Fehler) kommt im
Dauerlauf". Auch bei ihm war der Stock häufiger als ein Lob.
Nur vier von 60 Schülern kamen ins Gymnasium. Der
Religionslehrer im Max-Gymnasium schimpfte ständig: "Was soll ich mit dem
kindischen, kleinen Max?". Er war der Jüngste der Klasse. Aber der
Frechste und Geschwätzigste. Ein Jahr später starb der Religionslehrer.
Der Biologielehrer Eichinger meinte beim
Elternsprechtag über den Elfjährigen: Sehr an Biologie interessiert, aber sehr
stur. Den kann niemand "ändern".
Der Sportlehrer Durst war am Neuen Realgymnasium als
einziger sehr lieb und geduldig. Als erster drängte er den dicklichen und
völlig unsportlichen Max nicht zu Glanzleistungen. Nach einem halben Jahr starb
er bei einem Skiausflug der Parallelklasse auf einer Berghütte nachts am
Nichterkannten Blinddarmdurchbruch.
Der Lateinlehrer war Alkoholiker. Max redete laut und
schnippisch über seine Abhängigkeit. Vor jeder Unterrichtsstunde trank er Bier.
Als Max seine Aktentasche mit den Bierflaschen hinter der Tafel versteckte,
brach die offene Feindschaft aus. Sie endete mit dem Wiederholungszwang dieser
Klasse. Im nächsten Jahr starb der Lateinlehrer an seiner alkoholischen
Leberzirrhose.
Als der Englischlehrer bei einem harmlosen Wort
urplötzlich einen irrsinnigen Wutanfall bekam und wie besinnungslos auf einen
Vierzehnjährigen in der Bank sitzenden mit einem 1.50 m langen, schwerem Lineal
einschlug, auf Kopf, Schulter und Hände, die Klasse wie erstarrt da saß, da
beschloss Max eisern, nie mehr bei Unrecht untätig zuzusehen. Lehrer durften
das um 1960.
Heute ist alles viel subtiler. Die heutigen Schulen
sind extrem gifthaltig (PCP, Formaldehyd, Blei, Lösemittel, PCB), die Schäden
viel nachhaltiger. Behindertenschulen sind am gifthaltigsten.
Im Medizinstudium war ein Physiklehrer, der alle
Mädchen schikanierte. Im Physikum nahm er sich eine Kommilitonin vor.
Max machte ihr Zeuge für eine Beschwerde bei der
Fakultät. Daraufhin schikanierte er Max, der sich nichts gefallen ließ. Dem
Physiklehrer (dem Schwiegersohn des Ordinarius) wurde daraufhin die
Prüfgenehmigung der Universität entzogen. Max mußte wegen des 6er in Physik
daraufhin das Physikum wiederholen trotz seines Einspruchs wegen der Schikanen.#
1954 Romano
Guardini Leitspruch für Daunderer
„ DIE WAHRHEIT DES DENKENS besteht
darin,
einen Gedanken nach seiner ganzen Tiefe,
Höhe und Breite durchzuführen
und vor keiner Konsequenz zurückzuscheuen.
DIE WAHRHEIT DES TUNS ist anders.
Sie besteht darin, die schmale Stelle
der Möglichkeit zu suchen und die eigene Kraft
in das rechte Maß zu bescheiden, wissend, dass
der vollzogene Ansatz durch die innere Logik des
Lebens selber weitergeführt wird.“
1954 Alltag mit
Kranken
Nach Auszug des liebenswürdigen und imposanten
Religionswissenschaftlers Prof. Romano Guardini war im selben Stockwerk des
Mietshauses Kunigundenstraße 51 in München Schwabing neben der Wohnung die
Arztpraxis des Vaters als praktischer Arzt und die der Mutter als Kinderärztin.
Es war ein Familienbetrieb ohne Hilfen. Mutter machte die Buchhaltung, die
Abrechnung, das Telefon und den Postverkehr. Vater pflegte sein großes Aquarium
und die vielen Blumen. Nur selten spielte er Geige oder Klavier.
Alles drehte sich um die Kranken. Wenn unsere Eltern
miteinander sprachen, dann waren immer Probleme mit Kranken im Spiel. Schnell
lernten wir Kinder, dass uns nur dann nicht das Wort verboten wurde, wenn wir
auch etwas über Patienten fragten. Auch wenn uns die ärztliche
Schweigepflicht fest eingebläut war, so wussten wir viel von den Patienten.
Zahllose Opernbesuche fielen ins Wasser, weil beim Schließen der Haustüre beim
Gehen Vater zu einem Asthmatiker gerufen wurde. Fast keine Nacht verging, in
der nicht irgendjemand klingelte oder anrief. Es waren alles Lappalien.
Ernstlich Kranke wagten damals sehr selten, einen Arzt zu sich zu
bemühen. Angehörige waren oft sehr hilflos. Vom Anrufer konnte man
sich kein Bild machen. Bei "mein Mann schnauft seit 3 Stunden so
komisch" lag dieser schon Stunden tot im Bett. Bei "ich ersticke an
einer Mandel" und Auflegen des Hörers, machte eine muntere 20jährige mit
Mandelentzündung die Türe auf als die Feuerwehr die Drehleiter
aufgestellt hatte und den Notarzt schickte.
Als ich 7jährig mit meinem Vater in der vollen
Straßenbahn stand, hustete ein ausgemergelter junger Mann extrem bellend und
spukte ohne vorgehaltener Hand viele Trambahngäste an. Frierend und voll Ekel
schmiegte ich mich an meinen Vater, den großen Arzt und fragte ihn, warum
der Mann dies tat. Vater sagte: "Das ist der typische Husten der offenen
Lungentuberkulose. Jetzt hat er sicher Dutzende angesteckt. Das wollte er.
Todkranke Lungenkranke machen das absichtlich aus Hass auf Gesunde." Bis
heute geht mir dieses Erlebnis nicht aus dem Kopf. Immer wieder fragte ich die
Eltern. Heute weiß ich, dass dies ein Zug vieler Kranker ist.
Zu Besuch kamen zu uns häufig Ärzte und Apotheker,
allen imponierte es, wenn ich 4jährig sagte "ich werd`
Hausarzt". Es war ein sehnsüchtig erstrebtes Ziel.
1955
Entspannungstechniken zur Problembewältigung unerlässlich
Auf Veranlassung meines
Vaters lernte ich mit 12 Jahren Yoga, autogenes Training und Hypnose.
Die Eltern beherrschten sie auch. Sie besuchten
zweimal im Jahr auswärtige Ärztekongresse, auf denen ich dann in die Kurse
ging. Es brauchte etwa drei Jahre bis ich es im Schlaf beherrschte. Dies war
das Geheimnis, wie ich alle Nervenbelastungen bis zum heutigen Tag locker
bewältige. Auch meinen Kindern und allen Praxishilfen habe ich das gezeigt.
Niemand hat es ernstlich geübt. Heute vertrauen alle auf „Valium“. Arbeit ist
jedem zu mühselig.
Im Krankenhaus Schwabing lehrte ich im großen
Übungssaal für Schwangerengymnastik Chefärzte, Ärzte, Schwestern und Patienten
freiwillig außerhalb der Dienstzeit das Autogene Training. Viele Ärztekontakte
stammen von damals. Später lernten alle Patienten diese Entspannung. Einmal war
eine Patientin, die plötzlich ständige lebensbedrohliche Asthmaanfälle nach
ihrer 14. Bauchoperation hatte, in der Gruppe. Gemeinsam mit ihrem Freund hatte
sie in einer einsamen Berghütte bei Kreuth Yoga in höchster Vollendung gemacht.
Zuletzt wollten sie gemeinsam Harakiri machen als höchste Joga-Stufe. Als sie
zweifelnd ins Tal ging schlitzte sich ihr Freund alleine den Bauch auf. Sie
fand ihn tot. Auf den Schock reagierte sie mit vielen Krankheiten. Spontane
Fragen der Mitpatienten beantwortete sie erregt mit dem Satz: "Yoga ist
eine Religion, die nichts in diesem Land zu suchen hat." Die Patientin
wurde durch autogenes Training geheilt.
1955 Tiere lehren
Verhaltenstherapie
Da es 40 Mio Jahre länger Katzen auf der Erde gibt,
kann man vieles von ihnen lernen, wie man erfolgreich durch das Leben geht:
viel schlafen und danach sich fest dehnen, das letzte
Stück im Teller liegen lassen, auch wenn es besonders gut schmeckt,
gleichrangige und andere Mütter immer als Feind betrachten, immer möglichst
viel lieben und Kinder kriegen, möglichst viel Hautkontakt und gegenseitiges Abschlecken
auch vom gleichen Geschlecht, keine Gelegenheit zum Genießen auslassen, bis ins
hohe Alter möglichst viel spielen, Kinder haben durch ihren Leichsinn eine hohe
Sterblichkeit, ebenso Männchen, wenn sie nicht kastriert sind. Junge Katzen
werden im Alter von 3 Monaten von den Eltern in die Fremde gejagt - andernfalls
gehen die Eltern. Katzen hassen Pop-Musik und lieben leise klassische Musik
(wie alle Tiere). Meine etwa 4o Katzen im Leben haben mich das täglich gelehrt,
weswegen die letzten hier mit aufgeführt werden sollen.
Mittelalterliche Katzen haben stets einige eitrige
Zähne. Wenn man will, dass sie noch ein Jahrzehnt länger leben, muss man alle
Zähne ziehen und die Nahrung einweichen.
Durch positive Anregungen war Max seit der Kindheit
von dem Beruf des Tierarztes begeistert. Unzählige Tiere begleiteten seinen
Lebensweg. Neben Vögeln, Igeln und Katzen waren Schafe am eindrucksvollsten.
Eines Tages rief seine Frau in der Klinik an und sagte, dass alle Schafe mit
schweren Vergiftungserscheinungen sterbend im Garten liegen, nachdem sie aus
ihrem Gehege ausgebrochen waren und die Blumen um das Haus herum unbemerkt
gefressen hatten. Max eilte heim. Aus einer großen Spritze spritzte er ihnen
eine Kohlesuspension ins Maul. Während vorher laufend aus dem After wässriger
Stuhl floss, kam nach wenigen Minuten Kohlestuhl und der Durchfall hörte sofort
auf. Sie tranken dann viel Wasser und waren am nächsten Tag wieder fit.
Diese und ähnliche Erfahrungen sprachen sich bei
Tierärzten rasch herum. Die Universitäts-Tierklinik rief schon seit Jahren bei
Vergiftungsfällen von Tieren bei Max an. Viele Massenvergiftungen bei Pferden,
Kühen und Schweinen waren erfolgreich behandelt worden.
Während Katzen das ganze Leben begleiteten begann die
Massentierhaltung in den 90er Jahren in Kreta. Zweimal sechs Wochen wurde dort
am Umweltgifte- Buch geschrieben. Besonders im Frühjahr, als noch keine
Urlauber dort waren, aber auch im Spätherbst scharte sich ein Heer junger und
schmusiger Katzen um den konzentrierten Schreiber, der unablässig schrieb und
fütterte, die Säulen eines Katzenlebens.
Nebenbei wurden die Vorteile einer giftfreien
medizinischen Versorgung genossen wie Warmbad gegen Flöhe und fachgerechte
Ernährung gegen Würmer. Die Existenzkämpfe verschwanden unter der reichhaltigen
Ernährung. Durch ein sauberes Katzenklo aus frischem Meersand in Obststeigen
waren sie auch nachts stets um mich herum. In sechs Wochen wuchsen sie stark
ans Herz. So war es logisch, daß nach dem letzten Kreta-Aufenthalt nach acht
Wochen die beiden Lieblinge mitgenommen wurden. Da die 90jährige Mutter mit
zwei gebrochenen und operierten Hüften im eigenen Mammuthaus zum Pflegefall zu
werden drohte, war kein weiteres "Kreta" mehr geplant.
Lisa war eine fast verhungerte kretische Katze, die
in der Mittagsglut in der Altstadt von Paleochora etwa in der dritten
Lebenswoche auf die Hose kletterte und mich nicht mehr verließ. Ich nahm sie in
die Hand und ging in ein Cafe, da alle Geschäfte Mittagspause hatten. Dort bat
ich um eine Scheibe Schinken, das sie gierig fraß ebenso wie den angebotenen
Schluck Milch. Der Kaffeehausbesitzer und viele Passanten, die den
"gspinnerten" Professor aus Deutschland kannten, gaben der kleinen
Katze keine Überlebenschance. Zudem waren die Einheimischen gewohnt, so kleine
Katzen stets umzubringen. Ein Hochpäppeln galt als falsch. Ein Katzenleben ist
dort nichts wert. So wie wir unsere Kinder abtreiben, so werden dort fast alle
jungen Katzen getötet. Die Umstellung auf normales Futter führte zu einem
heftigen Dauerdurchfall, der so heftig war, dass ein Überleben des Katzenjungen
unmöglich schien. Der Kampf dauerte drei Wochen. Erst als ein zweites junges
Kätzchen dazu kam, das "Lisa" liebte, war der Kampf gewonnen.
"Bärli", ein etwa gleichaltriger Siamkater stammte aus einem Wurf
aus dem Dorf von der Boutiquebesitzerin. Diese wollte ihn nicht hergeben, da er
"eine ganz besondere Katze" sei. Ich hatte mich unsterblich in ihn
verliebt. Er schlief nachts in ihrem Bett an ihrem Hals, tagsüber tollte er im
Laden, am Nachmittag schlief er im Laden in den weichen Schals. Täglich ging
ich hin und bettelte um ihn bis ich ihn endlich bekam. Schon auf dem Heimweg
verdrehte er allen Passanten den Kopf. Ein Neidischer rief: "Halt, der
gehört zur Boutique". Auf die Antwort, ich hätte ihn geschenkt bekommen:
"Aus Kreta darf man keine Katzen ausführen. Siam Bärli entzückte durch
sein erhabenes Selbstbewusstsein alle. Er passte prima zu mir. Wir liebten uns
von der ersten Stunde. Der Apotheker verkaufte "seinem Doktor", der
ihm bei allen Fragen bereitwillig geholfen hatte "zwei ausgefüllte
Impfpässe". Mit der aus Deutschland bereits mitgebrachten Katzentasche
kamen beide kretischen Katzen nach München. So wie er in Kreta mit seinen ca.
12 cm Größe knurrend in Angriffshaltung die Straßenkatzen von seinem Futtertrog
vertrieben hatte, so verschaffte er sich in München schon als Winzling Respekt
von den Menschen und verlangte immer das beste Futter für sich. Seine Lisa
schleckte ihn fortwährend und verwöhnte ihn unablässig. Er liebte dunkelroten
Samt und schlief nachts nur am Hals seiner Bezugspersonen.
Mühsam versuchte er tagelang mit Lisa im Stiegenhaus
Kinder zu zeugen. "Der trifft nie" kommentierten Besucher die
Bemühungen. Aber es klappte. Lisa gebar im März 1999 drei süße Kätzchen, die
alle verschenkt wurden. Eines bekam Christianes Schwester auf ihrem Reiterhof,
zwei mein Sohn Peter in der Etagenwohnung. Wegen Umzug und Renovierung holte er
sie erst nach vier Monaten. Wir hatten uns schon zu sehr aneinander gewöhnt:
Pünktchen und Anton hatten mein Herz erobert und genossen mit ihren Eltern die
Freiheit im Garten. Die Trennung war für alle fürchterlich: Ich heulte 14 Tage,
ebenso Lisa, die laut miauend alles absuchte. Die abgegebenen Katzen machten
Randale in der Mietwohnung.
Stammbaum
6/97 von Kreta Lisa + Bärli
(zog 1/00 zur Nachbarin Sachs)
3/98 Pünktchen + Toni
( Sohn Peter bis6/06)
3/99 Zebra, Hearty : 4/00 Schnecki
7/99 Wutzi, Blacki : 5/00 Sascha, Sara,
Struppi, Laura
5/0
Fuchsi, Cleo
Ich hoffte ständig, dass sie wieder gebracht würden.
Aber sie wurden von Sohn und Schwiegertochter sehr geliebt. Ich durfte auch
mein Wort nicht brechen, da sie gleich nach dem Wurf versprochen wurden. Da
bohrte sich eine Sturheit in mein Herz, nie mehr Katzenkinder herzuschenken. Im
März 1999 kam der nächste Wurf: Zebra, eine bildhübsche, liebenswürdige
getigerte Katze und Hearty eine weiße, große, klobige Katze mit einem Herz auf
dem Fell. Daraufhin brachten wir ein Schild am Eingang an: "Vorsicht,
beherzte Katze".
Im Juli 1999 folgte der dritte Wurf von der schon
sehr genervten Lisa mit ihrem Bärli. Jetzt kam eine kohlenrabenschwarze, scheue
Katze Blacki und eine weiße Katze mit schwarzer Kappe, 2 schwarzen Flecken
seitlich und am Schwanz. Siamähnlich war seine Psyche: freundlich, schmusig und
anhänglich.
Lisa und Bärli wurden nun in der
Universitäts-Tierklinik sterilisiert.
Im April 2000 warf Zebra mit Hearty einen
"Inzucht-Wurf" mit 4 Kranken: zwei starben sofort mit Spina bifida
und Hüftmissbildung, der dritte war sehr krank. Er hatte ein zu kleines Gehirn
wohl durch eine Zyste, die zur Spina bifida gehört und einen Unterzucker, der
bei Hunger eine sofortige Nahrungszufuhr erforderlich machte. Diese extrem
anhängliche, egoistische und schwer kranke Katze machte mehr Arbeit als die
übrigen Katzen zusammen. Tag und Nacht war er in meinem Arm, fett und
anhänglich und überaus zärtlich. Wir liebten uns wahnsinnig und vergaßen alles
um uns. Die Tierklinik meinte, er werde nicht alt. In der Natur wäre er schon
längst tot. Durch seine Ataxie war er sehr unbeholfen wie ein MS-Kranker
Amalgamgeschädigter.
Ein Jahr alt lief er rollig an einem heißen Sonntag
weg und starb sicher im Unterzucker. Noch nach zwei Jahren werden vor seinen
vielen Fotos noch viele Tränen vergossen. Kranke Kinder wachsen so tief in das
Herz der Eltern. Das kann nur derjenige verstehen, der es erlebt hat.
Die abgöttische Liebe zu Katzen kann nur derjenige
verstehen, der es erlebt hat. Beim Schreiben dieser Zeilen kommen plötzlich
drei Weibchen unserer 12 Katzen zum Schreiber mit feuchten Augen und setzen
sich schnurrend mitten auf das Manuskript - während zum Gestreicheltwerden
stets die Männchen als erste kommen. Tiere sind feinfühlig, wenn man mit ihnen
tolerant und sensibel umgeht.
"Katzen brauchen einen Sklaven, Hunde brauchen
einen Herrn".
Als Rentner lebe ich allein mit 12 Katzen, während
ich im Stress Hunde oft mehr schätzte.
Im Mai warf unsere scheue Blacki nach Kopulation mit
Wutzi 5 Kleine: Sascha, ein Halbsiam wie der Großvater Bärli mit einer
liebenswürdigen, stets vermittelnden Psyche. Sara, seine kleine Siam-Schwester,
hellgrau mit dunklen Ohren und Nase. Beide sind von Anfang an ein liebendes
Paar. Struppi, eine schwarze Katze mit weißen Ringen um die Augen wurde anfangs
"Professor" genannt, erwies sich aber als sehr scheu wie die Mama,
ebenso Laura, eine schwarze Katze mit weißen Pfoten und einem seidenweichen
Fell.
Lina, schwarzgefleckt wurde einen Tag vor Weihnachten
überfahren.
Blacki versteckte alle Kinder stets im Keller und zog
von einem Versteck zum anderen.
1956
Psychoenergetikum Klassische Musik
Vater, der nur sehr selten Geige oder Klavier
spielte, hatte Unterricht beim ersten Konzertmeister in der Oper. Vater wollte
Geiger werden, sein Vater empfahl ihm jedoch "Chirurg zu werden". Zu
diesem Konzertmeister, Herrn Rosenbeck, wurde ich nun auch geschickt.
Der liebe alte Herr, der nie ein Mädchen kannte,
plauderte fleißig mit mir, bis Evi List zum Unterricht kam, die 16jährige
Tochter des Direktors der Münchner Oper. Nun plauderten alle drei. Zuletzt
wurde eine Melodie von beiden Schülern gespielt. Ohne Üben blieb es lange Zeit
dieselbe Melodie - ein leichtes Stück von Liszt. Evi sang im Kinderchor und ich
war immer in der Oper, wenn sie sang; bis dreimal in der Woche. Bei
"Meistersinger von Nürnberg" hatte sie lange Rollen. So war ich
damals mehr als 15 Mal in dieser siebenstündigen Oper.
Auch in der Eröffnungsvorstellung des neu aufgebauten
Nationaltheaters nach dem Krieg, regelmäßig als „Theaterarzt“ und regelmäßig
seit meiner Berentung bin ich mindestens zweimal wöchentlich in der Oper.
Die Eltern freuten sich ganz besonders über ihren
geplanten Opernbesuch.
War es doch so, dass früher stets, wenn die
herausgeputzte Familie die Haustüre verschloss, um zur Oper zu fahren, ein
wohlbekannter Nachbar aufgeregt herbeistürmte, seine Frau verblute. Mit steter
Regelmäßigkeit hatte er mit einer Stricknadel der auf dem Küchentisch liegenden
Frau die Gebärmutter zur Abtreibung angestochen, und abends (der "Oper
Freitag") kam es zur heftigen Blutung. Die notwendige Krankenhauseinweisung
durfte damals nur ein Arzt durchführen. Also blieb die ganze Familie zu Hause
und schimpfte über "die Patienten".
Kühe geben viel mehr Milch, wenn Mozart im Kuhstall
plätschert, viel weniger bei Pop-Musik. Der Ideenreichtum, der einen überfällt,
wenn man in der klassischen Oper sitzt, ist unvorstellbar. Viele erkennen dies
heutzutage neu. Nicht umsonst ist Anna Netrebko – mein Idol – heute an
dritter Stelle in den Charts. Mit frenetischem Beifall hatte ich 2003 ihren
Erstauftritt in der Münchner Oper bei Traviata beklatscht – wissend, dass nun
endlich eine junge, hübsche Sängerin dem jungen Publikum die Kraft der
klassischen Musik herüberbringt.
Seit 35 Jahren schrieb ich in der Oper die
kniffeligsten toxikologischen Probleme, bei denen neue Ideen gefordert waren,
wie BSE, Mobilfunk und Gifte im Alltag so wie hunderte Ergänzungslieferungen
des Lexikons „Toxikologische Enzyklopädie“.
Mein „Stammplatz“ in der Galerie direkt an der Bühne
erlaubt mein Papierrascheln.
1957 Depressive
Mitschüler in Lampenabteilung geschickt
Nach einem schwierigen Lampenkauf bemerkte ich, dass
ich die folgenden Tage viel fröhlicher war. Depressive lehrte ich, wie man mit
diesem Problem umgeht:
Wenn ich einen großen Frust hatte, ging ich mittags
zwischen den Sprechzeiten auch dorthin.
In Deutschland starben 2005 durch Selbstmord doppelt
so viele Menschen (10 260) wie bei Verkehrsunfällen (5 361).
Jede Depression birgt ein Selbstmord-Risiko, daher
sollte man sie sofort anpacken und alles dagegen unternehmen.
1957 Chemie die
Mutter der Innovationen
Vom Großvater gab es zahlreiche Chemikalien,
vom Schwarzpulver über gelben Phosphor, Kaliumpermanganat bis zum Salpeter, Bunsenbrenner
und viele Reagenzgläser.
Alles eignete sich für Knallexperimente.
Blaukrautsoße als Indikator und vieles mehr sammelte sich in einem
Laborkästchen in Vaters Praxis. Beim Chemiehändler der Universität, Viktor von
Scheffel, konnte man für Pfennige manches erwerben. Es wurde die ganze Chemie
durcherprobt.
Ein stiller Mitschüler, der Klassenprimus Reiserer,
Sohn des BASF Personalchefs, erzählte, er träume, einen besseren
Raketentreibstoff zu entwickeln als Wernher von Braun. Er sammelte vom Truppenübungsplatz
der Amerikaner in München Freimann Blindgänger- Raketengeschosse.
Die wollte er mit einer neuen Mischung füllen. Eines
Tages wollte er das herausgekratzte Pulver haben, das in einer Blechdose, auf
dem Fensterbrett seines Bubenzimmers in der Morawitzkystraße 1 gegenüber
unserem Gymnasium, in der heißen Sonne stand.
Da sich die Dose nicht öffnen ließ, nahm er einen
Schraubenzieher.
Dabei explodierte die Dose. Durch den fürchterlichen
Knall flog die Zimmerwand in den Garten, die Haustür ins Stiegenhaus und der
Freund war mit Splittern übersät. Zum Glück führte ein Splitter im Auge nicht
zu Sehstörungen und die Splitter in der Brust verheilten folgenlos. Am Anfang
wusste man jedoch lange nicht, ob er überlebt.
Für mich war deprimierend, dass kein behandelnder
Arzt wusste, welche Gesundheitsgefahren durch die verbrennenden Chemikalien zu
erwarten waren. Alle waren hilflos.
Etwas ahnten meine Eltern und daraufhin wurde die
gesamte Chemieausrüstung in Kisten verpackt in den Keller gestellt und
jede Tätigkeit verboten. Mein Sohn Michael erbte sie und arbeitete höchst
gewissenhaft damit. Die Weltraumrakete hatten ja andere schon gebaut.
1957 Zahnärzte
haben mutwillig meine Gesundheit zerstört
In meiner frühen Jugend haben Zahnärzte unter dem
Vorwand der freundschaftlichen Hilfe meine Gesundheit zerstört.
Im 14.Lebensjahr verpasste mir der Chef der
Uni-Zahnklinik- Orthopädie, Prof. A., eine unnötige Spange, da meine
Schneidezähne 1,5mm auseinander standen. Da sie sehr wehtat, trug ich sie nie,
ebenso das Nachtgebiss, bei dem man zu ersticken drohte. Es waren die ersten
untauglichen Versuche, aber meine Eltern zahlten alles privat, da wir nicht
versichert waren.
Dann schlug er vor, dass sein Sohn, ein Anfänger der
Zahnmedizin, wegen zwei kleiner Löcher in den Backenzähnen alle 16
(!) Zähne mit Gold überkront, „dann müsste ich nie wieder zum Zahnarzt“. So
sollte sein Sohn etwas lernen, da im Studium für das Riesenheer von Studenten
keine Patienten sich als Opfer zur Verfügung stellten. Die Ausführung war kostenlos,
nur für das Gold musste 50 DM bezahlt werden. Besonders die ersten Kronen waren
untauglich, entzündeten wegen Überstandes das Zahnfleisch, waren viel zu hoch
und mussten unzählige Male erneuert werden. Zwei fielen immer wieder heraus,
zuletzt wurden sie mit dem „neuesten Kleber“ eingeklebt. Nach dem Abnehmen der
Krone stellte ich fest, es war AMALGAM – als „Kleber für Gold“! (natürlich lies
ich sie sofort beim Bemerken ziehen, die restlichen danach).
Danach begann für mich ein fünfzigjähriges Martyrium.
Mit jeder neuen Krone nahmen Migräneanfälle stetig zu. Dann wurde ich zittrig,
anfangs nur bei Belastung, später auch in Ruhe – bis zum heutigen Tag. Von
einem bedächtigen, ruhigen Jugendlichen wurde ich immer agiler,
unternehmungslustiger und fleißiger. Das Gymnasium wurde zu meiner
„Nebenbeschäftigung“, Hobbys und lernen für das Medizinstudium füllten meinen
ganzen Tag. Während einer schweren infektiösen Gelbsucht ans Bett gefesselt,
unternahm ich meine Namensforschung. Zunächst sah alles sehr positiv aus. Die
Wesensveränderung wurde bewundert. Dann wurde das Zittern lästig. Da ich keinen
Alkohol trank, konnte es das Volk nicht einordnen. Meine Eltern und die Ärztin
Tante hatten es auch leicht, also war es „vererbt“. Mit 17 fertigte und
bewertete ich in der Praxis meines Vaters EKG. Eines Tages schrieb ich mir
eines, weil ich kurzatmig wurde und Herzrhythmusstörungen hatte. Eine starke
ST-Hebung erinnerte mich an einen Herzinfarkt. Mit der Kurve ging ich zu meinem
EKG – Lehrer, der es als typische akute Herzmuskelentzündung durch einen
Eiterzahn beurteilte. Seit Monaten hatte ich klopfende Schmerzen unter dem
Auge. Bei Druck auf den oberen Backenzahn wurden sie unerträglich. Die
Blutsenkung war hoch.
Sofort ging wieder in die Uni Zahnklinik zu Prof.A. Er
röntgte und „sah nichts“. Ich verlangte, er solle diesen Zahn ziehen, da ich
mir sicher war, er ist der Verursacher meiner Myokarditis. Er meinte, „man
zieht keine Zähne“. Ich verlangte es entschieden.
Nach dem Ziehen schmeckte und stank alles nach Eiter,
die Wurzel war angefressen. Jetzt sah er es auch ein. Meine Tante, die
Zahnärztin, bezeichnete es als „Pfusch“, wie die Krone von Prof.A`s Sohn
gemacht, hinten klaffte und eine Karies sich nach oben entwickeln konnte.
Die Myokarditis heilte ohne Antibiotika folgenlos
aus.
1981 meinte mein Zahnarzt-Nachbar meiner
Kassenarztpraxis in München, ich müsse diese Zahnlücke unbedingt überkronen,
damit sich das Gebiss nicht zu sehr verschiebe. Ungern stimmte ich zu,
verlangte eine reine Keramik. Da sein Zuschleifen der Nachbarzähne zu schlecht
war, ging nur eine Gold-Keramik. Aber statt Gold hat er das billigere Palladium
einarbeiten lassen.
Dieser Pfusch trägt mir bis an mein Lebensende
wahnsinnige Rheumaschmerzen ein. Da ich keine Medikamente schlucke, werde ich
jeden Tag stark an die pfuschenden Zahnärzte erinnert und grantig.
Als ich 1991 in den USA auf dem Amalgam-Weltkongress
meinen Vortrag hielt, kamen viele Zahnärzte auf mich zu. Ich hatte berichtet,
dass ich unter einer schweren Goldvergiftung mit Gold- und Palladium-Allergie
leide. Im Kaugummitest hatte ich 400µg/l Gold, ein einmalig hoher Wert. Ein
Homöopath brachte mir gegen die akute starke Migräne spontan homöopathische
Goldtropfen. Ich schluckte 15 davon. Daraufhin kam es zum Aufflackern der
Gold-Allergie. Wegen Schwindel und Schwäche musste ich auf die anschließend
geplante 8 tägige Tour verzichten und mit meiner Tochter, der Dolmetscherin
sofort den Rückflug antreten.
Zuhause wurden sofort alle Metalle entfernt, obige
Zähne gezogen und kurz darauf alle Zähne gezogen. Die Migräne bildete sich
rasch zurück, es blieben heftigste rheumatische Gelenkschmerzen.
Stolz kann ich verkünden, dass ich nie mehr
Zahnschmerzen haben, nie mehr Zahnarzt-Pfusch erleben werde und nie mehr eine
Zahnarztpraxis (für mich) betrete.
Andererseits ist klar, dass Urteile eines einzigen
Zahnarztes bezüglich teuerer Alternativen von mehreren Seiten gründlich
abgeklärt werden müssen, man sich das verwendete Material unbedingt schriftlich
bestätigen lassen muss und sich nie auf das gesprochene Wort verlässt.
Im Zweifel ist der Verzicht auf Zähne besser als
aufgeschwätztes allergisierendes Material im Mund (Kopf).
1958 Wir stammen
alle von Bauern ab
Krank von einer hepatitishaltigen Fischsemmel von der
Auer Dult studierte ich die Ahnenforschung des mütterlichen Großvaters. Weit
reichte sie zurück. Vom Vater gab es nichts. Daraufhin beschloss ich, zu
klären, warum sie bei Mutter nicht weiter zurück ginge und Vater sollte auch
seine Vorfahren erfahren. Mit einer alten Schreibmaschine schrieb ich einen der
Briefe des Großvaters mehrere hunderte Male schnell ab und fragte ein Jahr lang
die zuständigen Pfarrer: "Sehr geehrter Herr
Hochwohlgeboren...". Geduldig unterschrieb Vater alles, was in seinem
Namen versandt wurde. Auch bezahlte er hunderte von Urkunden, die daraufhin
kamen. So entstand ein weit gefächertes Gebilde, das zum Teil bis ins 15.
Jahrhundert zurückreichte. Im Dreißigjährigen Krieg wurden alle Kirchenbücher
zerstört. Der Umfang der Arbeit entspricht einer Doktorarbeit. Ich lernte
dabei, ein Lexikon aus tausenden Details anzulegen. über 7.000 Namen wurden
dokumentiert. Später kamen die Ahnen der Ehefrau dazu. Den Familiennamen
" Gänshirt " fand man seit Jahrzehnten sehr lächerlich. Der Großvater
Wilhelm ließ ihn daher in seiner Jugend ändern in die einzig erlaubte Lösung
mit "ae". Als Kinder litten wir sehr unter den Hänseleien in der
Schule und auf der Strasse mit "Gänsehirt, Schweinehirt usw.. Meine Eltern konnten sich die Gebühren einer Änderung
nicht leisten, da sie damals gesetzlich einen hohen Prozentsatz des Vermögens
und Einkommens gekostet hätte. Nur für Studenten war es kostenlos. Mein Vater
wollte eine Änderung in den Mädchennamen seiner Mutter "Betz". Damals
gab es im Telefonbuch in München fünf "Max Betz" und zehn andere
"Betz". Man hätte alle damals schriftlich um Erlaubnis bitten müssen.
Daraufhin ergänzte ich die vom Großvater begonnene Ahnenforschung. Das Ergebnis
war, dass die Ahnen der Mutter - beginnend 1604 mit dem Schmied Hans in
Schlicht in der Oberpfalz, ab 1719 Lehrer - viel vollständiger zu erfassen
waren als die des Vaters. Mein Bruder Walter und ich beschlossen, den
Mädchennamen der Mutter zu übernehmen. Der Vater erteilte jedoch nicht die
dafür notwendige Unterschrift. Daher konnten wir erst mit Volljährigkeit, die
damals erst mit dem 21.Lebensjahr erfolgte, die Änderung durchführen. Bruder
Walter hat sie daher ein Jahr früher erhalten. Stolz trug ich bis zum
Verschleiß den Führerschein mit mir, in dem "Gaenshirt amtlich in
Daunderer" geändert war.
Dabei lernte ich als 17ähriger Ordnung halten und
systematisch zu arbeiten, der Voraussetzung für das Schreiben des riesigen
Toxikologischen Lexikons.
1959 Jeder
Vergiftete wird psychisch krank
Diesen Lehrsatz meines Vaters, einem damaligen
Psychosomatiker und Homöopathen hörte ich oft.
Mein Vater wollte eigentlich Chirurg werden, bis zu
einem Schlüsselerlebnis. Sein Chefarzt verlangte von ihm, dass er einem jungen,
minderbegabten Mädchen, die im 6.Monat schwanger war und sich auf ihr Kind
freute, eine Abtreibung gegen ihren Willen machen sollte und sie dabei
sterilisieren sollte.
Es war wie ein Befehl im dritten Reich, das Leben
galt als nicht lebenswert. Da das Mädchen flehentlich um sein Kind bat, lehnte
mein Vater den Eingriff ab. Sein Chef Leebsche - ein Sauerbruch-Schüler -
entließ daraufhin meinen Vater 1939 fristlos. Der nächste Arzt machte den
Eingriff. Mein Vater sollte ein Disziplinarverfahren wegen Verstoß gegen das
Ärztegesetz erhalten. Dazwischen kam der Krieg. Als Fliegerarzt bemühte er sich
viel um die Zivilbevölkerung in Russland bis 1942, dann in Sardinien und
Südfrankreich. Unter der Folter der Franzosen bei der Gefangennahme hörte er
vom amerikanischen Rot- Kreuz- General, dass die USA dafür sorgen werden, dass
nie mehr ein Deutscher ein Gewehr in die Hand nehmen muss. Dies wurde zum
Leitspruch meines Vaters. Es gefiel ihm sehr gut. Er wurde wieder gefoltert,
als er als Lagerarzt in altdeutscher Schrift "Hungerödeme" auf die
vielen Leichenschauscheine schrieb, die ans Rote Kreuz gingen. Nach einer
Inspektion des Lagers durch das Rote Kreuz wurde das Essen gerecht verteilt und
plötzlich starben keine Gefangenen mehr durch Hunger - jedoch wurden viele
zerfetzt durch die Minen, die sie suchen und unschädlich machen mussten. Nach
Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft 1947 bemühte er sich intensiv um die
psychischen Beschwerden seiner Patienten. Er beobachtete, dass diejenigen viel
nervöser waren, die an vielbefahrenen Straßen oder in Pressspanverkleideten
Zimmern lebten. Dann kam "Omca, die Pille für die Psyche" und
"Valium, zur Beruhigung der Nerven" auf. Jeder Hausarzt verschrieb
allen Patienten "ihre Nervenpille". Vom Rheuma, bis zum Asthma, von
der Schlafstörung bis zum Zittern, jeder erhielt dieselbe Pille und immer mehr.
Eine "Sprechstunde" bestand eigentlich nur in der Befragung, welches
Medikament man heute verschrieben haben wollten. Der Arzt bekam - gleich, was
er machte - eine Scheinpauschale im Vierteljahr von 5.-DM. Das muss man wissen,
wenn man hört, dass manche Patienten eine Stunde und länger im Sprechzimmer
sich ausredeten oder ausweinten.
Immer mehr Patienten kamen mit seelischen Problemen,
die langen Wartezeiten vertrieben die akut Erkrankten aus der Praxis. Der Vater
wurde durch die pausenlosen Gespräche immer nervöser und strapazierte sich.
Sein Psychiater - Kollege machte nur EEG und
verschrieb Valium, die "abgeschobenen" Patienten kamen wieder
unzufrieden zurück.
Eines Tages erzählte mir mein Vater: "Ich
glaube, es war der größte Fehler der Medizin, allen Kranken Psychopharmaka zu
geben, anstelle auf ihre Probleme einzugehen. Wer einmal Psychopharmaka bekam,
kommt nicht mehr davon los - wie beim Rauchen. Reden unter Psychopharmaka
bringt nichts mehr. Absetzen tut sie auch keiner".
Noch 1977, als ich einen großen Vortrag in Neuburg an
der Donau hielt und sagte, dass man wegen der Suchtgefahr möglichst kein Valium
u.a. verschreiben sollte, wurde ich von Hunderten Landärzten niedergebrüllt,
die riefen, dass "es jeder braucht und ich als Universitätstheoretiker den
Mund halten sollte". Ich musste damals den Vortrag abbrechen.
Da er es gelernt hatte, machte er anfangs bei
Privaten manchmal eine homöopathische Anamnese. Er sagte, dies kann bis zu 8
Stunden dauern. Wenn er gut war, fand er ein Mittel in einer Potenz und wenn
alles stimmte, wurde der Kranke gesund. Später musste er viel hetzen und fühlte
sich selbst sehr krank, sodass er keine Zeit und Kraft mehr hatte für eine
klassische Homöopathie. Je besser die Leute verdienten, desto ungeduldiger
waren sie in der Arztpraxis.
Hinzu kam das Gefühl, dass nur etwas half, wofür die
Krankenkasse viel bezahlen musste - quasi als Strafe für die eigene Krankheit.
Wir Kinder halfen in der Praxis aus. Ab meinem
6.Lebensjahr bediente ich mit sonorer Stimme das Telefon und entschied aufgrund
meiner Erfahrungen am Mittagstisch für wen Vater oder Mutter da waren oder
nicht. Ab dem 10.Lebensjahr öffnete ich außerhalb der Sprechzeiten die Türe und
führte dieselben Entscheidungen weiter.
Ab dem 14.Lebensjahr erlernte ich bei Kursen EKG
anzulegen und auszuwerten. Vater kaufte damals als erster niedergelassener Arzt
ein mobiles EKG von Siemens. Vater war darüber sehr froh und fast alle
Patienten mit einer "Herzneurose", also vermeintlich eingebildete
Kranke, hatten schwere organische Veränderungen wie Schenkelblöcke,
Herzrhythmusstörungen, T-Veränderungen und andere Durchblutungsbedingte
Organschäden. Der Vater eines 14 jährigen Nachbarmädchens, das ich wegen ihrer
Reifröcke sehr verehrte war bei Allianz in der Beschwerdeabteilung und regte
sich sehr auf und klagte über dauernde Herzschmerzen. Man fand auch im EKG nie
etwas. Als meine Eltern gerade fort waren, läutete er ganz zaghaft und
ging leise und vorsichtig zur Türe herein, nicht klagsam. Sofort wusste ich,
das ist was Besonderes. Ich schrieb ihm eigenmächtig mit 15 Jahren ein EKG.
Dort fand ich einen schweren akuten Herzinfarkt. Damals bekamen nur Ärzte ein
Klinikbett von der Bettenzentrale. Wie gewohnt rief ich unter dem Namen meines
Vaters an, bekam es sofort und mit Blaulicht kam der Kranke in die beste
Klinik. Er überlebte und war mir sehr dankbar, da ihm jeder sagte, was für ein
Riesenglück er hatte, denn es war ein riesiger Infarkt. Das erhöhte meinen Ruf
in der Gegend ungemein. Zum Vater kamen daraufhin viele Herzkranke.
Daraufhin wertete ich auch für die Tante und andere
Ärzte das EKG aus. Ab dem 18.Lebensjahr führte mein Bruder Laboruntersuchungen
am Photometer durch und wollte Kardiologe werden. Die Ausbildung dazu schloss
er aber nicht ab.
1959 Ein gesundes
Kind ist froh
Diesen Satz hörte ich von meiner Mutter, einer
Kinderärztin, sehr oft.
Meine Mutter war als Assistentin der Haunerschen
Kinderklinik der Universitätspoliklinik unter Prof. Pfaundler, später als
Chefärztin der Lachner Kinderklinik und einer Kinderarztpraxis mit 2400
Krankenscheinen und 2600 Privaten pro Jahr in München-Giesing rege interessiert
an allen Dingen, die die Lebensplanung betrafen.
Ihre Doktorarbeit hatte sie in Rechtsmedizin über die
Tötung Schwangerer gemacht. Sie hatte eine ungeheuere Liebe zu kleinen Säuglingen.
Sie wollte unbedingt das Geheimnis ergründen, warum scheinbar gesunde Säuglinge
plötzlich starben. Fürchterlich waren für sie die Erinnerungen an schwerkranke
Säuglinge, die gesund wurden, man rief ihre Mutter an, morgen früh kann das
gesunde Kind abgeholt werden und da empfing die Mutter eine Ordensschwester mit
der Hiobsbotschaft:" Heute früh wurde ihr Kleines von den Engerln
geholt". Aus unerklärlichen Gründen lag der Säugling plötzlich tot im
Klinikbett. Bei der Leicheneröffnung wurde nichts gefunden.
Erst in unserer Zeit haben Rechtsmediziner als
Ursache gefunden, dass die Mütter hohe Amalgamkonzentrationen hatten und das
Gehirn der Neugeborenen dies nicht vertrug, so dass sie im Schlaf plötzlich
nicht mehr atmeten, eine so genannte Schlafapnoe.
Meine Mutter lehrte mich, darauf zu achten, dass es
nicht so wichtig ist, wie viele Spurenelemente oder Vitamine in den Körper
hinein kommen durch Nahrung, sondern wieviele dem Körper unmerklich geraubt
werden durch Gifte. Sie verteufelte den Versuch, neue Medikamente am Menschen
auszuprobieren, da man die eigentlichen Schäden erst im Alter erkennen könne.
1959 Gold für die
Reichen, Amalgam für die Dummen unsozial
An diesem Lehrsatz der Zahnmedizin scheiterte
das Zahnmedizinstudium meiner Tante, die auch in dem äußerst soziale
eingestellten haus aufgewachsen war.
Da Vater lange Zeit als Lagerarzt in französischer
Kriegsgefangenschaft in Tunesien war, wohnte die Schwester meiner Mutter bei
uns. Sie hatte 1923 mit dem Zahnmedizinstudium begonnen. Sie verlebte sich in
ihren Lehrer. Vertraulich warnte er:" Amalgam ist für uns Ärzte sehr
gefährlich, nur Arme und Dumme bekommen es, Reiche bekommen Gold". Dieses
Unrecht verkraftete sie nicht. Trotz ihres ausgeprägten handwerklichen
Geschicks und einer umfangreichen zahnärztlichen modernen Ausrüstung von ihrem
Vater wechselte sie zur Humanmedizin und wurde Oberärztin in der Kinderklinik
unter meiner Mutter und später erfolgreiche Ärztin u.a. auch am Münchner
Waisenhaus. Ihre damaligen Kenntnisse über die Gefährlichkeit von Amalgam
würden noch heute jeden Zahnarzt zum einsamen Experten erheben.
1960
Massenvergiftung auf Rezept - die Elterndiskussion über Contergan
Beim Essen wurde zuhause nur über Patienten geredet.
Vieles blieb in bleibender Erinnerung. Hier nur ein Beispiel. Vater berichtete,
dass eine junge Frau von ihm immer Contergan verschrieben haben will, von dem
er jetzt gelesen habe, dass es womöglich für Missbildungen bei Neugeborenen
verantwortlich sei.
Die Ärztekammer habe aber wütend dagegen geschrieben,
dass der Arzt Lenz ein eindeutig widerlegter Wichtigtuer sei. Meine Mutter
konterte daraufhin: "Solange der geringste Verdacht besteht, dass etwas
Missbildungen macht, darf es auf gar keinen Fall verschrieben werden".
Der Vater später: "Als ich es ihr verweigerte,
ging sie zum Kollegen, der es ihr weiter verschreibt. Jetzt habe ich wieder
eine Patientin verloren". Die wochenlange Diskussion ging weiter:
"Der Klinikarzt muss das tun, was der Chefarzt verlangt, der Kassenarzt
muss das tun, was die Kassenärztliche Vereinigung vorschreibt, nur der
Privatarzt ist frei."
Nach einem Jahr wurde Contergan vom Markt genommen.
Erst danach erfuhren die Ärzte von den Tausenden unglücklichen Kindern ohne
Arme oder Beine und, daß der Kinderarzt Lenz längst ausführlichste Beweise
seiner Untersuchungen vorgelegt hatte, die nur von der Herstellerfirma
Grünenthal mit Erfolg lange juristisch verzögert wurden. Dumm standen dann die
Ärzte da, die lange ihrer Ärztevereinigung geglaubt hatten.
Mein Vater hatte danach die Faustregel zu tausenden
neuen Präparaten, die jedes Jahr ungeprüft auf den Markt kamen: "Erst wenn
ein Mittel zwei Jahre auf dem Markt ist, dann versuche ich es bei meinen
Patienten". Dies ersparte ihm später vielen Ärger und etwa die Hälfte der
neuen "Superschlager" gab es nach dieser Zeit gar nicht mehr.
1960
Pharmaindustrie fördert die willenlosen Ärzte
Die Flut an Ärztemustern für die beiden Praxen war
unvorstellbar. Die Vertreter brachten bis 100 oder mehr Packungen ihrer neuen
Präparate. Am Tag kamen bis zu 10 Vertreter. Da stets viele Patienten da
waren, ließen sie meist wortlos von vielen verschiedenen Präparaten (bis zu 8)
viele Muster da.
Vater war zu allen Vertretern sehr freundlich. Ich
hörte oft, wie er sagte, das sei sehr gut und er verschreibe es gerne. Dann
warf er es in den Müll. Zwar bekamen viele Patienten Ärztemuster, aber viele
lehnten es auch ab, da sie wollten, dass ihre Krankenkasse dafür bezahlt. Max
richtete Vater eine Kammer ein für Ärztemuster mit Schuhschachteln in Regalen
nach Gruppen geordnet. Vater ordnete an, dass alle neu entwickelten Arzneien
zwei Jahre warten müssten, bis er sie erstmals bei Patienten versuchte. Da in
dieser Zeit sehr häufig üble Nebenwirkungen bei den neuesten Mitteln bekannt
wurden, musste er gut die Hälfte nie einsetzen. Ich hatte die Aufgabe, die
veralteten und gefährlichen Arzneimittel auszusondern. Schon mit 12 Jahren
kannte Max, wie seine Freunde ihre Automarken, die Arzneimittelgruppen.
Vater war sehr unglücklich, dass eigentlich alle Patienten mit dem Wunsch nach
einem schnell wirkenden und möglichst teuerem Arzneimittel kamen. Warten,
Naturmittel, Hausmittel oder Billiges war sehr verpönt. Wirkungslose Arbid
Schnupfen-Tropfen wurden pro Tag bis zu 10 Mal verlangt.
1960 Lehre, warum
die Mutter an allem Schuld sein soll
Vater und Mutter waren der Ansicht, dass jeder, der
ein guter Arzt werden wollte eine gute Ausbildung in der Psychoanalyse haben
sollte - etwas, was ihnen in den 30er Jahren völlig fehlte.
Damals gab es nur "organische Krankheiten"
- bei psychischen Störungen waren es angeborene ( Hitler: "minderwertiges
Erbgut" ) oder durch Virusinfektionen erworbene Hirnstörungen. Freud
hielten sie für einen Sexisten, aber der modifizierte Umgang mit der Erkennung
und verhaltenstherapeutischen Beseitigung von psychischen Auffälligkeit schien
Ihnen in den 60er, dem ersten massiven Auftreten von psychischen Störungen
durch Umweltgifte dringend erforderlich. Sie arbeiteten zum Teil erfolgreich
mit dem Leiter der psychotherapeutischen Gesellschaft, Dr. Fleischer in München
zusammen, der auch die Befähigung für eine Lehranalyse hatte. Diese
kostete etwa das Zehnfache eines gesamten Medizinstudiums. Damals zahlten
Krankenkassen dafür auch nichts. Ärzte waren ohnehin nie krankenversichert. Das
Geld zahlten meine Eltern gerne. Sie hielten es zum Aufarbeiten der vielen
Nachkriegsprobleme für sehr wichtig:
Kleinkinder, die oft in der Nacht schrieen und
weinten: "ich höre wieder die Sirenen, müssen wir wieder in den
Luftschutzkeller, brennt dann unser Haus ab?", dann das extreme Hungern
der Stadtkinder nach dem Krieg, der Vater 4 Jahre vermisst und danach aus der
Kriegsgefangenschaft als Fremder zurückgekehrt, dann der Wiederaufbau bei dem
die Kinder bei der vielen Arbeit oft störten.
Der Ausblick vielen Geschädigten helfen zu können,
ließ mir den Aufwand gerechtfertigt erscheinen. Aber schon zu Beginn traten
Streitfragen auf, deren Klärung offen blieb. Der Therapeut glaubte, dass nur
eine privat mit 200.- DM (1963) bezahlte Analysestunde erfolgreich sei und eine
Kassenübernahme zum Scheitern führe, ich glaubte, dass gerade arme
Kassenpatienten am meisten profitieren würden.
Die Familien- und Eigenanalyse verlief gut.
Dramatisch wurde der Verlauf, als der Therapeut seine eigenen Vorstellungen mir
aufzwingen wollte. Anfangs reagierte ich mit Selbstmordgedanken, nach jeder
Stunde wollte ich mir das Leben nehmen. Dann ging ich nur noch einmal im Monat
dorthin. Zu Ende ging die fruchtlose Diskutiererei, als er mir 20 jährigen
vorwarf, dass ich zuwenig Distanz zu den Mitmenschen habe. Er säße mit seiner
Frau - ebenfalls eine erfolgreiche Psychotherapeutin - abends im Riesen -
Wohnzimmer 5 Meter (!) voneinander entfernt im
Lehnstühlen und diskutiere mit ihr. Ich erklärte dass ich am liebsten mit
meiner Freundin eng umschlungen küssend und händchenhaltend im Auto über schöne
Sachen schwärme und, dass ich schnell meine Mitmenschen für sympathisch
empfinde und jedem helfen möchte. Wie eine Platte mit Sprung kam er monoton
immer auf dieses Thema zu sprechen und wollte einfach nicht glauben, dass ein
20 Jähriger anders leben kann als ein frustrierter 55 Jähriger. Ich erklärte
unter Protest, dass ich die Psychoanalyse als den größten Betrug der Medizin im
19. Jahrhundert empfinde und ging nicht mehr hin.
1961 Nur, wer
schwer krank war, schätzt Leben und Medizin
Viele Krankheiten konnten nur durch die Medizinkunst
der Eltern und später der eigenen erfolgreich überwunden werden.
Gleich nach meiner Geburt, auf einer Bahnfahrt nach
Bodenmais, in Landshut, wurde das schwächliche, kranke Mäxchen vom Lehrer im
Schulzimmer notgetauft. Nach vielen Kinderkrankheiten riss die Mutter, als
Chefärztin einer Münchner Kinderklinik bei einem Erstickungsanfall das tote
Kind zur Wiederbelebung aus dem Bett. Es ging gut.
Im 5. Lebensjahr ging ich bei meinem ersten
Schwimmbadbesuch unerlaubt ans Schwimmerbecken während sich die Eltern sonnten.
Auf bemoosten Stufen glitt ich aus und fiel ins
Wasser. Unter Wasser sah ich eine dicke Frau vor sich, streckte die Arme und
"schrie laut". Der anschließende Todeskampf war lang. Zufällig fand
der Bruder mich Leblosen mit Kopf nach unten im Wasser liegend. Er lief zum
Vater, dieser fischte mich heraus, ließ das Wasser herauslaufen, mich bei den
Beinen haltend und holte mich wieder zum Leben zurück.
Etwa mit 14 blieb das Herz wieder stehen, als ich als
Radiobastler zum besseren Empfang die Antenne in den Mund nahm, die Erdung in
die Hand und mit der anderen Hand versehentlich die Steckdose berührte. Durch
den hellen Schrei in der Nacht alarmiert, stürzten die Eltern herein und
halfen.
Die zweite Diphtherie war mit 7 Jahren einem
rheumatischen Fieber gefolgt, das mich wegen der damals wirkungslosen
Antibiotika mehrere Monate ins Bett zwang. Vom mageren wurde Max nun zum fetten
Kind.
Die endlose Kette mit eitrigen Anginen (bis zu 80
Krankheitstage im Schuljahr) wurde mit einer dritten Diphtherie gekrönt.
Jetzt kamen die Mandeln heraus und Jahre völliger
Gesundheit folgten.
Dann legte Prof. Ascher in der Münchner Zahnklinik
trotz eines ausführlichen Verbots der Eltern heimlich als Unterfüllung unter
die Goldkrone eines Backenzahnes und in einen freistehenden Weisheitszahn
Amalgam. Zusammen mit zahlreichen Goldkronen begann damit eine Mundgalvanik
sowie Zittern und Migräne. Später war der Blut-Allergietest der Lymphozyten auf
organisches Quecksilber und Gold positiv.
Mit 18 stürzte ich beim Reiten kopfüber bei Schloß
Elmau vom Haflinger auf eine Felsplatte. Das Pferd war im Galopp gestolpert und
gestürzt. Der mitreitende Bruder meinte damals: das hörte sich an als ob jemand
mit einem Prügel auf Holz schlägt. Damit begann die Kopfschmerzperiode. 1975
bei extrem starken Kopfschmerzen diagnostizierte man erstmals vom Reitunfall
Bandscheibenvorfälle der Halswirbelsäule. Es trat eine Migräne mit Sehstörungen
hinzu.
Bei einem schweren Migräneanfall kam es zu einem Herd
im Kernspin im Bereich der Schläfe, der sich wieder zurückbildete.
Die Migräne trat immer in der Erholungsphase auf, am
Wochenende, später jeden Morgen um 4°°bis 6°° Uhr, die Anfängliche konnte man
noch mit Arbeit vertreiben, die Morgendliche zwang zum Umdisponieren. Prof.
Brandt, der Ordinarius für Neurologie der Universitätsklinik Großhadern in
München meinte 1991 dazu tröstlich: "Herr Daunderer, ich garantiere Ihnen,
Sie leben noch 5 Jahre".
Anfangs fanden Chefarzt Gadomski und seine erfahrene
Masseurin Hesse den Schlüssel zur Lösung mit einer sanften Massage. Mit dieser
und Halskrause verschwanden die heftigsten Schmerzen. Wenn der Kopf nachts
richtig gelagert wurde, traten keine Anfälle mehr auf. Nachundnach wurden von
Tapparo alle Zähne gezogen, die diskret auf Eiter saßen, die Verspannung
der Halsmuskulatur verschwand dadurch.
Unter unauffälligen Zähnen waren üble Eiterherde, die
vorher auf Neuraltherapie (Anspritzen
mit Betäubung) Reaktionen der zugehörigen Muskulatur gezeigt hatten. Hierdurch
entstanden Spezialkenntnisse der Herdforschung, die zusammen mit
toxikologischen Untersuchungen zur Kenntnis der Giftherde führten.
Nachdem die Masseurin in Rente ging übernahm der
Wasserstrahl im Warmbad zwischen den Bergen im Trimini alle 14 Tage diese
heilende Funktion.
1962 Bodechtel
sagte: Jedes Gift macht psychisch krank
Der Vater sagte immer: "Die Umweltchemie macht
alle psychisch krank, was zu Asthma, Herzinfarkten, Rheuma und Krebs
führt."
Prof. Bodechtel, der Lehrstuhlinhaber für Innere
Medizin in München präzisierte: "Jedes Gift macht psychisch krank."
Beide Eltern gingen immer, wenn sie konnten nach ihrer jeweiligen Ausbildung in
die Vorlesung von Bodechtel.
Auch meine spätere Frau ging mit mir in diese Vorlesungen
– außerhalb unserer Pflichtzeiten.
Gleich nach dem Abitur schickte mich mein Vater zum
Famulieren zu Prof. Bodechtel, dem Lehrstuhlinhaber in Innerer Medizin und dem
Urvater der Neurologie auf seine Station. Auf eindrucksvollen Visiten mit 30
Ärzten lernte ich Kernsätze wie:
"Jede Nervenerkrankung hat
möglicherweise Gifte als Ursache, nur sind wir oft zu schlecht, diese zu
erkennen"
"Jedes Gift macht psychisch
krank"
"Die Anzahl meiner tödlichen
Fehldiagnosen misst derzeit eine Legion" (1000 Mann, der Verfasser)
"Amyotrophe Lateralsklerose
und Multiple Sklerose sind immer Quecksilberfolgen".
„Der Körper hat nur eine Krankheit“
Oft lachten seine Assistenten ungläubig. Heute weiß
ich warum, keiner seiner Schüler geschweige alle heutigen Neurologen
befassen sich nur im entfernteren mit der Krankheitsursache.
In allen heutigen Lehrbüchern steht "Ursache
unbekannt".
Liebevoll ging Bodechtel mit seinen Patienten um.
Dabei entstand in mir die tiefe Sehnsucht, mich mit den Ursachen von
Nervenschäden und Krebs zu befassen. Ich wollte helfen, die Medizin
menschenfreundlich zu gestalten.
1962 Nur
wenige Ärzte können
viel
Ich litt sehr unter dem Pfusch der konsultierten
Ärzte:
der Schularzt im Max-Gymnasium, ein
bekannter Kinderkardiologe diagnostizierte nur beim Abhören eine
Herzmuskelentzündung und verbot die Teilnahme am Turnunterricht. Ich wurde
immer dicker.
Natürlich war alles Unsinn,
aber die Angst verfolgte noch lange die Familie.
der Chefarzt der HNO-Klinik im
Krankenhaus München-Schwabing schnitt bei der Mandelentfernung mit dem
Sägemesser aus Versehen das Zäpfchen fast weg, was lebenslänglich zum leichten
Verschlucken führte; außerdem verletzte er mit einem tiefen Schnitt den ganzen
Gaumen, was danach viel weher tat als die ganze Mandelentfernung,
der Chefarzt der Orthopädischen Klinik
diagnostizierte bei Knieschmerzen einen Morbus Schlatter, d.h. die Kniescheiben
wären nicht richtig angelegt. Dreißig Jahre lang waren die Knie dick
geschwollen und sehr schmerzhaft. Zum Rheinunfall von Sandoz reiste ich mit
zwei Krücken und stärksten Knieschmerzen an. Stets tat dabei der dritte
Zahn unten weh. Nach einer Betäubungsspritze dort ("Herdtherapie"),
waren die Knie minutenlang vor Schmerzen unbeweglich, dann verschwanden
die Schmerzen für Tage völlig. Nach dem Ziehen aller Zähne waren sämtliche
Schmerzen wie weggeblasen, alle Schwellungen blieben aus,
der Zahnarzt im Krankenhaus
München-Schwabing bohrte versehentlich im rechten oberen Backenzahn zu tief,
weil er über einen interessanten Fall berichten wollte. Daraufhin setzte er
ohne zu fragen eine adrenalinhaltige Betäubungsspritze zur Wurzeltötung. Dabei
erlitt ich einen allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit. Später tötete er
dann die Wurzel ohne Betäubung, ich machte mir vorher stets eine Hypnose.
Einige Jahre später hielt ich einen EKG-Kurs vor
Studenten und entdeckte dabei bei mir eine Herzmuskelentzündung, die von
Kardiologen bestätigt wurde. Auf der Suche nach der Ursache fand sich
dieser tote Zahn. Der konsultierte Chef der Zahnklinik hielt ihn nach dem
Röntgen für völlig unauffällig. Max verlangte jedoch das Ziehen. Daraufhin
entleerte sich übler Eiter, der im Labor bestätigt wurde.
Die Herzerkrankung verschwand sofort wieder.
der Nachbar, Zahnarzt Dr.Kern, redete
mir ein, dass der fehlende Zahn 6 rechts oben unbedingt überbrückt werden
müsse, um das Kiefer nicht schief werden zu lassen. Er setzte eine teure
Palladium-Keramik ein und sofort traten erhebliche Schmerzen im rechten
Nacken ein und verschlechterten die Symptomatik der Bandscheibensymptome am
Hals,
der Chefarzt Ascher der Zahnklinik in
München ließ seinen Sohn an mir kostenlos das Goldkronenlegen üben. So erhielt
ich 16 riesige Goldkronen („auf Krone gebohrt“).. Daraufhin entwickelte
sich eine Goldallergie mit Zungenbrennen, ständiger Unruhe
und Getriebenheit und Kopfschmerzen. Jeder befragte Hautarzt meinte, eine
Allergie auf Gold gäbe es nicht. Im Kaugummitest lag der Abrieb von Gold bei
400 µg/l. Eine homöopathische Zufuhr von Gold verschlechterte die Allergie auf
Gold dramatisch. 1995 wurde bekannt, dass Gold bei der gesunden Ratte
Autoimmunkrankheiten auslöst. Max hatte Autoimmunteste auf Rheuma stark
positiv. Alles verschwand auf die Entfernung von Gold unter Dreifachschutz und
Ausfräsen des Kieferknochens nach Ziehen aller Zähne,
alle während des Lebens konsultierten
Neurologen (Max Planck Institut Prof. Strian, Dr. Feike u.a.) diagnostizierten
eine gefährliche "Migräne accompagnée" mit einer Lähmung des rechten
Armes bei fehlender Kreuzung der Hirnnerven auf der gleichen Seite wie der
Migräneherd im EEG oder Kernspin. Nicht sie, sondern "der Patient
selbst" erkannte als Ursache der vorübergehenden Lähmungen den
Bandscheibenvorfall am Hals, der zugleich mit der Migräne auftrat,
der Chefarzt der neurologischen
Universitätsklinik, Prof. Brandt, fand nach einer stationären Durchuntersuchung
als Ursache eines quälenden Drehschwindels, der immer dann auftrat, wenn
ich mich links ins Bett legte, eine "Überarbeitung durch Bücherschreiben,
Praxis und Vorträge". Es erfolgte auch eine Vorstellung beim
Psychiater, der eher hilflos wirkte. Zuhause das Ergebnis überdenkend kramte
ich ein altes Röntgenbild mit Bandscheibenvorfall am Hals heraus, ließ ein neues Kernspin beim Nachbarn anfertigen und fand eine
Einengung der Halsschlagader bei der Linkslage. Eine richtige Lagerung im
Bett und fachgerechte Massagen beseitigten den Schwindel völlig.
der Zahnarzt, der alle Herdsanierungen
durchführte, Dr.Tapparo, empfahl statt die beherdeten Zähne zu ziehen, mit
Hard-Laser die Wurzeln zur Durchblutung anzuregen. Dies hatte nur den Effekt,
dass alle Zahnwurzeln massiv eitrig wurden und jahrelang nach dem Zähneziehen
noch eitrig blieben. Sein Kommentar war: "Max, wenn du deine Zähne ziehen
lässt, machst du den größten Fehler deines Lebens. Sofort lässt du dir dann
Implantate von mir setzen". Alles war Quatsch: nur das Zähneziehen brachte
eine wesentliche Gesundheitsverbesserung, an Implantate war bei einer
Metallallergie ohnehin nie zu denken.
das quälende Jucken eines Hodens wurde
von Dermatologen zunächst als Pilz abgetan, Pilzsalben halfen nichts, jedoch
Cortison. Ich entdeckte selbst, dass er eine Allergie auf seine Latexmatratze
hatte. Nach Austausch der Matratze in eine Verträgliche, war die Allergie an
dem einen Hoden, der bei der Seitenlage zuunterst lag, sofort verschwunden.
Nicht umsonst sagte mein Vater: "Es gibt in ganz
Deutschland nur eine Handvoll Ärzte, die ihr Fach können. Wenn du Medizin
studierst, musst du ganz gut sein, schlechte Ärzte gibt es längst genug! Wenn
du als Kranker überleben willst, musst du dir selbst helfen können."
1963 Ohne Fleiß
kein Preis
Staatsexamen und Promotion waren in München. Bei der
Doktorarbeit 1977 verglich Max bei allen Tausenden in der Weltliteratur
veröffentlichten Fällen des weiblichen Unterleibskrebses das Auftreten der
verschiedenen Ausbildungsgrade. Er fand dabei, dass der Krebs von der
Entstehung, die man dort an der diskreten Veränderung der Zellen erkennen kann,
über das Auftreten der ersten bösartigen Zellen bis zum schweren sich überall
einsiedelnden Krebs 30 Jahre benötigt. Jedes der Stadien braucht etwa 7 Jahre.
Diese Latenzzeit fand sich dann bei allen Chemikalien, die in geringen Mengen
auf den Organismus einwirken, den Umweltgiften, wieder. Dies war der Anlass,
den Satz von Paracelsus (Die Dosis macht das Gift) für Umweltgifte zu
verfeinern:
Dosis = Konzentration mal Zeit.
Vater meinte "heute sehe ich mindestens einmal
in der Woche Hautveränderungen". Daher sollte ich unbedingt in die
Universitäts-Hautklinik gehen. Da man dort nur dann in der Ambulanz
arbeiten darf, wenn man mindestens ein halbes Jahr auf der Station arbeitete,
arbeitete ich dort unbezahlt und ging nur in die Ambulanz. Braun-Falco,
Bandmann und viele andere zeigten hunderte interessante Fälle mit Nachweis. Am
wichtigsten war das Erlernen des Allergietestes auf der Haut. Höchstens vier
Substanzen wurden 124 Tage aufgeklebt, da man sagte, nur das schont den
Patienten und bringt Ergebnisse. Später zahlten die Kassen nur noch einen
Bruchteil, dafür 80 Teste auf einmal. Daher wurden jedes Mal 80 Teste
aufgeklebt. Da man diese Tortur nicht lange aushält, wurde das Pflaster am
nächsten Tag wieder abgerissen. Allerdings fand man auch fast keine Allergien
mehr.
Daher haben die Hautärzte eine große Mitschuld, dass
heute jedes dritte Kind unter schweren Allergien leidet und sich niemand um die
Ursache kümmert.
Dann kam Max in die Chirurgie ins Josefinum. Infolge
einer zittrigen Hand kam ich zum Anästhesisten, der die Narkose lehrte. Viel
Arbeit in zwei Operationssälen zwang, dass jeder allein arbeitete. Narkose und
erfolgreiche Wiederbelebung lernte Max rasch. In der Haunerschen Kinderklinik
in der Chirurgie hatte ich die Erfahrungen mit Säuglingen und Kleinkindern sammeln
können. Dann folgte die Stelle in Innerer Medizin. Chefarzt Prof. Bauer war
unser Nachbar. Er hatte das Ahnenbild von Koch für seine 200 Jahres-Festschrift
des Schwabinger-Krankenhauses als Bild des ersten Chefarztes benötigt. Er bekam
es zu spät. Trotzdem blieb er wohlwollend. Als er hörte, dass Max Intubation
und Wiederbelebung beherrsche, gab er ihm den Auftrag zur Einrichtung der
ersten Intensivstation, die Max zur Behandlung von Vergifteten einrichtete,
trotz heftiger Diskussionen über "Schläucherlschieber" und
"Vergiftete wollen sterben" und jugendlichen
"Schlafmittelvergifteten gehört der Hintern versohlt".
Kurz darauf wurde 1971 der erste Notarztwagen der
Feuerwehr bereitgestellt, in dessen Kernteam Max mitarbeitete. Für Vergiftungen
hing Max Privatnummer am Funk für unbekannte Notfälle.
Vater sagte immer, dass ein Arzt zunächst ein
Röntgenbild lesen sollte, ehe er den Befund liest. Dadurch erwarb ich mir schon
zuhause fundierte Röntgenkenntnisse. Am Ende der internistischen Ausbildung
arbeitete ich ein halbes Jahr nur auf der großen Röntgenabteilung, sodass
ich die Zulassung zum Röntgen bekam. Damals wurde noch die Auswertung des
Kieferpanoramas gelehrt und alle Ärzte kannten Eiterherde, die natürlich vor
einer Cortisonbehandlung oder Zytostatikabehandlung entfernt werden mussten, da
sonst der gesamte Kiefer vereitert. Durch ein Dekret der Zahnärzte wurde dies
völlig unterbunden. Kein Arzt schert sich heute um diese Diagnostik. Auch
Heilpraktiker dürfen keine Herddiagnostik im Zahnbereich durchführen.
1963 Chinesische Akupunktur direkt von der Quelle
Prof.Dr.Albert Schretzenmayr, der Vater meiner
Freundin Evi II., hatte in China die erste Medizinische Universität aufgebaut
und erzählte mir von der Akupunktur im chinesischen Alltag, wie sie Schüler
anwandten und sich riesig über die immer sofort funktionierende Alternative
Aspirin freuten. Dies war der Anlass dafür, mich selbst zu belesen und sie bei
mir auszuprobieren. Später hatte ich alle Akupunktur-Bücher in Zeitschriften
beschrieben und noch in der Klinik ab 1970 erfolgreich angewandt.
Auch erzählte er mir von dem chinesischen
Quecksilber-Gegengift DMSA, das ich erst im Jahre 2006 nachbauen ließ.
1968 Lewin sagt
Jedes Gift macht krank
Durch die "Weltgeschichte der "Gifte"
und das Lehrbuch "Toxikologie" entdeckte ich Louis Lewin (1850-1929).
Dieser hatte in Berlin als prominenten Patienten den Direktor der
Max-Planck-Gesellschaft, den Chemieordinarius Stock. Er hatte sich im Labor
eine schwerste chronische Quecksilbervergiftung mit Zittern und hochgradiger
Verblödung zugezogen. Lewin erklärte ihm, wenn er gesund werden will,
muss er sein Amalgam entfernen lassen und darf kein Gold bekommen. Er gab
ihm Gegengifte. Stock wurde gesund, geistig frisch und sehr alt. Von 1919 bis
1945 schrieb er zahllose Artikel über das "Verbrechen an der Menschheit
mit Amalgam".
Lewin hatte jung mit seinen Lehrern gebrochen,
arbeitete sehr viel, schrieb drei Lehrbücher und jährlich 5 Veröffentlichungen.
Als klinischer Toxikologe durfte er in der Universität nicht lesen, er mietete
sich einen eigenen Hörsaal, den er mit seinen Veröffentlichungen finanzierte.
Seine Familie meinte, er hätte keine Hörsaalgenehmigungen erhalten, weil er
gläubiger Jude war.
Lewin ist der Urvater der Umweltmedizin und des
Drogenentzugs, mit den Worten: "Wer da sagt, dass ihm Gift nichts anhaben
kann, der irrt sich". Seine Aktivitäten konzentrierten sich auf den
Arbeitsschutz des Chemiearbeiters. Aussprüche wie obiger garantierten dem
höchstqualifizierten Wissenschaftler schon vor 100 Jahren, noch ehe die
chemische Industrie in Deutschland das große Sagen hatte, dass er keine
Lehrbefugnis an der Universität bekam. Solche Gedanken und Denker sollten nicht
Schule machen.
Auch im Drogenbereich räumte er mit der Mär von
ungefährlicher Substitution auf, die nach 100 Jahren mit Methadon gerade
wieder ihre Blüte erlebt: er korrigierte den kokainsüchtigen Freud, man könne
die Kokainsucht mit Morphin heilen, und betonte die beiden unterschiedlichen
Abhängigkeitstypen.
In allen Bereichen eckte er naturgemäß mit den
chemiefanatischen Oberschichten an, die in keinem Falle die Wahrheit hören
wollten. Im Gegenteil wurde damals von Ärzten Zigarettenrauchen als Medizin bei
allen möglichen Störungen Kindern verschrieben- trotz der unerhörten Warnungen
von Lewin.
Vom Schicksal Lewins konnte ich lernen:
- klinische Toxikologiekenntnisse werden von niemand
gerne gesehen
- Aufstiegschancen für klinische Toxikologen gibt es
keinesfalls
- ein klinischer Toxikologe ist von jedermann
verhasst
- außer betroffenen Patienten und gelegentlich
Gerichten schätzt niemand die Meinung eines klinischen Toxikologen.
Das Berufsbild eines klinischen Toxikologen außerhalb
der Chemieindustrie und ihrer Tochterinstitute passt nicht nach Deutschland- in
die Wiege der Chemieverharmloser.
Das Schicksal des Deutschen besteht unweigerlich
darin, in seinem Chemiefanatismus elend zugrunde zu gehen- die glühende
Zigarette in der Hand. Lewin lehrt uns, dass dieser Beruf in Deutschland keine
Zukunft hat. Trotz aller dieser Vorkenntnisse und Vorurteile ist dieser Beruf
der schönste, interessanteste und einflussträchtigste, den ich mir vorstellen
kann.
Wie schön und abwechslungsreich dieser Beruf für
jemand ist, der sehr viel weiß und Mut hat, ahnt man erst, wenn man Ärzte
erlebt hat, die im Sprechzimmer nur einen Schreibtisch haben und ausschließlich
davon leben, jedem Kranken eine Krankmeldung mitzugeben. Lewin starb zum Glück
vor dem "Dritten Reich".
Ansonsten wäre er sicher als Industrieskeptiker so
wie seine Frau und seine Töchter im KZ umgekommen. Das Hitlerdenken bestimmt
allerdings heute noch die gesamte Medizin mit Vertrauensärzten,
Kassenärztlichen Zwangsvereinigungen und Heilpraktikern - die in der Welt
einmalige Erfindung Hitlers anstelle von gut ausgebildeten Medizinern. Nach
Hitler:“ Der gute Deutsche ist gesund, wenn nicht, soll er auf eigene Kosten zu
ignoranten Quacksalbern gehen.“
Lewin war mein Vorbild als klinischer Toxikologe.
1969 Krebskranken
Giftmeidung und Sanierung empfohlen
Seit meiner Doktorarbeit 1969 über die Krebsentstehung
hatte ich stets allen Krebskranken empfohlen, alle bekannten Karzinogenen
ängstlich zu meiden.
Herdsanierung:
Seit man weiß, dass Eiter unter den Zähnen einen
Krebs verursachen kann, habe ich auch empfohlen, jeden Eiter unter den Zähnen
so früh wie möglich zu entfernen, um Krebs zu verhindern und dies natürlich bei
schon erkanntem Krebs erst Recht. Da die Krebsentstehung in der Regel 30 Jahre
braucht, darf man nicht erst dann handeln, wenn die Krebserkrankung schwarz auf
weiß steht.
1969 Anlaufstelle
für Schwervergiftete gegründet
Prof. Dr. Jakob Bauer, der Chefarzt des damals
größten Krankenhauses in Deutschland mit 4000 Betten, musste erstmalig eine
Intensivstation für sein riesiges städtisches Krankenhaus mit 4000 Betten
einrichten und betreiben. Als ich mich Jahre vorher bei Ihm vorstellte (er
wohnte drei Häuser neben uns in der Kunigundenstraße in Schwabing), klagte er
mir, dass keiner seiner Assistenten dazu Lust und Kenntnisse hatte, keiner
konnte intubieren, Venenzugänge legen oder Notfall-Ekg befunden. Der
menschenscheue und spröde Arzt kam mit mir gut ins Gespräch, da er hörte, dass
in meinem Zimmer das Bild des ersten Chefs seines Hauses vor 150 Jahren hing,
unseres Vorfahren Dr.Koch. Er war begeistert, als er hörte, dass ich seit 6
Jahren für meinen Vater Ekgs machte und auswertete und in der Anästhesie
intubieren und Venenzugänge lernen wollte. Er bot mir die Planung und
Einrichtung der Intensivstation an. Sofort sagte ich zu und begann noch vor der
ärztlichen Approbation als Medizinalassistent dort.
Die Einrichtung der Intensivstation war nicht leicht.
Zwar hatten Firmen teure und nutzlose Geräte dem Chef aufgeschwatzt, wie ein
24-Stunden-Speicher für zwei Ekgs, mit denen man nach einem Todesfall
rückwirkend das Ekg ausdrucken lassen konnte. Hätte ich noch keinen
"Dr." gehabt, wären die ersten 60 Fälle dafür geeignet gewesen. Man
erkannte die Sauerstoffmangelzeichen früh.
Aber die wichtigsten Dinge wie Intubationstuben
wurden von der Verwaltung abgelehnt zu kaufen. Verzweifelt kam ich aus dem
Zimmer des Verwaltungsleiters Stiller nach Ablehnung meiner Bitte, da lief ich
der Anästhesie-Oberschwester in die Arme. Sie bat mich, eine handvoll kaputter
alter Tuben von den Stationen zu bringen.
Sie nahm diese, zog an den Aufblasschläuchen, riss
sie ab und machte jeden Tubus kaputt. Dann schickte sie mich damit erneut zum
Verwaltungschef. "Na also", sagte dieser. Reparaturen sind der
Haushalt B und dafür haben wir immer Geld, während Neuanschaffungen der
Haushalt A sind, das muss ein Jahr vorher angemeldet werden. Das war also die
Schwierigkeit der "Neueinrichtung einer Intensivstation". Mit diesem
und ähnlichen Tricks bekam ich in der damaligen Sparzeit alles zusammen.
Durch meinen Giftnotruf rund um die Uhr wurde die
Intensivstation 16c rasch zur TOX-Schwabing, die alle schweren Vergiftungen
aufnahm. Regelmäßige wöchentliche Fortbildungen für das gesamte Personal durch
mich fanden so rege Teilnahme, dass sie später im Hörsaal oder in der
Bibliothek durchgeführt werden mussten. Der Chef wollte dies nicht, da er seine
Ruhe bis zur nahen Pensionierung haben wollte, aber er redete auch nicht
dazwischen.
Unser Notarztwagen, den ich häufig fuhr, wurde im
weiten Umkreis zu Vergiftungen geschickt und galt bei der Feuerwehr als
"TOX-NA".
In der Freizeit richtete ich ein TOX-Labor ein und am
Tag nach der Fortbildung, an der ich die Eröffnung verkündete standen über
30(!) Infusionsflaschen vor der Labortüre - meist ohne Name, nur die Station
und als Frage "Gift?". Natürlich war dies sinnlos und hätte mich
mindestens vier Wochen lang beschäftigt. Sofort schloss ich daraufhin wieder
das Labor und lernte daraus, dass trotz einer Fortbildung über klinische
Toxikologie das Verständnis der Mediziner für dieses Fach gleich Null ist - ein
Umstand, der heute dreißig Jahre später identisch herrscht. Jeder leidet
unter Vergiftungen, keiner ist jedoch bereit, darüber etwas zu lernen.
Aber dies war der Anfang, wöchentlich ein Merkblatt
über Vergiftungen zu schreiben, das an alle verteilt wurde.
1970 Viel Neues erkämpft
Alle Chefs stießen sich anfangs meist daran, dass ich Neues einführte: Prof. Bauer haßte bei dem jungen "Schläucherlschieber" die Intensiv Technik. Er verbot ausdrücklich eine Intubation und Künstliche Niere über die damals einzig mögliche Bauchwandspülung. Als Max dies doch von Oberärzten durchführen ließ, forderte er ihn vor die Intensivstation, packte ihn am Kittel und schüttelte ihn heftig: "Hier bin ich der Chef, das lasse ich nicht zu." Max: "Dann wollen sie das junge Mädchen sterben lassen". Sie starb. Ich ging von der Klinik und suchte eine neue Stelle. Nach 14 Tagen Stellensuche: "Ach arbeiten Sie mal bei einem anderen, anerkannten Chef" und vielen Abfuhren ging ich zu meinem alten Oberarzt Bräuninger. Der sagte: "Auch der Chef ist seither nicht mehr da. Geh schleunigst auf deine Intensivstation, arbeite weiter und halte deinen Mund."
1971 holte ich aus freien Stücken den Klinischen Pharmakologen der Universität, Prof.Kampfmeyer, zu Visiten auf meine Station und fragte ihn bei jedem Patienten, wie sich die meist zugleich vom alten Stationsarzt angeordneten Medikamente untereinander vertrugen. Er hatte so starke Bedenken wegen den Interaktionen, dass zuletzt höchsten 3, maximal 4 Einzelpräparate übrig blieben. In den Klinikbesprechungen berichtete ich über unsere größten Fehler. Als Nebeneffekt sanken die Medikamentenkosten um 60%. Wenn dies heute irgendwo nachgemacht würde, hätte die mit Sicherheit dramatische Einsparungseffekte bei den Arzneimittelkosten und sicher eine wesentliche Reduzierung der heute alljährlich mindestens 17 000 Arzneimittel –Toten.
Nach Bauer's Pensionierung kam Begemann. Er verlangte eine Zusage, keine Drogenabhängigen auf seiner Abteilung zu behandeln. Sie liefen daraufhin - wie zuvor auch - als Leberkranke, Magenkranke, usw. Trotzdem machte ihn der Ruf der Abteilung als "Toxikologie " dann stolz. Das Taschenbuch über Vergiftungen erschien, der Notarztwagen lief, alle Vergiftungen des großen Hauses wurden auf seiner Intensivstation behandelt. Da empfahl er mir: Nehmen Sie auf ihrer Station doch 15 Drogenabhängige statt nur 2 zum Entzug auf. Auf meine Ablehnung (Fixermilieu, Schwesternprobleme) meinte er: "Dann sind Sie halt doch unfähig". Er nahm zwei Patientinnen auf seiner Privatstation auf, doch als sie von dort Apothekeneinbrüche unternahmen und festgenommen wurden, war er sehr ernüchtert.
- Als ich 1972 feststellte, dass ein 12 Betten-Zimmer ohne Planung der Verwaltung auf meiner Station existierte und seit Jahren mit verlegungsfähigen Schlaganfall-Patienten belegt war, beschloss ich, dieses Zimmer zu räumen und daraus einen Aufenthalts- und Speiseraum zu machen. Ich organisierte Rehabilitationsplätze oder Pflegeheimplätze für die Patientinnen, ich bestellte neue Tische und Stühle. Expatienten stifteten einen Fernseher. Als sich Angehörige beim Chef beschwerten, dass sie nun weiter zum Besuchen fahren müssten, drohte mir der Chef mit Ent lassung. Als aber dann aus der ganzen Bundesrepublik Teams zur Besichtigung kamen, bezeichnete er mich „als sein bestes Pferd im Stall“. Die Patienten wurden gedrängt, zum (warmen!) Essen in diesen Raum zu kommen, viele mussten sich erst zuhause das Gebiss bringen lassen und die Liegedauer war wesentlich verkürzt. Abends saßen sie gemeinsam vor dem ersten Fernseher in einem Münchner Krankenhaus.Nach der Überwechslung in die Uni-Klinik ärgerte sich der Chef v. Clarmann über die vielen Notarzteinsätze und Hubschrauberflüge zur Übernahme aus anderen Kliniken.
Dann hielt er den Physostigmin-Test zur Erkennung einer Psychopharmakavergiftung für obskur, solange bis er ihn unter seinem Namen veröffentlichte.
Zwei Assisten der II.Medizinischen Klinik, die Nachtdienst auf der TOX hatten, lehnten ab, ein 6 jähriges mongoloides Mädchen mit einer auswärts übersehenen schwersten Paraquatvergiftung zu behandeln. Nach einer nächtlichen Rücksprache mit dem Chef der Klinik musste ich sie dienstverpflichten (bei ihrer Weigerung wären sie fristlos entlassen worden), danach haben sie sich mit dem erfolgreichsten Fall der Weltgeschichte habilitiert, weil sie ihn im Kampf gegen mich so gut dokumentiert hatten. Spät am Abend hatte eine 15 jährige Schwesterschülerin angerufen, seit 3 Tagen läge auf ihrer Station der Universitäts-Kinderklinik ein Kind mit einem dicken, weißen Belag auf der Zunge, das jetzt immer schwerer atme. Als die Eltern es brachten, sagten sie, dass sie einen Schluck aus einer Cola-Flasche aus dem Kühlschrank getrunken hatte, in der ein Unkrautvernichtungsmittel war. Ich bot ihr an, ein Konsil zu machen. Sie hatte jedoch Angst vor der Stationsschwester. Dann riet ich ihr, jetzt bei Dienstschluss etwas Patientenurin mit dem Fahrrad vorbeizubringen. Der Schnelltest auf Paraquat war dick positiv. Wir übernahmen das Kind. Da in der Weltliteratur kein Fall war, der bei einem so späten Behandlungsbeginn überlebte, lehnten die Assistenten ab. Ich führte ehrgeizig die Behandlung selbst durch. Dabei fiel mir auf, dass das beginnende Lungenversagen auf ein toxisches Lungenödem zurückzuführen war. Ich ließ ihr einen Cortisonspray zur Abdichtung der Lunge neben der umfangreichen Therapie erstmalig einatmen. Das rettete ihr das Leben. Weder Eltern noch Kinderärzte bekamen daher eine Gerichtsverhandlung. Die Assistenten ließen sich von allen Seiten beweihräuchern.
-Ein 50jähriger Glied vorzeigender Tierpräparator wollte sich nach seiner Identifizierung mit Arsen, das er zum präparieren verwendete, umbringen. Als er wieder umdisponierte, kam er zu uns.
Es war frühzeitig und dank DMPS und Dialyse hätte er überleben können. Aber trotz sofortiger Magenspülung und örtlicher Gegengift-Applikation stiegen die Giftspiegel unter der Dialyse.
Ich wollte den Magen-Darm Trakt im Liegenrötgen, um zu sehen, ob Metalldepots dort wären. Da die Röntgenärzte der Klinik nicht wussten, dass Metallsalze Röntgenkontrastfähig sind, lehnten sie ab, die Röntgenbombe zur Dialyse zu schicken. Dann rief ich den Röntgen-Ordinarius zuhause an, auch er lehnte ab. Dann alarmierte ich die Berufsfeuerwehr München und bat für den Notfall um das transportable Röntgengerät. Im Röntgenbild des Magens fand man dann ein riesiges Arsengeschwür durch das eingelagerte Arsen. Noch ehe es chirurgisch entfernt werden konnte, verstarb der Patient mit sehr hohem Arsenspiegel im Blut. In der Rechtsmedizin nahm ich den herausoperierten Magen in Alkohol mit und ließ von dem ignoranten Röntgenarzt ein Röntgenbild anfertigen und beides seinem Ordinarius bringen. Ich verzichtete leider, auf den Leichenschauschein zu schreiben: "starb, weil die Röntgenärzte unserer Klinik ablehnten, den Magen zu röntgen".
-Der Chef hielt die Veröffentlichung einer Giftliste mit allen bekannten Chemikalien und ihre Behandlungsempfehlung für eine zu große Konkurrenz für den Giftnotruf, der auch an der Abteilung angegliedert war. Die Aufstellung der Gesetze einer chronischen und Umweltvergiftung hielt er für völlig unopportun, zumal auch der Giftnotruf dem Bayerischen Innenministerium unterstellt war.
Zum offenen Bruch kam es, als ich das Lehrbuch "Klinische Toxikologie" herausbringen wollte. Da er nur als Autor am Kopf stehen und nichts eigenes schreiben wollte, lehnte ich ab und verließ die Abteilung.
- Die Kassenärztliche Vereinigung, der ich als Kassenarzt unterstellt war, verkündete zwar, dass sie stolz sei, einen klinischen Toxikologen zu haben, verbot jedoch diese Bezeichnung, da sie diese nicht kenne. Der Justitiar schrieb sogar an Chemiefirmen, dass es stimme, dass ich ein selbsternannter Toxikologe sei, obwohl er die Ernennungsurkunde der Universität München im Original hatte.
- Die Kassenvertreter erklärten, dass es nach Kassengesetzen nicht statthaft sei, Drogenabhängige ambulant zu entziehen auch wenn dies erhebliche Kosten einspare; den DMPS-Test verboten sie, die toxikologische Untersuchung des Urins untersagten sie.
Zwar überreichten sie die Ermächtigung als Umweltarzt, doch leiteten sie ein Disziplinarverfahren wegen eines Notarzteinsatzes
im Auftrag einer schwerst Formaldehydvergifteten Anliegerin der Fa. Pfleiderer in Tölz ein die Patientin starb. Es sei kein Notarzteinsatz nötig gewesen. 8000.- DM Geldstrafe. Dann leiteten sie ein Disziplinarverfahren wegen der Ablehnung der Langzeituntersuchung der Bewohner einer Dioxindeponie (Bille, Hamburg) und der Kritik an Zahnärzten wegen der Amalgamverarbeitung ein. Dies wurde vom Gericht abgelehnt.
Die Giftschleuder wurde geschlossen.
- Immer, wenn ein Zahnarzt auf einem meiner vielen Vorträge oder internationalen Symposien hörte, dass Amalgamdämpfe beim Legen oder Herausbohren sein eigenes Hirn schädigen und zu Autoimmunkrankheiten führen können ebenso wie Gold, baten sie mich, ich möchte dafür sorgen, dass Alternativen mehr Geld bringen, sonst blieben sie beim Alten. So als ob Geld die Gesundheit schützen würde.
- Der damalige Direktor der Universitäts-Zahnklinik bat um ein Gespräch mit mir und erzählte mir, wie gefährlich Amalgam sei, er entstamme einer alten Zahnarztfamilie, die nie Amalgam eingesetzt habe. Wenn ich dafür sorgen würde, dass Amalgam verboten wird, würde mein Kopf in die Ahnengalerie im Treppenhaus kommen, wohin er mich führte. Als er meine Verachtung sah, schrieb er bewusst wahrheitswidrig im Standesblatt, ich würde nur Reklame für mein TOX-Labor machen, um damit viel Geld zu verdienen. Er wusste genau, dass ich nie einen Labortest durchgeführt oder berechnet hatte, sondern stets an das beste Labor verwies, das es dafür gab.
Umweltgifte
meiden, die Zukunft
Bei zahlreichen Hubschrauber Einsätzen und dann bis 14tägigem Tag - und Nacht Dauer - Beobachtungsdienst auf Intensiv für einen einzigen Schwervergifteten, kam mir der Gedanke, dass es unsozial ist, alle Kräfte für einen einzigen zu opfern, anstelle sich mehr um alle unsere Kinder zu kümmern, die ausnahmslos durch Umweltgifte vergiftet wurden.
Kein Kind trägt nicht mehr oder minder große Schäden durch Gifte davon, die sein Leben erheblich beeinträchtigen. 2000 Säuglinge sterben alljährlich den Krippentod, in ihrem Hirn findet man riesige Amalgammengen von der Mutter und PCP von der Holzvertäfelung. Jedes Kind leidet unter Blei aus dem Benzin, ist nervös und kann sich nicht konzentrieren. Viele Kinder haben durch Cadmium aus Kunststoffen Knochenstörungen. Jedes zweite Kind wird durch seine Eltern durch Zigarettenrauch erheblich körperverletzt ja trägt eine Krebsbelastung davon.
Diese und viele anderen Ursachen von Leiden, die die Medizin als "von unbekannter Ursache", "genetisch bedingt" oder "familiäre Belastung" abtut, wollte ich exakt untersuchen.
Wie ein Lauffeuer sprach sich herum, dass die bisher von Hausärzten als "psychisch Kranken" nun plötzlich ernst genommen und untersucht wurden.
So kam die Tochter eines bekannten Möbelmalers aus den Alpen mit jahrelangen Unterbauchbeschwerden, mehreren ergebnislosen Operationen und nach dutzenden Facharztbesuchen zu mir.
Ihr Hausarzt hatte zuletzt ihrem Mann empfohlen, sie übers Knie zu legen, da sie eine eingebildete Kranke sei. Da das Leiden plötzlich nach Streichen aller Möbel ihres verstorbenen Vaters mit
Xyladecor Holzwurmtod der Firma Desowag, die in Frankfurt angeklagt war, begann, wollte er vorher noch einen Toxikologen fragen. Wir fanden sowohl im Blut als auch im Hausstaub eine Mehrtausendfache Holzgifte Konzentration. Auf meinen Vorschlag verließen sie sofort das vom Vater angemalte Holzhaus mit allen Möbeln und stellten es als Museum zur Verfügung. Schlagartig besserten sich viele Beschwerden. Das Gefühl, dass sich die Ärzte nicht mit den heutigen Krankheitsursachen befassen, blieb jedoch bis heute erhalten. Immer wieder treffen sie auf Ärzte, die das Wort Lindan noch nie gehört haben und heute (1994) noch nicht wissen, wie es schädigt.
Vom Neurologen wurde ein 50jähriger Mann überwiesen, der seit Jahren zunehmend eine Gedächtnis- und Gehschwäche aufwies. Infusionen und Pillen halfen nichts. Im Test fand sich eine chronische Blei-, Quecksilber- und Palladiumvergiftung. Akute Werte lagen alle im Normbereich. Gegengifte erbrachten eine leichte Besserung.
Ursache war eine bleihaltige Zinnkanne, die er zur Hochzeit bekam, täglich zum Kaffeekochen benutzte, das fertige Getränk bis zum Abend drin ließ, die Gewohnheit, mit Schuhen in die Wohnung zu gehen und den Bleistaub der Innenstadt Straße dorthin zu bringen sowie Amalgam- und Palladiumzähne im Mund. Nach Abstellen aller Ursachen, wurde er in 2 Jahren völlig gesund.
Ein erfolgreicher Büchermaler war vor Jahren nach Wien zu Dr. Perger gefahren, weil er als Ursache seiner Nervosität und Gedächtnisstörungen eine Blei- und Quecksilbervergiftung erkannte. Dieser gab Vitamin C und Zink und alles besserte sich. Nach Jahren war es wieder das gleiche. Jetzt diagnostizierten wir, dass er vor 10 Jahren seinem kleinen Sohn aus alten Bleibuchstaben einer Druckerei tausende "Zinnsoldaten" gegossen hatte und seine Wohnung noch voll Bleistaub war. Unter Gegengiftgabe und einer Wohnungssanierung wurde er bleibend gesünder. Die Amalgamvergifteten Zahnwurzeln und sein daraus entstehender Alkoholismus verhinderten seine Heilung. Aber ein lange Vergifteter hat selten die Kraft, alles zu seiner Genesung erforderliche, durchzuführen.
Berufsbild
des klinischen Toxikologen
Während der Toxikologe seine Kenntnisse aus Mäuseversuchen und Bücherlesen bezieht, hat der klinische Toxikologe von Anfang an Kranke, die er heilt. Tiefe Kenntnisse der Anästhesie (Schockbekämpfung, Beatmung, Dosierung von Medikamenten), der Neurologie (Hirn-,Nervenschädigung), Psychiatrie (Umgang mit veränderter Bewusstseinslage), der Gastroenterologie (Verätzungen), der Lungenheilkunge (Lungenreizstoffe), der Gastroenterologie (Spülungen), der Augenheilkunde (Verätzungen), der Kinderheilkunde, der Frauenheilkunde sowie der Dermatologie sind erforderlich.
Nur, wer mindestens 5000 akut Vergiftete behandelt hat, von denen etwa 100 verstorben sind, kann chronisch Vergiftete behandeln. Die Voraussetzung für die Behandlung einer chronischen Vergiftung sind umfangreiche Kenntnisse darüber, wie das Gift akut wirkt. Nur wer weiß, wie heimtückisch ein Gift akut wirken kann, kann erahnen, wie gefährlich es bei chronischer Einwirkung ist. Todesfälle nach akutem Giftkontakt sind die beste Lehre über die Heimtücke von Gift.
Zwangsläufig kommt hinzu, dass man, wenn man viel über Gift weiß, jede weitere Vergiftung verhindern will. Dann stößt man aber gegen eine Mauer von Behörden, Firmen, Verbänden, Kollegen und Patienten. Ausnahmslos alle macht man sich zum Feind. Jeder hat Angst vor Veränderungen und schiebt drohende Umsatzeinbußen vor. Kollegen wollen lieber Folgen statt Ursachen behandeln. Patienten wollen erst eine Intervention, wenn die Folgen unübersehbar sind. Von der Ausbildung her vermeidet ein Arzt alles, womit er sich unbeliebt machen könnte. Die Universität erzieht zum folgsamen Assistenten, der alles macht, womit er seinem Professor Freude machen könnte. Eine eigene Meinung wird stets mit einer Entlassung quittiert.
Ursachenvermeidung fällt ausschließlich in den Aufgabenbereich der Politiker, diese sind jedoch nur so gut wie ihre Berater, zudem können sie nur das bestimmen, was das Volk will und befürwortet.
Der letzte Chef Clarmann meinte zwar "ein Toxikologe muss giftig sein", aber man dürfe "sich nie mit der Industrie anlegen" und "nie selbst etwas machen, nur die zuständigen Behörden einschalten". Dies verbot ihm vollständig, sich mit Umweltgiften zu befassen. Veränderungen kann nur derjenige erreichen, der selbst sehr viel weiß, zugleich eine starke Autorität ist und zudem in keinster Weise finanziell oder weisungsabhängig von anderen ist, sowie über ein starkes Selbstbewusstsein verfügt. Alle vier Säulen der Unabhängigkeit aufzubauen, benötigt etwa 20 Jahre Berufserfahrung. Erst dann war es möglich, große Probleme anzupacken, wie Drogen, Amalgam, Müllverbrennung und Passivrauchen.
Alles würde ich heute wieder so machen wie damals.
1970 Im Notfall
erkennt man die Krankheit blitzschnell
Sofort nach der ärztlichen Approbation am 1.1.1970
fuhr ich für Vater, Mutter, Tante und viele andere Ärzte den Ärztlichen
Notdienst der Kassenärzte mit dem Taxi in München. Die ungeliebten Dienste
waren nachts und an Wochenenden. Kein Kassenarzt hatte damals wie ich ein
mobiles EKG mit sich, ebenso wie Beatmungsbeutel und alles für eine
Wiederbelebung. Daher wurde ich von der Zentrale stets zu allen
lebensbedrohlichen Fällen und natürlich zu vielen Todesfällen gerufen.
Die Einzelabrechung brachte viel Geld, besonders wenn
man viel machte.
Später wurde ich Einsatzleiter im Ärztlichen
Notdienst - ein Ehrenposten, da man nur 100.- DM pro Nacht bekam – aber ich
bekam Tiefschürfende Einblicke in die Psyche Kranker und besonders ihres
Umfeldes.
Zwar konnte ich bei den oft langen Schimpfkanonaden
eifrig weiter am TOX Buch schreiben, aber mich unbekannterweise als "Nazi-
Schwein", "Halbgott in Weiß" u.a. titulieren zu lassen, erregte
mich nur anfangs maßlos. Eine Nacht blieb in bleibender Erinnerung. Bis
Dienstantritt in der Notdienst Zentrale fuhr ich als Feuerwehr Notarzt
tagsüber. In der Zentrale angekommen beklagte ich mit dem Feuerwehr
Telefonisten die vielen unnötigen Notarzteinsätze. Ich versprach ihm,
wenigstens in dieser Nacht keine "faulen Eier" zu liefern.
Währenddessen telefonierte eine Telefonistin höchst ängstlich mit einer
Schwerkranken, die sie nicht verstand. Ich sollte mich einschalten. Nur sehr
mühsam verstand ich "ersticke", nach vielem Nachfragen
"Giselastraße", dann fiel der Hörer weg. Schnell schickte ich die
Feuerwehr mit Drehleiter dorthin. Sicher war die Patientin erstickt; war sie
tot? Am Telefon hörte man nichts mehr. Kurz darauf hörte ich Sirenen, es wurde
aufgelegt. Wütend rief der Funker der Feuerwehr zurück: Ein Trupp legt die
Leiter an den zweiten Stock, der Notarzt rast die Treppe hoch, läutet überall.
Da macht lachend ein junges Mädchen auf, sagt sie hätte geschwollene Mandeln und:"wenn
man nicht übertreibt, kommt ja niemand ins Haus". Wütend fuhren alle ab,
bei uns wurde kein Hausbesuch angefordert. Noch verbittert schimpfend erreichte
uns der nächste Notruf vom Hotel gegenüber, es rief der Nachtportier an, ein
Mann säße blau nach Luft schnappend in der Hotelhalle. Sofort wurde ich
eingeschaltet und fragte nach den näheren Umständen. Er lehnte ab:"Fragens
net so saublöd, da stirbt einer" und legte auf. Schnell beorderte ich den
Notarzt dorthin. Kurz darauf rief mein Feuerwehr Telefonist zurück: "Jetzt
reichts! Der Pförtner wollte, dass wir einen gesunden, leicht Betrunkenen
mitnehmen. Der lehnte jedoch ab".
Wir schimpften weiter, da kam der nächste Hilferuf.
Ein 16jähriges Mädchen rief an, bitte kommen's, mein Papi hat wieder einen
Herzinfarkt, wie voriges Jahr. Eingehend erkundigte ich mich wieder, ob
wirklich der Notarzt der Feuerwehr mit Beatmungsmöglichkeit erforderlich wäre,
oder der Bereitschaftsarzt der Kassenärzte ausreichend sei. Sie erklärte, dass
er blass sei, nach Luft schnappe und wie damals starke Schmerzen im linken Arm
hätte. Es war ganz eindeutig eine "Notarzt Indikation". Ich
alarmierte die Feuerwehr.
Dann kam die Rückmeldung: "Max jetzt reicht's!
Unser Arzt schnaufte mühsam um 1°°Uhr nachts die vier Treppen hoch, daneben die
Floriansjünger mit dem schweren Wiederbelebungsgerät, Sauerstoff,
Defibrillator. Der Patient sieht uns, springt hoch, läuft im Nachthemd ins
Stiegenhaus, flitzt die Treppen hinunter, unser Arzt nach, er war schneller, er
erklimmt die Treppen im Hintergebäude. Unser Arzt gibt erschöpft auf. Es war
kein Herzinfarkt, sondern wie die vielen leeren Bierflaschen zeigten, ein
Alkoholentzug. Wir rückten ab".Drei Fehleinsätze durch einen erfahrenen
Notarzt der Feuerwehr am Telefon veranlasst! Das durfte nicht weitergehen! Die
nächste Anruferin klang eigenartig:"Ich wollte nur fragen, was ich machen
soll, mein Mann schnauft so eigenartig. Nein, bitte kommen sie nicht". So
ging es am Telefon über eine Stunde. Sie wollte sich nur "erkundigen".
Eigentlich hätte der Notarzt hingeschickt gehört. Sie war über 80 Jahre alt,
keine verwertbaren Angaben. Es sah aber eindeutig nach Plaudern einer
Schlaflosen aus. Sie lehnte immer wieder einen Hausbesuch ab. Sie würde morgen
wieder anrufen. Da entschloss ich mich nach über 1 Std. plaudern, doch den
Gebietsarzt hinzuschicken. Diese Ärztin rief mich dann wütend zurück, es sei
doch eine Unverschämtheit von mir, sie mitten in der Nacht aus dem Bett zu
holen zu jemand, der seit mindestens 10 Stunden steif und kalt, tot im Bett
lag.
Dann rief ein Arzt an und fragte, ob ich wusste, dass
das Kind, das er besuchen musste, Masern hat. Ich bejahte. "Dann mache ich
Sie dafür verantwortlich, wenn ich, der Taxifahrer oder meine Familie Masern
bekommen".
Ich schrieb eine Meldung, dass dieser Kollege nicht
mehr zum Notdienst geeignet sei. So ging es weiter. Leute, die Kranke anonym am
Telefon beraten sollen, sind nicht zu beneiden
1970 Hirnkranken
Giftmeidung und Sanierung empfohlen
Immer wird diese Frage an uns gestellt: Soll ein
Patient mit MS, ALS, Muskelatrophie, Infarkt, Alzheimer oder Gliom eine
Amalgam- oder Eitersanierung bei sich durchführen lassen oder bringt das nichts
mehr?
Während wir glauben, dass dies alles vom Amalgam
kommt, aber selbst wenn dies nicht so sei:
Seit man weiß, dass Eiter unter den Zähnen Nerven
schädigen kann, habe ich auch empfohlen, jeden Eiter unter den Zähnen so früh
wie möglich zu entfernen, um Nervenschäden zu verhindern und dies natürlich bei
schon erkannten Nervenschäden erst Recht.
Hirnkranken schaden alle Hirngifte. Man sollte sie so
intensiv wie möglich meiden und natürlich ihre Speicher aus dem Kopf entfernen.
Herkömmliche Mediziner empfinden Hirnkrankheiten
schicksalhaft, die man als Strafe Gottes hinnehmen soll.
1971
Drogenabhängige bekamen eine Heimat
Vor Einrichtung der Intensivstation kam ein
pummeliges 14jähriges Mädel zur Aufnahme ins Krankenhaus weil sie in Schwabing
30 Minuten vorher 20 Tabletten des Aufputschmittels "Rosimon Neu"
geschluckt hatte. Vor 30 Minuten 20 Tabletten. Die Ärzte wussten nicht so
recht, was sie tun sollten. "Aus erzieherischen Gründen" entschlossen
sie sich zur Magenspülung im Stationszimmer von Station 8a. Nach einiger Zeit
kam es zum Herzstillstand, das Mädchen ließ sich nicht mehr wieder beleben.
Meine Frau war als angehende Ärztin dabei, ich hatte dienstfrei.
Nun erkundigte ich mich eingehend über Ursachen und
Folgen, ging zu Clarmann, dem Toxikologen des Nachbarkrankenhauses, und
erstellte einen gründlichen Therapieplan. Ein halbes Jahr später ereignete sich
dasselbe.
Zu Dienstschluss abends kam auf meine neu errichtete
Intensivstation wieder ein 14jähriges Mädchen zu Fuß an, die 20 Tbl. Rosimon
Neu geschluckt hatte.
Nun trat mein ganzer Plan in Kraft. Von Magenspülung
mit Spezialzusätzen bis zum Herzschrittmacher wurde alles eingesetzt. Nach vier
Stunden trat wieder ein Herzstillstand ein, der nach elfstündigen
Wiederbelebungsversuchen erschöpft als bleibend anerkannt wurde. Verbittert gab
ich damals unwissend Presseauskunft. Die "Quick" schrieb: Drogenarzt
hält Rosimon Neu für ein extrem gefährliches, verkapptes Aufputschmittel. Die
Herstellerfirma am Bodensee drohte daraufhin mit einer Schadenersatzklage von
500.000.-DM. Ein Rechtsanwalt wollte 30.000.-DM Vorschuss. Verzweifelt ging ich
zum Rechtsmediziner, Prof. Spann. Dieser: "Du Depp, bei uns hat die
Industrie das Sagen". Zufällig hatte er beide Gehirne in Alkohol
konserviert. Er wollte sie auf Giftschäden untersuchen. Dabei fand er einen
Untergang der Kleinhirnkörnerschicht, also eine hoffnungslose Vergiftungsfolge.
Er und ich trugen die Ergebnisse auf der 50.
Jahrestagung der Rechtsmediziner in Mainz vor. Ich erhielt dafür meine erste
Auszeichnung (1971), das Mittel wurde verboten, der erfolgreiche Kampf gegen
eine skrupellose Chemieindustrie hatte begonnen.
Durch die Veröffentlichung in einer Illustrierten,
die mich fälschlich als erfahrenen Drogenarzt bezeichnet hatte, kamen jeden Tag
auf meine TOX- Intensivstation unzählige Kinder und Jugendliche sowie Probierer
und Abhängige, täglich etwa ein Dutzend Fixer, Hascher, LSD-Schlucker und
Politoxikomane, die irgend eine Hilfe benötigten und wollten mit mir reden.
Zweifellos war ein Teil sehr schwer und oft hoffnungslos krank. Anfang der 70er
Jahre wandten sich alle Ärzte angewidert von den oft unappetitlichen
Hippiejüngern ab. Wenn man sich jedoch eingehend mit ihren Schicksalen
befasste, musste man feststellen, dass alle sehr hilfsbedürftig waren. Alle
erinnerten mich an meine vier Kinder zu Hause und ich versuchte, jedem eine
Fürsorge teilhaben zu lassen. Im Ärztekasino bat ich alle Kollegen und
Kolleginnen im Winter alte warme Winterkleidung zu stiften. Auf meiner Station
gab es eine Wäschekiste aus der sich jeder Drogenabhängige warme Handschuhe,
Wollmütze, Pulli u.ä. holen konnte. Die Stationsschwester erklärte sich bereit,
dass zu jeder Tageszeit (meist am späten Abend) Hungrige Rühreier mit
Schwarzbrot erhalten würden. Ich versorgte Spritzenabszesse, eitrige Anginen,
fischte frische Syphilis, eitrige Herzmuskelentzündungen und
Gelenksvereiterungen heraus, um sie zu den Fachärzten im Haus zu schicken.
Dies war die erste Drogenambulanz, die es gab.
Krankenkassen bezahlten damals noch nichts, da es die Diagnose einer
Drogenabhängigkeit noch nicht gab. Das Krankenhaus hatte auch keine Genehmigung
für ambulante Behandlungen. So wie Drogen verboten war,
war auch deren Behandlung verboten.
Getreu meinen ersten Veröffentlichungen über Drogen
habe ich damals bis heute nie einem Drogenabhängigen irgendeine Droge gegeben.
Wie ein Fixstern am Himmel, an dem sich Seefahrer orientieren, galt mein
oberstes Ziel ein Leben ohne Drogen.
Kurioserweise wurde dies von ausnahmslos allen
Drogenabhängigen respektiert und sogar hoch geschätzt. Vielen half dies rasch
zurück aus der Drogen-Scheinwelt. Hoffnungslos Kranken konnte dies natürlich
auch nicht helfen. Von 700 Drogenabhängigen der Anfangsjahre sind bis auf 10
alle verstorben. Fast alle verstarben an ungewohnten auf Rezept verschrieben
Mitteln wie Valoron, Valium,
Lexotanil, Polamidon u.ä.,das sie zu ihren gewohnten
Drogen einnahmen. Vier Jugendliche machten stets eine Entgiftung auf den
Allgemeinstationen. Da weder die Krankenkassen eine Entgiftung erlaubten, noch
der Chef, wurden sie "zur Abklärung einer Leberentzündung oder
Magenentzündung" aufgenommen. Wöchentlich bei der Chefvisite erzählten wir
ihm über die diagnostischen Fortschritte.
Konsilarärzte wie Psychiater durften wir auch nicht
befragen, weil diese die Patienten sofort mit der Funkstreife ins
Bezirkkrankenhaus nach Haar zwangsverwahrten. Der erste so "Behandelte"
brachte sich sofort dort um. Der Krankenhausverwaltung waren die
Drogenabhängigen ebenfalls ein Dorn im Auge. Bei jedem Diebstahl im Haus,
verwiesen sie die Polizei an die "Daunderer- Patienten“ natürlich
ergebnislos.
Im Max-Planck-Institut interessierte sich der Vater
der Verhaltenstherapie, Prof. J:C:Brengelmann für die Drogenabhängigen. Mit
einem interessiertem Studenten schrieb ich Leitzordnerweise Forschungsanträge
an das Bundesforschungsmiunisterium um Behandlungsprojekte. Als Prof. Hippius, der
Ordinarius für Psychiatrie, die genehmigten Gelder ganz für sein Projekt in
Beschlag nehmen wollte, lehnte die Regierung alles ab und wir erhielten auf
einen raschen Neuantrag die gesamte Summe von 40 Mio.DM. Ein Haus gegenüber dem
Schwabinger Krankenhaus wurde gemietet, 10 Psychologen und eine Sekretärin
angestellt und nun 15 Fixer zur gleichen Zeit im Krankenhaus entgiftet und
nachbehandelt auf dem Bauernhof in Aiglsdorf. Die Effizienz war die gleiche wie
vorher, als ich alleine war. Da ich auf mein Honorar für einen zusätzlichen
Mitarbeiter verzichtet hatte, durfte ich jedes Semester mit allen meinen
Studenten dorthin zu einem rauschenden Fest kommen und alle wurden im Garten
verköstigt und waren sehr ausgelassen.
1971 Wer nichts
weiß, muss Bücher lesen
Für den Giftbegeisterten waren Toxikologiebücher wie
die Bibel.
Moeschlin war das große Vorbild. Ein Mädchen, das
nachweislich vor 3 Tagen Unmengen von Schlaftabletten geschluckt hatte, wurde
nicht der Magen gespült, da Moeschlin schrieb, das sei nach 6 Stunden sinnlos.
Als das Mädchen starb, war der Magen wie mit Gips voll Tabletten ausgefüllt.
Nur eine Magenspülung hätte sie retten können.
Als ein Mann Batteriesäure geschluckt hatte, schickte
Max seine Krankenschwestern auf mehrere Stationen, um Milch und Eier zu sammeln
für eine "Eiermilch". Im Moeschlin stand, dies sei die einzige
richtige Maßnahme. Als dann die Eiermilch fertig war, starb der Patient im
Schock, von dem nichts im Moeschlin stand.
Einen Patienten mit schweren Herzrhythmusstörungen durch
Psychopharmaka ließen wir sterben, da im Moeschlin stand, dass es hierfür keine
Behandlungsmöglichkeit gäbe. Das nötige Gegengift Physostigmin wurde als Eserin
wieder vom Markt genommen, da es in Europa niemand kannte. Nur die Amerikaner
setzten es ein.
Viele solche Beispiele führten dazu, dass ich eigene
Therapieschemata entwarf und sammelte.
Ab 1970 waren diese hektographierten Zettel ein
Geheimtipp. Viele Krankenhäuser benutzten sie. Pharmafirmen fertigten danach
Handelspräparate an. Ärzte riefen Tag und Nacht beim Praktiker an.
1971 Hilfe mein
Kind hat Gift verschluckt
Seit Ende 1971 war meine private Telefonnummer in der
Aufnahmestation des Krankenhauses München-Schwabing und im Notarztwagen
angebracht, damit alle Kollegen rund um die Uhr vor Ort sofort unbürokratisch
eine Auskunft im Vergiftungsfall erhalten. Es wurde davon rege Gebrauch
gemacht. Die dadurch reichhaltigen Erfahrungen führten zu einer Giftkartei. Da
sie erstmalig in der Welt die neuesten Erkenntnisse der Schocktherapie und Intensivmedizin
enthielten, interessierten sich viele Chefärzte und Anästhesisten in ganz
Deutschland dafür - ein Umstand, der meine jeweiligen Chefs zwar sehr stolz
aber auch sehr eifersüchtig machte. Da jeder in den Besitz dieser Kartei kommen
wollte, bekam ich viele Stellenangebote, bis nach Hamburg.
Die offizielle Kartei der Giftnotrufzentren war über
20 Jahre alt und völlig überholt, jeder zweite Satz bestand in "keine
Erfahrungen beim Menschen". Dies war der Anlass, dass Prof. Begemann, der
Leiter der Mammutklinik mit 3.000 Betten mich dann bat, diese Kartei in
Tabellenform als Beilage in der "Medizinischen Klinik", einer
Monatszeitschrift, zu veröffentlichen. Das fertige Werk wurde ein Jahr später,
1972, als Taschenbuch herausgegeben und war dann das erfolgreichste Taschenbuch
der gesamten Medizin.
Seit 1976 führte ich den Giftnotruf rund um die Uhr
als Leitender Oberarzt des Giftnotrufes der Toxikologischen Abteilung der
Technischen Universität am Klinikum rechts der Isar mit einem Piepser der
Berufsfeuerwehr München fort. Viele Chefärzte hatten trotzdem immer noch meine
private Telefonnummer in ihrem Notizbuch. Über 150 Hubschrauberflüge, meist mit
SAR der Bundeswehr, zur Übernahme der schwersten Vergiftungsfälle in Bayern
waren die Folge. Einmal wurden 5 schwerste, spät erkannte
Knollenblätterpilz-Vergiftete und einmal ein Pärchen (Mädel 16, Junge 18) mit
schwerster E605-Vergiftung nach erfolgreicher Wiederbelebung eingeflogen. Der
spektakulärste Giftnotrufeinsatz war nach Saudi-Arabien ins Königshaus. Dort
wurde angeregt, dass ich alleine den Giftnotruf für die gesamte Welt übernehme.
Deren größenwahnsinnige Projekte zerschlug jedoch die
Politik, der ein Ungleichgewicht in Arabien verhindern wollte. Ich war für sein
Eingreifen sehr dankbar, denn mittlerweile hatte sich ein unendliches Heer von
Geldgierigen in das Projekt eingeschlichen.
Am TOX CENTER in München wurde der kostenlose
Giftnotruf still weitergeführt. Ein absoluter Höhepunkt war nach dem Unfall in
Tschernobyl mit über 2.000 Anfragen und Anfang der 90er Jahre mit einem
vielfachen davon um die Amalgamgefahren. Nach der Pensionierung standen die
Vergiftungen bei Säuglingen und Kleinkindern neben den Allergien auf Gold nach
Amalgam und den Wohngiften im Vordergrund.
Einmalig in der Welt war unser Service: Ohne Fragen
nach dem Anrufer wurden wie aus der Pistole geschossen ohne jegliches
Nachschlagen zu jeder denkbaren Vergiftungsursache (30 Mio. bekannt) sofort die
Gefahren, mögliche Folgen, Nachweis, Erste-Hilfe und Kontaktadresse des dafür
nächsten und Erfahrensten genannt. Rückrufe waren jederzeit möglich durch die
gespeicherte Ruferkennung im ISDN-Telefon. Für die gesamten Kosten kam ich
stets selbst auf. Nie hat irgendjemand dafür etwas gespendet, obwohl der Verein
gemeinnützig ist.
1972 Frau und
Kinder sind die Säulen des Erfolges
Meine Frau, die Ärztin Gertrud, war von Anfang an die
Triebfeder für mein Tun. Sie war die einzige Frau, die meinem Wunsch nach
"6" Kindern nicht abweisend gegenüber stand. So kam jedes Jahr in der
3. Märzwoche ein Kind, zuletzt Zwillinge, die viel
Arbeit machten.
Da mich meine Eltern in keiner Weise unterstützten,
musste ich von Anfang an viel arbeiten, Notarzt, Notdienst, Bücher schreiben,
Vorträge. Meine Frau blieb - obwohl sie fertig ausgebildete Ärztin ist - stets tapfer
zu Hause und versorgte die quicklebendigen vier Kinder vorbildlich. Sie war
eine Traumfrau. Da nur nachts Ruhe war, gewöhnte ich mir an, dann Bücher zu
schreiben. Geduldig korrigierte meine Frau alle Manuskripte. Je mehr es waren,
desto schlampiger wurden sie. Im Umweltbereich waren die Worte oft sehr
aggressiv. Durch ihre kluge, sprachenerfahrene Wortwahl, ersparte sie mir
hinterher sicher viel Ärger. Durch ihre vielseitigen Interessen im
künstlerischen Bereich schuf sie stets eine warme, beruhigende Wohnatmosphäre.
Stets trug ich eine der vielen ideenreich von ihr bestickten modernen
Krawatten, die mir viel Freude machten. Ihr Töpfern schuf neben
Haushaltsgegenständen meine Praxistasse, die Gefäße für Injektionsnadeln und
lustige Keramikbilder- und Uhren. Neben Klöppeln und Holzeinlegen, neben Malen
und Töpfern fand sie Zeit, den großen Garten stets in ein natürlich wirkendes Blumen-,
Obst- und Gemüsemeer zu verwandeln. Ihr Hobby für Englisch und Ivritt brachte
außer den vielen immer nur über die Toxikologie Schwätzenden ein Heer von
lustigen Sprachenanhängern ins Haus.
Unsere vielen kleinen Kinder waren genau das, wovon
ich meine ganze Kindheit geträumt hatte. Vom sechsten Lebensjahr an baten wir
unsere in Säuglinge vernarrte Mutter immer um einen kleinen Bruder. Vater war
strikt dagegen und hatte es natürlich in der Hand.
Meine Frau organisierte so wie für jedes Kind zum
Geburtstag, zu dem die ganze Kindergartengruppe oder die jeweilige Schulklasse
eingeladen, verköstigt und mit vielen lustigen Spielen unterhalten wurde, für
mich, meine Assistenten und Schwestern Feste mit Essen, Kuchen und vielen
Gags. So wurde ein richtiger weißblauer Maibaum im Garten aufgestellt mit
Blasmusik und Tanzen.
Viele Grillfeste im Garten schlossen sich an. Einmal
war das Maifeuer so hoch, dass die Feuerwehr aus Sorge anrückte. Der kleine
vierjährige Michael empfing sie mit meinem Feuerwehr-Arzthelm auf dem Kopf und
sagte: "Denkt Euch nichts, mein Papa ist selbst bei der Feuerwehr."
Das letzte große Fest war die Eröffnung des umgezogenen TOX CENTERS in Grünwald
mit über 150 Gästen aus aller Welt, einem Fernseh-Team und einer Tombola für
vergiftete Kinder bei strömendem Regen in einem großen Zelt des
Katastrophenschutzes im Garten.
Unsere kleinen Kinder waren einfach wonniglich.
Michael, Peter und die Zwillinge Johannes und Christine waren einfach zum Verlieben.
Meine Frau hat sie mit viel Liebe und mit künstlerischem Auge individuell
gekleidet und jedem eine eigenständige Entwicklung ermöglicht. Jeder ergriff
"sein Hobby". Michael Judo, Peter Laserfotos, Johannes Schwimmen,
Christine Klavierspielen. Das Mitfliegen im Rettungshubschrauber oder Mitfahren
im Notarzteinsatzfahrzeug mit Vater begeisterte die Buben zum Rettungsdienst.
Michael war seit seinem 14.Lebensjahr bei den Johannitern, später als Leiter
des Jugendzuges, Peter ebenso. Johannes trat früh zur Wasserwacht ein und wurde
Vertreter des Leiters der Wasserwachtstation München Süd. Christine widmete
sich dem Leistungssport und brachte ständig Siegerpokale als Läuferin heim.
Die beiden großen Buben studierten Medizin, der
kleine Jura, die Tochter Biologie mit Begabten-Stipendien incl. Doktorarbeit.
Die Kinder gaben stets Anregungen durch ihr Fragen.
Anfangs stand aus meiner Toxikologie das Interesse an Drogen im Vordergrund.
Geraucht hat niemand: den Kindern hatte ich vertraglich zugesichert, sie
bekommen mit 18 Jahren je 1000.- DM, wenn sie nie geraucht haben. Alle
erhielten die Summe. Erfolgreich haben sie alle alterstypischen Gefahren
abgewehrt. Die Tochter hat bis 1994 noch keinen Tropfen Alkohol getrunken.
Später stand das Interesse an Umweltfragen im
Vordergrund.
Eingebunden in das moderne Leben versuchen alle
redlich ein, gesundes, umweltschonendes Leben zu führen.
Allerdings haben alle meine toxikologische Arbeit
weder verstanden noch geschätzt.
1972 Gegengifte
Erstanwendung durchlöcherte den eisernen Vorhang
Feiernd nach einem langen Arbeitstag saß das
Intensivstationsteam auf der Schwabinger TOX zusammen. Da stürzte unangemeldet
ein kleiner Mann herein, der mit seinem Auto bis zur Stationstür im
Klinikgelände gefahren war.
Er schrie: "Helft'mir ich hab'eine
Blausäurevergiftete". Auf seinem Rücksitz lag eine Bewusstlose. Sie war
sehr schwer. Mühsam wurde sie hereingeschleppt. Sie war hellrot und roch
süßlich aus dem Mund (Bittermandelgeruch). Alles schien sehr makaber. Der
Diensthabende Arzt intubierte die Bewusstlose, die nicht mehr atmete,
legte einen Venenzugang, die Schwestern einen Blasenzugang. Eine künstliche
Beatmung wurde eingeleitet, das Herz schlug unregelmäßig. Eine Magenspülung
wurde eingeleitet. Da erinnerte ich mich, von Prof. Weger, dem
Toxikologen der Bundeswehr, vor langem eine Ampulle mit einem neuartigen
Blausäure-Antidot erhalten zu haben. Es war eine selbst Zugeschweißte 2 ml
Ampulle mit Handbeschriftung. (Foto der zweiten anbei) Die Bundeswehr hatte sie
gegen russische Kampfstoffe entwickelt. Das Gegengift war noch nie am
vergifteten Menschen eingesetzt worden. Der erheblich betrunkene Mann der
Vergifteten erzählte, dass seine Ehefrau eine Chemielaborantin beim nahe
gelegenen Aluminiumwerk sei, die stets drohte, beim nächsten Streit schlucke
sie eine gewaltige Dosis Zyankali in sauerem Wein.
Er hatte sich immer überlegt, was er dann tun würde.
Nach einer Feier mit viel Alkohol kam es wieder zum Streit, sie stürzte ins
Badezimmer, löste einen gehäuften Esslöffel Zyankali im Wein, trank und fiel
sofort bewusstlos um. Er zerrte die Bewusstlose die Treppe hinunter,
verfrachtete sie auf den Autorücksitz (die Türe ging nicht zu, trotz heftigen
Schlagens, da die Großzehe dazwischen lag) und er raste über viele Rotlichter
hinweg nachts in die Klinik. Die Story erschien so unwahrscheinlich, dass ich
sofort die Polizei verständigte unter dem Verdacht eines Mordversuchs. Sie
bestätigte die vorgetragene Version voll.
Nach Finden der Gegengift Ampulle (4 DMAP) in meinem
Klinikschrank kam ich euphorisch auf die Station. Trotz aller Maßnahmen schien
die Patientin gerade zu sterben, das Herz schlug nur selten, die Haut war
hellrot, der Sauerstoff konnte nicht mehr in die Zelle gelangen. Großspurig
verkündete ich nun: "Jetzt werdet ihr eine Wunderheilung sehen, gleich
steht sie auf". Ich spritzte rasch die kleine Ampulle in den gelegten
Zentralvenen - Zugang. Daraufhin wurde die Patientin binnen 60 Sekunden
blitzblau (Methämoglobinämie). Ich bekam Angst. Es schien, als ob dies den Tod
bedeutet. In panischer Angst spritzte ich dann das zweite vorgeschriebene
Gegengift (Natriumthiosulfat) nach. Alle übrigen wandten sich ab und
rechneten mit dem Tod. Nachdem ich 100 ml des zweiten Gegengiftes gespritzt
hatte, wand ich mich auch enttäuscht ab. Plötzlich tat sie einen Schrei,
blitzschnell richtete sie sich auf, riss Tubus, Venen- und Blasenkatheter
heraus, stieg aus dem Bett, lief zum Spiegel, strich sich übers Haar und rief
laut angesichts ihres tiefblauen Gesichtes "Was habt's Ihr mit mir
getan?". Bis dahin waren alle wie versteinert, jetzt stürzten sie zu ihr,
führten sie ins Bett und sprachen mit der völlig Vernünftigen.
Ich sammelte nun weiter wie vorher alle 5 Minuten
Blut- und Urinproben und sandte sie noch in der gleichen Nacht zum Toxikologie
Kollegen v. Clarmann an der Uni. Bei der anschließenden Feier verkündete ich
stolz "das wird mein Habilitationsfall", jetzt gehe ich an die Uni
als Oberarzt. Da dies von einem Städtischen Krankenhaus aus fast unmöglich war,
belächelten mich alle still. Clarmann hat die Proben aus Eifersucht
unterschlagen, erst nach Überwechseln zu ihm Jahre später tauchten sie auf und
waren verdorben.
Die Veröffentlichung des Falles ohne die
dazugehörigen Werte war natürlich wesentlich reizloser, aber es war trotzdem
ein Markstein der Klinischen Toxikologie.
Trotz aller Eifersüchteleien und Anfeindungen führte
die Weltpremiere zur Habilitation. Nebeneffekt der ersten zivilen Veröffentlichung
war, dass die chemische Billigwaffe der Russen ihre Gefährlichkeit verlor. Mit
Blausäurekontainern hätten sie die Zivilbevölkerung bei uns auslöschen können
und die unbeschädigte Industrie übernommen. Die Medizin half, die Welt
friedlicher zu machen und den eisernen Vorhang zu überwinden.
Die Erstanwendung des Blausäreantidots 4-DMAP
war möglich durch exakte Vorinformation, warten auf den Fall, geeignete
Bevorratung und den Mut zur Tat.
Nach dem hervorragenden Ergebnis, bei dem eine
beinahe tote Patientin erwachte und kurz darauf ohne jegliche Nebenwirkungen
nach Hause entlassen werden konnte, wurde das Antidot in zahlreichen weiteren
Fällen selbst angewandt und empfohlen.
Es folgte die Entdeckung der Antidotwirkung von
4-DMAP bei H2S, Schwefelwasserstoff, deren Vergiftungen erfolgreich
behandelbar sind, sowie die Entdeckung der Antidotwirkung von 4-DMAP bei
Aziden. Dies waren meine Habilitationsfälle.
1972 Eigene Kenntnisse nieder schreiben im ersten
Buch
1971 fragte der neue Chefarzt Prof. Begemann an, ob
ich meine Therapieschemata zur Behandlung von Vergiftungen nicht in seiner
Ärzte Zeitschrift veröffentlichen wollte. Begeistert sagte ich zu.
Prof. Koeppe, der Herausgeber der Zeitschrift
"Medizinische Klinik".bat mich um 12 Beilagen zur Ärztezeitschrift.
Das Erscheinen brachte einen Sturm der Begeisterung. Die kurzen,
übersichtlichen Tabellen mit neuestem Inhalt kamen prima an. Erstmals war die
Intensivmedizin in die Klinische Toxikologie eingebaut. Intubation,
Beatmung, Kreislaufhilfen, Vergiftungsdiagnostik und Vergiftungstherapie
zusammen, das war eine Revolution. Unzählige wollten die Tabellen auch.
Die Auflage der Zeitschrift wurde verfünffacht. Als die vereinbarten 12 Hefte
fertig waren, bat Prof. Koeppe flehentlich um eine Fortsetzung. Nun folgten
ausführlich die Drogen und vieles anderes. Nach 54 Tabellen war Max ohne Lust.
Der Nachfrageboom blieb ungebrochen. Daraufhin wurde beschlossen, die Tabellen
quer in Buchform herauszugeben. Davon sind bis heute über 200.000 Exemplare
verkauft.
Viele Verlage hängten sich an. Der Springer Verlag
bat um ein ähnliches Taschenbuch, alphabetisch geordnet, der Urban Verlag um
ärztliche Notfälle, Übersetzungen folgten. Der Autor der Giftliste, Dr. Lutz
Roth, bat um einen Notfallteil zu seiner "Giftliste", die Clarmann 2
Jahre vorher versprochen hatte.
Binnen 14 Tage hatte Roth das Manuskript, gerade noch
rechtzeitig zum Drucken. Dies war der Auftakt zu einer langjährigen besten
Zusammenarbeit.
Erfolgreich war auch die italienische und die
serbo-kroatische Auflage.
1972 Ersten
Toxikologischen Notarztwagen gegründet
Nach Einrichten des ersten Notarztwagens der
Berufsfeuerwehr am Schwabinger Krankenhaus im Jahre 1972 und Übernahme des
toxikologischen Notarztdienstes und des leitenden Notarztes der Berufsfeuerwehr
1976 wurde mit Herrn Aicher Peter, der Ambulanz München, 1989 der
toxikologische Notarztdienst Aicher eingerichtet. Der toxikologische
Notarztdienst wurde zu zahlreichen seltenen, schweren oder Massenvergiftungen
(siehe dort) gerufen. Gerade hier waren die besonderen Kenntnisse der Ersten
Hilfe bei Vergiftungen, des raschen Erkennens und von Spezialbehandlungen wie
besonderen Gegengiften gerne gesehen. Während früher der Schwerpunkt bei
Vergiftungen lag, zu denen spezielle Gegengifte erforderlich waren (E605,
Arsen, Blausäure, Quecksilber, Nitrose Gase), waren es später die Umweltgifte
und deren schwieriger Nachweis, der für die Vergifteten und ihre behandelnden
Ärzte im Vordergrund stand (bebaute Mülldeponie, Anlieger einer
Preßspanplattenfabrik, Anlieger einer arsenhaltigen Sondermülldeponie).
Da die Objektivierung einer Lebensgefährdung von
Umweltgiften ein Politikum darstellt, wurde es zuletzt grundsätzlich untersagt,
die Ärztevereinigung verhängte gegen mich ein Bußgeld von 8000.-DM.
1972 Lehrberechtigung
an der Uni erworben
Mein Habilitationsfall: Blausäurevergiftete erhält
erstmalig in der Welt neues Gegengift.
Feiernd nach einem langen Arbeitstag saß das
Intensivstationsteam zusammen. Da stürzte unangemeldet ein kleiner Mann herein,
der mit seinem Auto bis zur Stationstür im Klinikgelände gefahren war.
Er schrie: "Helft mir, ich hab 'eine
Blausäurevergiftete". Auf seinem Rücksitz lag eine Bewußtlose. Sie war
sehr schwer. Mühsam wurde sie hereingeschleppt. Sie war hellrot und roch
süßlich aus dem Mund (Bittermandelgeruch). Alles schien sehr makaber. Der
Diensthabende Arzt Theml intubierte die Bewusstlose, die nicht mehr
atmete, legte einen Venenzugang, die Schwestern einen Blasenzugang. Eine
künstliche Beatmung wurde eingeleitet, das Herz schlug unregelmäßig. Eine
Magenspülung wurde eingeleitet. Da erinnerte ich mich, von Prof. Weger,
dem Toxikologen der Bundeswehr, vor langem eine Ampulle mit einem neuartigen
Blausäure- Antidot erhalten zu haben. Es war eine selbst zugeschweißte 2 ml
Ampulle mit Handbeschriftung. Die Bundeswehr hatte sie gegen russische
Kampfstoffe entwickelt. Das Gegengift war noch nie am vergifteten Menschen
eingesetzt worden. Der erheblich betrunkene Mann der Vergifteten erzählte, dass
seine Ehefrau eine Chemielaborantin beim nahe gelegenen Aluminiumwerk sei, die
stets drohte, beim nächsten Streit schlucke sie eine gewaltige Dosis Zyankali
in sauerem Wein.
Er hatte sich immer überlegt, was er dann tun würde.
Nach einer Feier mit viel Alkohol kam es wieder zum Streit, sie stürzte ins Badezimmer,
löste einen gehäuften Esslöffel Zyankali im Wein, trank und fiel sofort
bewusstlos um. Er zerrte die Bewusstlose die Treppe hinunter, verfrachtete sie
auf den Autorücksitz (die Türe ging nicht zu, trotz heftigen Schlagens, da die
Großzehe dazwischen lag) und er raste über viele Rotlichter hinweg nachts in
die Klinik. Die Story erschien so unwahrscheinlich, dass ich sofort die Polizei
verständigte unter dem Verdacht eines Mordversuchs. Sie bestätigte die
vorgetragene Version voll.
Nach Finden der Gegengift Ampulle (4 DMAP) in meinem
Klinikschrank kam ich euphorisch auf die Station. Trotz aller Maßnahmen schien
die Patientin gerade zu sterben, das Herz schlug nur selten, die Haut war
hellrot, der Sauerstoff konnte nicht mehr in die Zelle gelangen. Großspurig
verkündete ich nun: "Jetzt werdet ihr eine Wunderheilung sehen, gleich
steht sie auf". Ich spritzte rasch die kleine Ampulle in den gelegten
Zentralvenen- Zugang. Daraufhin wurde die Patientin binnen 60 Sekunden
blitzblau (Methämoglobinämie). Ich bekam Angst. Es schien, als ob dies den Tod
bedeutet. In panischer Angst spritzte ich dann das zweite vorgeschriebene
Gegengift (Natriumthiosulfat) nach. Alle übrigen wandten sich ab und
rechneten mit dem Tod. Nachdem ich 100 ml des zweiten Gegengiftes gespritzt
hatte, wandte ich mich auch enttäuscht ab. Plötzlich tat sie einen Schrei,
blitzschnell richtete sie sich auf, riss Tubus, Venen- und Blasenkatheter
heraus, stieg aus dem Bett, lief zum Spiegel, strich sich übers Haar und rief
laut angesichts ihres tiefblauen Gesichtes "Was habt's Ihr mit mir
getan?". Bis dahin waren alle wie versteinert, jetzt stürzten sie zu ihr,
führten sie ins Bett und sprachen mit der völlig Vernünftigen.
Max sammelte nun weiter wie vorher alle 5 Minuten
Blut- und Urin-proben und sandte sie noch in der gleichen Nacht zum Toxikologie
Kollegen v. Clarmann. Bei der anschließenden Feier verkündete Max stolz
"das wird mein Habilitationsfall", jetzt gehe ich an die Uni als
Oberarzt. Da dies von einem Städtischen Krankenhaus aus fast unmöglich war,
belächelten ihn alle still. Clarmann hat die Proben aus Eifersucht
unterschlagen, erst nach Überwechseln zu ihm Jahre später tauchten sie auf und
waren verdorben.
Die Veröffentlichung des Falles ohne die
dazugehörigen Werte war natürlich wesentlich reizloser, aber es war trotzdem
ein Markstein der Klinischen Toxikologie.
Trotz aller Eifersüchteleien und Anfeindungen führte
die Weltpremiere zur Habilitation. Nebeneffekt der ersten zivilen
Veröffentlichung war, dass die chemische Billigwaffe der Russen ihre
Gefährlichkeit verlor. Mit Blausäurekontainern hätten sie die Zivilbevölkerung
auslöschen können und die unbeschädigte Industrie übernommen. Die Medizin half,
die Welt friedlicher zu machen und den eisernen Vorhang zu überwinden.
1974 Tox-Koffer
entwickelt
1974 hatte ich nach meiner erfolgreichen Behandlung
der "toten" Blausäurevergifteten mit dem Antidot 4-DMAP, das
erstmalig in der Welt am Menschen eingesetzt wurde, eine mobiles Gegengiftdepot
zusammengestellt, das alle Medikamente, Geräte und Nachweismethoden zur
erfolgreichen Behandlung aller Vergifteten am Unfallort enthielt, zusammen gestellt.
Die Firma Roth in Karlsruhe vertreibt es bis heute. Viele Chemiebetriebe,
Fabriken und Kliniken in aller Welt haben es sich angeschafft und aktualisieren
den Inhalt gemäss den 85 Ergänzungslieferungen der "Giftliste" im
Ecomed-Verlag, in der alles ausführlich auf dem neuesten Stand beschrieben ist.
Dies war die Voraussetzung, dass alle Ärzte vor Ort sofort die modernste und effiziente
Therapie anwenden.
1974 Psychisch
Kranken einen Traum erschaffen
Planung einer Verhaltenstherapie Klinik.
Der Chef der Verhaltenstherapie am
Max-Planck-Institut, Prof.J.C.B. Brengelmann wollte über den Betreiber Prof.
Herding und dem berühmten Architekten Prof. Sepp Ruf eine
verhaltenstherapeutische Kurklinik für psychosomatisch Kranke auf Kosten der
BfA in Feldafing über dem Starnberger See errichten.
Die Verhandlungen und Planungen mit den Architekten,
der BfA, dem geplanten Klinikpersonal usw. waren sehr interessant.
Zugleich wurde eine in Konkurs gegangene
orthopädische Klinik in Windach am Ammersee billigst aufgekauft, die mit
Feldafing eng zusammen arbeiten sollte. Als dortigen Chefarzt hatte ich
Dr.F.J.St. angeworben, der als Oberarzt von M.v.C. der toxikologischen
Abteilung rechts der Isar so herrisch und tyrannisch war, dass sich St.l extrem
gemobbt fühlte. Ich vermittelte Stickl eine Röntgenausbildung in Gauting, da er
dies für seinen Facharzt brauchte.
Die Planung der Verhaltenstherapie in einer Kurklinik
war 1974 sehr aktuell. Das Projekt war von allen Seiten genehmigt. Da
erklärte die Betreiberfirma, dass ich als Chefarzt aus Kostengründen mit 1/4
des Personals zufrieden sein müsste.
Tagsüber sollte bei 220 Kranken nur eine examinierte
Schwester tätig sein. Da stieg ich aus. Das Projekt starb, ebenso bald darauf
der Betreiber. Zuvor bat mich C., die Oberarztstelle der Toxikologischen
Abteilung der Techn.Universität zu übernehmen.
Später kaufte ich in Grünwald ein Haus, das der
Architekt Prof. Sepp Ruf 1936 entworfen hatte und richtete nach meiner
Pensionierung dort den Giftnotruf ein.
1974
Universalantidot Medizinalkohle im Einmalbecher
Schwer Vergifteten wird das Blut über Kohle geleitet
und damit entgiftet. In manchen Fällen wurde solange gewartet, bis der
Behandlungseintritt erforderlich war. Ich überlegte, warum solange warten, bis
das Gift im Blut ist und nicht sofort die Kohle zum Gift geben. Von nun an
bekam jeder, der Gifte verschluckt hatte, soviel Kohle wie nötig. Da Kohle auch
Mageninhalt bindet, war oft viel nötig.
Dies ersparte dann meist ein unappetitliches
Erbrechen oder eine Magenspülung. Viele Säuglinge und Kleinkinder, von denen
man nie sicher wusste, ob sie viel oder überhaupt nichts geschluckt hatten,
konnten nach Kohlegabe mit Marmelade oder Sirup zuhause bleiben.
Auf meine Anregung hin brachte die Arzneimittelfirma
Dr Köhler einen Fertigbecher mit Pulverkohle auf den Markt, die sich im
Ernstfall in Sekunden auflöst und alle Gifte im Magen aufnimmt. Dies wurde zur
wirkungsvolleren Alternative zum gefährlichen Apomorphin-Erbrechen und dem zu
lange dauernden Ipecacuanhae-Erbrechen.
Alle Laien können hervorragend damit umgehen.
So wurden viele weitere Gegengifte erprobt und auf
den Markt gebracht (Toluidinblau, DMPS Ampullen, 4-DMAP-Fertigspritze,
Physostigmin, Atropin hochdosiert 1%).
1974 Rauchverbot
in Krankenhäusern erwirkt
Jeder weiss, dass Krankenschwestern, Pfleger und
manche Ärzte und Psychologen infolge des grossen Psychostresses wie die Schlote
rauchen. Als Suchtforscher wollte ich dies beseitigen. Bitten halfen nichts.
Bei einer Feuerwehrbesprechung fragte ich den Chef der Berufsfeuerwehr. Er fand
eine Bestimmung heraus, wonach auf meiner Station, weil dort ein unverbaubarer
Fluchtweg war, ein totales Rauchverbot bestand. Es wurden Rauchverbote
ausgehängt und überprüft. Zunächst drohte das ganze Personal mit Kündigung,
keiner führte sie durch. Dann wurde viel mehr gearbeitet, die ganzen
Rauchpausen fielen weg. Nach Jahrzehnten haben sich bei mir sehr viele für "die
gewaltsame Gesundheitsverbesserung" bedankt.
Später wurde dies in vielen anderen Kliniken
ebenfalls durch-
gesetzt. Oft waren Briefe an die Verwaltung nötig, ob
sie es deshalb tolerieren, weil dann "die frisch Herzoperierten bald
wieder kämen" u.a.
1975 Antidot Polyethylenglykol entdeckt
Bei den vielen selbst durchgeführten Magenspülungen
Bewußtloser fiel immer wieder auf, daß die zusammengeklumpten, oft brettharten
Tablettenmassen sich schlecht entfernen ließen.
Ein junges Photomodell, das über 400 Schlaftabletten
geschluckt hatte - man fand die leeren Tablettenfolien neben ihr - war mit
keiner Methode behandelbar. Selbst nach 400 L Magenspülwasser war im
Röntgenbild der Tablettenklumpen unverändert. Die Gastroskopie erwies sich als
Spielerei ohne Effekt. Dann versuchte ich mehrere Spülmittel. Nach einem, dem
Polyethylenglykol 400, waren die Tabletten im Röntgen plötzlich verschwunden,
das Spülwasser glasklar und die Patientin erwachte bald aus ihrer
Bewußtlosigkeit. Der anschließende Labortest bestätigte, jetzt war das
ungefährliche Lösemittel für die Tablettenmasse entdeckt. Heute werden fast
alle Tabletten mit PEG hergestellt. Die gleiche Flüßigkeit hilft zur
Entgiftung. Ab da war Magenspülen ein Kinderspiel. Das Mittel (Roticlean) wurde
patentiert.
1975 Mykonos Traum
für den Goldenen Schuss
Als die beiden 14- und 16jährigen Töchter des
Kommissar-Fernseh-Regisseurs in die toxikologische Abteilung mit drohendem
Leberversagen nach Tri-Schnüffeln eingeliefert waren und nur durch eine
Intensivtherapie gerettet werden konnten, begann eine Serie von
Kommissar-Filmen mit toxikologischen Problemen, bei denen Max kostenlos die
Regieberatung vor Ort durchführte. Mykonos, die Geschichte einer 14jährigen
Fixerin in Schwabing, die in die Nervenklinik abgeschoben werden sollte und von
Eric Ode davor bewahrt wurde, war die begehrteste Folge. Viele Gespräche mit
Eric Ode, Fritz Wepper, Claus Legal und vielen anderen im Team weckte die
Begeisterung aller zur Hilfe von chronisch Vergifteten. In Nebenrollen trat Max
und seine Frau Gertrud auf. Später folgten über 150 Fernsehspots zu allen
möglichen toxikologischen Problemen wie Wunderkerzen, Seveso Bhopal,
Sandoz-Unfall, Amalgam, Tablettensucht, Gifte in Kleidern,
Müllverbrennungsgifte, Rauchertod, Palladium, Müllverbrennungsgifte,
Politikertod, "Sprechstunde", Holzgifte u. v. m. Oft waren in einer
Woche bis zu drei Fernseh-Teams zur Aufnahme da. Dies währte bis zur
Pensionierung.
1976 Uni-Ruf
zur kranken TOX-Konkurrenz
Da mein Konkurrent und Neider an der
Techn.Universität-München schwer krank war und viele Mitarbeiter deswegen
verloren hatte, bat er mich inständig, seine Vertretung zu übernehmen. Ich
kündigte meinen Chefarzt- und Beratervertrag für die Verhaltenstherapie-Klinik
der BfA in Feldafing und ging nach Abschluss meiner Röntgenausbildung als
Internist auf die TOX der TU-München. Zwei Wochen
nach dieser Entscheidung erlitt mein
Vater einen schweren Herzinfarkt und blieb bettlägerig. Ich
musste seine Praxisaufgabe abwickeln. Der Toxikologe musste in letzter
Sekunde notoperiert werden und war 6 Monate krank. Uneingeführt plötzlich die
gesamte Abteilung mit Giftnotruf und Vorlesung sowie der Stelle des Leitenden
Notarztes (von 7 Notärzten) zu führen, war eine wahre Herausforderung.
Ich hatte zwar immer vor, die Praxis
meines verehrten Vaters zu übernehmen, was ich nun vorläufig nicht mehr
konnte. Erst fünf Jahre später konnte ich mich aus der Klinik herausschleichen
und eröffnete eine Kassenarzt- Praxis als Internist in der Maximilianstrasse
mit Blick auf die Statue Maximilian II.
1976
Müttern von vergifteten Säuglingen sollte man Magen spülen
1976 musste ich auf der Tox
der TU als erstes einem Säugling den Magen spülen, weil er schwer mit Nicotin
und Blausäure vergiftet war, nachdem er den gesamten Inhalt des mütterlichen
Aschenbechers in den Mund gesteckt und teils verschluckt hatte. Alles ging gut.
Meine Mutter sagte stets: „Bei vergifteten Kindern sollte man der Mutter den
Magen spülen.“ Zurück blieb bei mir der Wunsch, alle Mütter aufzuklären, wie
giftig das Rauchen vor Kindern ist.
Damals wussten wir noch
nicht, dass die Zigarettenindustrie 40 Millionen bezahlte Lügenartikel von der
gesamten führenden Ärzteschaft in Deutschland ins Internet stellen ließ. Ich
wunderte mich nur, warum kein Fachblatt einen Übersichtsartikel über die
Gefahren des Rauchens annehmen wollte. Ich überbrückte mit der
Akut-Toxikologie: Blausäure und Nicotin in Zigarettenkippen ist für Säuglinge
tödlich, Blausäure in der Ausatemluft extrem hoch. Zur chronischen Giftwirkung
gab es – wie beim Amalgam – nur Lügen: kein Giftnachweis möglich, krank durch
Schicksal (Krebs), Befindlichkeitsstörungen sind psychisch usw.
Erst im Handbuch konnte ich
ungehindert über die Gefahren des Nicotinmissbrauchs schreiben. Meine
Monographie „Passivrauchen“ wurde ein Renner. Durch die amerikanischen
Schadensersatzprozesse fiel die Geheimhaltung der Machenschaften der
Zigarettenindustrie und wurde die häufigste Todesursache der Industrienationen
bekannt. Unser Gesundheitsminister Seehofer stimmte im Kabinett erfolgreich
gegen die EU für die Zigarettenwerbung vor Kindern. Heute fallen alle in die
andere Richtung. Noch sind wir weit davon entfernt, dass Zigarettenfirmen die
immensen Folgen des Rauchens bezahlen. Dann wäre unser Gesundheitssystem
saniert.
1976 Seveso hier
funktionierte nur die Vertuschung
Die mit unserer Ärztin am Giftnotruf befreundete
Leiterin des Giftnotrufs Mailand, Frau Dr. Bozza, rief Juli 1976 an und fragte,
was 3,4,7,8-TCDD sei, diese unbekannte Substanz sei in Seveso kiloweise
freigesetzt worden, und zerstöre alle Lebewesen, die Leute hätten alle
Hautausschläge. Das Gesundheitsministerium hätte den Befehl zur Geheimhaltung
gegeben, sie wolle jedoch den Betroffenen helfen. Wir hatten keinerlei
Unterlagen. Alle befreundeten Toxikologen wurden befragt. Prof. Weger aus Innig
erinnerte sich schwach an einen Studenten der, Schuster, der damit im
Pharmakologischen Institut arbeiten wollte , was jedoch vom Leiter Prof. Kiese
verboten wurde, da sie extrem gefährlich war. Schuster brachte am gleichen Tag
einen Pack fotokopierter Originalunterlagen, die noch am gleichen Abend mit der
Alitalia Maschine nach Mailand geflogen wurden.
Wir waren bei deren Studium entsetzt. Noch entsetzter
waren wir über die Regierungsbulletins:
1. Oft Hände waschen (wasserunlöslich!)
2. Im Schritt-Tempo Auto fahren (auf der offenen
Autobahn!)
3. Keine Kinder bekommen (Schwangere?) usw.
Wir boten der italienischen Regierung unsere
Sachkunde an. Sie lehnten ab, wollten Geheimhaltung. Der Stoff galt als
wichtigster
NATO Kampfstoff. Prof. Weger bot über die
Bundeswehr umfangreiche
Hilfe mit Transportflugzeugen incl. Medikamenten und
zur Dekontamination an. Alles wurde abgelehnt. Offizielle Beschwerde in Bonn
über die mangelnde Geheimhaltung war die Antwort. Da entschloss ich mich am
Freitagabend um 22 Uhr (alle Behörden sind 3 Tage unbesetzt!) zur Bekanntgabe
an die Deutsche Presse Agentur. Ungläubig fragten diese mehrmals am Giftnotruf
München zurück: da saß ich am Telefon und beantwortete alles. Am Samstag stand
in allen Zeitungen der Welt: Großer Chemieunfall in Seveso mit TCDD. Deutsches
Toxikologenteam steht abflugbereit mit Hilfsgütern am Flughafen in München
Riem.
Auch das half nicht. Nur wusste die betroffene
Bevölkerung von da an Bescheid. Wer konnte zog weg. Die Toxikologen der Welt
mussten sich mit dieser Substanz befassen. Der letzte wichtige
Kriegskampfstoff war dadurch unwirksam gemacht, der eiserne Vorhang massiv
durchlöchert.
Die Geheimhaltungsstrategie bei Dioxinen liegt noch
in der Brust jedes alten Toxikologen und vieler Politiker. Stoiber, der
jetzige bayrische Ministerpräsident, verlangte als Innenminister ein Verfahren
gegen mich, nachdem ich veröffentlicht hatte, dass bei Fernseherbränden viel
Dioxine und Furane frei werden. Ein Weglassen des Feuerhemm-Lackes und die
Aufnahme in die Bestimmung der Brandschutzversicherungen sowie eine Empfehlung
des Umweltbundesamtes waren jedoch die positive Folge.
Daraufhin versuchten sie es aufgrund meiner Warnung,
die massiv dioxinverseuchte Bille Siedlung in Hamburg nicht primär als
Beobachtungsmodell zu sehen, sondern unbewohnbar zu machen.
Menschliche Toxikologie hat bei Politik und
Wirtschaft heute noch nicht das Sagen.
1976
Massenvergiftungen durch sorglosen Umgang mit Giften
Bei zahlreichen Massenvergiftungen fanden sich immer
wieder die gleichen Verhaltensweisen bei Verursachern und Betroffenen.
-In der Toni Pfülf Grundschule wollte ein
Kindergarten Schwimmen gehen. Der Bademeister hatte die Chlorkonzentration
verwechselt. Chlorgaswolken zogen durch die Umkleideräume. Der vorausgehenden
Klasse von Mädchen wurde es übel, sie waren erregt, eine fiel um. Es wurde als
typische Hysterie von Mädchen abgetan. Die Kindergartenkinder reagierten anders
auf die Giftgaswolken: sie wurden apathisch und husteten viel und heftiger als
die Älteren.
Die Kindergärtnerinnen schlugen auch wegen des
beißenden Geruchs Alarm. Die Kinder wurden von mir im Giftbus der Feuerwehr mit
Dexamethason- Spray behandelt, untersucht und nach Stunden zu ihren Eltern
heimgefahren.
- An der Streitfeldstraße hatte ein betrunkener
Chemiefahrer in den Kellertank mit Säure eine Lauge gefüllt, weil er die
Einfüllstutzen verwechselte. Eine Chlorgas Nietrosegaswolke breitete sich aus.
Da man meinte, drei Lehrlinge seien eingeschlossen,
kam es zu einer großen Feuerwehraktion. Über 50 Firmenangehörige drängten sich
dicht als Zuschauer. Sie wurden von der ausdringenden Giftgaswolke vergiftet,
drei von ihnen sogar schwer. In der Anfangshektik hatte niemand Zeit für die
Schaulustigen.
-In einer Berufsschule hatten die Imbissverkäufer die
Laibe Leberkäse bis 6 Monate (!) lang hinten im Kühlschrank stehen und jeweils
die vorderen verkauft. Als sie die alten verkauften, mussten sich die Schüler
kurze Zeit darauf erbrechen. Als nach der Pause 2 Schüler sich beim Direktorat
deswegen krank meldeten, wurden sie als Simulanten abgewiesen. Erst als auch
ein Lehrer, der mitgegessen hatte, erkrankte, wurde die Sache aufgerollt.
Ausgerückt an den Unfallort wurde von mir auch eine angebissene Semmel aus
einem Abfallkorb zur Untersuchung mitgenommen. Hämisch äußerte darauf der
Lieferant des Leberkäse, nachdem er die verdorbene Semmel aus dem
Behandlungsraum geklaut hatte: "Was machen Sie jetzt, wenn Sie den
Verursacher nicht mehr haben?" Ich ließ von allen das Erbrochene untersuchen
und bei allen fand man die gleichen Bakterien des verdorbenen Essens im
Mageninhalt.
- Dramatisch wurde es nach dem Anruf des
Feuerwehrarztes Dr. Nardy von Regenstauf, der vom Giftnotruf wissen wollte, wie
man Nitrosegase im Blut nachweist. Zahlreiche Feuerwehrleute seien durch
Löschwasser, das nach einem Scheunenbrand in das Düngemittellager einbrach,
schwer damit vergiftet. Ich riet ihm alle, die damit Kontakt hatten,
vorsorglich mit Dexamethason- Spray zu versorgen, damit er keine Spättodesfälle
riskiert. Ich bot ihm die Vorräte der Toxikologie an.
Nachts kam dann der Rückruf, er brauche jetzt Medikamente
und Personal, denn er habe den Katastrophenfall ausrufen lassen und alle
Autofahrer, die am ganzen Freitag an diesem Brand vorbeifuhren an seinen Ort
zurückbeordert. Von den geschätzten 18.000 standen schon 4.000 vor seiner Türe.
Ich rückte mit beiden Giftbussen der Berufsfeuerwehr aus. Bei meiner Ankunft
standen schon mehrere Tausend frierende, erbost Wartende vor der Tür. Ich
entwarf ein Informations-und Behandlungsblatt, ließ es eilig vervielfältigen,
informierte mit Megaphon die Wartenden, beriet den Katastropheneinsatzstab,
alarmierte die Bundeswehr mit der Bitte um Ärzte und weitere Dexamethason-
Sprays und informierte die Presse ohne auf die Hintergründe einzugehen. Zum
Glück kamen nur 4500 zur Behandlung. Die wirklich bedrohten Feuerwehrleute
waren vorher schon längst korrekt behandelt Aber lustige Details waren zu
beobachten, wie das Landen eines Hubschraubers mit Ärzten, die aufgeregt fragten
"wo die E 605-Vergifteten seien und was sie machen sollten". Sie
waren zum Teil von Operationen aus dem OP geholt worden. Ich beruhigte sie,
schickte sie zur "Gulasch-Kanone" und schickte sie dann heim, denn
zwei Bundeswehrärzte hatten jeweils in den Giftbussen nach exakter Einweisung
die Sache fest im Griff. Die Unterteilung in Männer und Frauen zum Abhören der
Lunge hatte sich prima bewährt.
- Wirklich schlimm war aber der Fall in München
Ismaning. Ein Wochenenddienst Arzt rief am Giftnotruf an, er und seine Familie
seien auch schwer krank, er habe nachts 50 Hausbesuche bei Schwerkranken
gemacht. Alle hätten nach Eislutschen Durchfälle und hohes Fieber. Er denke an
Ruhr. Wir waren zwar nicht zuständig, aber niemand helfe ihm, denn es war ein
langes Wochenende vor dem ersten Mai. Die Antibiotika seien im weiten Umkreis
vergriffen. Ich empfahl ihm, jeweils Stuhlröhrchen und Kohle auszugeben. Er bat
flehentlich um Hilfe. Ich rückte mit beiden Giftbussen aus und verständigte
alle Behörden per Funk. Der Leiter des Rettungsdienstes, Herr Seuß, übernahm
vor Ort die Aufstellung und Adressübermittlung von Notarzt-Teams. Der damalige
Rot Kreuz Arzt und spätere Justitiar der Ärztekammer, Herr Kollege Frenzel,
übernahm auf mein Geheiß ein Team.
Als ich hörte, dass im Altenheim und im Säuglingsheim
ebenfalls Schwerkranke mit den gleichen Erscheinungen lagen, vermutete ich als
Quelle das Trinkwasser. Dann fiel das Telefon des Dienstarztes, die einzige
Kontaktstelle für Kranke aus. Die Bundespost sah keine Möglichkeit zur Hilfe.
Da bat ich per Funk über den Chef der Feuerwehr den technischen ABC-Zug um
Hilfe. Sie kamen sofort mit einer Wagenkolonne. Einer stieg aus, ging in die
Arztpraxis, klemmte das defekte Nebentelefon ab und kam nach 5 Minuten
freudestrahlend zu mir. Alles klappte wieder.
Mein Vater sagte immer, derjenige ist der beste Arzt,
der weiß, wer was am besten kann.
Der Chef des Gesundheitsamtes und der Chef des
staatlich chemischen Untersuchungsamtes für die Stuhlproben waren im langen
Wochenende fort. Die Polizei suchte sie vergeblich.
Da holte ich den Chef der Infektionsabteilung, Dr.
Holzer, Krankenhaus Schwabing an den Unfallort. Er sagte zu, binnen
weniger Stunden 200 der Schwerkranken in sein Haus aufzunehmen. Er glaubte
nicht an eine Ruhr. Nachts kamen die gesuchten Chefs dazu, alle diskutierten
lebhaft. Die Ärzte versorgten pausenlos hunderte von Bettlägrigen zuhause. Das
Klinikum rechts der Isar lieferte aus Katastrophenvorräten tausende
Kohlekompretten.
Morgens kam nun das erste Ergebnis der Bakteriologie:
Shigella sonnei crusei, die Ruhr. Jetzt musste es das Trinkwasser sein. Ich
verlangte eine umfassende Information der Bevölkerung über Radio und
Lautsprecher. Es wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Ich richtete in der
Schule das Hauptquartier ein, bestellte von einer
Arzneimittelfirma Antibiotika, ließ Alkohol zur
Desinfektion von unserer Klinikapotheke abfüllen, organisierte Informations-
und Arzneiabgabe in der Bevölkerung und informierte laufend die Wartenden über
Megaphon. Der Landrat, der Bürgermeister, die Feuerwehr, der ABC Zug, alle
waren enorm hilfsbereit. Die Feuerwehr stellte Container mit Trinkwasser und
die Verpflegung der über 300 Helfer sicher. Dann kam die Bestätigung: Ruhr im
Trinkwasser. Herr Majewski grub sich eine Toilette am Wasserturm und
brachte aus Israel die Ruhr mit.
Zuletzt verständigte ich meinen Chef zur Übernahme
als Leitender
Notarzt. Bis dahin hatte er seinen 50. Geburtstag
gefeiert. Seine Frau sagte: "das war sein schönstes
Geburtstagsgeschenk".
Die größte Massenvergiftung in München nach dem
Kriege kündigte sich in mehreren Telefonanrufen verschiedener Großfirmen an, in
denen gleichlautend geschildert wurde, daß etwa 30 Minuten nach dem Verzehr von
Schaschlik in Rahmsoße alle gleichzeitig zur Toilette rasten. Der erste hatte
Glück, die anderen mussten sich erbrechen und machten oft gleichzeitig
mit Durchfall in die Hose. Ich ließ die Großküche ermitteln, sie war in
Fürstenfeldbruck.
Sie erklärte, 5500 Essen ausgeliefert zu haben und
befürchtete, dass die Eier der Soße möglicherweise verdorben waren. Aufgrund
der schnellen Symptomatik und dann auch im bakteriologischen Nachweis war klar,
daß es sich um Staphylokokken, d.h. Eitererreger in der Soße handelte. Ich ließ
alle Münchner Kliniken verständigen, schickte beide Giftbusse an die
Einrichtungen mit den meisten Schwerkranken, zu den drei leichteren schickte
ich informierte Notärzte. Erkrankte bekamen Kohle, Schwerkranke
Kochsalzinfusionen. Die ersten 50 Patienten schickten wir in Kliniken weit vor
München. Die Krankenhäuser baten wir, Betten leer zu machen. Auf der
Theresienwiese, dem Oktoberfestplatz, planten wir ein Notlazarett der
Bundeswehr. aufzustellen. Das benötigte aber sehr lange Zeit.
Nur 220 Schwerkranke (Alte, Schwangere) mussten
in Kliniken aufgenommen werden, der Rest durfte nach Kohlegabe wieder heim.
Alles verlief glimpflich, da alle Betroffenen
rechtzeitig behandelt wurden. Viertelstündlich erfolgten Rundfunkmeldungen.
- Der toxikologische Notarztdienst Ambulanz München
wurde vom Gesundheitsamt nach Aichach geholt um Dutzende Patienten mit den
Katastrophenvorräten DMPS zu spritzen. Zahlreiche Anlieger einer arsenhaltigen
Sondermülldeponie, die von einem Fluss ausgewaschen wurde, waren chronisch
damit vergiftet.
Auf Anforderung eines Hautarztes wurden dann über 120
Bewohner des unmittelbar neben der Deponie gelegenen Ortes Gallenbach mit dem
Gegengift behandelt. Er hatte alle Patienten mit arsentypischen Veränderungen
sie Warzen zusammengefasst.
Danach wurde die Arsenquelle beseitigt.
- zum Beistand eines Arztes in Bergisch Gladbach
musste der toxikologische Notarztdienst Ambulanz München zur Erkennung
und Behandlung von chronischen Vergiftungen einer bebauten Sondermülldeponie
ausrücken. Die Ergebnisse führten dazu, dass die Stadt entgegen ihren
jahrelangen Beschlüssen die Häuser rückkauften und die Wohnsiedlung verwaiste.
Obwohl die Bewohner dadurch schlagartig gesund wurden, verweigerten die
Krankenkassen die Bezahlung, als ob sie mit der Genesung nicht einverstanden
wären.
- Der toxikologiche Notarztdienst Ambulanz München
wurde auf den Flughafen gerufen, als eine Maschine mit 220 schwer vergifteten
Urlaubern aus Sri Lanka landete. Schnell stellte ich auf dem Flugfeld fest,
dass die Mayonnaise im Mittagsessen die Ursache einer Massenvergiftung
mit Staphylokokken war. Allein mit meinen Rettungssanitätern und ihrem Chef
versorgte ich alle Passagiere. Bis auf wenige, die ins Krankenhaus mussten,
konnten alle nach Trinken einer Kohlelösung beschwerdefrei nach Düsseldorf
heimfliegen.
- Eine Anliegerin der Formaldehyd-Produktionsanlage
der Spanplatten-
fabrik Pfleiderer in Bad Tölz litt unter schwersten
Nervenausfällen, die bis zur Schlaganfall Symptomatik führten. Sie hatte extrem
hohe Ameisensäurewerte, das Abbauprodukt von Formaldehyd, wenn die
Nervenstörungen am höchsten waren. Viele Anlieger litten an ähnlichen
Vergiftungszeichen, ein Bub an Asthma, wenn es stank.
Der Notarztdienst rückte an einem belasteten Tag aus.
Beim Eintreffen vor Ort stellte die schuldbewusste Firma sofort ihre Anlage ab.
50 Bewohner wurden untersucht. Sie hoben den Gifturin erst dann auf, als es aus
der Firma stank nämlich gleich nach Abrücken des Notarztteams. Bei allen
Kranken wurden wieder extrem hohe Giftwerte gefunden. Die höchsten Werte hatte
der asthmakranke Bub. Weil die Werte so hoch waren, glaubten die Gegner an
Laborfehler.
In Wirklichkeit waren es typische Werte von extrem
durch Gift geschädigten Leuten, da täglich dort 40.000 Liter Formaldehyd
verdunsteten.
Die Firma Pfleiderer stellte eine Betrugsanzeige
gegen den Notarzt dienst, weil dieser den Einsatz nur gefahren hätte, um Geld
zu verdienen. Es wurde jedoch kein Pfennig dafür gezahlt. Das Strafverfahren
wurde wegen erwiesener Unschuld gegen den Notarztunternehmer eingestellt. Ich
erhielt vom Ärzteverband eine Disziplinarstrafe von 8000.-DM, da ich als
Notarzt angeblich nicht zu Vergifteten außerhalb der Stadt hätte fahren dürfen.
Als toxikologischer Notarzt der Berufsfeuerwehr München durfte ich es jedoch
vorher oft und nachher auch noch (Brand in Aalen).
Die Firma Pfleiderer stellte die 20 Jahre alte
Formaldehydanlage ein, als die Regierung Formaldehyd- Meßststellen im Ort
einrichten wollte; das Gebäude steht seither leer.
Die Wahrheit siegt:
Diese Erfolge werden besser als ein Verdienstorden
empfunden.
1976 Schnelle TOX
Hilfe über Fliegenden Toxikologen
Über 150 Hubschraubereinsätze flog ich zu schweren
Vergiftungen, bei denen die örtlichen Krankenhäuser überfordert waren.
- Beim ersten Einsatz lief in Passau eine
Wiederbelebung bei einer schweren Zyankalivergiftung. Das Krankenhaus hatte den
lebensnotwendige Gegengift 4-DMAP nicht vorrätig und erbat es und meine
Beratung. Ich hatte mich ja damit habilitiert und eine (fast) Tote damit
wiederbelebt. Der ADAC-Hubschrauber musste in Erding zwischenlanden zu tanken.
Verzweifelt funkten die Ärzte, dass es der Patientin so schlecht ginge und die
Herzmassage läuft.
Dann kamen wir bei Mühldorf in ein Gewitter, der
Hubschrauber musste tief fliegen. Plötzlich riss der Pilot das Steuer hoch,
beinahe wäre er in eine Starkstromleitung gerast: der sichere Tod für alle. Er
wollte umkehren. Wir fragten an der Klinik nach. Flehentlich baten sie uns,
doch zu kommen. Blitz, Donner und ein Wolkenbruch machten den Weiterflug zur
Höllenfahrt. Dann waren wir durch die Gewitterfront durch, da kam der
Funkspruch: "Die Reanimation ist abgebrochen, danke". Wir kehrten um
und mir wurde es fürchterlich übel, ich erbrach alle Behältnisse voll, die wir
an Bord hatten. Daraufhin bestellte ich mir stets den geräumigen, sichereren
SAR-Hubschrauber der Bundeswehr, der sicherer flog und zudem geräumiger war.
Stets nahm ich einen Assistenten, nachts eine Schwester oder am Wochenende
einen Sohn als Helfer mit. Dies war für Schwervergiftete, die beatmet werden
mussten sehr wertvoll.
Aus Kempten wurde ein Pärchen, die vor Liebeskummer
gemeinsam ein Fläschchen E605-forte für 6,50 DM geschluckt hatten und wegen
ihres Herzstillstandes wiederbelebt werden mussten, eingeflogen. Leider dauerte
es zu lange, bis sie das lebensnotwendige Antidot Atropin erhielten, so dass
sie infolge ihres Hirnödems Hirntod blieben. Ich blieb zwar 5 Tage und Nächte
bei ihnen, um zahlreiche Komplikationen zu beheben, aber der Tod war
unausweichlich.
- Eine Woche später wurde ihre Mutter nach Einnahme
von 300 Tabletten mit einer schweren Carbromalvergiftung von mir in Dialyse
eingeflogen. Sie überlebte.
- Aus einem Kreiskrankenhaus wurde eine 16jährige
eingeflogen, nachdem sie bei einer forcierten Diurese 20 l vom Chefarzt der
Anästhesie zuviel bekommen hatte. Weil der Chef rechtliche Probleme
befürchtete, holten wir das Mädchen auf die TOX. Der Transport im Lungenödem
unter Maskenbeatmung war extrem schwierig. "Die stirbt sicher", rief
mir der Chef hämisch nach. Sie überlebte die Vergiftung, starb jedoch nach drei
Wochen an den Folgen der Schocklunge auf der Anästhesie.
- Kurz danach rief der Chef wieder an und sagte,
"kommen´s rasch, ich habe einen schweren Vergiftungsfall für sie".
Bei der Ankunft stand er schon am Hubschrauberplatz. Der Patient war sein Sohn,
ein 21jähriger Fixer mit einer schweren Vergiftung mit Alkohol, Morphium und
Psychopharmaka. Ich spritzte sofort Physostigmin und er erholte sich
schlagartig. Der Transport war nach Aufheben der schweren erzrhythmusstörungen
nicht mehr so riskant. Der Patient überlebte. Sein Vater sprach danach auf
allen Ärztekongressen über den Segen des Physostigmintestes.
1976
Kampfstoff-Antidot entdeckt
- Ein junger Mann kam Samstag nachts zur Aufnahme
nachdem er in Selbstmord-Absicht ein Fläschchen E605 forte und ein altes Pestizid
vom Typ der Carbamate geschluckt hatte. Er lies sich nicht den Magen spülen,
was unbedingt zur Lebensrettung bei der vielfach tödlichen Giftmenge
erforderlich gewesen wäre, "weil er frisch magenoperiert war". Dies
wäre kein Gegengrund gewesen, zudem wollte er ja sterben. Die unerfahrene
Dienstärztin aus der Cardiologie glaubte ihm jedoch. Von dem Zugang hörte ich
nichts und regte mich bei der Visite am Montag-morgen recht auf. Komischerweise
lebte der Patient noch und war ansprechbar. Alkyl-phoshate und Carbamate im
Blut waren extrem hoch. Ich bemerkte, dass sie sich gegenseitig aufhoben.
Draufhin fragte ich Prof.Weger, den Kampfstoffexperten der Bundeswehr. Der
sagte, "um Gottes willen, jetzt hast Du die ganze geheime NATO-Forschung
blosgelegt, nur nichts veröffentlichen". Carbamate blockieren
vorübergehend die Cholinesterase und wenn in der Zeit die irreversiblen
Zerstörer der Cholinesterase, die Alkylphosphate in den Körper kommen, dann
wird nach und nach so viel Cholinesterase wieder frei, dass trotz einer
mehrfach tödlichen Giftmenge ein Überleben möglich ist. Soldaten der NATO
hätten bei einem Tabun-Sarin-Angriff daher prophylaktisch eine
Carbamat-Tablette geschluckt und hätten überlebt. Nur die Zivilisten wären
gestorben. Die Entdeckung hielt ich aus Furcht vor der Rache des BND geheim.
Heute ist alles Kriegsgeschichte.
1976 Neue
E-605-Therapie entdeckt
-Ein 4ojähriger Selbstmörder hatte sich im
Schlachthof mit der Tierspritze E-605 in den Handrücken gespritzt. Wir
unterbanden es und behandelten intensiv mit Antidoten, aber er verstarb.
Daraufhin unternahm ich im Labor Versuche zur
Neutralisierung des Giftes in der Haut. Erwartungsgemäß kam nach einiger Zeit
ein Arbeitskollege, der dasselbe versuchte. Sofort liess ich mit
Natriumbikarbonat aus einer Infusionsflasche unterspritzen, es wirkte sofort
und er hatte nur eine leichte Vergiftung.
Daraufhin ließen wir alle, die in einer Pestizidwolke
standen und sich vergiftet hatten, ausziehen und die ganze Haut damit
entgiften. Das veringerte den Schweregrad einer Pestizidvergiftung gewaltig.
-Ein schwerst mit Alkylphosphaten vom E-605-Pestizid
Vergifteter hatte schon am Tatort einen Herzstillstand und ein Lungenödem.
Unter hochdosierte Gegengift-Behandlung und
Herzdruckmassage lief die Magenspülung, jedoch blieben die Pupillen extrem eng
und das durch die Bronchialflut wie ein Lungenödem wirkende Bild blieb
bestehen. Daher gab ich von der 1% Atropinlösung immer mehr. Nach 100 ml = 1
Gramm Atropin trat eine leichte Besserung ein. Erst nach weiteren 150 ml wurden
die Pupillen weiter, Haut und Lunge wurden trocken. Diess war die Geburtsstunde
der höchstdosierten Atropintherapie bei schwersten und (zu) spät behandelten
Alkylphosphatver-giftungen. Prof.Weger, der Laborleiter des Kampfstofflabors
der Bundeswehr stellte die Situation bei Versuchen mit Beagle-Hunden nach und
bestätigte die lebensrettende Wirkung bei spätem Therapiebeginn oder höchster
Giftmenge. Danach wurden 21 solche Vergiftungen von auswärtigen Krankenhäusern
von mir mit Hubschrauber abgeholt, die längst aufgegeben wurden und von denen
dann 16 überlebten.
Die Bundeswehr interessierte sich dann für meine
Vorlesungen, da ich habilitiert mit dem Kamfstoff-Gegengift 4-DMAP nun
Spezial-Kenntnisse über den zweiten wichtigen Kampfstoff hatte.
1976 Blausäure bei Bränden entdeckt
-Eine Altenheim-Insassin
sammelte gerade wieder Plastiktüten für ihr Zimmer, dort waren schon 600 volle.
Ihre brennende Kerze auf dem Fensterbrett fiel um und verursachte einen
Schwelbrand. Als das Fenster über der Türe barst, kam es
explosionsartig zum Ausbruch
des offenen Feuers, dabei kam gerade
der diensthabende Chef der
Feuerwehr und sein Fahrer mit dem Lift
hoch und fielen schlagartig
im 5. Stock um.
Hier wurde von mir erstmalig in der Weltgeschichte
nachgewiesen, dass bei Kunststoffbränden eine tödliche Blausäurekonzentration
frei wurde. Über zwei Stunden versuchte ich, den diensthabenden Leiter der
Münchner Feuerwehr und seinen Fahrer wiederzubeleben, die im Lift von einer
Brand-Schwelgasmenge überrascht, sofort tot umfielen, ehe sie die Gasmaske
aufsetzen konnten. Sie hatten eine hellrote Hautfarbe. Bei ihnen und den
anderen 6 Toten waren im Blut Blausäure (+C0) stark erhöht.
-In einem zweiten Fall versuchte eine junge Frau, Öl
in den erloschenen, heißen Ölofen nachzufüllen. Dabei kam es zur Implosion der
Ölgase, die die Wohnung in Brand setzten. Der Mann sprang aus dem Fenster in
den Hof und kam in die TOX-Klinik rechts der Isar zu mir. Dort fand ich
Blausäure in der Ausatemluft. Daraufhin fuhr ich zur toten Frau. Sie hatte
sich, nachdem ihr Perlonnachthemd in Flammen stand, auf ihr Schaumgummibett
gesetzt, das verbrannte und versuchte dann zu flüchten und starb hinter ihrer
Eingangstür.
Auch bei ihr und ihren beiden erstickten Hunden war
Blausäure im Blut stark erhöht. Sogar die ermittelnden Brandfahnder der Polizei
bekamen in dieser Wohnung Kopfschmerzen und wiesen erhöhte Blausäure-Werte in
der Ausatemluft nach.
Nach dieser Veröffentlichung rüsteten sich alle
Feuerwehren der Welt mit schwerem Atemschutz für die Bekämpfung von
Wohnungsbränden aus und die Brandfahnder meiden ungelüftete Brandherde.
Selbst die Firma Bayer als Hersteller von
Schaumgummimatratzen verzichtete auf einen Schadenersatzprozeß gegen meine
Veröffentlichung nachdem sie die Sache überprüft und bestätigt hatte.
-In einem weiteren Fall brannte bei einem Saunabrand
im Keller eines Einzimmer-Appartementhauses eine Rolle PVC an. Bei allen 40
Bewohnern konnte in der Ausatemluft Blausäure nachgewiesen werden und als
Ursache eine sehr hohe Konzentration am PVC selbst noch nach Stunden. Ich war
leitender Notarzt am Unfallort und führte die Untersuchungen selbst durch. Bei
allen Vergifteten verschwanden am Unfallort die Kofschmerzen durch Injektion
des Antidots Natriumthiosulfat.
Durch zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge
wurde durch mich erreicht, dass alle Feuerwehren der Welt zu einem
Wohnungsbrand nicht mehr mit Gasmaske ausgerüstet ausrückten, sondern stets mit
schwerem Atemschutz ausgerüstet anrückten.
Durch einen Vortrag im Hause des Bayer-Konzerns konnte
ein Prozess vermieden werden, da man dort meinte, dass die Kenntniss, dass bei
einem Brand von Schaumgummi oder Kunststoffen gefährliche Konzentrationen von
Blausäure frei werden, ihrem Geschäft schaden wurde und man den
"Überbringer" der hiobsbotschaft am besten mit teuren Prozessen
ausschaltet. als sie aber merkten, dass ich den Nachweis mit einer kleinen
Pumpe des Drägerschen Gasspürgerätes schon überall publiziert hatte und sich
alle schon von der Richtigkeit überzeugt hatten, machten sie einen Rückzieher.
Dann durfte ich auch erfahren, dass ihr Chemieprofessor dies schon längst in
der Brandkammer nachgewiesen hatte. Nur ein Unabhängiger konnte dies zufällig
neu entdecken und ungestraft veröffentlichen !
1978
Formaldehyd-Stoffwechselstörung-Entdeckung
Aufgerüttelt durch einen Todesfall durch Formaldehyd
bei einem Anlieger einer Spanplatten Fabrik mit hohen Ameisensäurewerten,
dort einem 12jährigen Buben, der immer Asthma bekam, wenn er in die Atmosphäre
kam und exzessiv hohe Ameisensäurewerte hatte und einer Kunstlehrerin mit
stärkster Formaldehydallergie und hohen Methanolwerten bei Formaldehyd -
Aufnahme, untersuchte ich alle Kranken. Dabei fand ich, daß es verschiedene
Stoffwechselstörungen gibt. Dies erklärt, warum es keine sicheren Grenzwerte für
Formaldehyd gibt. Neuerdings wurde bei einem Viertel der Deutschen ein
Enzym Defekt (Gluthathion - S Transferase) entdeckt, der einen
Formaldehydabbau unmöglich macht.
Zu Beginn wurde - wie immer - die Arbeit am
Formaldehyd Stoffwechsel als "Laborente" u.ä. abgewertet.
Da ein Passivraucher die 50-fache Konzentration eines
Rauchers an Formaldehyd aufnimmt, ist er am meisten dadurch betroffen.
So läßt sich die Giftaufnahme auch am besten testen.
Da auch beim Autofahren durch Einatmen der Abgase des
Vordermannes große Giftmengen eingeatmet werden, eignet sich Autofahren auch
als Formaldehydtest.
1950 Formaldehyd im Passivrauch als carcinogen
entlarvt
Von allen Verwandten rauchte nur der Großvater
väterlicherseits. Dafür umso intensiver. Die kleine Wohnküche in der
Frauenhoferstraße war dicht mit Zigarren- oder Pfeifenrauch eingenebelt. Der
Gestank war für mich fürchterlich. Viel schlimmer als Erbrochenes. Der
Großvater erzählte als geborener Münchner immer sehr viel interessantes, von
seiner Mitbegründung der Bayerischen Volkspartei und der Witwen- und
Waisenkasse mit wenigen Freunden zusammen, von seiner Nazi-Verfolgung und
seiner Beförderung zum Ministerialdirektor der Post nach 1945. Trotzdem wurde
es mir durch sein Rauchen immer speiübel. Die Großmutter litt auch sehr
unter dem Qualm. Als sie dann einen Bauchspeicheldrüsenkrebs bekam, sagte sie
immer:"Das kommt vom Zigarrenrauch vom Großvater". In der Tat war
dies das einzige Gift, dem sie ausgesetzt war. Sonst lebte sie extrem gesund
und achtete stets auf gesunde Ernährung.
Erst heute weiß man, daß Passivrauchen tatsächlich
die Ursache zum Krebstod sein kann.
Die Großmutter starb, als ich 12 Jahre alt war.
Seither ließ mich die Frage des Passivrauchens nicht mehr los.
Der Großvater hörte bei ihrem Tod fast völlig zu
rauchen auf, trotzdem bekam er Gefäßverschlüsse in beiden Beinen, die er nicht
auf das Rauchen bezog. Eine Nacht vor seinem Tod, als ihm beide Beine amputiert
werden sollten, rief er mich in die Klinik und erzählte mir: "Max, ein
Leben ohne Füße kann ich mir nicht vorstellen". Vier Stunden später war er
tot. Heute weiß ich, daß Rauchen zu bekämpfen viel wichtiger ist, als etwas
gegen Umweltgifte zu unternehmen. Raucher sind bewußte Selbstmörder. Mit
Selbstmördern über andere Todesarten zu plaudern ist ineffektiv.
Die Häufigkeit der Formaldehyd-Schädigung wurde erst
offenbar durch den Blut-Lymphozyten-Allergietest auf Formaldehyd.
1976 Soforthilfe
Lexikon aller Chemikalien
Da es an keinem Giftnotruf der Welt Unterlagen über
die Wirkung der heute täglich verwendeten Chemikalien und chemischen
Grundstoffe gab, war es die Idee von Dr. Roth, in Karlsruhe, dem Nestor der
Sicherheitsmaßnahmen im Bundesgesundheitsamt ein Lexikon darüber zu erstellen.
Kein einziger Arzt in Deutschland sah sich in der Lage, zu den oft endlos
langen chemischen Grundstoffen eine Information zu geben, was ein
erstbehandelnder Arzt für Maßnahmen ergreifen muß, um das Leben eines
Vergifteten zu retten bzw. ein Krankenhaus mit Spezialgeräten. Der Leiter der
toxikologischen Abteilung in München, Dr. M. v. Clarmann, hatte zwar zugesagt,
aber in 2 Jahren fand er zu keiner einzigen von 10.000 Chemikalien die
geforderte Information.
14 Tage vor Drucklegung reiste Herr Dr. Roth 1976
nach München und klagt mir sein Leid. Sofort sagte ich ihm zu, das zu
übernehmen. Binnen acht Tagen hatte er das druckfertige Manuskript mit den
medizinischen Sofortmaßnahmen. In den nächsten 25 Jahren folgten 85
Ergänzungslieferungen, so daß in 5 Bänden und auf CD-ROM alle heute bekannten
Chemikalien und Gifte mit ihrer Beschaffenheit, chem. Einteilung,
ihrer Wirkgruppe und den exakten medizinischen Erste-Hilfe-Maßnahmen sowie den
Nachkontrollen in der Klinik beschrieben sind. Über 100.000 Sicherheits- und
Notfalldaten sind zu über 13.000 giftigen Stoffen hierin zusammengetragen. Erst
nachfolgende Generationen werden den Wert erfassen, denn fast nichts konnte in
der Literatur nachgeschlagen werden, sondern beruht auf meinen umfangreichen
persönlichen Erfahrungen mit Chemikalien.
1977 Mein Vater
starb durch Pfusch der Zahnärzte
Nur durch den Pfusch aller
seiner Zahnärzte starb mein Vater im 65. Lebensjahr an Herzinfarkten.
Lebenslang hatte mein Vater Zahnschmerzen durch eitrige Zähne. Die unteren
Weißheitszähne saßen jahrelang auf Eiter. Ehrlich gaben die Zahnärzte die er
kannte („seine“) zu, dass sie keine Weißheitszähne ziehen könnten. Sie machten
ihm Angst, es sei ein großes Risiko, er müsste 14 Tage an der Klinik an
Infusionen hängen, was er seine Praxis mit vielen Schwerkranken nicht zumuten
wollte. Oft würden die Patienten trotzdem an einer Blutvergiftung sterben. Sie
gaben ihm bei Schmerzen Antibiotika zum Schlucken. Der Zahnschmerz blieb
weitgehend unverändert. Ebenso erging es Anfangs mit den oberen Schneidezähnen,
die er im Krieg bei seinem Flugzeug-Absturz gebrochen hatte und dem Magenzahn –
Neunmal wurden die Wurzeln der Schneidzähne mit neuen Giften versorgt, jeweils
gefolgt von jahrelanger Migräne. Zuletzt verdarb ihm die schlecht sitzende
herausnehmbare Teilprothese die Lust auf weitere Prothesen.
Im 64. Lebensjahr bekam er
in der Praxis als kassenärztlicher Allgemeinarzt einen schweren Herzinfarkt mit
Herzwandaneurysma. In den nächsten 9 Monaten musste ich ihn mehrmals
wiederbeleben. Dabei fiel mir sein eitriger Mundgeruch auf, und, dass eine totale
Unterkieferprothese auf den unteren Weißheitszähnen auf Palladium saßen und in
der Prothese Goldzähne zum Aufstecken waren, ein verbotener Batterieeffekt. Die
Weißheitszähne stanken nach Eiter, also typische tödliche Herzherde. Mein Vater
hätte sich unendlich über seine 7 Enkelkinder in seiner demnächst anstehenden
Rente gefreut.
1977 Narkose Gegengift Physostigmin entdeckt
Exakt vor 30 Jahren sollte ich abends in Fulda einen
Vortrag über die Entgiftungsbehandlung vor Anästhesisten halten. Anästhesisten
waren immer sehr dankbar für praktische Erfahrungen, die locker an vielen
Beispielen vorgetragen wurde.
Kurz vor der Abfahrt holte mich ein junger
Anästhesist aus dem Hause, da seit vielen Stunden jemand nicht aus der Narkose
erwachen wollte. Ich ging hin und fand die Patientin mit dem Bild einer
schweren Atropinvergiftung mit heißer, trockener Haut, extrem weiten Pupillen
und schnellen Herzrhythmusstörungen. Ich dachte, jemand hat versehentlich viel
zu viel Atropin gespritzt.
Von meinem Privatschrank in der Klinik holte ich den
Rest des amerikanischen Mittels „Antilirium“, einem vom Markt genommenem Mittel
gegen Atropinvergiftungen. Seine Wirksubstanz ist „Physostigminsalicylat“.
Binnen weniger Minuten erwachte die Patientin wie aus
einer Leichenstarre, war völlig munter und ansprechbar.
Dann kam der Chefarzt unserer Anästhesie und freute
sich sehr. Er meinte, so etwas gäbe es in schwacher Form sehr oft und eben
selten so extrem ausgeprägt.
Kurzum, ich hatte die erfolgreiche Behandlung des
„Zentralen Anticholinergen Syndroms“ postoperativ entdeckt.
Natürlich hatte ich meinen Zug nach Fulda versäumt.
Ich fuhr Richtung Frankfurt und wie ein Wunder gab es unterwegs noch eine
Stichverbindung nach Fulda. Trotzdem kam ich über eine Stunde zu spät. Ein
anderer Professor redete verzweifelt weiter, bis ich kam.
Ich platzte in die verärgerte Runde und sagte: „Heute
habe ich etwas für die Anästhesisten entdeckt, was ebenso wichtig ist, wie die
Entdeckung von Lachgas“.
Als ich in der Runde den alten Firmenchef Dr. Franz
Köhler sah, ergänzte ich: „So, wie ich Herrn Dr. Köhler kenne, baut er Ihnen
diese Ampulle in vier Wochen nach und Sie haben dann keine Probleme mehr mit
Patienten, die einfach nicht aus der Narkose erwachen wollen“
So war es auch. Heute heißt die Ampulle Anticholium ®
und enthält 2,5 mg Physostigminsalicylat (Dr. Franz Köhler-Chemie, Alsbach). Es
ist für Problemfälle in der Anästhesie immer noch das Traummittel.
Weitere systematische Untersuchungen durch mich
erbrachten, dass es das Gegengift bei einer lebensbedrohlichen akuten
Alkoholvergiftung ist, von Lausbuben für Trinkwetten missbraucht wird und die
Mutter für alle Alzheimer-Medikamente ist bzw. für Studenten zum Intensivlernen
verwendet wird.
1977
Alkohol-Todesfälle durch Physostigmin-Test verhindert Entdeckung
Viele Vorträge und alle Bücher drehten sich um die
Gegengifte bei der Vergiftungsbehandlung. Systematisch wurden alle alten und
theoretisch neue untersucht.
- Eines Tages wurde eine 30jährige gepflegte junge
Frau bewusstlos aufgenommen. In ihrer Handtasche waren leere Packungen von über
200 tricyclischen Antidepressiva. Sie lag bewusstlos unter Büschen am
Isarhochufer in der Stadt. Da sie auch schnelle Herzrhythmusstörungen hatte und
unterkühlt war, dachten wir an eine schwere Psychopharmakavergiftung. Ich war
der erste Arzt bei ihr, da die Assistenten gerade mit einem Zwischenfall
beschäftigt waren. Noch vor einer Magenspülung spritzte ich eine Ampulle mit
2,5 mg Physostigmin i.v. In drei Minuten war sie erwacht und erzählte, dass sie
in Selbstmordabsicht zwei halbvolle Flaschen Schnaps getrunken hätte. Die
Psychopharmaka waren ihr verschrieben worden und sie hatte sie vorher
geschluckt. Da ich Selbstmördern nie glaubte, führte ich noch eine Magenspülung
durch. Im Giftnachweis fand sich im Magenspülwasser kein Medikament, jedoch im
Blut ein sehr hoher Alkoholspiegel. Später erfuhren wir, dass sie eine schwere
Alkoholikerin war, die stets beim Absetzen ein Entzugsdelir bekam, nur diesmal
nicht.
Dadurch war zufällig entdeckt, dass Physostigmin nicht
nur ein Gegengift gegen die akute Alkoholvergiftung ist, sondern auch zum
Zeitpunkt der maximalen Vergiftung auch ein Alkoholentzugsdelir verhindert. Ein
Doktorand wurde von mir beauftragt, dies an mindestens 100 Patienten zu
überprüfen. Es hat sich bestätigt.
Danach führte ich bei Bewusstlosen den
Physostigmin-Test ein, der entscheiden sollte, ob eine Bewusstlosigkeit durch
Gifte Alkohol oder Psychopharmaka bedingt war, bei denen keine Dialyse nötig
oder möglich war oder, falls er nichts brachte, sofort eine Dialyse nötig war.
Während beim anticholinergen Syndrom durch
Psychopharmaka oder Alkohol stets schnelle Herzrhythmusstörungen im Vordergrund
standen, hatte ich einen Fall in dem eine alte Patientin eine extreme
Tachykardie mit dem Bild des sterbenden Herzens im EKG hatte, nachdem sie einen
Selbstmordversuch mit über 400 diversen Psychopharmaka unternommen hatte. Zu
einem hoffnungslosen
Zeitpunkt mit Unterkühlung und frustranen
Kammerkontraktionen, die keinen ausreichenden Hirnkreislauf mehr ermöglichten
und dem vorhandenen Nachweis durch das TOX-Labor, dass keine Gifte vorhanden
waren, die durch Dialyse zu entfernen waren, spritzte ich trotz der damaligen
Meinung, dass hier Physostigmin verboten sei, nach Dokumentation durch Fotos,
eine Ampulle i.v. Schlagartig normalisierten sich das Ekg zu einem
Sinusrhythmus und nach wenigen Minuten erwachte die Patientin, wollte sich
aufsetzen und den Tubus aus der Luftröhre herausziehen. Etwa zweistündlich
benötigte sie eine Nachinjektion des Antidots, da sie wieder ins Koma zu fallen
drohte und wieder Herzrhythmusstörungen auftraten. Nach 24 Stunden konnte sie
beschwerdefrei die Intensivstation verlassen, um sich nach der
Klinikentlassung erfolgreich das Leben zu nehmen.
Heute würde die Bekanntheit dieses Testes manchem
Jugendlichen nach einem Komasaufen den Tod auf einer Intensivstation ersparen!
1977 Physostigmin
verhindert ein Alkoholentzugsdelir
Ein 42jähriger Sektvertreter kam zur TOX-Ambulanz mit
einer Orange, in die flüssiges Quecksilber von außen durch Erpresser gespritzt
war. Davon hatte er noch nichts gegessen, beim Gespräch fiel mir sein Verhalten
auf und ich machte einen Alkotest in der Ausatemluft, der dick positiv war und
im Blut 4,2 Promille ergab. Er war - wie immer mit dem Auto gefahren. Wir
nahmen ihn auf Station auf. Er hatte eine heiße, trockene Haut, Herzrasen,
Wahnvorstellungen und war stark erregt, ein klassisches anticholinoges Syndrom
wie bei der Atropinvergiftung. Ich spritzte eine Ampulle Physostigmin zu 2,5 mg
(damaliger Inhalt einer Ampulle) in den Muskel. Nach etwa 10 Minuten war er wie
nüchtern, alle erwähnten Anzeichen waren schlagartig verschwunden und er
erzählte - so wie seine zwischenzeitlich einbestellte Frau -, dass er
schwerer chronischer Alkoholiker sei, der stets beim Absetzen ein Delir bekam.
Jetzt war auch ein Delir zu erwarten. Als dies nicht eintrat, vermutete ich
einen delirvermindernden Effekt durch Physostigmin. Wieder setzte ich mich in
die Bibliothek und fand einen Artikel eines Berliner Arztes, der in Nordafrika
das Gottesurteil-Gift "Kalabar-Bohne" 1850 den volltrunkenen
Einheimischen einen Schluck zu trinken gab, worauf diese nüchtern wurden und
kein Entzugsdelir bekamen. Ein Doktorand hat im folgenden Jahr an über 300
chronischen Alkoholikern bestätigt, dass die einmalige Injektion von 2 mg
Physostigmin zum Zeitpunkt der maximalen Intoxikation ein Entzugsdelir sicher
verhindert. Begeistert übernahmen dies nach zahlreichen
Fortbildungsveranstaltungen die Kliniken der Welt.
1977 Morphium
Blitz Entzug durch Naloxon
Bei einer klinischen Studie zur Testung der
Antidotwirkung von Naltrexon habe ich entdeckt, dass es nicht nur Entgifteten
die Giftwirkung beim Rückfall aufhebt und damit die erwünschte Euphorie
vorenthält, sondern demjenigen, der chronisch morphinabhängig ist, einen
raschen Entzug ermöglicht.
- Entdeckt wurde dies als ein Drogenabhängiger
glaubwürdig versicherte, dass er drogenfrei sei und um das Antidot zur
Entwöhnung bat. Das Nachweisgerät EMIT hatte gerade eine kurzfristige Störung.
Er hatte gelogen. Nach wenigen Stunden rief seine Freundin an, dass er sechs
Stunden lang heftige Entzugserscheinungen hatte und danach sich wie neugeboren
fühlte. Er blieb im weiteren Verlauf clean.
Damit war die rascheste und harmloseste häusliche
Entzug für Morphinisten entdeckt. In zahlreichen Fällen wurde dies ambulant
durchgeführt. Es ist spottbillig und erforderte nur ein Viertel einer Tablette
Naltrexon (Nemexin®).
1977 Gifthilfe für
die Weltbevölkerung
Gründung des WORLD TOX CENTER in Rhiad/ München
Einer der vielen Notarzteinsätze ging nach Saudi
Arabien ins Königshaus. Eine schwere akute Vergiftung war zu behandeln.
Eiligst wurde ich Anfang Dezember in Klinikkleidung
zum Flughafen
gebracht, während ein Rettungswagen zuhause den Pass
abholte. Die Lear-Jet mit dem Assistenten Greither wurde feierlich in Riad
empfangen.
In sechs weißen Rolls Royce-Autos wurden wir ins
Krankenhaus gefahren. Dort wurde der Patient in wenigen Tagen sehr erfolgreich
behandelt. Es handelte sich um ein Spezialgebiet von mir. Die Sache bleibt
streng geheim. Der König wollte eine Weiterbehandlung in München, der Patient
lehnte ab. Ich wollte nicht.
Daraufhin verlangte der König die Übernahme. Ich
lehnte ab. Man wollte mich zwingen, ich würde das Land nicht lebend verlassen.
Mein Assistent bangte. Ich erklärte, falls meinem
Wunsch nicht entsprochen würde, würde ich das Rote Kreuz verständigen. Ich rief
bei der Leitstelle in München an und erklärte, ich hätte Schwierigkeiten. Falls
sie binnen 3 Stunden von mir nichts hörten, sollten sie die Presse
verständigen, dann sei mir etwas zugestoßen. Das Gespräch wurde vom
Geheimdienst aufgezeichnet.
Dann bat ich um einen kurzen Ausflug in die Wüste.
Die Wagenkolonne brachte meinen Assistenten und mich in die nahe gelegene
Wüste. Ich nahm in einer Plastiktüte für meine vier Kinder Wüstensand mit und
fotografierte üble Verkehrsunfälle.
Nach der Rückkehr war alles wie umgewandelt. Der
König akzeptierte wohl erstmalig den Wunsch eines Fremden, belobigte uns,
beschenkte uns fürstlich und organisierte den Heimflug. In München gab ich
Entwarnung.
Zur Heimreise erklärte er, dass ich noch einen großen
Wunsch offen hätte, eine Farm in Australien oder eine Jacht im Mittelmeer. Ich lachte.
Nein, es war ihm ernst.
Im Heimflug entwickelte ich mit dem Vertrauten des
Königs einen Plan für einen Welt-Giftnotruf der Saudis.
Daraus wurde ein "World Tox Center" in
Riad, dessen TOX CENTER in
München zur Ausbildung der Mitarbeiter geplant war.
Baupläne und Modelle der beiden Zentren umfassten
Ausgaben von über 4 Milliarden Mark. Je mehr offizielle Stellen eingeschaltet
wurden, desto größenwahnsinniger wurde das Projekt. Und dies alles, obwohl man
weiß, dass es niemand gibt, der etwas von Vergiftungsbehandlung versteht.
Probleme mit Nachbarn, die ihr Land bedroht fühlten,
waren für mich der ideale Anlass zum Ausstieg. Die Pläne starben.
1980 Gegengifte
für alle Kliniken per Hubschrauber verfügbar
Während mein Chef ehrgeizig darüber wachte, dass
alles, was mit Giften zu tun hat, über seinen Schreibtisch läuft, organisierte
ich 1980 mit dem Vize-Chef der Berufsfeuerwehr in Oberhausen auf Wunsch seines
Chefs Böttcher ein mobiles Gegengiftdepot. Dies war in vier Kisten verpackt und
konnte mit Blaulicht oder Hubschrauber rund um die Uhr zum Vergifteten gebracht
werden. Die Gegengifte waren geordnet nach meiner Einteilung in Nummern gemäß
meiner Giftliste. In einer Kiste waren mein Lehrbuch der "Klinischen
Toxikologie", die "Giftliste" und die Taschenbücher. Alljährlich
wurden in der Feuerwache Fortbildungsveranstaltungen für die umliegenden Ärzte
und Rettungssanitäter mit anschaulichen Dias über die Anwendung der Gegengifte
von mir abgehalten. Später kam noch ein Giftnachweisgerät für Drogen, ein
EMIT-St von Syva hinzu. Zuletzt wurde auch für die Feuerwehr in Essen ein
mobiles Gegengiftdepot eingerichtet. Örtliche Anästhesisten übernahmen 1996 die
weitere Pflege.
1981 Gifthilfe in
München optimiert
Nach der Auflösung des WORLD TOX CENTER
schnitten wir von allen Schildern und Stempeln das Wort "World" weg
und ich gründete mit 7Ärzten, Wissenschaftlern und Juristen 1982 das TOX CENTER
als eingetragenen gemeinnützigen Verein, der die Aufgabe hatte zur Prophylaxe
und Behandlung von Vergiftungen alles bereitzustellen. Am wichtigsten war der
Giftnotruf, Vorträge und Veröffentlichungen zu allen aktuellen
Vergiftungsproblemen. Die Experten trafen sich regelmäßig und regten sich
gegenseitig zu neuen Projekten an. Der Verein schickte aus eigenen Mitteln nach
meinem Einsatz in Bhopal zwei Medizinstudenten mit Medikamenten und Geräten 3 Monate
nach Bhopal, um dort Soforthilfe zu leisten. Viele Bücher wurden in den letzten
Jahren an Interessierte verschenkt. Im Laufe der Zeit wurde die erste
Giftnotruf Bibliothek auf CD-ROM von mir geschaffen. Ein toxikologischer
Notarztwagen wurde von der Fa.Aicher betrieben. Für tausende Vergiftete wurde
ein mobiles Gegengiftdepot und eine Katastrophenversorgung eingerichtet. Zu
Massenvergiftungen wurde dies in Gallenbach mit 120 Arsenvergifteten, zur
bebauten Deponien in Dortmund-Dorstfeld mit 40 Vergifteten und nach Bad Tölz zu
den mit Formaldehyd vergifteten Anliegern der Fa.Pfleiderer mit Erfolg
eingesetzt.
1981 Lehrbuch des
Papstes der Akuttoxikologie
Bei einem Autorengespräch zur Giftliste erfuhr der
Verlagsleiter Heim, dass ein großes 12 bändiges Lehrbuch "Klinische
Toxikologie" in Vorbereitung sei. Der letzte Chef Clarmann wollte dies mit
mir als sein Lebenswerk herausbringen. Ich packte es an, Clarmann träumte immer
mit Worten. Als es weitgehend fertig war, drohte Clarmann, dass dies ein sofortiger
Kündigungsgrund sei, wenn sein Oberarzt diesen, "seinen Titel"
herausbringe. Andererseits weigerte er sich beharrlich, auch nur eine einzige
Seite zu verfassen.
Heim war nun sehr begierig, bald dieses Werk in
seinem Verlag "Moderne Industrie" herauszubringen. Dies lehnte ich
ab. Nach langem Ringen einigten wir uns auf die Gründung einer Verlagstochter
"Ecomed". Als Clarmann mit seinem Generalschlüssel heimlich ein
fertiges Manuskript der Giftliste aus meinem verschlossenen
Oberarztzimmer klaute, verließ ich fristlos die Klinik, da Beschwerden
nichts halfen. Daraufhin wurden meine ersten sechs Leitz Ordner "Klinische
Toxikologie" sofort in Druck gegeben. Clarmann schrieb nicht mal ein
Taschenbuch und ging in Pension und starb ohne von seinen klinischen
Erfahrungen etwas zu veröffentlichen.
Insgesamt sind von mir 183
Ergänzungslieferungen in 14 Bänden erschienen.
1981 Zahnärzten
Hygiene beigebracht
1949 als mein Vater aus der Kriegsgefangenschaft
heimkam, begleitete ich ihn stets auf Schritt und Tritt, hatte ich doch bis
dahin keinen Vater.
So saß er auch beim Zahnarzt, den ich bat, auch in
meinen Mund zu sehen. Er nahm dazu den gleichen Spiegel wie beim Vater. Ich
fragte ihn, ob das nicht unhygienisch sei. Daraufhin meinte er, dass „alle
Menschen die gleichen Keime hätten und er daher noch nie Geräte außer abwischen
vom Blut noch nie gereinigt hätte“. Mutter zuhause hatte vorher ganz anderes
erzählt und spritzte in ihrer Kinderarztpraxis viel mit Ethylalkohol zum
Desinfizieren.
Sogleich erzählte ich Mutter meine neuen Kenntnisse.
Nie kann ich mich erinnern hat Mutter daraufhin mehr getobt als damals: „Die
Zahnärzte haben statt Hygiene einen Scheiß im Gehirn“. Diesen Satz habe ich ihr
oft vorgeworfen, fand ihn jedoch bis heute immer wieder bestätigt. Noch heute
gehen alle Zahnärzte mit dem gleichen Bohrer von einem Eiterloch zum nächsten,
nehmen keine völlig neuen Geräte und wechseln das sterile Tuch am Arbeitsplatz
nicht nach jedem Eiterzahn. Dies ist der Grund, warum ein Eiterkiefer nie
ausheilt und später unzählige Male erneut eröffnet werden muss. Die gerne
geschluckten Antibiotika kommen nicht an den Eiterknochen heran.
1981 suchte ich einen einzigen Zahnarzt in München,
der wenigstens Einmalhandschuhe verwendet. Eine Zahnarzthelferin berichtete aus
ihrer Schule, dass ein einziger Zahnarzt in München seit einem Jahr mit
Einmalhandschuhen arbeitet. Er war zufällig bei mir ums Eck. Mit diesem
arbeitete ich sofort zusammen, bat, dass er als zweiter Zahnarzt in München ein
OPT-Gerät kauft. Er war sehr hilfsbereit, auch wenn er bis heute diese Bilder
nicht lesen kann.
Mein Nachbar in der Praxis hielt von allem nichts.
Nun hatte ich plötzlich viele AIDS-Patienten, da sich herumsprach, dass ich
durch Meiden von Drogen und Umweltgiften das Immunsystem erheblich verbesserte.
Natürlich mussten alle ihre toten Zähne, Amalgam und Palladium aus dem Mund
entfernen. Mein Nachbar weigerte sich, Aidskranke zu behandeln, obwohl ich
meinte, dass ihn Einmalhandschuhe und Mundschutz davor schützen würden. Das
wollte er jedoch nicht. Da es kein Gesetz gab, dass ein Aidskranker dies dem
Zahnarzt auf die Nase binden muss, empfahl ich, nicht davon zu sprechen. Da
diese Patienten sehr gepflegt waren, AIDS von Bluttransfusionen u.ä. hatten,
gab es keine Probleme.
Als ich meinen Nachbarn wieder traf bedankte ich mich
für die gute Behandlung eines renommierten Aidskranken. Daraufhin war er hell
entsetzt und lehnte grundsätzlich die Behandlung ab, wenn er erfuhr, dass der
Patient vorher bei mir war.
Aber allmählich gewöhnte er sich an die heute endlich
geforderte Hygiene.
1981 Drogen weg
ohne Kummer
Gleich nach meiner Praxiseröffnung kamen viele
Drogenabhängige Alkoholiker, Schlafmittelabhängige und Fixer zur ambulanten
Entgiftung und Entwöhnung. Die Entgiftung geschah mit Antidoten Physostigmin,
Anexate und Naloxon, die Entwöhnung mit verhaltenstherapeutischen
Gruppensitzungen und autogenem Training. Bei jedem Kontakt wurde eine
Drogenfreiheitskontrolle durchgeführt. Alles wurde von den Kassen bezahlt, die
stolz waren auf ihren kassenärztlichen Klinischen Toxikologen und seine hohe
Erfolgsquote. Selbst Patienten, die mehrmals eine stationäre Behandlung
abgebrochen hatten, blieben clean und arbeiteten unter der Therapie immer
fleißiger. Der Andrang und die Begeisterung der Patienten waren so groß, dass
es auch mit einer Assistentin nicht zu beherrschen war. Die Rettung war, dass
nach einer korrekten
Amalgamsanierung und Entgiftung mit DMPS, der Hunger
nach Drogen schlagartig behoben war und Rückfälle und langwierige
Gesprächstherapien nicht mehr notwendig waren. Nach Niederlegung der
Kassenzulassung wegen Überbelastung wurde die ambulante Drogentherapie nur noch
in Einzelfällen durchgeführt.
1982 Erste
kassenärztliche Umweltambulanz
Durch den Giftnotruf und die ersten
Umweltgiftebücher der Welt kamen viele Patienten, die durch Umweltgifte
geschädigt, wie Lehrer und Schüler von Schulen, die nach einem Giftnachweis
geschlossen wurden oder Arbeiter einer Giftanlage nach einem Unfall oder
Kindergartenkinder nach Schließen ihres Kindergarten wegen Gift u.v.a.
Der Nachweis geschah mit Kieferpanorama,
Kernspin-Kopf und den relevanten Allergietesten auf der Haut über 7 Tage. Im
TOX-Labor in Bremen wurde das verursachende Gift vorher und nach dem
Expositionsstopp vor Ort gemessen.
Ende der 70er Jahre standen u.a. Pestizide im
Vordergrund - aus der Nahrung und der Holzbehandlung (PCP), dann Pyrethroide
aus dem Teppich, 1985 die Radioaktivität von Tschernobyl, dann Amalgam, dann
Gold aus Zahnkronen, dann Formaldehyd in Textilien und Pressspan, später PCB
aus Fensterfugen und alten Kondensatoren.
Hunderte Ärzte, Zahnärzte, Studenten und Doktoranden
waren bei diesen Beratungen dabei, um die Umweltmedizin zu erlernen.
1984 Bhopal
unfassbar für einen Augenzeugen
25 Jahre danach
stichpunktartig das Wichtigste vom größten Chemieunfall der Welt ohne jegliche
toxikologische Hilfe:
Ursachen:
Reinigungsversuch
des Tanks in Abwesenheit von Fachpersonal
Ignoranz, denn
Wasser darf nie zu Methylisocyanat
Flucht des
Täters als er den Schaden bemerkte
Alarmsirene
lockte Tausende in den Tod zum Unfallort
kein Alarmplan
kein
Expositionsstopp, keine Dekontamination, kein Lungengegengift, kein
Beatmungsplatz, keine Hilfe angefordert, sich durchwursteln
fremde Hilfe
bedeutet Ohnmacht zugeben, daher unmöglich
Verlauf:
-
Prof. Chandra, Rechtsmediziner und Toxikologe bat mich telefonisch um Hilfe,
das Auswärtige Amt organisierte die Hilfe rasch und unbürokratisch
-
der deutsche Botschafter in Delhi, Dr. Vogler, half rasch und außerordentlich
tatkräftig
-
die indischen Behörden taten alles, um eine effiziente Hilfe für die Opfer zu
verhindern
-
das Gerücht, alles sei ein Riesen-Chemiewaffenversuch der Amerikaner, blieb
unbestätigt, aber erklärte die Untätigkeit der Offiziellen
-
nach der Ankunft in Delhi währte eine stundenlange wertlose Diskussion im
Gesundheitsministerium mit den Resumée, Indien bräuchte keine
ausländische Hilfe
-
als „persona non grata“ machte ich dann im gepanzerten Mercedes des
Botschafters einen Ausflug in der Altstadt von Delhi, beobachtete einen Zahn
ziehenden Hindu am Straßenrand und wurde dann per Funk aufgefordert, sofort
nach Bhopal weiter zu reisen, flog mit dem nächsten Flugzeug
-
während ich am Ankunftstag vergeblich in der Warteschlange nach Abgabe meiner
10 Erste-Hilfe-Koffer gewartet hatte und wegen einer japanischen Film-Crew an
Land bleiben musste, wurde ich dann von 2 Geheimdienstoffizieren begleitet und
gut betreut
- Am
Flugplatz im Bhopal empfing mich Prof. Chandra, zeigte mir Pläne der Stadt mit
40 000 Opferzahlen und seine Sektionsbefunde.
Er klärte mich über die Informationstaktik mit Pressezensur der indischen
Behörden auf: anfangs wird stets eine Leichenzahl mit höchstens ein Zehntel
festgelegt, bei der man dann bis zum Ende in 10 Jahren festhält: 1450. Chandra
hatte 40.000 Leichen gezählt und auf riesigen Scheiterhaufen verbrennen lassen.
Er führte mich durch die Keller mit über 100 teilbedeckten Leichen, oft Frauen
mit ihren toten Säuglinge an der Seite. Alle gespenstisch blau durch das
Lungenödem durch Methylisocyanat, ein zehntel hellrot wie durch Kohlenmonoxid
(Blausäure!)
-
An 12 Leichen führte ich sofort nach Eröffnung einen Schnelltest von Träger mit
Methylisocyanat und Blausäure in Salzsäure mit den Prüfröhrchen für Blausäure/
Methylisocyanat durch. Alle hatten Methylisocyanat und Blausäure positiv, 2
extrem hohe, tödliche Blausäure-Konzentrationen.
-
Prof. Chandra fuhr mit mir in die Fabrik und in die Areale mit den meisten
Toten, zu den anderen Krankenhäusern, zeigte die glimmenden Scheiterhaufen für
die Tausenden
-
Vom Botschafter erhielt ich zwei Dolmetscherinnen, zwei deutsche Lehrerinnen,
eine für Englisch, die andere für Hindu. Dies ermöglichte eine prima Anamnese
und Hören aller Bemerkungen bei den Diskussionen.
Hilfreich waren:
1)
Der Laborchef des Krankenhauses, in dem ich vor dem Abflug einen lange
geplanten Vortrag hielt, bereitete in 30 kleinen Glasflaschen mit zwei
Schläuchchen am Stöpsel und Inhalt 1 molarer Salzsäure vor. An einer Seite
wurden 2 ml Blut eingefüllt, an der anderen das Prüfröhrchen der Gifte mit der
Saugpumpe aufgesetzt, geschüttelt, 10 Hübe. Quantitativ konnte man die
Giftmenge im Blut ablesen (Schnelltest). Ein geeichtes Muster hatte er
vervielfältigt.
2)
Der deutsche Botschafter hat sich erfahren und väterlich um seinen
Schützling gekümmert. Er schrieb das Empfehlungsschreiben: „To whom it may
concern“, das jede Hilfsbereitschaft initiierte. Ohne ihn wäre das riskante und
angefeindete Unternehmen sicher gescheitert. Seine Warmherzigkeit war einmalig.
Seine Kommentare – auch in den Besprechungen – zeugten von unglaublicher
Erfahrung und Engagement. Er war das überragende Erlebnis dieser fürchterlichen
Zeit, er gab ungeheuer viel Kraft. Sein Ideenreichtum war beeindruckend. 2 bewaffnete
BND-Agenten begleiteten und beruhigten mich – ebenso wie die beiden
Dolmetscherinnen – auf allen lebensbedrohlichen Wegen – insbesondere nach der
ausgesprochenen Morddrohung. Kurz vorher war ja Indira Ghandi ebenfalls von
gedungenen Mördern für 5 Rupien ermordet worden.
Die sinnvolle Hilfe
torpedierte:
-
Der indische Botschafter in Frankfurt, bei dem ich mein Visum abholen musste
mit einem vergifteten Krabben-Cocktail, der im Flugzeug heftigste Durchfälle
ausgelöst hatte. Ein Kohlebecher hat alles kuriert, Cola den Magen-Darm
beruhigt.
-
Der indische Gesundheitsminister, der keinen Toxikologen in Bhopal wollte und
erst nach Stunden überstimmt war.
-
Der Vertreter der Unglücksfirma, der ein Zimmer im Uni-Krankenhaus hatte und
gegen eine hohe Summe mein sofortiges Abreisen – vergeblich – wollte.
-
Viele US-Anwälte, die von den schwerst Kranken auf der Straße eine Unterschrift
verlangten, sonst „bekämen sie keine Behandlung“, obwohl niemand ihr Englisch
verstand. Sie erwiderten mir: keine Beweise sind besser, weil dann nicht um
Details gestritten wird.
-
Von keinem Erstvergifteten gab es Personalien, von den Leichen ebenso wenig,
nicht einmal für die Zahlen interessierte sich jemand: wo keine Dokumentation,
da keinerlei Konsequenzen!
-
Nach der Freigabe unserer umfangreichen Hilfslieferungen an Gegengiften
(Cortison-Spray, Natriumthiosulfat, Spritzen, Infusionen) holten sich alle
„Helfer“ alles privat ab, Kranke erhielten nichts.
-
Der örtliche Ministerpräsident meinte, in einer „Privataudienz“ alles Nötige
sei geschehen, Indien bräuchte nie eine Hilfe von außen zumal von „früheren
Kolonialherren“ und meinte, mein Leben sei durch Morddrohungen stark gefährdet.
-
Bei der sofortigen Abschiebung begleiteten mich zwei Geheimdienstoffiziere.
-
Da ich meinen Schnellteste-Koffer von Dräger nicht ihnen schenken wollte,
verlangte man eine hohe Transportgebühr – im Gegensatz zum kostenlosen
Transport bei der Einreise. Die gesamte medizinische Ausrüstung ließ ich
ohnehin in Bhopal und sandte zwei meiner Doktoranden (Schöngut) für 3
Monate hin.
-
Der indische Geheimdienst drehte aus meiner Kamera in der zweiten Nacht den
Diafilm heraus.
Die Diskrepanzen hätten
nicht krasser sein können:
-
Schnee in Deutschland
-
in Schlossgarten von Delhi zwitschernde Papageien
-
in Bhopal unendlich viele Leichen, junge Mütter mit Säuglingen in die Achsel
gelegt, Verwesungsgeruch und tagelang Rauch von der Verbrennung der 40 000
Leichen
-
auf Station Dutzende mit blauen Gesichtern nach Luft ringend, 20 Angehörige uns
Bett sitzend mit flehentlichem Blick zu den Deutschen, der Wunder vollbringen
soll
-
Chefärzte, die unbedingt Tee mit mir trinken wollten, weil die 2000 vor der Tür
ruhig warten sollten
-
Familienoberhäupter von 40 toten Angehörigen, die erzählten, man musste nur ein
feuchtes Tuch vor Augen und Nase halten und sitzen bleiben, dann war in 30
Minuten alles vorbei. Seine Leute rannten zum Explosionsort und starben sofort.
-
Gesunde Ärzte und Pfleger holten sich 100er Packungen von Antidoten als
„Souvenir“
-
Patienten, die im Kreis ihrer 20 Angehörigen ergeben auf ihren schicksal-
haftenTod warteten
- flehentliche
hilflose Angehörige
-
Alle Ärzte aus dem Bundesland waren herbei geordert worden, niemand
wusste wofür. Keiner kannte das Gift,
geschweige denn, die nötige Hilfe.
- Riesige
Ausgabeplätze an denen jeder – oft mehrfach am Tag– Tabletten
mit
Antibiotika und/oder Cortison und Magenmittel erhielt – ohne Wiederholung, eine staatliche
Placebotherapie.
- jede Hilfe durch Ausländer wurde als
verhasste „Kolonialherren“
abgelehnt
- Erste wissenschaftliche Diskussionen mit
Erstellung eines Diagnose- und
Therapieplans, was aber dann allen
Beteiligten stets verheimlicht wurde.
-
Der Eindruck eines Riesen-Experimentes mit Giftgasen entstand, weil
alle
Verantwortlichen alles Denkbare unternahmen, um den Opfern nicht zu helfen, um
zu sehen, was ohne Hilfe mit ihnen in der Zukunft passiert.
- Zuletzt
im Garten des Botschafters ein Essen im Freien mit einem
RiesenRäucherlachs. Ein Adlerpärchen
stürzt sich drauf und wird liebevoll
von der Botschafterin wie immer
weggescheucht.
- Bei der Landung in Frankfurt warteten ca.
40 sensationshungrige
Fernsehteams
am Flugsteig. Ich ließ mir Zeit am Zoll für das
Mitbringsel
für Frau und Kinder. Dann waren sie weg. Später interessierte sich niemand mehr
für das Unglück.
Bhopal –
Augenzeugenbericht Erinnerungen nach 20 Jahren
Die Situation vor Ort
Durch einen Defekt an allen vier
Sicherheitseinrichtungen eines 40-Tonnen-Tanks voll Methylisocyanat, einem
technischen Produkt, und durch Vergessen der alternativen Handabschaltung kam
es in Verbindung mit zurückgebliebenem Reinigungswasser zu einer exothermen
Reaktion, zu einem Druckanstieg und dem Entweichen von 40 Tonnen Gas aus
Methylisocyanat, Blausäure, Nitrosegasen und anderen Substanzen. Die exotherme
Reaktion erzeugte eine Temperatur zwischen 400 und 600 °C. Von 23.00 Uhr bis
1.00 Uhr nachts legte sich der Gaspilz auf die Altstadt mit den Slums von
Bhopal und zog dann 200 km weiter. Etwa in diesem Umkreis traten Todesfälle
auf. Panikartig flüchtete die Bevölkerung während der höchsten
Giftgaskonzentration mit ihren Habseligkeiten. Nur einzelne Firmenangehörige
blieben mit einem feuchten Tuch vor Nase und Mund in ihren Hütten und
überlebten mit der gesamten Familie. Es war eigenartig, dass nur Slumbewohner
von der Vergiftung betroffen waren. Bewohner der übrigen Teile der Stadt,
insbesondere die Hotelbewohner, hatten in dieser kalten Nacht Fenster und Türen
verschlossen, blieben dann auch in ihren Wohnungen und erlitten keinerlei
Vergiftungserscheinungen. Allerdings hatten auch die Ärzte der verschiedenen Krankenhäuser
Vergiftungserscheinungen. Hunderte der Slumbewohner wurden im Schlaf überrascht
und tot in ihren Lehmhütten aufgefunden. Etwa 300.000 Personen waren von der
Vergiftung betroffen. Etwa jeder Hundertste starb sofort, ein Drittel der
Bevölkerung wurde schwer vergiftet und muss mit lebenslangen Folgeschäden
rechnen.
Um 2.00 Uhr nachts ertönte die Werksirene.
Einige Männer liefen dann zum Epizentrum zurück und wurden dort vergiftet. Es
gab keine Warnung und keine Alarmpläne. Die Werkarbeiter zogen, bis auf einen,
rechtzeitig Gasmasken an und blieben verschont.
Kein einziger Patient in Bhopal, mit Ausnahme einiger
leicht vergifteter Mediziner, wurde korrekt behandelt. Es wurde keine
Versorgung am Unfallort bezüglich einer Vitaltherapie durchgeführt. Die
Vergifteten mussten sich von Angehörigen oder von Taxis ins Krankenhaus bringen
lassen. Privatärzte bekamen keine Informationen über Therapiemöglichkeiten. In
den Kliniken erfolgte keine intensivmedizinische Behandlung. Es gab keine
Intubation oder maschinelle Beatmung und keine funktionierenden Beatmungsbeutel
in der gesamten Stadt. Nur jeder zwanzigste Patient mit Lungenödem bekam
Sauerstoff zugeführt. Sterile Spritzen fehlten. 40.000 sterile Spritzen, die
wir aus Bundeswehrbeständen mitgebracht hatten, verschwanden spurlos. Patienten
im Prälungenödem warteten nach einem beschwerlichen Anmarsch stundenlang in der
Sonne auf die erhoffte Hilfe im Krankenhaus. Dort gab es keine Selektion. Nur
Tote wurden sofort selektiert.
Diagnostik
Es gab keine Messung des verursachenden Giftgases,
obwohl in der Firma das Gasspürgerät routinemäßig angewandt wurde. Die
exzellente, umfangreiche Monographie über Methylisocyanat, die von der
Mutterfirma Union Carbide erstellt war, wurde nicht herausgegeben. Es gab keine
Verlautbarung vom Verursacher, was passiert war und wie man den Betroffenen
helfen könnte, dafür Verwirrungs- und Vertuschungsaktionen. Auch kam es zu
Verwechslungen zwischen Zyanid und Zyanat. Der offizielle Vertreter der WHO
hatte noch am 11. Tag nach der Katastrophe in einer großen Besprechung in Delhi
die Meinung vertreten, dass das Gift keine tödliche Vergiftung und keine
Verätzung hervorrufen könnte, sondern höchstens eine Allergie. Das hatte dann
zur Folge, dass in den ersten Tagen lediglich ein Antihistaminikum ausgegeben
wurde. Katastrophenpläne waren nicht vorhanden. Es erfolgte keine Ausbildung
von Laienhelfern. Selbst Augentropfen durften nur von Ärzten verabreicht
werden. Hinter einem Arzt warteten 5.000 Patienten darauf, einen Tropfen ins
Auge zu bekommen, und bekamen höchstens jeden dritten Tag einen Tropfen.
Entgiftung
Bis zuletzt wurden keinerlei Entgiftungsmaßnahmen der
Augen und der Haut durchgeführt. Die Patienten blieben bis zum Tod in ihren
kontaminierten Kleidern. Patienten auf der Intensivstation behielten ihre
Kleider an. Dadurch hatten sich natürlich auch das Pflegepersonal und die
Leichenträger sekundär vergiftet. Weder der häusliche noch der berufliche
Bereich wurden dekontaminiert. Giftfreie Nahrungsmittel wurden weder empfohlen,
noch zur Verfügung gestellt. Eine Ausnahme bildeten die Ausländer. Das gleiche
galt für das verseuchte Trinkwasser. Zur Entgiftung der fettlöslichen Substanz
standen keine entsprechenden Mittel zur Verfügung.
Fürsorge
Die Bevölkerung wurde weder gewarnt, noch
aufgefordert, sich zu schützen. Wir sahen an den einzelnen Firmenangehörigen,
die sich lediglich durch eine feuchtes Tuch vor Nase und Mund und Schließen der
Fenster und Türen optimal schützen konnten, wie einfach die Maßnahmen der
ersten Stunden gewesen wären, wenn die Warnsirene zwei Stunden vorher ertönt
wäre und die Bevölkerung einmal vorher erfahren hätte, wie man sich schützen
kann. Es war früher bereits zu drei größeren Massenvergiftungen in Bhopal
gekommen. Erst vor zwei Jahren war es durch ausströmendes Phosgen zu drei
Todesfällen gekommen. Alarmpläne gab es nicht; man hatte Angst, dass die
Bevölkerung dadurch nur beunruhigt würde. Die Vergifteten wurden nicht
systematisch erfasst und keine Aufzeichnungen angelegt. Eine Dokumentation von
Vorschäden wurde nicht durchgeführt. Die Vergifteten suchten dann auch mehrere
Behandlungseinrichtungen hintereinander auf.
Alles, was irgendwie als Beweis für spätere
Schadenersatzforderungen der Betroffenen hätte dienen können, wurde unterlassen
oder verheimlicht. Den Vorschlag, einzelne Fälle von Spezialisten im Ausland
behandeln zu lassen, lehnten die Verantwortlichen ab. Ein Großteil der ca.
3.000 zum Zeitpunkt des Unglücks im ersten Trimenon Schwangeren muss mit
zerebralen Schäden bei den Kindern rechnen. Es wurde keine Interruptio
empfohlen.
Antidote standen nicht zur Verfügung.
Medikamente aus dem Ausland wurden strikt abgelehnt oder zurückgeschickt. Uns
wurde empfohlen, die Medikamente von der Bundeswehr wieder mitzunehmen. Auch
Dexametason-Spray als Antidot bei Lungenreizstoffvergiftungen hätte bei ca.
100.000 Personen die schweren, heute bestehenden Veränderungen im Sinne einer
Lungenfibrose verhindern oder zumindest lindern können. Unsere mitgebrachten
1.050 Sprays, deren Anwendung dem Pflegepersonal von unserer Hindidolmetscherin
demonstriert wurde, führten bei etwa 1.000 Personen zu einer drastischen
Besserung des Zustandes. Nachgewiesene Lungenödeme besserten sich darunter
überraschenderweise zum Teil erheblich. Patienten mit einem schaumigen Auswurf konnten
nach einigen Stunden die Kliniken verlassen. Der Wunsch der örtlichen Ärzte
nach 100.000 weiteren Packungen, die in Deutschland zum Transport
bereitstanden, wurde von der Regierung ignoriert. Man fürchtete, dass dann alle
behandelt werden wollten.
Ein Chemiker der indischen Regierung hatte
überraschenderweise am 5. Tag in der Umgebung der Fabrik angeblich nicht nur
Zyanate, sondern auch Zyanide nachgewiesen. Auch fand er beides im Leichenblut.
Ein von uns entwickelter Schnelltest konnte dies bestätigen. Insbesondere tief
bewusstlose Patienten mit Hirnödem hatten hohe Zyanidkonzentrationen im Blut.
Versuche mit Injektionen von Natriumthiosulfat brachten hier überraschend gute
Erfolge. Ausnahmslos alle Ärzte und das Pflegepersonal fühlte n sich selbst nach
einer Minimaldosierung von einem Zehntel der empfohlenen Dosierung (10 ml der
10%igen Lösung) beschwerdefrei. Die Ärzte baten um weiter Antidote. 13.000
Infusionsflaschen, die ganz schnell in Deutschland zubereitet wurden und
dorthin verbracht wurden, kamen jedoch nicht zur Anwendung. Lediglich Ärzte und
Pfleger wurden damit behandelt.
Alle Patienten hatten neben anfänglichen
Augenverätzungssymptomen eine Lungensymptomatik mit quälendem Husten,
Bluthusten und fleckige Verschattungen im Röntgenbild sowie eine Azidose.
Maßnahmen der indischen Regierung, wie sie anfangs empfohlen wurden, wie die
Gabe des Antihistaminikum, eines Antigastritikums, antibiotikahaltige
Augentropfen und die Gabe von Atropin als Universal-Antidot, waren wirkungslos.
In der späteren Phase wurden tagelang orale Kortikoide ausgegeben. Anstelle des
lokal anzuwendenden Dexamethason-Sprays bekamen die Patienten pro Tag etwa 18
Tabletten unbekannter Dosierung eines Dexamethasons sowie
Betasympatikomimetika, Hustensaft, Vitamine und Spurenelemente. Ferner wurden
höchste Dosen an Antibiotika ganz ungezielt eingesetzt. Diese Maßnahmen waren
sinnlos oder sogar gefährlich.
KATASTROPHENMEDIZIN Probleme des Massenanfalls Kranker
und Verletzter
Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 1986
Bhopal Umweltschreck
Auf Wunsch des deutschen Auswärtigen Amtes, sollte
ich bei dem Giftgasunglück nach Bhopal reisen und die Anwendung der von
Deutschland in riesigen Mengen bereitgestellten Gegengifte den indischen Ärzten
erklären.
Am Abend des Alarmierungstages hatte ich noch einen
Vortrag in der Universitätsklinik in Gießen. Alle hielten es für einen Gag,
dass ich mit zahlreichen Alukoffern und Schutzausrüstung anreiste und meinte,
dass ich in wenigen Stunden in Bhopal sei.
Vom Laborchef wurde mir noch hochkonzentrierte Säure
für den Blausäurenachweis im Blut, die ich vergessen hatte, gebracht.
Der indische Botschafter fragte beim Abschiedsempfang
in Frankfurt, ob man das dortige Trinkwasser trinken könne. Sein
Krabbencocktail dabei war jedoch massiv voll Bakterien. Nach kurzer Zeit
setzten bei mir im Flugzeug heftige Durchfälle ein, zuletzt musste ich mit
schmerzhaften Leibkrämpfen blutiges Wasser entleeren. Ruhr? Erschöpft, wie vom
Fieber geschüttelt, erinnerte ich mich an die Kohle Demonstrationspackung
im Handgepäck. Zittrig bereitete ich sie zu. Nach einer Viertelstunde war der
Stuhl schwarz, dann kehrte plötzlich wie durch ein Wunder Ruhe ein, die
Bakterien waren weg. Ich schlief einen tiefen Heilschlaf bis zur Ankunft. In
Dehli betrog mich der Taxifahrer und verlangte das Zehnfache. In der deutschen
Botschaft war ein denkbar liebenswürdiger Empfang. Auf meinen Wunsch erhielt
ich zwei deutsche Frauen zugeteilt, die Sprache des indischen Landesteiles
beherrschten, eine Lehrerin und eine medizinischtechnische Laborantin. Dadurch
war ein einmaliger Kontakt zu den Kranken geschaffen. In Gesprächen mit
Offiziellen konnte die Lehrerin Englisch dolmetschen und ich hatte Zeit zum
Hören der anderen Meinungen. Die örtlichen Ärzte baten um meine eilige Ankunft.
Gesundheitsminister und Amtsärzte so wie Politiker führten stundenlange
theoretische Gespräche bis in die Nacht. Der Flug Dehli Bhopal wurde vom
Geheimdienst vereitelt, offizielle Begründung, dass mein Platz belegt sei, war,
dass eine japanische Fernsehgesellschaft eilig dorthin musste. Jetzt riss
mir der Geduldsfaden, ich sagte, ich fliege morgen mit der Lufthansa heim und
verständige die Weltpresse, die ohnehin vom Abflug an jeden Schritt
beobachtete. Ich bat den Botschafter um ein Auto zur Besichtigung der Altstadt
von Dehli. Aufgrund meines energischen Auftretens gegenüber den
Regierungsmitgliedern war er sehr besorgt. Er stellte mir seinen gepanzerten
Mercedes mit Funk und Fahrer zur Verfügung. Meine Helferinnen zeigten mir alle
Schönheiten der Hochblüte von Indien. Mitten im Dezember schwirrten hier
Papageien, Adler und seltene Vögel zwischen Palmen und Blumen, während die
Menschen in Bhopal weiter ohne die vor Ort vorhandene Hilfe starben. Die
Regierung funkte laufend, wir sollten kommen, sie hätten umdisponiert. Ich
führte mein Programm ungestört fort und lehnte ab. Drohungen negierte ich, ich
war als Privatmann von keiner Weisung abhängig. Das war für alle Beteiligten
wohl völlig neu und brachte enormen Respekt ein. Ich hörte, daß es zahlreiche
Ärzteteams aus den USA, Frankreich und anderen Ländern ebenso erging, als
einziger wurde ich dann zugelassen. Ob die Angst vor der Presse oder die für
sie einmalige Frechheit den Ausschlag gab, weiß niemand. Nach meiner
Stadtbesichtigung waren alle wie ausgewechselt und hilfreich. Die indischen
Geheimdienstoffiziere ließen mich zwar Tag und Nacht nicht mehr aus den Augen,
waren jedoch äußerst behilflich.
Nach Ankunft in Bhopal wurde ich vom Chef der
Rechtsmedizin, Prof.Chandra, der mich angefordert hatte, in Empfang genommen.
So wie er sagte, kam es mehrmals. Nach Betreten der Hauptarbeitsstätte, dem
Medical Hospital, wurde ich ins dort vorhandene Zimmer der Unglücksfirma
"Union Carbide" gebeten und von ihrem Chef gefragt, wie viel Geld ich
wollte, wenn ich nichts von ihnen sagte. Lächelnd ging ich hinaus, so
verdutzt war er wohl noch nie im Leben. Schnell hatte ich meinen ersten
Todfeind. Er sollte siegen. Der Chef der Augenklinik wollte mich zum
Tee-Plausch einladen. Ca. 1000 Patienten, die geduldig in Schlange warteten krümmten
sich vor Schmerzen. Etwa dreimal am Tag bekamen sie von ihm persönlich einen
Tropfen ins Auge. Er meinte: "Ich bekomme nichts dafür, wenn ich sie jetzt
behandle".
Der Chef der Kinderklinik machte mit mir Visite. Er
begann mit einem Frühgeborenen, der nackt neben einer warmen, gefüllten
Glasflasche unter einer Glashaube lag und angeblich schwer vergiftet sei. Ich
hörte das Kind ab und sagte, es sei blau, da es einen schweren Herzfehler habe.
Daraufhin lachten alle hämisch, sagten es sei richtig, es wäre ein Test
gewesen. Meine Helferinnen waren wütend. Sie kannten die Ärztementalität nicht.
Ich wusste, jetzt bin ich akzeptiert. Viele Sterbende im toxischen Lungenödem
hätten Sauerstoff benötigt. Weder diesen noch Nasensonden dafür gab es. So
verabreichten meine Helferinnen nur einen Cortisonspray (Auxiloson), dessen
korrekte Anwendung den jeweiligen Angehörigen gelehrt wurde. Wir hatten nur die
persönliche Ausrüstung von mir dabei: Ärztemuster und wegen Überschreitung des
Verfalldatums weggeworfene Klinikpackungen.
Mit diesen 1.000 haben wir mindestens 10.000
Schwervergiftete behandelt. Die über 100.000 Packungen der Ersthilfe der
deutschen Bundesregierung ließ das indische Gesundheitsministerium über den
Zoll nicht freigeben. Der indische Nationalstolz erlaubt keine Annahme von
ausländischer Hilfe auch wenn diese nicht englisch ist, die sie niemals
akzeptieren würden.
Nach den Visiten in den verschiedenen Abteilungen,
der Klinik folgte eine eingehende Untersuchung der Gestorbenen. Hunderte Tote
lagen in den Kellerräumen der Rechtsmedizin und auf Bergen zum Verbrennen. Man
hatte 30.000 Tote gezählt. Die offizielle Version vom ersten Tag war und blieb
1450 Tote. 30.000 gab man als Gesamtzahl der Betroffenen an. Die örtlichen
Ärzte schätzten die Zahl aufgrund der Todesfälle im Randbereich der Giftwolke
auf über 300.000. 750.000 Einwohner hatte die Stadt. Keiner blieb ganz
verschont. Die abziehende Giftwolke schädigte noch in 200 km Entfernung, nur
wusste man dort noch weniger als vor Ort. Dies berichtete uns eine deutsche
Schaustellergruppe.
Achtlos hatte ein Arbeiter den noch nicht leeren Tank
mit Methylisocyanat mit Wasser reinigen wollen, dabei kam es zur
Hitzeentstehung und Giftgaswolken. Von den unzähligen dabei freiwerdenden
Giften waren Methylisocyanat, Blausäure und Phosgen die giftigsten.
Sofort starben viele an Blausäure, leichter
Vergiftete litten am Kampfgas Phosgen. Jeder nicht sofort behandelte erkrankte
an der Lunge besonders die vielen Tuberkulose-Kranken.
Amerikanische Rechtsanwälte schwirrten aus, um
Unterschriften Betroffener zu sammeln, für die sie Geld bekamen.
Krankengeschichten, die Voraussetzung für eine Entschädigung, wurden auf Geheiß
der Verursacherfirma Union Carbide keine angelegt.
Also war das einzig mögliche, vielen unbürokratisch
zu helfen. Wir errichteten Stützpunkte an den betroffenen Stadtvierteln,
zeichneten in Stadtpläne die Hauptzugrichtung des Windes und bildeten
Ersthelfer mit der Auxiloson-Spray-Anwendung aus. Je mehr Patienten geholfen
wurde, desto abweisender wurde die indische Regierung.
Ständig setzten sie Strategiekonferenzen an, fragten:
"warum wollen Sie helfen". Ein Chefarzt meinte, das ist so, wie wenn
in München ein Pennerlager brennt. 2 Menschen verbrennen und die ganze Welt
rät, wie man den 48 Brandopfern helfen kann. Die Erkrankung der Bevölkerung sei
"Gott" gewollt. Sie meinten ihren Gott. In der Tat saßen um einen sterbenden 18jährigen sechzehn Familienangehörige
schweigend friedlich herum und sahen tatenlos zu, wie er an seiner Wasserlunge
und seinem eigenen Schleim erstickte. Kein Vorwurf. Kein Ruf nach einer
Schwester.
Dann wieder der Gang über die Keller. Tote Säuglinge
im Arm ihrer toten Mütter. Ich dachte an meine vier kleinen Kinder zuhause.
Viele erinnerten mich daran. Abgehetzt, müde,
durstig, immer wieder Tote, Tote, Tote oder Sterbende, die wir zuhause ganz
anders betreuen würden. Die Verbitterung stieg ins Unermessliche. Der ständige
Kontakt mit der deutschen Botschaft erbrachte eine immer geringer werdende
Bereitschaft der Regierung zum Handeln. Alle Angebote lehnten sie ab: eine
deutsche ABC Truppe zur Entgiftung aller Betroffenen (die Gifte hängten in den
Kleidern, den Habseligkeiten), deutsche Medikamente, ausgebildetes Personal.
Offiziell war alles beendigt, harmlos.
Die Giftgaswolke war über einen Stadtteil mit Zelten
und Lehmhütten der Ärmsten, meist Arbeitern von Union Carbide als erstes
gezogen. Der Effekt war auch positiv, denn viele der Betroffenen, die man als
Schmarotzer empfand, zogen weg. Dies freute die Superreichen, deren Häuser mit
goldenen Türgriffen und Wasserhähnen ausgerüstet waren. Die Gegensätze und
Konflikte waren unfassbar.
Dann kam der Funkspruch vom Geheimdienstchef am
vierten Tag: "Um mein Leben könne nun nicht mehr garantiert werden. Ich
müsse sofort abreisen". Ein Gespräch mit dem örtlichen Ministerpräsidenten
half nichts. Der Rechtsmediziner bat um die restlichen Gegengifte - sie blieben
die Einzigen vor Ort. Der Geheimdienst bettelte erfolglos um das umfangreiche
Diagnoseset. Es wurde ein schriftliches Protokoll angefertigt, was alles
benötigt wäre - es blieb beim Papier. Zwischen Geheimdienstchef und neugieriger
Ehefrau des Ministerpräsidenten erfolgte das Ausfliegen aus Bhopal, nachdem ich
die Linienmaschine bei laufenden Motoren 1 Std. auf dem Rollfeld warten ließ,
da ich einen Koffer "vergessen" hatte, zu holen. Ich wollte wissen,
ob das eine Abschiebehaft war.
In Dehli gab es wieder die üblichen
Regierungsgespräche, Reden vom WHO Vertreter, dass man nicht mehr
unternehmen könne und viel Eigenlob. Auch habe man den
Lungenreizstoffspezialisten aus München geholt, der bestätigt habe, dass alles
vorbildlich war.
Der sprachlose deutsche Botschaftsrat saß daneben,
mein beißender Kommentar half nichts mehr.
Dann folgte der nächste Kontrast: das Abschiedsessen
beim Botschafterehepaar. Mitte Dezember bei heißer Sonne hemdsärmelig an einem
großen Tisch tief im grünen, blumenmeerartigen Garten.
Mit der Hand dicke Scheiben eines roten Seelachses
abschneidend stürzt ein Riesen-Adlerpaar vom Dach und schnappt sich das Stück.
"Sch, sch", ruft Frau Botschafterin,
"meine Vorgängerin hat sie immer gefüttert, jetzt sind sie es
gewöhnt".
Auf dem Heimflug nach Frankfurt neben zwei ständig
fragenden Geheimdienstoffizieren, entstand der felsenfeste Entschluss, alles zu
unternehmen, dass sich weltweit eine solche Katastrophe nicht mehr wiederholt,
die Unwissenheit und Vertuschungslust, beseitigt wird.
In Frankfurt wartete ich eine Stunde vor dem
Passagierauslaß, um den Fernsehteams erfolgreich zu entgehen. Meine Kommentare
wären zu beißend gewesen, das will der Deutsche abends vor dem Fernseher vor
seinem Bier und seiner Zigarette nicht hören. Mit seinem Geld geschehen nur
tolle, erfolgreiche Dinge.
Bei der Schlussbesprechung in Bonn im Auswärtigen Amt
stieß ich auf Beamte, für die dieses tägliches Brot war: "Herr Daunderer,
wirkliche Hilfe ist nur mit Privatleuten vor Ort möglich, nicht mit
spektakulären Regierungsaktionen."
Viel Positives blieb: die deutsche Firma Thomae
änderte den schwer
bedienbaren Kopf des Auxiloson Sprays, brachte ein
Notfall-Päckchen auf den Markt, die indischen Ärzte studierten den
Unterschied zwischen Cyanid und Cyanat, deren ähnliche Aussprache die
entscheidenden Missverständnisse brachte (ei und i).
1988
Amalgamwirkung bei Kind 6 Monate im Koma entdeckt
Die 10jährige Heidi N., die 6 Monate in der
Kinderklinik im Coma nach 4 Zahnarztterminen zum großflächigen Amalgamstopfen
lag und bei der der DMPS-Test deutlich erhöht war, brachte den ersten Hinweis
darauf, dass tragische Einzelfälle durch eine Amalgamunverträglichkeit zu
erwarten sind. Ein Nobelpreisträger, der eigens aus London zum DMPS-Test zu mir
kam und der exorbitant hohe Werte und eine dramatische Verbesserung nach dieser
einmaligen Therapie feststellte, brachte den Stein ins Rollen. Weitere unerwartet
hohe Werte fanden sich dann bei meiner Arzthelferin und einem Wiener
Journalisten, der schon sehr lange keine Amalgamzähne mehr im Mund hatte und
den ich bei einer Fernsehsendung spritzte.
Durch denn Kaugummitest wurde entdeckt, dass man bei
Gesunden die niedrigsten Werte von Quecksilber im Speichel nach Kaugummikauen
findet, Raucher haben wesentlich höhere Quecksilber- Werte, Fixer und
Alkoholiker haben noch höhere Werte, höchste Werte haben die psychisch Kranken,
die höchsten Spitzenwerte wurden gefunden bei Patienten, die wegen
Selbstmordgefahr auf der geschlossenen Station von psychiatrischen Kliniken
lagen. Eigenartigerweise wurde einigen vom Zahnarzt, der mit Gasmaske zum
Selbstschutz in der psychiatrischen Klinik ( Haar) arbeitete, gegen den Willen
der Patienten zusätzlich neues Amalgam gelegt. Die Ursache aller dieser
Organschäden durch Quecksilber besteht in der bekannten Störung des
Glutaminstoffwechsels durch Blockade des Coenzym-A.
Wöchentlich einmal konnten wir einen Patienten aus
der geschlossenen Psychiatrie entlassen lassen nachdem er durch eine einzige
DMPS-Spritze nicht mehr suizidal war - sehr zum Ärger der behandelnden
Psychiater.
1988 Drogenabhängigkeit-Ursache
entdeckt
Drogenabhängige, die bei uns seit langem in
Behandlung standen, oft aufgrund von Gerichtsauflagen oder nach einem
Führerscheinentzug und oft rückfällig waren, wurden im Rahmen einer
Dissertation amalgamsaniert. Neben den stets stark erhöhten Quecksilberwerten
im Kaugummitest fiel allen auf, dass nach der DMPS-Spritze eine radikale
Änderung des psychischen Verhaltens auftrat. Zusammen mit der korrekten
Amalgamsanierung und Einsetzen von allergiefreien Alternativen ohne Metalle
stabilisierte sich überraschend die Drogenfreiheit. Rückfälle ereigneten sich
nun plötzlich nicht mehr unter der Therapie im Gegensatz zu früher.
Gerade zur Raucherentwöhnung wurde dieser Effekt
intensiv genutzt.
1988 Amalgam-Teste entdeckt
Während die Zahnärzte seit vielen Jahrzehnten
behaupteten, dass Amalgam eine feste "Legierung" sei, bewies ich erstmalig
in der Welt das Gegenteil.
Ein Zahnarzt hatte eine schwerste Vergiftung mit
irreversibler Verblödung nachdem er das von einem Patienten Herhausgefallene
Amalgam beim Telefonieren versehentlich auf die Heizplatte seiner
Kaffeemaschine gelegt und vergessen hatte: sie verdampfte völlig.
-Ein junger Patient erlitt eine schwere chronische
Quecksilbervergiftung mit Zittern und Ataxie nach jahrelangem Kaugummikauen auf
20 Amalgamfüllungen. Dies bewegte mich, einem Doktoranden untersuchen zu
lassen, ob es eine Korrelation zwischen der Anzahl (Fläche) der
Amalgamfüllungen, der Höhe der Quecksilberkonzentration im Kaugummi oder im
Speichel und der Schwere der Quecksilberschäden gibt. Dies wurde voll
bestätigt. Manchmal fanden wir bei äußerlich unauffälligen Füllungen exzessiv
hohe Werte, weil sich die Füllungen herauslösten. Dabei waren die Werte im
untersuchten Kaugummi wesentlich höher als im Speichel. Später fanden wir auch
noch, dass dies auch mit der Höhe der Amalgamgifte in einem Tumor
übereinstimmt. Plötzlich verstummte diese Lüge und man hörte dann nur noch vom
Geld. Allen wurde aber verheimlicht, dass nichts so teuer ist, wie die
Amalgamfolgen zu behandeln.
1988 DMPS fördert
die Ausscheidung gespeicherter Metalle
Über meine Tätigkeit als Dozent in der
Sanitätsakademie erfuhr ich Anfang der 70er Jahre von dem streng geheim
gehaltenen Gegengift des Ostblocks, der uns angeblich mit arsenhaltigen
Chemiewaffen angreifen wollte und der seine Soldaten mit "Unithiol"
schützen wollte. Bei Versuchen stellte man fest, dass Soldaten mit Amalgam
damit nicht vor Arsen geschützt werden konnten, weil
das Antidot dann Quecksilber ausscheiden wollte. Daher interessierte ich mich
dafür als "Amalgam- Diagnostikum". Lange brauchte ich, ehe mir ein
Aralbesucher einen Karton Ampullen, der dort wenige Pfennige kostete und der
damit von seiner Amalgamvergiftung erfolgreich geheilt wurde, mitbrachte. Ich
erreichte, dass eine deutsche Pharmaziefirma dies nachbaute. Allerdings kostete
dies dem leitenden Bundeswehrtoxikologen und Geheimdienstoffizier Weger den
Kopf, weil er mir dabei half und sich dabei gewaltig bereichern wollte.
- Eine 18jährige Botanikstudentin schluckte einen
Kaffeelöffel voll Arsen, als sie einen kleinen Streit mit ihrem Freund hatte.
Der Notarzt vor Ort ließ mich gleich zu Hause verständigen. Sofort beschaffte
ich das russische Arsengegengift, das gegen chemische Kriegswaffen bei der
Bundeswehr ebenfalls erprobt wurde.
Prof. Weger besorgte es schnell. Beim Eintreffen der
Patientin in der Klinik war schon alles alarmiert. Noch auf der Trage des
Notarztes liegend umarmte das süße Mädchen mich:"Gell, Herr Doktor, Sie
schauen, daß nichts an meiner Leber zurückbleibt". Niemand rechnete zu
dieser Zeit mit ihrem Überleben. Die Patientin bekam das Gegengift zweistündlich
in riesigen Mengen. Überraschenderweise blieb ein Nierenversagen durch das Gift
aus, obwohl die Giftwerte extrem hoch waren. Das Mädchen bekam keinerlei
Organschäden. Das verwendete Gegengift DMPS wurde später das bekannteste
Gegengift - insbesondere bei Amalgam.
Während der Kaugummitest eher ein Politikum war, war
der DMPS-Mobilisationstest ein wertvolles Diagnostikum der in der Niere
gespeicherten Amalgamgifte und zugleich ein heilbringendes Therapeutikum.
Während Anfang der 90er Jahre manchmal Patienten mit exzessiv hohen Werten
herausgefischt wurde, war dies nach Millionen Gegengift-Spritzen im neuen
Jahrtausend eher die Ausnahme. Zuletzt wurde das Antidot meist dann appliziert,
wenn wir es nie gegeben hätten bei gleichzeitig im Mund befindlichem Palladium
oder Gold, die Amalgam wie ein Magnet festhalten. Beim Vorlesungsversuch
wandert Quecksilber in kleinen Kügelchen um den Ehering, der wie ein
Magnet wirkt.
Da es DMSA nur in China als Spritze gibt, muss hier
Pulver verwendet werden, das wie das DMPS-Pulver über die Leber in den Darm
ausgeschieden wird. Die Entgiftung wird hier im 3.Stuhl gemessen.
1989 Amalgam als Kunstfehler entlarvt und veröffentlicht
Durch die Entdeckung des Kaugummi- und des DMPS-Testes konnte
eindeutig nachgewiesen werden, dass die wirkliche Ursache für die erhöhte Speicherung von Quecksilber, Silber, Zinn, Palladium und Kupfer im Gehirn, der Niere, der Leber, in Tumoren und anderen Organen ausschließlich das Amalgam ist.
Je höher die Quecksilber-Werte im Kaugummitest waren, desto stärker waren die psychischen Veränderungen durch die Quecksilber-Bedingten Glutaminstörungen ausgeprägt.
Durch die korrekte Amalgamsanierung und im Allergietest als verträglich befundene Alternativen ohne Metalle besserte sich eine riesige Zahl von Krankheiten (über 400). Dadurch war bewiesen, dass Amalgam als Verursacher und Kofaktor für viele Krankheiten wirkt. Hitler hatte dies mit 16 Amalgam früh bei sich erkannt, obwohl er vorher dies als Regelversorgung vorgeschrieben hatte, denn Gold hasste er als "Judenversorgung" (er ließ es ausbrechen, wo es ging).
Prof. Stock hatte Amalgam als "arge Versündigung an der Menschheit" bezeichnet,
Carl als "Mord auf Krankenschein".
So etwas Kindern, Kranken und Unwissenden als Non plus ultra in der Kopf zu stopfen, ist keine "ärztliche Kunst", sondern ein Kunstfehler.
Da die Zahnarzt-Fachzeitschriften als Meinungsunterdrückung die Falldarstellungen nicht veröffentlichen wollten, geschah die im „Forum des Praktischen Arztes“, das zitiert wurde in „Natur“ und in der Laienpresse.
Daraufhin ging ein Aufschrei nach meiner Feststellung als „Ärztlicher Kunstfehler“ durch das Land. Zahnärzte hatten Angst vor Schadenersatzforderungen.
Heute wird wieder alles totgeschwiegen, obwohl sogar mikrobiologisch nachgewiesen ist, dass dies ein Wahnsinn ist. Reitz wies die DNS-Hemmung nach, Keim die Astrozytenhemmung nach geringsten Mengen im Gehirn, die Schädigung ist also nicht dosisabhängig.
In allen uns bekannt gewordenen Fällen ist der Langzeit- Epikutantest über 7 Tage positiv, was einer Metall-Allergie vom Typ IV entspricht. Eine Allergie auf ein lebenslang im Nervensystem eingelagertes Gift führt zu verheerenden Folgen! Dies wissen alle Amalgam-Befürworter, deswegen verlangen sie den Allergie-Blitztest, der nur in 80 Fällen der Weltliteratur Positiv war. Aber wer veröffentlicht seinen Allergietest in der Weltliteratur?
Spätestens als das Bundesforschungsministerium am 5.8.1895 warnte, dass Quecksilber zu Autoimmunkrankheiten führen kann, war klar warum Diabetes, MS,Krebs, Infarkt und Alzheimer durch Amalgam ausgelöst werden kann.
Wenn unsere Kinder daran erkranken, müssen sie wissen, wer die Verantwortung dafür trägt, dass sie auf Krankenschein eine tödliche Erkrankung bekamen dank Schiele, Ott, Halbach, Stähle, Schmalz, Hickl, Visser, Wirtz, Zilker u.v.a.
Alle diese Verharmloser können an der Bahre Tausender stehend nicht behaupten, sie hätten es nicht gewusst, wie hochgiftig Amalgam ist.
Das Geld, das der Amalgam-Hersteller Degussa zur Prozesseinstellung in Frankfurt zahlte, wurde im Münchner Modell von Zilker aufgebraucht. Es ist Betrug zu behaupten, dass hier die Amalgamschäden überprüft wurden. Nach Amalgamentfernung ohne Schutz, d.h. nach einer akuten Vergiftung bekam die erste Gruppe nichts, die zweite Placebo, die dritte ein Gesundheitstraining, niemand eine Entgiftung mit DMPS. Danach wurde "hochwissentschaftlich" festgestellt werden, dass eine falsche
Amalgamentfernung nichts bringt, sondern die Patienten eher krank werden und durch die dadurch ausgelöste MS evtl. im Rollstuhl landen. Die Studie führten Psychiater der TOX re.d.Isar durch!
1990 Umweltgifte
Lexikon wo wie Gifte weg
Nach Beendigung meiner Klinik Zeit von 1970-1981
hatte ich vor, mich eingehend dem Bücherschreiben zu widmen. Ich hatte so viele
Vergiftete gesehen und erlebt, was ihnen half, daß ich es zu Papier bringen
mußte. Das Lehrbuch der "Klinischen Toxikologie" war zwischenzeitlich
auf 10 Bände erweitert. Die chronischen Vergiftungen durch Umweltgifte nahmen
einen immer größeren Raum ein.
Neue Erkennungsmethoden erbrachten, daß sogar
Hausärzte sich gut damit auskennen konnten. Je besser die Diagnose war, desto
größer wurden die Heilungserfolge. Die Kranken lernten, die Ursachen zu meiden.
So wurden entwickelt der Kaugummitest, der DMPS-Test für die Praxis, der
Paraffinöl-Test, die Staubprobe, die Kohle-Probe, der Passivrauchertest und
vieles mehr. Die Hauszeitschrift "Forum des praktischen Arztes"
veröffentlichte bis zum Tode Zierhuts in jeder Nummer diese Teste. Dann wurde
die Zeitschrift eingestellt. Die Sammlung aller Veröffentlichungen mit den
vorhandenen Erfahrungen wurde als "Handbuch der Umweltgifte" weltweit
als erstes Buch über Umweltgifte 1989 herausgebracht. Für einen Handbuch-Autor
ist es sehr schwierig, wenn er nicht vorhandenes Wissen seines Faches als
Basis benützen kann. Es war jedoch nichts vorhanden. Diese Einmaligkeit brachte
dem Werk jedoch einen zunehmend großen Leserstamm ein, so dass es bereits im
dritten Jahr zum Loseblattwerk mit der zweithöchsten Abonnentenzahl des Verlages
wurde.
Im Laufe der Zeit wurden alle Chemikalien erstmalig
auf ihre chronische Wirkung untersucht und somit das Umweltgiftebuch zum ersten
Lexikon der Welt über die chronische Giftwirkung.
Die letzte meiner zahlreichen Lektoren im
Ecomed-Verlag, Frau Kindermann, gebührt das einmalige Verdienst, die beste zu
sein, die je mit mir arbeitete. Sie beherrscht alle meine Werke und Monografien
und regte mich durch ihr einfühlsames, reges Geschick laufend zu weiteren
Aktivitäten an. Allein in den letzen zwei Jahren entstanden so über 60
Nachlieferungen und 14 Bücher.
1990
Drogentherapie Lexikon
Ein Lektor bat mich aufgrund seiner persönlichen
Erfahrungen
um ein gute und übersichtliche Information über alle
Drogen. Er sagte, jede Drogenberatungsstelle werfe alle Drogen in einen Topf
und kenne keine Unterschiede. Die fachärztlichen medikamentösen Möglichkeiten
kenne zudem kein Arzt. Großzügig werde mit allen Ersatzdrogen auf Rezept
umgegangen. Er wusste, ich bin zur Zeit der einzige
Autor, der für Drogenabstinenz plädiert. Auf Vorträgen erzählte ich, welche
große Lust Exuser hätten, die Ärzte umzubringen, die ihnen auf ihr Gewinsel
hin, Ersatzdrogen besorgt hätten. Von einem Arzt erwarten Kranke eine wirkliche
Hilfe und nicht eine Drogenbeschaffung und Aufrechterhaltung der Leidenszeit.
Er wusste, dass ich auf allen Drogenvorträgen erzählt hatte, wie fürchterlich
die Zeit um die Jahrhundertwende war, als man in Deutschland 30.000
Opiumsüchtige mit dem heroischen Wundermittel Heroin von Bayer in eine viel
schlimmere Krankheit mit Tod katapultierte als mit ihrem harmloseren Opium.
Heute wird wieder Heroin auf Rezept zugelassen - eine aktuelle Euthanasie. Das
Drogen-Handbuch sollte nur für richtige Therapeuten und nicht für Politiker
geschrieben werde. Manche seiner Ideen haben sich nicht bewährt, wie die
Formeln bei allen Drogen - dafür interessierte sich niemand. Die Adressen der
deutschen Drogen-Beratungsstellen waren auch ein Reinfall. Soviel Wechsel gibt
es bei keiner Berufsgruppe - eigentlich müsste man monatlich neue Listen
herausgeben. Eine Anfrage nach deren Arbeitsmethoden ist nach 15 Jahren noch
nicht beantwortet. Das positive Echo aus den Reihen der Therapeuten ist aber
außerordentlich groß.
1990 Zahnärzte
verteidigen ihren Thron verbissen
Als ich meine ersten Amalgamerfahrungen im
Mitteilungsblatt der Zahnärzte veröffentlichen wollte, wurden sie abgelehnt
"da es nicht opportun" sei. Daraufhin veröffentlichte ich sie im
Blatt der praktischen Ärzte Deutschlands und auf einem Amalgam - Hearing der österreichischen
Zahnärzte im Hörsaal der Universität Wien.
Dies berichtete die Presse.
Amalgam Scheinhearing
Die bayerischen Zahnärzte beschlossen daraufhin in
einer Großveranstaltung alles zu widerlegen. Sie luden alle Repräsentanten ein,
um Amalgam zu verteidigen, es waren alle Lehrstuhlinhaber und Verantwortlichen,
jedoch niemand, der sich mit der Sache selbst befasst hatte.
Sie luden weder Patienten ein noch Experten, die neue
Kenntnisse hatten, ein. Die von mir mitgebrachten, erfolgreich therapierten
Patienten, durften den Saal nicht betreten, es wurde einstimmig beschlossen,
"dass ihnen eine Aussage zu sehr schade". Ihren Anflug von Wien,
Hamburg und Bremen musste ich aus eigener Tasche bezahlen, da "sie nicht
eingeladen waren". Der Laborchef aus Bremen durfte zwar kurz sprechen, war
jedoch nicht erwünscht und seine Auslagen wurden ebenso nicht erstattet.
Zahnärzte beeinflussen seit jeher erfolgreich die
Meinung mit viel Geld.
Vorher war eine Presseerklärung vorbereitet worden,
die besagte, dass meine Ergebnisse nicht überzeugend vorgetragen wurden. Trotz
meines Protestes wurde sie als "gemeinsam" dann herausgegeben.
Daraufhin veröffentlichte ich eine Gegendarstellung. Obwohl zu diesem Zeitpunkt
schon eine vor Amalgam warnende WHO-Schrift vertraulich im Umlauf war,
berichteten alle Offiziellen frühere eindeutig falsche Meinungen:
Forth, Ordinarius für Toxikologie in München
erklärte, dass
aus Amalgam kein Quecksilber frei würde,
der Kaugummitest falsch sei (Laborente).
Organisches Quecksilber könne im Körper
nicht aus Anorganischem gebildet werden - obwohl ich ihm 40 Weltarbeiten
entgegenhielt, die dies belegten, er kannte keine einzige.
Spann, Ordinarius für Rechtsmedizin, kannte noch
nicht die Untersuchungen der hohen Quecksilber-Werte von Kindstod-Kindern,
deren Mütter viele Amalgamfüllungen hatten. Der anwesende Chemiker Drasch
versprach, es zu untersuchen, obwohl es längst bekannt war und zum Handeln
verpflichtet hätte.
Wirtz, der Ordinarius für Zahnmaterialien in Bern,
erklärte vertraulich, warum Amalgam ein Problem sei: "in der Uniklinik
braucht man pro Füllung 1,5 Stunden, die deutsche Kassenzahnarztleistung läge
bei 10 Minuten".
Schiele, Arbeitsmedizinerin Jena, meinte, mit DMPS
könne man keine Depotgifte messen, er hielt die Ampulle für verboten. Spann
widersprach ihm. Schiele empfahl ein Jahr später schriftlich die Ampulle den
Gerichten für Gutachten. Seinen Irrtum hat er nie zugegeben.
So viele Leute auf einem Fleck, die so wenig über ein
Thema wissen, zu dem sie sich als Spezialisten fühlten, gab es sicher noch nie
in der Medizin.
Durch mein umfassendes toxikologisches Wissen, durch
die neu von mir entwickelten Teste zum Giftnachweis (Speichelteste), den neu
entwickelten Test zum Nachweis der Giftspeicherung (DMPS-Test) und die damals
schon in 700 Fällen nachgewiesene Giftwirkung war die Schädlichkeit von Amalgam
nachgewiesen.
Nun zählten nur noch finanzielle Gesichtspunkte, da
die ungiftigen Alternativen nicht so viel Gewinn abwarfen. Die Zahnärzte
fühlten sich seither in ihrem Besitzstand bedroht.
Allerdings erkrankte bzw.starb zwischenzeitlich ein
Großteil der "Spezialisten" an ihrem eigenen Amalgam (Krönke,
Knolle).
1990 20 000
Amalgamvergiftete und die Weltliteratur genügen Zahnärzten nicht
Handbuch der Amalgamvergiftung in drei Bänden mit 15
Ergänzungslieferungen.
Nachdem ich eine überraschende Beobachtung machen
musste, dass es ein Gift gibt, nämlich Amalgam, von dem alle damit Vergifteten
liebend gerne geheilt würden, kaum ein Zahnarzt hingegen hierfür eine
Notwendigkeit sah, beschloss ich in einem Handbuch die wichtigsten Fakten zu
den einzelnen Giftstoffen zusammenzufassen.
Die Angst vor diesem Thema war sogar bei meinem
Verlag so groß, dass er erst nach Abschluss einer traumhaft hohen
Versicherungssumme bereit war, das Buch herauszugeben.
Amalgam als universelles Nerven- und Immungift
begegnete mir in über 20.000 Stellen in der Weltliteratur auf Schritt und
Tritt.
Kaum eine Diagnose fand sich, bei der Amalgam nicht
zu einer wesentlichen Verschlechterung der Krankheit führt. Als Arzt meint man
natürlich naiv, dass alle Kollegen begeistert sind, wenn man einen gewaltigen
Schädigungsfaktor ihrer Patienten identifiziert.
Weit gefehlt! Als absolute Neuigkeit in der deutschen
Medizingeschichte verteidigte das Bundesgesundheitsamt das
"Arzneimittel" Amalgam, obwohl in diesem "Handbuch der
Amalgamvergiftung" über 20.000 Nebenwirkungsfälle inklusive Todesfälle und
Kindsschäden durch Mütter aufgelistet waren. Wie beim Contergan warten alle auf
das Machtwort der Gerichte. Nur bleibt das lange aus, da viele Richter sich
auch an ihr Amalgam gewöhnt haben und alle Gutachter befangen sind. Deutschland
hat mit Hitler und seinen 16 Amalgamfüllungen (später nur noch 11 Zähne,
3Wurzeltote, Rest Brücken) und seiner amalgamtypischen psychischen
Veränderungen eine lange Tradition, solches zu ertragen. Auch bei uns jagen
viele verrückte Amalgam-Vergiftete Ihren Vertrauten und sich eine Kugel in den
Kopf.
Die von Hitler eingeführten,
in der Welt einmaligen - Vertrauensärzten dringen auch darauf, dass die
"Hitler-Versorgung", der sie ihre Existenz verdanken, beibehalten
bleibt. So viele Hitler-Verehrer wie es noch in Deutschland gibt, so viele
Amalgam-Befürworter gibt es noch („Subjekte, Menschenmaterial“).
Die Amalgam-Patienteninformation daraus erfuhr bisher
ihre 6.Auflage mit Übersetzung ins Französische Englische, Spanische und
Portugiesische.
1991 Alkohol am
Steuer durch Giftpilz u.a. Gerichtsgutachten
Der Einfluss eines Klinischen Toxikologen wird erst
merkbar, wenn er gegen die Wurstigkeit des Volkes gegenüber Giften vor Gericht
kämpft. Da Vergiftungen strafbare Handlungen sind, die Vorbeugung von
Vergiftungen jedoch viel wichtiger als die Behandlung ist, ist
letztlich der Kampf gegen Vergiftungen meist nur
erfolgreich vor Gericht auszutragen. Da vor Gericht der Beweis ausschlaggebend
ist, wird die Kenntnis der Beweise von Vergiftungen dort erstmals richtig
gewürdigt. Patienten und Krankenkassen hingegen halten Beweise stets für einen
überflüssigen Kropf. Was für den gebrochenen Fuß das Röntgenbild ist, ist für
die Vergiftung der Giftnachweis. Zur ernstzunehmenden Behandlung gehört er
unbedingt.
Unzählige Gerichtsgutachten schriftlich und
mündlich, charakterisierten meinen Weg und die Entwicklung der Klinischen
Toxikologie.
Zahlreiche Strafprozesse lehrten mich, dass es sich
lohnt, für die Kenntnisse zum Schutz vor Giften zu kämpfen. Der Beginn war am
eindrucksvollsten: Der eigene Chefarzt und zugleich Chef der ganzen Klinik litt
plötzlich unter einer schweren Depression und wollte sich das Leben nehmen.
Alle Mitarbeiter traf es hart, keiner wusste warum. Plötzlich bat der leitende
Oberarzt mich darum, sich um die Ursache anzunehmen: In acht Tagen sei ein
Prozess, bei dem er auch angeklagt wurde so wie die leitende Oberin, da beide
verantwortlich seien für die fehlende Ausbildung. Eine alte Amalgampatientin
mit Lähmungen trank wohl versehentlich zu ihrem Milchreis die
quecksilberhaltige Desinfektionslösung, in der ihr Fieberthermometer am Bett
stand.
Sie bekam auf der Intensivstation 2 Liter
Kochsalzlösung zu trinken und konnte trotzdem nicht erbrechen. Kochsalz ist bei
diesem Quecksilbersalz streng verboten, da es die Aufnahme ins Blut fördert.
Plötzlich verstarb die Patientin an einer schweren Lungenembolie wegen massiver
Kochsalzdurchfälle. Die vorher aufgenommene Quecksilbermenge war eher harmlos.
Man hätte nichts dagegen unternehmen müssen. Ein Rechtsmediziner diagnostizierte
jedoch aufgrund falscher Messwerte eine tödliche Quecksilbervergiftung. Die
Diensthabende Nachtschwester wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, weil
sie dies nicht verhindert hatte. Ihr Anwalt schob die Schuld auf den Chefarzt
und die Pflegedienstleitung. Er meinte gegen das falsche rechtsmedizinische
Gutachten könne man nichts unternehmen. Ich unternahm in den verbleibenden 5
Tagen alles Menschenmögliche.
Neben der verantwortungsvollen Tätigkeit als
Stationsarzt mit 40 Betten Leukämiekranker suchte er aus der Staatsbibliothek
alle Artikel, besuchte Pathologen und Toxikologen und stellte ein eindeutiges
Gegengutachten in fortlaufender Nachtarbeit zusammen. Der Anwalt weigerte sich,
dies dem Gericht vorzulegen. Unmittelbar vor der Gerichtsverhandlung sprach Max
mit dem Professor der Rechtsmedizin. Dieser sagte daraufhin den Richtern, als
sie in den Raum kamen, daß die Anklage auf einem Fehler beruhe, ein Assistent
hätte sich getäuscht und er hätte versehentlich unterschrieben. Dann erklärte ich
kurz die Gründe: die Giftmenge war zu gering, die Leichenveränderungen stammten
von der Fäulnis. Dass die Patientin an einem Behandlungsfehler verstarb,
erfragte niemand.
Daraufhin weigerte sich das Gericht, einen Prozess zu
eröffnen. Viele gingen mit Freudentränen heim. Der Chefarzt der physikalischen
Therapie, Gadomski, rannte auf dem Heimweg schnell in einen Blumenladen und kam
mit einem Lorbeerkranz heraus, den er mir auf den Kopf setzte. Dies war der
einzige Dank (eines Unbeteiligten!) für ein kostenloses Gutachten und einen
mörderisch anstrengenden Kampf eines ebenso Unbeteiligten.
Die daraus gezogene Lehre war jedoch für mich
ungeheuer wertvoll, eine Obrigkeitshörigkeit fiel für die Zukunft weg und der
Wert von Fleiß und Detailkenntnissen richtig vorgetragen, rückte in den
Vordergrund.Am Anfang standen Gutachten gegen die gedankenlose
Morphiumersatzgabe ohne Therapie, dann die Anregung, auch Apothekeneinbrecher
statt zur Strafe zur Drogenentzugstherapie zu verpflichten. Dann folgten
zahlreiche Gutachten zur chronischen gewerblichen Vergiftung, die wesentlich
von den bisherigen akuten Giftwirkungen abwichen. Richtungweisend waren die
Gutachten im Erdalprozeß, wo der Kausalzusammenhang zwischen Giftaufnahme eines
Giftgemisches und der Giftwirkung bewiesen wurde (Multiple Sklerose) und dem
Holzschutzmittelprozess mit der gleichen Kausalkette. In beiden Fällen wurden
daraufhin die Verursacher strafrechtlich verurteilt und zum Schadenersatz
verpflichtet.
Daneben behielt ein Rot Kreuz-Chef mit einem hohen Blutalkohol
seinen Führerschein, da ich nachwies, dass er nach einer Pilzsuppe Alkohol
getrunken hatte und im Acetaldehydsyndrom sich sinnlos betrank.
Einem Studenten konnte ich nachweisen, dass er seine
Freundin mit Thallium ermorden wollte. Einen Tag nach seiner Verurteilung
erhängte er sich in seiner Zelle.
Eine Amalgamvergiftete bekam eine hohe Entschädigung,
nachdem ich die Vergiftung eindeutig gutachtlich nachgewiesen hatte.
Bewohnern einer Deponie wurden (s.a. Kapitel
Notarztwagen) von der Stadt ihre Häuser nach einem gemeinsamen Gutachten mit
Prof. Braungart zurückgekauft.
Ein Aluminium Recyclingwerk wurde nicht gebaut, die
ganze Aluminiumkette ging in Konkurs, nach einem gemeinsamen Gutachten mit
Prof. Braungart, Hamburg erstellt worden war.
Österreich stieg aus dem Prinzip der Müllverbrennung
aus nach einem gemeinsamen Gutachten mit Prof. Braungart.
Die Sondermüllverbrennung in Schwabach wurde nach
meinem Gutachten wesentlich saniert und steht vor dem aus.
Eine Hausmülldeponie in Gallenbach wurde nach meiner
Untersuchung von 120 Arsenvergifteten Anliegern geschlossen und der
Arsenabfall, der einen Bach vergiftete versucht zu entfernen. Dies geschah,
obwohl der Chemiker der Rechtsmedizin vergeblich für die Betreiber kämpfte.
Meine Anzeige gegen die Amalgamhersteller wurde auch
auf sein Betreiben gegen eine lächerliche Geldbusse eingestellt. Er hatte mit
dem Geld der Amalgamhersteller bestätigt, was wir schon 10 Jahre früher von
kanadischen Rechtsmedizinern wussten, dass Neugeborene entsprechend der Anzahl
der Amalgamfüllungen der Mutter hohe Quecksilberkonzentrationen in
Gehirn, Leber u.a. .aufweisen, seine Ergebnisse
durften jedoch nicht gegen die Gifthersteller verwendet werden, da sie es
nachträglich bezahlt hatten.
-1989 wollte mich ein Mitarbeiter der Fa.Degussa
erpressen, damit ich deren geheime Forschungen über die Zellschädigung
durch geringste Quecksilbermengen aus dem Amalgam abkaufe. Dann brachte er
heimlich hinter meinem Rücken eine völlig falsche 2.Erg.lieferg. meines
Handbuches der Umweltgifte heraus, die aber nach Auslieferung wieder
zurückgezogen wurde.
1981 Giftherd-Entdeckung
Nachdem ich eine (positive) Buchkritik über die 3000
Jahre alten chinesischen Bezugspunkte zwischen Zahnwurzeln und Organen
geschrieben hatte, ging ich ins Nachbarhaus zum Zahnarzt Dr.Lorenz, mit dem ich
intensiv zusammenarbeitete und liess mir den rechten unteren 3er (43)
anspritzen, um zu sehen, ob sich irgendetwas tut mit meinem rechten Knie, das
seit über 30 Jahren immer wieder dick angeschwollen und sehr schmerzhaft war.
Ich sollte es operieren lassen, da dort eine angeborene Missbildung der
Kniescheibe bestehe. Im Kieferpanorame sah ich diskrete entzündliche
Veränderungen der Zahnwurzel. Nach 0,5 ml des 0,5% Meaverin (Lidocain) an die
Knochenhaut gespritzt, konnte ich kaum die Treppe vom 3.Stock herabgehen, das
Knie war wie taub. Dies verschwand in 15 Minuten. Dann vergass ich alles
während meiner Sprechstunde. Die nächsten Tage war das Knie frei und die
Schwellung ging binnen weniger Tage völlig weg. Ich hielt es für Zauberei. Dann
versuchte ich es mit einem Herd am ehemaligen Weisheitszahn 48, der Zahn war
seit Jahrzehnten gezogen, an seiner Stelle waren im OPT verdächtige Schatten.
Als ich wieder einmal "nervöse" Herzbeschwerden hatte, liess ich mir
diese Stelle anspritzen. Schlagartig waren die Beschwerden weg. Später
massierte ich kurz an dieser Stelle mitrr demselben Effekt.
Übrigens hatte ich nach Ziehen des 43 nie mehr ein
dickes Knie.
Seither glaube ich orthopädischen Chefärzten, die
dies diagnostiziert hatten, nichts mehr.
Immer dann, wenn ich eindeutig eine Vergiftung
diagnostiziert hatte, liess ich mir das Kieferpanorama = OPT zeigen zum
Ausschluss von Zusatzfaktoren. Dabei stellte ich fest, dass Giftgruppen immer
an einer Stelle im Kiefer eingelagert werden und dies mit einem jeweils
charakteristischen Bild.
Das war die Geburtsstunde der "Giftherde",
die genauso eine Organfernwirkung haben wie die Eiterherde unter den Zähnen.
Es wurde ein Atlas dieser Giftherde in allen meinen
Lehrbüchern veröffentlicht. Noch warten tausende von charakteristischen Fällen
auf ihre Veröffentlichung. Aber es interessiert sich heute noch kein Arzt für
diese Zusammenhänge. Die Verschreibung von Psychotherapie bringt mehr Geld.
Wohl braucht es Jahrzehnte, bis man den Zusammenhang "neu entdeckt".
Vervollständigt wird das Bild bei Hirngiften durch
ein Kernspin des Kopfes, in dem man die Organläsionen lokalisieren kann und
autoimmun wirkende Folgen wie lokale oder generalisierte Atrophien erkennen
kann. Im Giftatlas sind auch einige typische Fälle mit Zusammenhängen.
Entdeckt hatte ich die im Kernspin erkennbaren
primären Gifteinlagerungen an einem 24 jährigen Patienten, der suizidal 100 ml
metallisches Quecksilber geschluckt hatte. Ursprünglich wollte die Klinik den
Schwerkranken aufgeben, obwohl er bettelte, am Leben bleiben zu können. Er
hatte ein Nierenversagen, eine starke Gelbsucht, Lungenkomplikationen und
Hirnstörungen wie ein Verrückter. Ich liess 2 stündlich eine Ampulle DMPS
i.v.spritzen.
Nach 600 Ampuzllen besserten sich alle Organstörungen
(Zink war übrigens nie erniedrigt oder musste zugeführt werden!).
Zum Nachweis der Hirnentgiftung liess ich zu Beginn
der Therapie und nach Besserung der Organe jeweils ein Kernspin aller
relevanten Organe durchführen. Die Metalleinlagerung sah man in allen
Organen, die messtechnisch verändert waren: Niere Creatinin stark erhöht,
Nierenversagen, Dialyse nötig; Leber: Bilirubin und Leberwerte stark erhöht;
Gehirn: starke Denkstörungen.
Während ich vorher schon organisches Quecksilber in
Rinderhirne gespritzt hatte und die Depots im Kernspin wieder sah, konnter ich
hier erstmalig am Menschen sehen, dass riesige Mengen des metallischen
Quecksilbers im Gehirn eingelagert wurden und zwar an Stellen, die jetzt ganz
exakt die "psychischen Symptome" erklärten. Am Kernforschungszentrum
in Jülich laufen gerade viele ähnliche Experimente mit Metallsalzen zum
Erstellen einer Psycho-Landkarte des Gehirns. Jedes Metall hat eine bevorzugte
Orgasnspeicherung und in der Tumorforschung wird dies für die Diagnostik
ausgenützt. Auch kann man mit den neuesten Programmen jedem Metall eine Farbe
zuordnen und so differenzieren, welcher Art die "weissen Flecken"im
Gehirn sind, die heute besonders bei älteren Menschen bei Gedächtnisstörungen
sehr häufig sind.
Aber den Zahnärzten, die komischerweise heute noch
Metalle in den Mund (Kopf) pflanzen, sind solche Fakten sehr unbeliebt. Wir
hoffen, dass zukünftig viel weniger Kinder in der Schule versagen, wenn ihnen
die Nervenschädenn durch Nickelallergien erspart werden seitdem nicht mehr alle
obligatorisch eine Nickelspange von der Krankenkasse bezahlt bekommen. Es
genügen die Gedächtnisschäden durch Handys und Mobiltelefone. Eigenartig war
immer, dass Kieferorthopäden stets auf eine Kieferspange verzichteten, wenn die
Kinder einen Epicutanpass mit einer Nickel- und Chromallergie vorzeigten. War
sie dann von vorne herein unnötig?
1982 Furanfreisetzung aus Elektrogeräten entdeckt
-Von einem renommierten Gerätehersteller erhielt ich
ein Gutachten. Ein Arzt hatte seinen Videorekorder an die Firma
zurückgeschickt, nachdem er eindeutig festgestellt hatte, daß er immer wenn er
davor saß, danach erhöhte Leberwerte hatte.
Die Firma ließ das Gerät in einer Meßkammer laufen
und übersandte mir die Daten zur Bewertung. So wie bei den Textilien schrieb
ich in das Gutachten: "Die gemessenen Werte an Ammoniak erklären nicht
Krankheitserscheinungen, aber der Kausalzusammenhang zwischen Giftaufnahme und
Organschäden ist eindeutig."
Zufällig sprach ich die Dioxinepertin Spill auf die
Sache an. Sie besorgte sich diesen Videorekorder und neun andere Fernseher und
Computer und untersuchte die Dioxinfreisetzung. Wie ich vermutet hatte, fanden
sich aus den Flammenschutmitteln , den polybromierten Diphenylethern (PBDE)
aller Geräte sehr hohe Furan-Freisetzungen, wenn das Gerät beim Betrieb heiß
wurde. Furane sind fettlöslich und führen zu erhöhten Leberwerten und
später zu Krebs. Der Stern veröffentlichte dies anonym, was dazu führte, daß in
Deutschland das bromierte Flammschutzmittel gemieden wurde - nicht jedoch bei
Importgeräten. Diese Umweltgifte wurden nachgewiesen in Luft, Boden, Wasser,
Fisch, Fleisch, Milch und Eiern. Sie reichern sich natürlich im Gehirn und im
Brustgewebe an. Das Ausmass der "Computerkrankheit" kennt noch
nniemand.
Intelligenter wird man dadurch aber sicher nicht.
Erst im Jahre 2002 startete das BGVV eine Studie zur
Messung dieser Gifte in der Muttermilch.
Stoiber, der damals in Bayern noch Innenminister war,
verlangte von der Ärztekammer ein Disziplinarverfahren gegen mich zum
Approbationsentzug, weil ich veröffentlicht hatte, dass bei einem Fernsehbrand
gefährliche Dioxin-und Furankonzentrationen frei werden. Da aber die
Brandschutzversicherung auf Weisung des BGA die sündteure Messung (1500 E) in
ihre Versicherungsleistung aufgenommen hatte, hatte er keine Chance mehr zum
Haberfeldtreiben.
1982 Pentachlorphenol als Holzgift entdlarvt
Ein Bekannter meiner Assistentin hatte sein
Einfamilienhaus mit Xyladecor von der Fa.Bayer dick gestrichen, dann trat eine
schwere Anämie auf. Er hatte hohe PCP-Werte im Blut und erzählte, wie es ihm
beim Streichen übel wurde. Alle Blumen im Haus verwelkten, die Katze starb. Im
Sternalmark trat eine Agranulozytose auf. Dort waren auch die höchsten
PCP-Werte. Jahrelang betreute ich ihn, infundierte Blut, liess eine
Knochenmark-Transplantation durchführen, impfte ihn sofort gegen Hepatitis B.
Nach Jahren verstarb er. Der sichere PCP-Todesfall wurde - wie jede Vergiftung
- nicht akzeptiert. Es war der Anlass für meine Strafanzeige gegen den
Hersteller, die Tochter Desowag, in Frankfurt. Dort lag sie 5 Jahre
unbearbeitet herum, bis der Staatsanwalt Schöndorf sie 3 Tage vor ihrer
Verjährung aufgriff. Zu Beginn der Verhandlung sprach ich den Richter Seybert,
dieser sagte, dass alles keinen Sinn hat, denn der Starverteidiger, der auch
die Firma Grünenthal bei ihrem Contergan-Skandal vertreten hatte, hatte mit
vielen Kniffs eine Verurteilung umgangen und versprach, wegen Formfehlern zum
Bundesgerichtshof zu gehen, der sicher alles aufhebt. Also wusste ich zu
Beginn, dass ausser einem Schauprozess in Deutschland gegen die übermächtige
Industrie kein Aufbäumen möglich ist. Genau so kam es. Das 10 Jahre alte
Handbuch der Fa.Bayer, das warnte vor der extremen Gefährlichkeit von PCP
(Atemschutz, Gummihandschuhe) kam beim Prozess nicht zur Sprache, obwohl die
Richter es besassen. Die Tochter Desowag behauptete, nichts von einer
Gefährlichkeit zu wissen. Bei einem Prozess über PCP im Jahre 2002 behauptete
Drexl aus Erlangen als Arbeitsmediziner nichts von einer Gefährlichkeit von
Oentachlorphenol zu wissen.
1982 Palladium als Allergen entdeckt
Eine Patientin hatte nach dem Einsetzen von
zahlreichen Palladium-Kronen offene Beine, die stark juckten, später griff das
Hautekzem auch auf Bauch, Rücken und Arme über. Großflächig war die Haut offen
und blutig. Der Dermatologe Prof. Luderschmid diagnostizierte eine
schwere Allergie. Es gab noch keinen Epikutantest. Ich bestand darauf.
Daraufhin ließ Luderschmid eigens von der Fa. Hermal einen Test anfertigen, der
dick positiv war. Nach der Entfernung der Palladium-Kronen verschwanden die
Hauterscheinungen und der Juckreiz völlig.
Nach Veröffentlichung dieses Falles kamen 300
Patienten mit der gleichen Krankheit. Alle hatten eine Kreuzallergie mit
Nickel, wie wir dies bei Amalgam auch gefunden hatten. Luderschmid schrieb auch
eine Arbeit in seinem Fachblatt und trug die Ergebnisse auf dem internationalen
Dermatologen-Kongress vor.
Wie beim Amalgam lässt die Hersteller aber alles
kalt.
1985 BSE-Forschung an Patienten
Motiviert durch wissenschaftliche Veröffentlichungen,
dass eine "Rinderseuche" möglicherweise den Menschen gefährden könne,
befassten wir uns seit 1985 intensiv mit der Originalliteratur, insbesondere
über Gajdusek und seine Erfahrungen mit Kuru, dem Sterben nach Verzehr von
menschlichem Gehirn. Ab 1989 experimentierten wir mit Rindergehirnen im
Kernspin mit Dr.Heller.
Dabei entdeckten wir, dass organisches Quecksilber aus Amalgam im Kernspin das
Bild einer Multiplen Sklerose vortäuscht, toxikologisch fanden sich dort
Metalle. Seither fanden wir in hunderten von menschlichen Kernspin-Bildern
unbehandelter Amalgamkranker schwammartige Rundherde, die zu dem histologischen
Bild von Creutzfeld-Jakob-Krankheiten passten. Alle Patienten wurden intensiv toxikologisch
untersucht.
Als Ursache für die Aufnahme der Prionen über die
Mundhöhle fanden wir die Eiterherde unter den Zähnen, die durch Allergien auf
Zahnflickmaterialien wie Amalgam, Gold oder Kunststoffe sowie Wohngifte
entstanden waren. Auch Rachenmandeln, der entzündete Blinddarm und
Entzündungsherde bei Kolitis (Morbus Crohn) spielen bei der Prionenaufnahme
eine - untergeordnete- Rolle. Die B-Lymphozyten in den weißen Blutkörperchen
sind die Transporteure für die Prionen. man fand sie in den obigen Eitertaschen.
Auch Rinder erkranken nur, wenn sie Eiterherde im Magen-Darm-Trakt haben, z.B.
nach Antibiotikagabe.
Therapeutisch empfahlen wir am Giftnotruf, bei
Hinweisen auf BSE alle Eiterherde radikal zu operieren, z.B. nach Ziehen der
Zähne örtlich das getestete Antibiotikum in die Wunde zu tropfen. Den Erfolg
sieht man im bakteriologischen Abstrich und im Kontroll-Kiefer-Röntgen.
Dabei hörten wir, dass beschwerdefreie Patienten, die
jedoch im Kernspin vorher Metallherde hatten und denen wir rieten, ihr Amalgam
unter Dreifachschutz entfernen zu lassen, d.h.vorher Gegengift DMPS oral, dabei
Sauerstoff und Kofferdam, danach Gegengift Natriumthiosulfat, von ihrem
Zahnarzt Amalgam ohne jeden Schutz entfernt bekamen, weil der Zahnarzt dies für
völlig unnötig erachtete. 400 solchermaßen behandelte Patienten, die vorher mit
Ausnahme von psychischen Beschwerden völlig beschwerdefrei waren, landeten nach
der pfuscherhaften Amalgamsanierung im Rollstuhl. Stets diagnostizierten dann
Kliniken und Neurologen "den ersten MS-Schub". Nachträglich sahen wir
uns die Kernspinbilder an und mussten feststellen, dass dort nun schwammartige
Veränderungen waren, die auch blieben und ohne Ziehen der Zähne mit
Eiterentfernung auch immer mehr wurden. Nach totaler Zahnentfernung und Ausfräsen
der Metalle im Kiefer kam die Schwammvermehrung langsam zum Stillstand. Der
älteste Patient ist heute 92 Jahre alt, vor zehn Jahren sollte er wegen
"Alzheimer" in die geschlossene Psychiatrie. Ab 1995 machten wir bei
allen diesen Patienten Autoimmunteste. Synchron mit den schwammartigen
Veränderungen waren die Autoimmunteste GFAP, Neuroendothel, Serotonin,
Ganglioside u.a. positiv. Etwa ein Jahr nach Abschluss der korrekten
Amalgamsanierung wurden die Autoimmunteste negativ, die Beschwerden wurden
weniger, die Allergieteste auf der Haut besserten sich und die Vermehrung der
schwammartigen Veränderungen kam langsam zum Stillstand. Allerdings
mussten wir auch feststellen, dass in einer großen Anzahl von Fällen durch eine
Allergie auf Wohngifte (auch Zigarettenrauch) die Krankheit weiter ging. Erst
nach Giftexpositionsstopp, d.h.völliger Giftmeidung besserte sich auch hier
etwas.
Daraus schlossen wir,
- dass Amalgam über den Eiter durch die Allergie
einer der Wegbereiter für die menschliche Variante von BSE, d.h. HSE, ist,
- dass Amalgam die häufigste Ursache für vereiterte
Kiefer ist,
- dass nur der Prionen aufnimmt, der Eiterherde hat,
- dass Autoimmunkrankheiten akut durch
amalgambedingten Eiter ausgelöst werden können,
- dass wahrscheinlich die meisten
Autoimmunkrankheiten Prionenkrankheiten sind (im Januar 2000 hatte eine Kuh
(Erding) eine Bauchspeichelentzündung, verursacht durch BSE),
- dass sehr viele Deutsche heute prionenkrank sind
und althergebracht wegen irgendwelcher Symptome behandelt werden,
- dass es sicher Jahrzehnte benötigt, bis das Wissen
über Prionen in die Medizin Eingang finden wird,
- dass die Patienten zu Recht sauer sind, dass ihre
wirklichen Beschwerden als "psychosomatisch" bis zum sicheren Tode
abgetan werden.
1985 Gifte in Textilien entdeckt
Eines Tages kam eine Trachtenbotiquen-Besitzerin in
die Praxis mit der Frage, warum sie sich immer todelend fühlte, wenn eine neue
Lieferung Trachtenkleider ausgepackt wurde. Zudem trug sie stets ihre neueste
Kollektion selbst. Weißes Pulver entleerte sich beim Sschütteln der neuen
Mäntel. Sie ließ das Pulver untersuchen, es war reines Lindan. Im Laden, in der
Wohnung und im Blut fand es sich ebenfalls in höchsten Konzentrationen.
Arbeitsmediziner der Universität München bescheinigten ihr, daß "es nichts
macht".
Ich sagte ihr nach eingehender Prüfung: "Das,
das wir gerade messen, ist sicher nicht die eigentliche Ursache ihrer
Krankheit, die sicher von Ihren neuen Trachten stammt. Wenn Sie nicht eiligst
ihren Laden schhließen, sterben sie daran." Zudem riet ich ihr, ihre
Amalgamfüllungen in Kunststoff zu tauschen und spritzte ihr selbst Eisen in die
Venne unter Intensivbedingungen, da es tödliche Zwichenfälle geben kann.Sie
konnte geschlucktes Eisen nicht resorbieren und hatte einen schweren
Eisenmangel wenn sie lange im Laden war.
Gesünder wurde sie erst, als sie den Laden schloß.
Später wurde nachgewiesen, daß die Arbeitsmedizin den Blutwert von Lindan von
dem Faktor 1000 nach unten gefälscht hatte, und deswegen wegen Betrug bestraft
werde. Dies blieb jedoch nicht der einzige Betrug in diesem Fall. Das Opfer
bekam drei rechtskräftige Urteile:
1. Sie bekkommt keine Berufsunfähigkeitsrente, da das
Gift keine Organschäden macht.
2. Die Blutwerte von Lindam können nicht stimmen, da
sonst die Patientin gestorben wäre im Renten- Verfahren.
3. Die Lindam Blutwerte erklären voll das schwere
Krankheitsbild mit Lindan im Verfahren gegen die Ärzte der Arbeitsmedizin.
Zwei waren also juristische Fehlurteile, die ein
Bürger hinnehmen muß. Erstmalig bekamen wir durch die Ermittlungen in diesem
Fall den "Textilhilfsmittelkatolog" in die Hand, der alljährlich im
Kohlhammer-Verlag erscheint und 10.000 Abfall-Chemikalien enthält, die die
deutsche Textilindustrie in die 5 % deutschen Textilien kippt, angeblich um die
Schneidfestigkeit, Knitterarmut oder wasserabstoßende Wirkung zu erreichen. Vom
E-605 bis zum Zyankali sind alle Ultragifte vertreten. Ca 200..000 to
Abfallchemikalien werden so hochgiftig und allergisierend über "des
deutschen Hemd" entsorgt. Von den Import-Textillien gibt es keine Zahlen.
Alle Arbeitsmediziner und Ärzte arbeiten an diesen Komplott zusammen, z. Z.
läuft ein Betrugsverfahren gegen den Leiter der Toxikologischen Abteillung in
München Zilker, (s.IV/8), der als Bellegfall drei verschieden völlig
unterschiedliche Meßdaten vor Gericht vortrug.
Neue Textilien kann man erst vertragen, wenn sie
mehrmals heiß gewaschen wurden oder bei Leder chemisch gereinigt wurden.
1987 Müllverbrennungsanlagen verhindert
Nach Tschernoyl, als niemand mehr Lust hatte, neue
Kernkraftwerke zu bestellen, beschlossen alle Baufirmen,
Müllverbrennungsanlagen zu bauen. Endlich wurde verlangt, daß diese Anlagen
ihre Abgase filtern mußten und damit waren sie teuer. Die sclechteste kostete
250 Mio DM, die beste 1,5 Mia DM. 400 neue Anlagen zu den bestehenden 48
Anlagen wurden vorgeschlagen und mit Farbprospekten auf Glanzpapier versucht,
der Bevölkerung schmackhaft zu machen.
Auf Anregung von Prof. Braungart befaßte ich mich
intensiv mit den Gesundheitsgefahren durch solche Anlagen.
Es war ungeheuer, was dabei entdeckt wurde:
Altanlagen, die ohne Filter arbeiteten hatten pechschwarze Rauchwolken nachts
ausgestoßen und bis in 50 km Entfernung geschah eine Entlaubung wie in
Vietnam durch die entstandenen Dioxine und Furane. Aus einer völlig ungiftigen
Plastik-Milchflasche entstand mit dem Katalysator Kupfer aus weggeworfenen
Geräten im kühleren Bereich des Kamins das hochgiftige Ultragift Dioxin, das im
Körper eingelagert wird und beim Stillen in der Muttermilch abgegeben wird.
Allein durch unsere Forderungen nach verbesserten Filteranlagen senkte die
Dioxinkonzentrration in der Muttermilch in den letzten 15 Jahren um etwa 70
Prozent.
Durch die erste Zusammenfassung der aus diesen
Anlagen freigesetzten Chemikalien und ihre klinisch-toxikologische Bewertung in
einem Sonderdruck des Handbuches "Klinische Toxikologie" und Vorträge
vor Ort verhinderte ich allein im Jahre 1989 19 geplante
Müllverbrennungsanlagen bis der heutige Ministerpräsident von Bayern, Stoiber,
ein Disziplinarverfahren deswegen bei der Ärztekammer beantragte. Die legte
dies auf Eis und zahlreiche Ärzteinitiativen gegen die Müllverbrennung wurden
daraufhin gegründet. Statt der 400 neu geplanten wurden dann letztendlich nur
zwei Anlagen geplant, deren Anhörungsverfahren fortgeschritten war. Greim, der
Leiter der staatlichen GSF kämpfte mit allen Mitteln dafür.
1989 Amalgam als Kunstfehler entlarvt und veröffentlicht
Durch die Entdeckung des Kaugummi- und des DMPS-Testes konnte
eindeutig nachgewiesen werden, dass die wirkliche Ursache für die erhöhte Speicherung von Quecksilber, Silber, Zinn, Palladium und Kupfer im Gehirn, der Niere, der Leber, in Tumoren und anderen Organen ausschließlich das Amalgam ist.
Je höher die Quecksilber-Werte im Kaugummitest waren, desto stärker waren die psychischen Veränderungen durch die Quecksilber-Bedingten Glutaminstörungen ausgeprägt.
Durch die korrekte Amalgamsanierung und im Allergietest als verträglich befundene Alternativen ohne Metalle besserte sich eine riesige Zahl von Krankheiten (über 400). Dadurch war bewiesen, dass Amalgam als Verursacher und Kofaktor für viele Krankheiten wirkt. Hitler hatte dies mit 16 Amalgam früh bei sich erkannt, obwohl er vorher dies als Regelversorgung vorgeschrieben hatte, denn Gold hasste er als "Judenversorgung" (er ließ es ausbrechen, wo es ging).
Prof. Stock hatte Amalgam als "arge Versündigung an der Menschheit" bezeichnet,
Carl als "Mord auf Krankenschein".
So etwas Kindern, Kranken und Unwissenden als Non plus ultra in der Kopf zu stopfen, ist keine "ärztliche Kunst", sondern ein Kunstfehler.
Da die Zahnarzt-Fachzeitschriften als Meinungsunterdrückung die Falldarstellungen nicht veröffentlichen wollten, geschah die im „Forum des Praktischen Arztes“, das zitiert wurde in „Natur“ und in der Laienpresse.
Daraufhin ging ein Aufschrei nach meiner Feststellung als „Ärztlicher Kunstfehler“ durch das Land. Zahnärzte hatten Angst vor Schadenersatzforderungen.
Heute wird wieder alles totgeschwiegen, obwohl sogar mikrobiologisch nachgewiesen ist, dass dies ein Wahnsinn ist. Reitz wies die DNS-Hemmung nach, Keim die Astrozytenhemmung nach geringsten Mengen im Gehirn, die Schädigung ist also nicht dosisabhängig.
In allen uns bekannt gewordenen Fällen ist der Langzeit- Epikutantest über 7 Tage positiv, was einer Metall-Allergie vom Typ IV entspricht. Eine Allergie auf ein lebenslang im Nervensystem eingelagertes Gift führt zu verheerenden Folgen! Dies wissen alle Amalgam-Befürworter, deswegen verlangen sie den Allergie-Blitztest, der nur in 80 Fällen der Weltliteratur Positiv war. Aber wer veröffentlicht seinen Allergietest in der Weltliteratur?
Spätestens als das Bundesforschungsministerium am 5.8.1895 warnte, dass Quecksilber zu Autoimmunkrankheiten führen kann, war klar warum Diabetes, MS,Krebs, Infarkt und Alzheimer durch Amalgam ausgelöst werden kann.
Wenn unsere Kinder daran erkranken, müssen sie wissen, wer die Verantwortung dafür trägt, dass sie auf Krankenschein eine tödliche Erkrankung bekamen dank Schiele, Ott, Halbach, Stähle, Schmalz, Hickl, Visser, Wirtz, Zilker u.v.a.
Alle diese Verharmloser können an der Bahre Tausender stehend nicht behaupten, sie hätten es nicht gewusst, wie hochgiftig Amalgam ist.
Das Geld, das der Amalgam-Hersteller Degussa zur Prozesseinstellung in Frankfurt zahlte, wurde im Münchner Modell von Zilker aufgebraucht. Es ist Betrug zu behaupten, dass hier die Amalgamschäden überprüft wurden. Nach Amalgamentfernung ohne Schutz, d.h. nach einer akuten Vergiftung bekam die erste Gruppe nichts, die zweite Placebo, die dritte ein Gesundheitstraining, niemand eine Entgiftung mit DMPS. Danach wurde "hochwissentschaftlich" festgestellt werden, dass eine falsche
Amalgamentfernung nichts bringt, sondern die Patienten eher krank werden und durch die dadurch ausgelöste MS evtl. im Rollstuhl landen. Die Studie führten Psychiater der TOX re.d.Isar durch!
1989 Entdeckung der Schäden durch Vitamine
Jeder, der Vitamine schluckt, merkt selbst, dass mit
seinem Körper danach etwas nicht in Ordnung ist. Wenn eine chronische Vergiftung
dafür die Ursache ist, haben Vitamine die verheerende Folge, dass alle Gifte
dadadurch methyliert werden und in organischer Form im Gehirn eingelagert
sind. Eine Hirnvergiftung ist jedoch wesentlich schlimmer als die Vergiftung
des Blutes und anderer Organe.
Da der Deutsche in braver Chemiehörigkeit am liebsten
die Gesundheit in der Apotheke kauft, schluckten oder ließen sich spritzen fast
alle ehemals vergifteten Patienten Vitamin C (obwohl es in jeder Konserve als
Konservierungsmittel steckt), Selen (obwohl man weiß, dass künstliches
krebserzeugend ist), B-Vitamine (obwohl es tödliche Allergien gibt) und vieles
mehr.
Der Nahrungsmittelergänzungsboom bringt
Milliarden dem Verkäufer.
Hellhörig wurden wir erstmalig durch einen Todesfall,
bei dem der Arzt verhaftet wurde und ins Gefängnis kam. Ein Arzt am Bodensee
hatte nach der Scheidung seiner 16 jährigen Tochter, die sich beim Bootfahren
einen Sonnenbrand zugezogen hatte, zur Verhinderung der Hautläsionen eine
Ampulle Eisen in die Vene gespritzt. Danach bekam das Mädchen einen Schock und
starb trotz versuchter Wieder-Belebung. Ich bekam den Fall als Gutachten. Alles
sprach für einen anaphylaktischen Schock. Da die Leiche in der Rechtsmedizin
untersucht war, war alles andere ausgeschlossen. Die Konzentration der
Ampulle stimmte mit der der Gewebeproben überein. Der Arzt erhielt eine
mehrjährige Haftstrafe.
Bis dahin hatte jeder Arzt aus Nichtigkeit solche
Eisenspritzen durchgeführt. Danach wurden nur noch Eisentabletten verordnet.
Als eine clevere Arzneimittelfirma Zahnärzten, die mit Amalgam arbeiten
empfahl, als Gegengift Selen Trinkampullen täglich zu schlucken, liefen unsere
Telefone heiß mit Beschwerden von Zähnärzten mit Impotenz, Kopfschmerzen,
Gedächtnisstörungen, Zittern und Gereiztheit. Als sie hörten, dass Selen
Quecksilber so "entgiftet", dass es ins Hirn eingelagert wird und
dort natürlich Schäden anrichtet, waren alle sprachlos. Bis es sich
herumgesprochen hat, hatte sich die Firma jedoch dumm und dämlich verdient. Das
BGA konnte nichts machen, da es "Nur ein Nahrungsergänzungsmittel ist.
Künstlich an Natrium gebundenes Metall oder Vitamin ist jedoch viel schädlicher
als natürliches in der Nahrung, das an Eiweiß gebunden ist wie im Fisch.
Die zahlreichen empfohlenen Vitamine führen zu einer
Methylierung der Gifte und damit ebenso zur Einlagerung ins Gehirn, was zu
Depressionen, Gedächtnisstörungen und Abwehrschwäche führt.
Die Gifteinlagerungen ins Gehirn können anschließend
mit nichts rückgängig gemacht werden. Schön für die Psychiater. Je mehr solche
Nahrungsergänzungsmittel geschluckt werden, desto verrückter wird das Volk.
Aber Verrückte kaufen dann noch mehr selbstverordnete Medikamente. Dies ist
wohl der Sinn der Sache.
So haben Arzneimittelhersteller so lange wie möglich
Ultragifte, die auch in Spuren unsere Gesundheit irreversibel schädigen
verkauft wie Fa.Bayer E 605, Hoechst Pentachlorphenol, Pyrethroide u.v.m.; als
Behandlung verkauft sich dann besser Aspirin gegen Gefäßschäden u.a.
Niemand liest die Warnungen des
ehem.Bundesgesundheitsamtes BgVV 13/2001, in dem vor den gesundheitlichen
Risiken durch jodreiche Algenprodukte /Chlorella) gewarnt wird. Während der
Grenzwert für Jod 20 mg Jod pro kg Trockenmasse beträgt, wurde in Algen bis
6500 mg Jod pro kg Trockengewicht von der Lebensmittelüberwachung gefunden
(Website www.bgvv.de "Lebensmittel").
Während die hohe Jodzufuhr in der Regel nur zur
Gereiztheit, Schlaflosigkeit, Depression und Gewichtsabnahme führt, kann sie
bei älteren Menschen nach chronischem Jodmangel auch zu einer lebensbedrohlichen
Überfunktion der Schilddrüse führen. Da dies jedoch nur "auf die falsche
Ernährung" zurückzuführen ist, weiss weder der Kranke noch sein Arzt,
woher die Krankheit führt, die in der Regel zuerst zum Psychiater führt. Bei
Weiterschlucken des ursächlichen Giftes kann es tödlich enden.
Dass die Chlorella-Alge mit 400.-DM pro 100g extrem
überteuert ist, stört niemand. Verblüfft waren nur einige, als sie im Labor
extrem hohe Arsenwerte fanden (100 µg/kg, krebserzeugend), in einigen Chargen
sogar Quecksilber. Dies fanden wir erst, als im Nachweis der Aussscheidung sich
hohe Quecksilberwerte fanden, mit denen Klinghart warb. Da wir jedoch wussten,
dass Algen kein Gift aus der Zelle ausscheiden - und um die in der Zelle
eingelagerten Gifte geht es ja bei der Behandlung der chronisch Vergifteten-
liessen wir das Ausgangsmaterial untersuchen.
Geworben wird zwar, dass es sich bei der
angepriesenen Ware um Süsswasseralgen handelt, aber die Untersuchung zeigte,
dass dies in diesem Falle nicht stimmt. Der Patient wurde schwer krank. Nur
dadurch, dass er den Zusammenhang mit Schlucken der Chlorella-Alge selbst
erkannte, konnte man ihm helfen. Viele andere landeten in der Psychiatrie.
Die einzige Wirkung der Chlorella-Alge ist die durch
Chlorophyll.
In 100 Gramm Algen ist soviel Chlorophyll wie in
einer Staude Kopfsalat für 1.-DM - nur nicht so viel Hokuspokus. Niemand würde
von Kopfsalat zu behaupten wagen, dies sei geeignet zum Ausscheiden von Amalgam
aus dem Körper. Aber zumindest enthält Kopfsalat keine (gefährlichen)
Jodmengen.
Von Nahrungsergänzungsmitteln nimmt man an, dass sie
unschädlich sind. Nicht-Kamikaze-Patienten sollten zumindest den Jodgehalt
ihrer Wunderdrogen erfragen.
1990 Metallherde durch Amalgam im Kernspin durch Tierversuche entdeckt
Nachdem wir Ende der 80er Jahre festgestellt hatten, dass durch die korrekte Amalgamsanierung unter Dreifachschutz und DMPS-Nachbehandlung graue Flecken im Gehirn wieder verschwanden, versuchten wir, den Metallnachweis im Gehirn durchzuführen.
Rinderhirn vom Metzger versetzten wir mit organischem Quecksilbersalz in kleinsten Mengen, dem Merfen der Chirurgen (1,3% organisches Quecksilber) zur Hautdesinfektion vor jeder Operation, und legten es neben den Kranken ins Kernspingerät.
Nun stellten wir fest, dass die Flecken im Rinderhirn identisch mit den weißen Flecken im Gehirn der Amalgamkranken (in der T1-Gewichtung des Kernspins) waren.
Der damals übliche Begriff in (fast) jeder Kernspinbefundung „UBOs“ - Unknown Bright Objekts – verschwand nach meiner Veröffentlichung im Deutschen Ärzteblatt schlagartig. Kein Radiologe wollte zugeben, dass er Amalgam im Hirn bewiesen hatte.
Heute heißen diese Flecken „sklerotische Veränderungen“.
Unser Radiologe konnte aufgrund der Vergleichsbilder exakt Metallherde von Entzündungsherden oder Infarktarealen unterscheiden.
Als der Radiologe in Rente ging. hat sich kein Nachfolger mehr für diese Fragestellung interessiert.
Unsere MR-Kenntnisse halfen viele Amalgam-Tumore rechtzeitig zu erkennen. So sahen wir bei einer Patientin im riesigen Hirntumor (Meningeom) Amalgam. Im entfernten Operationspräparat hat das TOX-Labor neben hohem Zinn 925 µg/kg Quecksilber gemessen, der eindeutige Nachweis von Amalgam. Durch die korrekte Amalgamsanierung blieb die Patientin in den letzten 15 Jahren beschwerdefrei.
Dann untersuchten wir systematisch Tumore vor ihrer Entfernung im Kernspin auf die Amalgamwirkung im Kernspin. Die Dichte der Veränderungen korrelierte exakt mit dem im Operationspräparat gefundenen Mengen n Quecksilber und Zinn vom Amalgam.
Dann untersuchten wir Säuglinge mit Atemstörungen wie beim Kindstod, einmal einen Säugling einer Mutter mit sehr vielen Amalgamen im Mund, dessen Zwilling am Kindstod verstorben war. Stets fanden wir im Atemzentrum im Stammhirn Areale mit hoher Metalldichte. Dort hatten Jahre zuvor Kanadische Rechtsmediziner bei Kindstod-Leichen 2000 ppm Quecksilber gefunden. Die Amalgamwelt schweigt diese Befunde tot. (Verlogene „Wissenschaft“ wie beim Rauchen!).
Die im Computer gespeicherten Metallbefunde zum Vergleich für den Kernspin heißen „Metallmodus“).
An 2009 wird man im Riesen „MR plus PET“ in Jülich ohne Spezialkenntnisse Giftspeicher sichtbar machen.
1991 Alkohol am
Steuer durch Giftpilz u.a. Gerichtsgutachten
Der Einfluss eines Klinischen Toxikologen wird erst
merkbar, wenn er gegen die Wurstigkeit des Volkes gegenüber Giften vor Gericht
kämpft. Da Vergiftungen strafbare Handlungen sind, die Vorbeugung von
Vergiftungen jedoch viel wichtiger als die Behandlung ist, ist letztlich der
Kampf gegen Vergiftungen meist nur erfolgreich vor Gericht auszutragen. Da vor
Gericht der Beweis ausschlaggebend ist, wird die Kenntnis der Beweise von
Vergiftungen dort erstmals richtig gewürdigt. Patienten und Krankenkassen
hingegen halten Beweise stets für einen überflüssigen Kropf. Was für den
gebrochenen Fuß das Röntgenbild ist, ist für die Vergiftung der Giftnachweis.
Zur ernstzunehmenden Behandlung gehört er unbedingt.
Unzählige Gerichtsgutachten schriftlich und
mündlich, charakterisierten meinen Weg und die Entwicklung der Klinischen
Toxikologie.
Zahlreiche Strafprozesse lehrten mich, dass es sich
lohnt, für die Kenntnisse zum Schutz vor Giften zu kämpfen. Der Beginn war am
eindrucksvollsten: Der eigene Chefarzt und zugleich Chef der ganzen Klinik litt
ohne erkennbaren Grund unter einer schweren Depression und wollte sich das
Leben nehmen. Alle Mitarbeiter traf es hart, keiner wusste warum. Der leitende
Oberarzt bat mich eindringlich die Ursache zu finden: In acht
Tagen sei ein Prozess, bei dem er auch angeklagt wurde so wie die leitende
Oberin, da beide verantwortlich seien für die fehlende Ausbildung. Eine alte
Patientin mit Lähmungen trank wohl versehentlich zu ihrem Milchreis die quecksilberhaltige Desinfektionslösung, in der ihr
Fieberthermometer am Bett stand. Sie bekam auf der Intensivstation zwei Liter
Kochsalzlösung zu trinken und konnte trotzdem nicht erbrechen. Kochsalz ist bei
diesem Quecksilbersalz streng verboten, da es die Aufnahme ins Blut fördert.
Nach trinken der Kochsalzlösung verstarb die Patientin an einer schweren
Lungenembolie wegen massiver Kochsalzdurchfälle.
Die vorher aufgenommene Quecksilbermenge war eher
harmlos. Man hätte nichts dagegen unternehmen müssen. Ein Rechtsmediziner
diagnostizierte jedoch aufgrund falscher Messwerte eine tödliche Quecksilbervergiftung.
Die Diensthabende Nachtschwester wurde wegen fahrlässiger Tötung angeklagt,
weil sie dies nicht verhindert hatte. Ihr Anwalt schob die Schuld auf den
Chefarzt und die Pflegedienstleitung. Er meinte gegen das falsche
rechtsmedizinische Gutachten könne man nichts unternehmen. Ich unternahm in den
verbleibenden 5 Tagen alles Menschenmögliche.
Neben der verantwortungsvollen Tätigkeit als
Stationsarzt mit 40 Betten Leukämiekranker suchte er aus der Staatsbibliothek
alle Artikel, besuchte Pathologen und Toxikologen und stellte ein eindeutiges
Gegengutachten in fortlaufender Nachtarbeit zusammen. Der Anwalt weigerte sich,
dies dem Gericht vorzulegen. Unmittelbar vor der Gerichtsverhandlung sprach Max
mit dem Professor der Rechtsmedizin. Dieser sagte daraufhin den Richtern, als
sie in den Raum kamen, dass die Anklage auf einem Fehler beruhe, ein Assistent
hätte sich getäuscht und er hätte versehentlich unterschrieben. Dann erklärte
ich kurz die Gründe: die Giftmenge war zu gering, die Leichenveränderungen
stammten von der Fäulnis. Dass die Patientin an einem Behandlungsfehler
verstarb, erfragte niemand.
Daraufhin weigerte sich das Gericht, einen Prozess zu
eröffnen. Viele gingen mit Freudentränen heim. Der Chefarzt der physikalischen
Therapie, Gadomski, rannte auf dem Heimweg schnell in einen Blumenladen und kam
mit einem Lorbeerkranz heraus, den er mir auf den Kopf setzte. Dies war der
einzige Dank (eines Unbeteiligten!) für ein kostenloses Gutachten und einen
mörderisch anstrengenden Kampf eines ebenso Unbeteiligten.
Die daraus gezogene Lehre war jedoch für mich
ungeheuer wertvoll, eine Obrigkeitshörigkeit fiel für die Zukunft weg und der
Wert von Fleiß und Detailkenntnissen richtig vorgetragen, rückte in den
Vordergrund. Am Anfang standen Gutachten gegen die gedankenlose
Morphiumersatzgabe ohne Therapie, dann die Anregung, auch Apothekeneinbrecher
statt zur Strafe zur Drogenentzugstherapie zu verpflichten. Dann folgten
zahlreiche Gutachten zur chronischen gewerblichen Vergiftung, die wesentlich
von den bisherigen akuten Giftwirkungen abwichen. Richtungweisend waren die
Gutachten im Erdalprozeß, wo der Kausalzusammenhang zwischen Giftaufnahme eines
Giftgemisches und der Giftwirkung bewiesen wurde (Multiple Sklerose) und dem
Holzschutzmittelprozess mit der gleichen Kausalkette. In beiden Fällen wurden
daraufhin die Verursacher strafrechtlich verurteilt und zum Schadenersatz
verpflichtet.
Daneben behielt ein Rot Kreuz-Chef mit einem hohen
Blutalkohol seinen Führerschein, da ich nachwies, dass er nach einer
Pilzsuppe Alkohol getrunken hatte und im Acetaldehydsyndrom sich sinnlos
betrank.
Einem Studenten konnte ich nachweisen, dass er seine
Freundin mit Thallium ermorden wollte. Einen Tag nach seiner Verurteilung
erhängte er sich in seiner Zelle.
Eine Amalgamvergiftete bekam eine hohe Entschädigung,
nachdem ich die Vergiftung eindeutig gutachtlich nachgewiesen hatte.
Bewohnern einer Deponie wurden (s.a. Kapitel
Notarztwagen) von der Stadt ihre Häuser nach einem gemeinsamen Gutachten mit
Prof. Braungart zurückgekauft.
Ein Aluminium Recyclingwerk wurde nicht gebaut, die
ganze Aluminiumkette ging in Konkurs, nach einem gemeinsamen Gutachten mit
Prof. Braungart, Hamburg erstellt worden war.
Österreich stieg aus dem Prinzip der Müllverbrennung
aus nach einem gemeinsamen Gutachten mit Prof. Braungart.
Die Sondermüllverbrennung in Schwabach wurde nach
meinem Gutachten wesentlich saniert und steht vor dem aus.
Eine Hausmülldeponie in Gallenbach wurde nach meiner
Untersuchung von 120 Arsenvergifteten Anliegern geschlossen und der
Arsenabfall, der einen Bach vergiftete versucht zu entfernen. Dies geschah,
obwohl der Chemiker der Rechtsmedizin vergeblich für die Betreiber kämpfte.
Meine Anzeige gegen die Amalgamhersteller wurde auch
auf sein Betreiben gegen eine lächerliche Geldbusse eingestellt. Er hatte mit
dem Geld der Amalgamhersteller bestätigt, was wir schon 10 Jahre früher von
kanadischen Rechtsmedizinern wussten, dass Neugeborene entsprechend der Anzahl
der Amalgamfüllungen der Mutter hohe Quecksilberkonzentrationen in
Gehirn, Leber u.a. .aufweisen, seine Ergebnisse
durften jedoch nicht gegen die Gifthersteller verwendet werden, da sie es
nachträglich bezahlt hatten.
-1989 wollte mich ein Mitarbeiter der Fa.Degussa
erpressen, damit ich deren geheime Forschungen über die Zellschädigung
durch geringste Quecksilbermengen aus dem Amalgam abkaufe. Dann brachte er
heimlich hinter meinem Rücken eine völlig falsche 2.Erg.lieferg. meines
Handbuches der Umweltgifte heraus, die aber nach Auslieferung wieder
zurückgezogen wurde.
1993 Entdeckung der Ursache von MCS
Eine Patientin hatte selbst ihr Wohnhaus innen mit
dem Pentachlorphenol haltigem Xyladecor gestrichen, daraufhin starben ihr die
oberen Schneidezähne ab. Ein besonders sadistischer Zahnarzt füllte ihr die
Zahnwurzeln mit dem Ultragift von reinem flüssigem Quecksilber und stopfte dies
noch in das Oberkiefer. Daraufhin wurde sie sofort schwer krank. Selbst nach
Ziehen aller Zähne und mehrmaligem Nachoperieren zum Entfernen der tausende
kleinsten Quecksilberkügelchen aus dem Kieferknochen bestand das
Multiple-Chemical-Syndrom mit positivem Allergietest auf der Haut
(Epikutantest) und im Blut (LTT-Test) auf alle denkbaren Chemikalien in der
Umwelt fort. Sie vertrug keine Prothese, obwohl für sie 11 verschiedene angefertigt
wurden. Als ich wieder einmal bei einer Operation beim Kieferchirurgen dabei
war, entdeckte ich den zwischen den oberen Schneidezähnen wie ein Wurm aus dem
blutigen Gewebe heraushängenden Riechnerven. Ich bat, ihn frei zu präparieren
und herauszuschneiden. Wie ein Gummiband ließ er sich weit herausziehen und
abschneiden. Im TOX-Labor in Bremen wurde darin eine exzessiv hohe
Quecksilber-Konzentration gemessen. Das MCS-Syndrom war danach wesentlich
leichter. Nach einem halben Jahr trat wieder eine Verschlechterung ein, im
Röntgenbild sah man wieder an dieser Stelle eine weissen Strich, der Riechnerv
wurde wieder frei gelegt und abgeschnitten. Wieder war die Quecksilber-Konzentration
hoch. Erst nach der dritten Operation verschwand das MCS-Syndrom fast völlig,
die Patientin vertrug plötzlich entgiftete, d.h. künstlich gealterte Prothesen
und die psychische Beeinträchtigung verschwand auch.
1993 Mein
gesprochene Wort lehrt Fälle und Theorie
Anfang der 70er Jahre interessierte sich das junge
Rauschgiftdezernat der Münchner Polizei und später des Bayerischen
Kriminalamtes für die medizinische Seite der Rauschgiftszene, Wirkung und
Behandlung der Drogen. In lebhaften Vorträgen schilderte ich das Elend und die
Schwierigkeiten der Behandlung.
Später bat mein Chef, wenn er keine Lust hatte, die
Vorlesung in der Sanitätsakademie der Bundeswehr oder in der Dauer seiner 6
monatigen Krankheit die Vorlesung "Klinische Toxikologie" zu halten.
Da ich anfangs binnen 10 Minuten erst erfahren hatte, einzuspringen, gewöhnte
ich mir an, plastisch den heutigen Fall zu schildern und daran die Prinzipien
der Toxikologie -Behandlung zu erklären. Dies wurde dann zum Vortragsstil, der
überall gerne gehört wurde. Zuletzt hielt ich jährlich 75 große
Auswärtsvorträge, über 1000 insgesamt.
Die Vorträge vor Laien, Bürgerinitiativen und
Rettungssanitätern dauerten oft bis zu 6 Stunden, bis der letzte Fragende
zufrieden
war. Unter der Häufigkeit, den immensen Anstrengungen
und den steten kostenlosen Vortragswünschen litt die Forschungstätigkeit so
sehr, dass alles 1993 eingestellt werden musste.
Heute halte ich Vorträge nur vor Erfahrenen, die
Spezialfragen zu
Vergiftungen haben, nicht mehr vor Querulanten, die
bestreiten, dass Gifte auf den Menschen wirken und solange rauchen wollen, bis
sie die Folgen selber merken.
Im Sommersemester 1976 hielt ich erstmalig die
Vorlesung "Klinische Toxikologie", weil mein Chef krank war. Es waren
nur 8 Studenten eingeschrieben, weil sie so langweilig war. Ich nahm stets den
spektakulärsten Kranken, meist ein Hubschrauber-Fall mit in die Vorlesung, oft
aus der Intensivstation. Jedes Semester stellte ich meinen Habilitationsfall
erneut vor (nachdem ich die Klinik verließ schluckte sie erneut Zyankali und
starb).
Einmal stellte ich eine Volksschullehrerin aus Wörishofen
vor, die 30 Jahre lang mit ihren Schulkindern Exkursionen zu Pilzen gemacht
hatte. Zuletzt brachte ihre Tochter ihr einen Korb selbst gepflückter Pilze und
fragte vorsichtshalber, ob sie alle kochen dürfte. Sie pickte einen kleinen
"Wiesenchampignon" heraus, der ihr ungeheuer war und aß ihn, es war
ein noch nicht reifer Knollenblätterpilz, wie die Sporenbestimmung aus ihrem
Stuhl ergab. Im Krankenhaus zuhause wurde sie wegen heftigster 40 wässriger
Durchfälle als "Sommergrippe" infundiert. Als das Leberversagen hinzu
trat, holte ich sie mit Hubschrauber zu mir.
Die Studenten fragten die liebenswürdige Frau, wie
dieser Pilz geschmeckt hatte. "Es war der beste, den ich je gegessen
habe".
Als sie hinausgefahren war sagte ich: "Aber der
letzte." Das nächste Mal fragte die Studenten, wie es ihr ginge. Ich
sagte:“ Ich sagte ja, es war der letzte Pilz, 3 Tage später war sie tot."
Ich bat eine Raucherin mit Rothändle-Zigaretten in
das Gasspürgerät mit Blausäure-Prüfröhrchen einen Zug aus ihrer Zigarette hineinzublasen.
Alle waren sprachlos, als 50ppm Blausäure auf der Skala waren. Dann besprachen
wir die Hirnschädigung von Blausäure in dieser Höhe ("Verblödungseffekt).
Dankbar waren viele Student(-innen) und erzählten mir
später, dass dadurch sie und viele Bekannte mit dem Rauchen aufgehört hatten.
Tag für Tag kamen immer mehr Studenten, zuletzt kamen
für angekündigte aktuelle Sensationsfälle bis zu 100 Zuhörer.
Am Ende lud ich die Studenten zu einer Feier ein, die
wir ausgelassen im Isarbett oder an einem Baggersee feierten. Heute noch habe
ich eine geschnitzte Arztfigur mit persönlicher Widmung vom SS 1976. Zugleich
hielt ich die Vorlesung "Der toxische Schock" in der Sanitätsakademie
der Universität in Neuherberg. Anfangs waren die Ärzte, Offiziere mit vielen
Sternen, entsetzt, wie ich in der Lederhose bayerisch das zweistündige Referat
hielt.
Fast gehässig unterbrachen sie mich. Dann gefielen
ihnen die zynisch vorgetragenen Fallbeispiele. Die Bundeswehr legte dann meinen
Vortrag auf den Abschlusstag, weil danach die Kursteilnehmer eine Beurteilung
des Lehrganges abliefern mussten, die danach auch für Nieten als Referenten
besser ausfiel.
Das änderte sich jedoch schlagartig, als ich später
auch über Dioxine oder Amalgam sprach. Das reizte die Zahnärzte unsagbar.
Einmal saß deswegen sogar der Generalarzt im
Publikum. Es war mir jedoch vorher zugetragen worden. Nach 20 Minuten
Vortrag rauschte er befriedigt von dannen und lästerte über die Falschaussagen
der letzten Kursteilnehmer.
Im Sommersemester 2002 las ich wieder die Vorlesung
über die Umweltgifte an der Ludwigs-Maximilians-Universität im Hörsaal der
Zahnklinik in München, da dieser sehr verkehrsgünstig nahe am Hauptbahnhof
liegt. Beispielhaft für die Vielfalt sind die
Vorträge von 1991:
25.01. Westerland
30.01.
Rosenheim
06.02.
Englschalking
08.02.-11.02. Brückenau-Kongress
23.02.
Essen
19.02.
Notdienst
20.02. Marl
27.02. Fimm
FS
06.03.
Oberschleißheim
12.03.
Luxemburg
15.03.
Freudenstadt
20.03.
Stuttgart-Wangen
22.03.
Notdienst
03.04.
Hamburg
12.04.
Würzburg
14.04.
Regensburg
17.04.
Nürnberg
20.04.
Stuttgart
27.04.
Schliersee
02.05.
Interlaken
04.05.
Frankfurt
25.05.
Nürnberg
08.06.
Regensburg
11.06.
Olching
12.06.
Vorlesung
14.06.
Heidelberg
19.06.
Regensburg
26.06.
München
06.07.
Bamberg
17.07.
Memmingen
30.07.
München
08.08., 24.08. Fort Lauderdale, Texas USA
30.08.
Unterföhring
10.09.
Oldenburg
01.10.
München
09.10.
Notdienst
16.10.
Hannover
18.-20.10. Hannover
22.10.
Garmisch
23.10.
Villingen
26.10.
Ludwigsburg
02.11.
Baden-Baden
05.11.
Warburg
08.11.
Freyung
10.12.
Osnabrück
13.12.
München
1995 Erster
Umweltarzt der Welt
Auf meine Anregung und auf mein Betreiben hin wurde
in Bayern erstmalig die Zusatzbezeichnung "Umweltarzt" geschaffen.
Als erster und bisher einziger Autor eines Lexikons der Umweltgifte hin,
erhielt ich als erster diese Zusatzbezeichnung zum Internisten.
Daraufhin schwoll eine Welle von Aggressionen von
Ärzten aus Norddeutschland auf mich zu, die dies als selbst erfundene,
unerlaubte Werbung bezeichneten, bis die anderen Bundesländer nachzogen. Einer
Reihe von Kollegen, die bei mir die Ausbildung in Umwelttoxikologie gemacht
hatten, bescheinigte ich die Kenntnisse, so dass sie auch diese Bezeichnung
erhielten.
Später hatten die Arbeitsmediziner die Ausbildung
übernommen und alle Umweltkranken als Psychopathen bezeichnet, so dass kein
Arzt mehr die 5000 Mark für die „Ausbildung“ bezahlte und das Ganze abgeschafft
wurde.
1995 Wohngifte- Allergietest anstatt Umweltanamnese
Alle Patienten, die nach der Behandlung von Umweltärzten sich noch nicht besser fühlten, wurden nachdem sie "austherapiert waren" von uns auf Wohngifte untersucht. Früher verglichen wir alle umfangreichen Umweltanamnesen, die in der Literatur bekannt waren oder in Umweltkliniken von Patienten ausgefüllt wurden mit unseren 20 wichtigsten 7-Tages Epikutantesten auf Wohngifte. Stets fanden wir in den dann angeforderten Fotos der jeweiligen Wohnung das Allergen, das zur Positiven Reaktion im Epikutantest geführt hatte. In keinem einzigen Fall hatten die Patienten bei ihrer Anamnese dieses Allergen genannt.
Daher ließen wir uns Fotos der unaufgeräumten Wohnung bringen.
Kein Patient gab in der Anamnese sein krankmachendes Allergen an!
Weder im Mund, noch in der Wohnung!
Kassenärztlich ist daher das Mindestscreening auf die wichtigsten Krankmacher unumgänglich!
Dabei fanden wir in absteigender Häufigkeit Langzeit-Allergien auf
Latex - Matratzen
Nicotin - Passivrauchen
Terpentin - Lacke
Xyladecor - künstlich vergiftete Hölzer und Leder (Schuhe)
Formaldehyd - Zahnflickstoff, Kleber, Tapeten, Papier, Pressspan, Lacke
Lindan - künstlich vergiftete Hölzer, Teppiche und Kleider
Pyrethrum - künstlich vergiftete Teppiche
Toluol-Formaldehyd - Kunststoffe
Phenol - Lacke
Dichlofluanid - künstlich vergiftete Hölzer
Kobalt - Zahnflickstoff, Computer
Phenylisocyanat - Lacke
Steinkohlenteer - Teerestrich unter den Böden
Dimethylphtalat - Flammschutzmittel in Polstern oder Vorhängen
Fumecyclox - künstlich vergiftete Hölzer
d-Limonen + Alpha-Pinen – frisches Holz, Xyladecor, Dichlofluanid
Linoleum - Bodenbelag
Toner - Fotokopien
PVC+Kleber - Bodenbelag
Silicon - Kunstbusen, Fotokopien
Zaponlack - Lack
Zement-Bio - Bau
Sperrholz-Bio - Billigholz
1995 Allergietest als Umweltanamnese zur Diagnosefindung
Da eine exakte ungeheuer zeitaufwendig ist und eine sehr große Erfahrung des behandelnden Arztes voraussetzt, was bei uns infolge der fehlenden Ausbildung nicht vorhanden ist (Umweltkranke werden nur als psychisch krank und eingebildet abgetan), führten wir probehalber bei über 3000 Patienten einen Langzeit-Allergietest über 7 Tage auf der Haut durch und verglichen ihn mit Fotos der Wohnung, des Arbeitsplatzes, dem Kieferpanoramabild und den Therapieversuchen. Dabei stellte sich hochsignifikant eine Übereinstimmung der Ergebnisse ein. Nach restloser Entfernung des Allergens aus der Wohnung, dem Kiefer und dem Arbeitsplatz verschwanden sowohl die Symptome als auch der positive Epikutantest. Kürzere Verweildaten des Pflasters erbrachten keine reproduzierbaren Ergebnisse. Bei der Testung von Prothesenmaterialien mussten unsere Patienten tief in die Tasche greifen, wenn der Allergietest nur 3 Tage auf der Haut blieb, denn hier wurde keine Allergie entdeckt und der Patient zahlte dann aus eigener Tasche 2000.-E, obwohl er es nicht vertrug und ihm die Kasse dafür nichts erstattete.
Hochinteressant war, ob der Patient eine Allergie auf organisches Quecksilber hatte, das sich dann auch im Kernspin wieder fand und psychische Probleme auslöste, häufig fand sich bei Amalgamallergikern auch eine Allergie auf Gold, Titan und die Basiskunststoffe, was die Therapieversager nach einer Amalgam- Entfernung und anschließendem Einsatz von allergisierenden Alternativen erklärte. Von den Wohngiften war am häufigsten eine Allergie auf Formaldehyd durch Kleber und Presspanmöbel, die Allergie auf Nicotin durch Passivraucher, die Allergie auf Pentachlorphenol durch uralte, lackierte Holzverkleidung und die Allergie auf Steinkohlenteer durch den krebserzeugenden Teererstrich unter den Böden. All dies hatten wir nie erkannt durch die alleinige Anamnese.
Am folgenschwersten war der Nachweis einer Amalgamallergie in 60% der Fälle, in denen vor Jahren statt Amalgam Gold eingesetzt wurde. Das Gold wurde wieder entfernt und in allen Fällen war heimlich Amalgam darunter eingebaut worden. Es gab viele Prozesse.
Am eindrucksvollsten war der einer Zahnmedizinstudentin, die wegen einer Amalgamallergie von ihrem Professor in München Amalgam entfernt bekam und dann Goldkronen. Sie ließ das Gold unter laufender Dokumentation entfernen und bewies, dass das Amalgam überall darunter geblieben ist trotz gegenteiliger Beteuerung.
Die früheren Erfahrungen der Universitäts-Hautklinik, die Nachbar der väterlichen Arztpraxis war half uns sehr dabei. Damals wurden 4 Allergene 14 Tage auf die Haut geklebt. Prof.Braun-Falco sagte mir, bei meiner Dermatologie-Ausbildung, dass Allergieteste nicht zulange auf der Haut kleben können; nur muss man durch Nachkontrollen sicherstellen, dass nicht nur eine örtliche Hautreizung vorliegt. Der beste Beweis ist, dass nach Meiden des positiven Allergens Krankheitssymptome verschwinden, wie wir immer feststellten.
1995 Fehldiagnosen berichtigt
Die Mutter des damaligen Ministerpräsidenten sollte
im Alkoholentzugsdelir auf die TOX übernommen werden. Der Notarzt aus Garmisch
lenkte jedoch um und steuerte zur Strafe das Bezirkskrankenhaus Haar an,weil
die alte Frau so aggressiv um sich schlug. Dort wurde sie sofort an eine
hochdosierte Distraneurin -Infusion zur Schlaftherapie angehängt. Als der Wert
des Aufnahmblutes mit Blutzucker eintraf, bemerkte man, daß die Patientin im
Schock des langanhaltenden Unterzuckers bereits verstorben war. Der Unterzucker
im Alkoholraussch ist die häufigste tödliche Fehldiagnose bei der ersten
Alkoholvergiftung. Paradoxerweise starb ihr Sohn nach einem Oktoberfestbesuch
ebenfalls nach kräftigem Alkkoholgenuß, weil er an Erbrochenem erstickte und
sein begleitener Leibarzt den Tubus statt in die Lunge in den Magen steckte.
Als Vergiftung laufen viele seltene Erkrankungen, die
ein unerfahrener Arzt nicht kennt. Zufällig sah ich auf der TOX-rechts der Isar
einen kräftigen, 18-jährigen jungen, dem wegen heftiger Bauchschmerzen nach dem
Essen wegen " Leberkäsvergiftung" der Magen gespühlt wurde. Er hatte
zwar erbrochen, aber keinen Durchfall, der unbedingt dazu gehört hätte. Ich
stoppte die Magenspülung, untersuchte ihn und ließ ihn eiligst in die
chirurgische Nothilfe bringen. Dort wurde sofort sein durchgebrochener eitriger
Blinddarm operiert und er genas rasch.
-Viele Schwerkranke nach einer Hirnentzündung
(Encephalitis) nach Zeckenstich, Herpes, Meningokokken u. ä. kamen, weil sie
sich durch übliche Wohngifte schlecht fühlten und ihnen die Psychiater einen
Vergiftungswahn (Psychose) fälschlich angedichtet hatten. Die dabei
routinemäßig erhobene Kernspin-Diagnose zeigte die wirkliche Ursache, die dann
durch Entfernung aller Allergene aus Mund und Wohneng gebessert wurde. Mein
älterster Sohn Michael, der einen Forschungsauftrag der Universität am Kernforschungszentrum
in Jülich hatte, sprach dort die führenden Psychiater aus der Forschung in
Deutschland. Sie sagten u. a., daß die Sammeldiagnose "Schizophrenie"
durch 80 verschiedene Kernspinveränderungen hervorgerufen ist. Diesen Wahnsinn versteht
nur derjenige, der weiß, daß alle Krankheiten dann mit einem einzigen
Psychopharmakon behandelt werden, das als Pillenmasse Titan enthält, auf das
die Allergiker übel reagieren - nie gesund, nur kränker werden und später eine
Hirnschrumpfung bekommen.
-Bei Konsilien wurden in verschiedenen Krankenhäusern
über 50 Alte gerettet, die kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus wegen
Schreiens als vermeintliches Alkoholentzugsdelir in die Psychiatrie verlegt
werden sollten. Nach dem Aufheben der Bettdecke stellte ich stets fest,dass der
Hüftkopf herausstand, beim Berühren war er hoch schmerzhaft: die Hüfte war
gebrochen. Vor Schmerzen schrien alle, da sie dadurch auch ausgetrocknet waren,
waren sie unverständlich und verwirrt. Manche hatten auch durch den Blutverlust
eine Minderdurchblutung des Gehirns bis hin zum Schlaganfall. Nicht ein
Abschieben in die Psychiatrie, sondern ein sofortiges Verlegen in die Chirurgie
half. Auch hier sah ich, je schlechter ein Arzt ist, desto mehr psychiatrische
Fälle sieht er - anstelle der wirklichen Ursache.
- Fünfzehnmal wurde ich in Gefängniszellen der
Münchner Polizeireviere als Notarzt gerufen, weil Passanten oder Gefangene
typische Zeichen eines Alkoholentzugs-delirs hatten. Bis auf dreimal handelte
es sich jedoch um einen lebensgefährlichen Unterzucker bei neun Diabetikern und
drei Jugendlichen, die erstmalig eine leichte Alkoholvergiftung hatten. Der
Blutzuckerschnelltest, der routinemässig bei einer veränderten Bewusstseinslage
durchgeführt wurde, brachte es an den Tag. Anfangs spritzten wir den Tobenden
mühsam eine hochprozentige Zuckerlösung in die Vene (100 ml der 50% Lösung),
später flössten wir nur Coca-Cola ein, da das Coffein zusätzlich half. Dreimal
spritzte ich - so wie bei schweren Alkoholvergiftungen in unzähligen Fällen das
Antidot Physostigmin und nach fünf Minuten waren alle wie nüchtern und voll
kooperativ.
-Als Notarzt wurde ich zu einem älteren
Patienten gerufen, der wegen eines Schlaganfalles vom Hausarzt auf eine
Privatstation eingewiesen wurde, der Transport aber wegen schwerer
Herzrhythmusstörungen ohne Arzt lebensgefährlich war. Bei meinem Eintreffen
fiel mir auf, dass die Pupillen extrem weit waren und die Haut trocken und
heiss war, er führte bewusstlos agitiert Bewegungen durch, das typische
anticholinerge Bild durch Atropin. Ich spritzte daher eine Ampulle Physostigmin
in die Vene. Kurz darauf erwachte er und berichtet, dass er beim Hundausführen
von einem Strauch vermeintliche schwarze Brombeeren gegessen hatte, was
nachweislich Tollkirschen waren. Danach wurde er bekam er einen starken Durst
und Angst, dann wusste er nichts mehr. Statt auf die Privatstation, auf der er
sicher gestorben wäre, kam er kurz auf die TOX.
-Eine Patientin hatte Doppelbilder und bekam von
einem renommierten Schwabinger Augenarzt dagegen tagelang Infusionen
verabreicht. Dann rief sie bei mir an. Ich fragte sie nach dem Essen vor einer
Woche. Bohnen u.a.hatte sie nicht gegessen. Ich bestellte sie auf die TOX und
liess ihr Blut auf Botulismus untersuchen, es war Positiv. Dann bekam sie
hochdosiert Botulismus-Serum, weil der Therapiebeginn sehr spät lag.
Dedektivisch stellte ich fest, dass sie als einzige von einem privat
geräucherten Schinken gerade das Stück gegessen hatte, durch das die
Aufhängeschnur gezogen war, die sich am Boden vorher mit den Erregern infiziert
hatte. Sie wurde völlig geheilt.
-Ebenso mysteriös war die Erkrankung eines Studenten,
der im Januar nach Lackieren eines Schranken plötzlich
Zeichen eines toxischen Leberversagens hatte. Da ohne Giftnachweis keine sinnvolle
Behandlung möglich ist, befasste ich mich tagelang mit ihm allein. Dabei
stellte ich fest, dass ihm eine Freundin aus Italen zu Weihnachten ein Glas mit
selbstgesammelten und eingemachten Pilzen geschickt hatte. Darunter war ein
Knollenblätterpilz, der ohne spezielle Maßnahmen nicht so glimpflich verkraftet
worden wäre.
-Im Kasino erzählte ein Notarzt, dass er gerade einen
Gast in einem Lokal erfolgreich wiederbelebt hatte, der jetzt auf der
Cardiologie läge, aber immer noch bewusstlos ist. Ich fragte nach und hörte,
dass er stecknadelkopfgrosse Pupillen und ein "Lungenödem" hatte. Ich
sagte, das wird halt eine E-605-Vergiftung sein.
Schnell stürzte der Notarzt ans Telefon. Es stellte
sich heraus, dass er immer der Tochter sagte, wenn ein Konkurs droht, schluckt
er sein E-605 und alles ist aus. So war es. Die notwendige Gegengiftbehandlung
kam zu spät. Normalerweise werden so Vergiftete als Herzinfarkt oder
Schlaganfall beerdigt!
-Ein Krankenhaus am Bodensee bat um Übernahme eines
Schwervergifteten. Es wurde vermutet, dass er in Selbstmordabsicht ein Pestizid
vom Typ des E 605 geschluckt hatte. Er bekam dort Toxogonin und Atropin,
entwickelte aber ein starkes Atropinbild, sodass vermutet wurde, dass es
versehentlich überdosiert war.
Bei meiner Ankunft fand ich einen sterbenden,
hirntoten Patienten vor, den ich nicht so lange im Hubschrauber transportieren
konnte, daher nahm ich nur Asservate mit heim. Klinisch war es keine
Pestizidvergiftung. Daheim angekommen war der Patient in der Klinik gestorben.Im
Giftnachweis und in der Anamnese stellte sich heraus, dass er an einer
Magen-Blocker Intoxikation (Ranitidin) gestorben war.
-Aus dem Krankenhaus Landsberg übernahm ich mit dem
Giftbus und einem Vorausfahrzeug mit Sirene (wir fuhren langsam und
kontinuierlich) eine alte Frau, die sich vor Tagen im Garten einen rostigen
Nagel in die Zehe gerammt hatte und dort Schmerzen hatte.
Am Giftnotruf wurde deswegen angefragt, welches Gift
Kieferkrämpfe und eine toxische Psychose macht. Ich übernahm sie mit Verdacht
auf Tetanus. Die Patientin sass wie eine Geisteskranke angezogen in der
Nothilfe, es war nichts über sie aufgeschrieben. Alle waren sprachlos,
"die stirbt doch am Tetanus" und liess alles nachholen.
Trotz intensiven Bemühungen verstarb sie nachdem sie
vorher ein Vorlesungs- und Ausbildungsfall war.
-Ein Mann wurde von den naheliegenden optischen
Werken mit Verdacht auf eine grossflächige Verbrühung auf die
Verbrennungsstation eingewiesen.Er war in einen Tribottich gefallen. Seine Haut
sah so aus, als ob sie sich grossflächig abgelöst hätte, es war aber nur eine
Entfettung, die keine schwerwiegenden Folgen hatte. Jedoch war das
Anschliessende Leberversagen durch das Lösemittel sehr ernst, wurde jedoch
erfolgreich mit forcierter Abatmung beherrscht.
-EineTochter rief an, dass ihr mir bekannter 76
jähriger krebskranker Vater heute früh gestorben sei.Ich sagte, nach Beendigung
meiner Umweltsprechstunde komme ich zur Leichenschau, da es nicht eilt. Da ich
noch einen Notfall hatte, kam ich sechs Stunden später hin. Da meine
Arzthelferin eine Leichenschau sehen wollte, nahm ich sie mit. Er war versehen,
aufgebahrt, Kerzen am Bett, Tochter und erwachsene Enkelin beteten. Ich bat sie
hinaus. Ich deckte ihn ab,tastete den Puls, legte ein Notfall-Ekg an, war
still, immer hektischer, sah nach den Pupillen, zwickte ihn und plötzlich
schrie ich ihn an:"Herr Zaus, hören Sie mit dem Theater auf, stehen Sie
sofort auf." Unwirsch liess er die Füsse zum Boden hinab, ich packte ihn
unter der Achsel, führte den voll Aktiven zur Tür hinaus und sah die hell
entsetzten Angehörigen, die vor Schreck oder Freude beinahe tot umgefallen
wären. Erst dann war meine Wut über das Theaterspielen verraucht und ich kam
zur Besinnung. Der Opa machte sich nur einen Spass mit seinen überfürsorglichen
Angehörigen und lebte noch muntere Jahre.
1995 Entdeckung der Giftursache von
Autoimmunkrankheiten
Ein flehentliches Fax des
Bundesforschungsministeriums vom 7.8.95 über ein 13 Mio.DM-Projekt rüttelte uns
wach. Bei gesunden Mäusen hatte man gefunden, dass Spuren von Quecksilber oder
Gold Autoimmunkrankheiten wie Alzheimer, Diabetes, Infarkt, Krebs, Rheuma
u.v.a. auslösen. Jetzt wurde uns klar, warum ausschließlich unsere
Amalgampatienten unter Autoimmunkrankheiten litten.
Sofort packte ich alle Unterlagen und fuhr für 6
Wochen nach Kreta, schrieb dort das erste Buch über Autoimmunkrankheiten durch
Metalle, faxte es an den Ecomed-Verlag und sofort wurde es gedruckt. Seither
hatten wir bei ausnahmslos allen Patienten ein Screening empfohlen, das in 95%
positiv war. Überraschend fanden wir, dass am häufigsten die Hirn-Antikörper
positiv waren, was die ausgeprägten psychischen Veränderungen erklärt, gefolgt
von den Antikörpern gegen Nerven, gegen Schilddrüse/Leber/Niere, gegen Thrombose/Vasculitis
und der Autoimmun-Basisdiagnostik.
Das zweite überraschende Ergebnis war, dass durch
eine DMPS-Entgiftung nach korrekter Amalgamsanierung zu 90% die positiven Teste
wieder negativ wurden. Allerdings begann sich die Symptomatik erst nach fünf
Jahren langsam zu bessern
1995 Erster
Umweltarzt der Welt
Auf meine Anregung und auf mein Betreiben hin wurde
in Bayern erstmalig die Zusatzbezeichnung "Umweltarzt" geschaffen.
Als erster und bisher einziger Autor eines Lexikons der Umweltgifte hin,
erhielt ich als erster diese Zusatzbezeichnung zum Internisten.
Daraufhin schwoll eine Welle von Aggressionen von
Ärzten aus Norddeutschland auf mich zu, die dies als selbst erfundene,
unerlaubte Werbung bezeichneten, bis die anderen Bundesländer nachzogen. Einer
Reihe von Kollegen, die bei mir die Ausbildung in Umwelttoxikologie gemacht
hatten, bescheinigte ich die Kenntnisse, so dass sie auch diese Bezeichnung
erhielten.
Später hatten die Arbeitsmediziner die Ausbildung
übernommen und alle Umweltkranken als Psychopathen bezeichnet, so dass kein
Arzt mehr die 5000 Mark für die „Ausbildung“ bezahlte und das Ganze abgeschafft
wurde.
1995 Wohngifte- Allergietest anstatt Umweltanamnese
Alle Patienten, die nach der Behandlung von Umweltärzten sich noch nicht besser fühlten, wurden nachdem sie "austherapiert waren" von uns auf Wohngifte untersucht. Früher verglichen wir alle umfangreichen Umweltanamnesen, die in der Literatur bekannt waren oder in Umweltkliniken von Patienten ausgefüllt wurden mit unseren 20 wichtigsten 7-Tages Epikutantesten auf Wohngifte. Stets fanden wir in den dann angeforderten Fotos der jeweiligen Wohnung das Allergen, das zur Positiven Reaktion im Epikutantest geführt hatte. In keinem einzigen Fall hatten die Patienten bei ihrer Anamnese dieses Allergen genannt.
Daher ließen wir uns Fotos der unaufgeräumten Wohnung bringen.
Kein Patient gab in der Anamnese sein krankmachendes Allergen an!
Weder im Mund, noch in der Wohnung!
Kassenärztlich ist daher das Mindestscreening auf die wichtigsten Krankmacher unumgänglich!
Dabei fanden wir in absteigender Häufigkeit Langzeit-Allergien auf
Latex - Matratzen
Nicotin - Passivrauchen
Terpentin - Lacke
Xyladecor - künstlich vergiftete Hölzer und Leder (Schuhe)
Formaldehyd - Zahnflickstoff, Kleber, Tapeten, Papier, Pressspan, Lacke
Lindan - künstlich vergiftete Hölzer, Teppiche und Kleider
Pyrethrum - künstlich vergiftete Teppiche
Toluol-Formaldehyd - Kunststoffe
Phenol - Lacke
Dichlofluanid - künstlich vergiftete Hölzer
Kobalt - Zahnflickstoff, Computer
Phenylisocyanat - Lacke
Steinkohlenteer - Teerestrich unter den Böden
Dimethylphtalat - Flammschutzmittel in Polstern oder Vorhängen
Fumecyclox - künstlich vergiftete Hölzer
d-Limonen + Alpha-Pinen – frisches Holz, Xyladecor, Dichlofluanid
Linoleum - Bodenbelag
Toner - Fotokopien
PVC+Kleber - Bodenbelag
Silicon - Kunstbusen, Fotokopien
Zaponlack - Lack
Zement-Bio - Bau
Sperrholz-Bio - Billigholz
1995 Allergietest als Umweltanamnese zur Diagnosefindung
Da eine exakte ungeheuer zeitaufwendig ist und eine sehr große Erfahrung des behandelnden Arztes voraussetzt, was bei uns infolge der fehlenden Ausbildung nicht vorhanden ist (Umweltkranke werden nur als psychisch krank und eingebildet abgetan), führten wir probehalber bei über 3000 Patienten einen Langzeit-Allergietest über 7 Tage auf der Haut durch und verglichen ihn mit Fotos der Wohnung, des Arbeitsplatzes, dem Kieferpanoramabild und den Therapieversuchen. Dabei stellte sich hochsignifikant eine Übereinstimmung der Ergebnisse ein. Nach restloser Entfernung des Allergens aus der Wohnung, dem Kiefer und dem Arbeitsplatz verschwanden sowohl die Symptome als auch der positive Epikutantest. Kürzere Verweildaten des Pflasters erbrachten keine reproduzierbaren Ergebnisse. Bei der Testung von Prothesenmaterialien mussten unsere Patienten tief in die Tasche greifen, wenn der Allergietest nur 3 Tage auf der Haut blieb, denn hier wurde keine Allergie entdeckt und der Patient zahlte dann aus eigener Tasche 2000.-E, obwohl er es nicht vertrug und ihm die Kasse dafür nichts erstattete.
Hochinteressant war, ob der Patient eine Allergie auf organisches Quecksilber hatte, das sich dann auch im Kernspin wieder fand und psychische Probleme auslöste, häufig fand sich bei Amalgamallergikern auch eine Allergie auf Gold, Titan und die Basiskunststoffe, was die Therapieversager nach einer Amalgam- Entfernung und anschließendem Einsatz von allergisierenden Alternativen erklärte. Von den Wohngiften war am häufigsten eine Allergie auf Formaldehyd durch Kleber und Presspanmöbel, die Allergie auf Nicotin durch Passivraucher, die Allergie auf Pentachlorphenol durch uralte, lackierte Holzverkleidung und die Allergie auf Steinkohlenteer durch den krebserzeugenden Teererstrich unter den Böden. All dies hatten wir nie erkannt durch die alleinige Anamnese.
Am folgenschwersten war der Nachweis einer Amalgamallergie in 60% der Fälle, in denen vor Jahren statt Amalgam Gold eingesetzt wurde. Das Gold wurde wieder entfernt und in allen Fällen war heimlich Amalgam darunter eingebaut worden. Es gab viele Prozesse.
Am eindrucksvollsten war der einer Zahnmedizinstudentin, die wegen einer Amalgamallergie von ihrem Professor in München Amalgam entfernt bekam und dann Goldkronen. Sie ließ das Gold unter laufender Dokumentation entfernen und bewies, dass das Amalgam überall darunter geblieben ist trotz gegenteiliger Beteuerung.
Die früheren Erfahrungen der Universitäts-Hautklinik, die Nachbar der väterlichen Arztpraxis war half uns sehr dabei. Damals wurden 4 Allergene 14 Tage auf die Haut geklebt. Prof.Braun-Falco sagte mir, bei meiner Dermatologie-Ausbildung, dass Allergieteste nicht zulange auf der Haut kleben können; nur muss man durch Nachkontrollen sicherstellen, dass nicht nur eine örtliche Hautreizung vorliegt. Der beste Beweis ist, dass nach Meiden des positiven Allergens Krankheitssymptome verschwinden, wie wir immer feststellten.
1995 Fehldiagnosen berichtigt
Die Mutter des damaligen Ministerpräsidenten sollte
im Alkoholentzugsdelir auf die TOX übernommen werden. Der Notarzt aus Garmisch
lenkte jedoch um und steuerte zur Strafe das Bezirkskrankenhaus Haar an,weil
die alte Frau so aggressiv um sich schlug. Dort wurde sie sofort an eine
hochdosierte Distraneurin -Infusion zur Schlaftherapie angehängt. Als der Wert
des Aufnahmblutes mit Blutzucker eintraf, bemerkte man, daß die Patientin im
Schock des langanhaltenden Unterzuckers bereits verstorben war. Der Unterzucker
im Alkoholraussch ist die häufigste tödliche Fehldiagnose bei der ersten
Alkoholvergiftung. Paradoxerweise starb ihr Sohn nach einem Oktoberfestbesuch
ebenfalls nach kräftigem Alkkoholgenuß, weil er an Erbrochenem erstickte und
sein begleitener Leibarzt den Tubus statt in die Lunge in den Magen steckte.
Als Vergiftung laufen viele seltene Erkrankungen, die
ein unerfahrener Arzt nicht kennt. Zufällig sah ich auf der TOX-rechts der Isar
einen kräftigen, 18-jährigen jungen, dem wegen heftiger Bauchschmerzen nach dem
Essen wegen " Leberkäsvergiftung" der Magen gespühlt wurde. Er hatte
zwar erbrochen, aber keinen Durchfall, der unbedingt dazu gehört hätte. Ich
stoppte die Magenspülung, untersuchte ihn und ließ ihn eiligst in die
chirurgische Nothilfe bringen. Dort wurde sofort sein durchgebrochener eitriger
Blinddarm operiert und er genas rasch.
-Viele Schwerkranke nach einer Hirnentzündung
(Encephalitis) nach Zeckenstich, Herpes, Meningokokken u. ä. kamen, weil sie
sich durch übliche Wohngifte schlecht fühlten und ihnen die Psychiater einen
Vergiftungswahn (Psychose) fälschlich angedichtet hatten. Die dabei
routinemäßig erhobene Kernspin-Diagnose zeigte die wirkliche Ursache, die dann
durch Entfernung aller Allergene aus Mund und Wohneng gebessert wurde. Mein
älterster Sohn Michael, der einen Forschungsauftrag der Universität am
Kernforschungszentrum in Jülich hatte, sprach dort die führenden Psychiater aus
der Forschung in Deutschland. Sie sagten u. a., daß die Sammeldiagnose
"Schizophrenie" durch 80 verschiedene Kernspinveränderungen
hervorgerufen ist. Diesen Wahnsinn versteht nur derjenige, der weiß, daß alle
Krankheiten dann mit einem einzigen Psychopharmakon behandelt werden, das
als Pillenmasse Titan enthält, auf das die Allergiker übel reagieren - nie
gesund, nur kränker werden und später eine Hirnschrumpfung bekommen.
-Bei Konsilien wurden in verschiedenen Krankenhäusern
über 50 Alte gerettet, die kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus wegen
Schreiens als vermeintliches Alkoholentzugsdelir in die Psychiatrie verlegt
werden sollten. Nach dem Aufheben der Bettdecke stellte ich stets fest,dass der
Hüftkopf herausstand, beim Berühren war er hoch schmerzhaft: die Hüfte war
gebrochen. Vor Schmerzen schrien alle, da sie dadurch auch ausgetrocknet waren,
waren sie unverständlich und verwirrt. Manche hatten auch durch den Blutverlust
eine Minderdurchblutung des Gehirns bis hin zum Schlaganfall. Nicht ein
Abschieben in die Psychiatrie, sondern ein sofortiges Verlegen in die Chirurgie
half. Auch hier sah ich, je schlechter ein Arzt ist, desto mehr psychiatrische
Fälle sieht er - anstelle der wirklichen Ursache.
- Fünfzehnmal wurde ich in Gefängniszellen der
Münchner Polizeireviere als Notarzt gerufen, weil Passanten oder Gefangene
typische Zeichen eines Alkoholentzugs-delirs hatten. Bis auf dreimal handelte
es sich jedoch um einen lebensgefährlichen Unterzucker bei neun Diabetikern und
drei Jugendlichen, die erstmalig eine leichte Alkoholvergiftung hatten. Der
Blutzuckerschnelltest, der routinemässig bei einer veränderten Bewusstseinslage
durchgeführt wurde, brachte es an den Tag. Anfangs spritzten wir den Tobenden
mühsam eine hochprozentige Zuckerlösung in die Vene (100 ml der 50% Lösung),
später flössten wir nur Coca-Cola ein, da das Coffein zusätzlich half. Dreimal
spritzte ich - so wie bei schweren Alkoholvergiftungen in unzähligen Fällen das
Antidot Physostigmin und nach fünf Minuten waren alle wie nüchtern und voll
kooperativ.
-Als Notarzt wurde ich zu einem älteren
Patienten gerufen, der wegen eines Schlaganfalles vom Hausarzt auf eine
Privatstation eingewiesen wurde, der Transport aber wegen schwerer
Herzrhythmusstörungen ohne Arzt lebensgefährlich war. Bei meinem Eintreffen
fiel mir auf, dass die Pupillen extrem weit waren und die Haut trocken und
heiss war, er führte bewusstlos agitiert Bewegungen durch, das typische
anticholinerge Bild durch Atropin. Ich spritzte daher eine Ampulle Physostigmin
in die Vene. Kurz darauf erwachte er und berichtet, dass er beim Hundausführen
von einem Strauch vermeintliche schwarze Brombeeren gegessen hatte, was
nachweislich Tollkirschen waren. Danach wurde er bekam er einen starken Durst
und Angst, dann wusste er nichts mehr. Statt auf die Privatstation, auf der er
sicher gestorben wäre, kam er kurz auf die TOX.
-Eine Patientin hatte Doppelbilder und bekam von
einem renommierten Schwabinger Augenarzt dagegen tagelang Infusionen
verabreicht. Dann rief sie bei mir an. Ich fragte sie nach dem Essen vor einer
Woche. Bohnen u.a.hatte sie nicht gegessen. Ich bestellte sie auf die TOX und
liess ihr Blut auf Botulismus untersuchen, es war Positiv. Dann bekam sie
hochdosiert Botulismus-Serum, weil der Therapiebeginn sehr spät lag.
Dedektivisch stellte ich fest, dass sie als einzige von einem privat
geräucherten Schinken gerade das Stück gegessen hatte, durch das die
Aufhängeschnur gezogen war, die sich am Boden vorher mit den Erregern infiziert
hatte. Sie wurde völlig geheilt.
-Ebenso mysteriös war die Erkrankung eines Studenten,
der im Januar nach Lackieren eines Schranken plötzlich
Zeichen eines toxischen Leberversagens hatte. Da ohne Giftnachweis keine
sinnvolle Behandlung möglich ist, befasste ich mich tagelang mit ihm allein.
Dabei stellte ich fest, dass ihm eine Freundin aus Italen zu Weihnachten ein
Glas mit selbstgesammelten und eingemachten Pilzen geschickt hatte. Darunter
war ein Knollenblätterpilz, der ohne spezielle Maßnahmen nicht so glimpflich
verkraftet worden wäre.
-Im Kasino erzählte ein Notarzt, dass er gerade einen
Gast in einem Lokal erfolgreich wiederbelebt hatte, der jetzt auf der
Cardiologie läge, aber immer noch bewusstlos ist. Ich fragte nach und hörte,
dass er stecknadelkopfgrosse Pupillen und ein "Lungenödem" hatte. Ich
sagte, das wird halt eine E-605-Vergiftung sein.
Schnell stürzte der Notarzt ans Telefon. Es stellte
sich heraus, dass er immer der Tochter sagte, wenn ein Konkurs droht, schluckt
er sein E-605 und alles ist aus. So war es. Die notwendige Gegengiftbehandlung
kam zu spät. Normalerweise werden so Vergiftete als Herzinfarkt oder
Schlaganfall beerdigt!
-Ein Krankenhaus am Bodensee bat um Übernahme eines
Schwervergifteten. Es wurde vermutet, dass er in Selbstmordabsicht ein Pestizid
vom Typ des E 605 geschluckt hatte. Er bekam dort Toxogonin und Atropin,
entwickelte aber ein starkes Atropinbild, sodass vermutet wurde, dass es
versehentlich überdosiert war.
Bei meiner Ankunft fand ich einen sterbenden,
hirntoten Patienten vor, den ich nicht so lange im Hubschrauber transportieren
konnte, daher nahm ich nur Asservate mit heim. Klinisch war es keine
Pestizidvergiftung. Daheim angekommen war der Patient in der Klinik
gestorben.Im Giftnachweis und in der Anamnese stellte sich heraus, dass er an
einer Magen-Blocker Intoxikation (Ranitidin) gestorben war.
-Aus dem Krankenhaus Landsberg übernahm ich mit dem
Giftbus und einem Vorausfahrzeug mit Sirene (wir fuhren langsam und
kontinuierlich) eine alte Frau, die sich vor Tagen im Garten einen rostigen
Nagel in die Zehe gerammt hatte und dort Schmerzen hatte.
Am Giftnotruf wurde deswegen angefragt, welches Gift
Kieferkrämpfe und eine toxische Psychose macht. Ich übernahm sie mit Verdacht
auf Tetanus. Die Patientin sass wie eine Geisteskranke angezogen in der
Nothilfe, es war nichts über sie aufgeschrieben. Alle waren sprachlos,
"die stirbt doch am Tetanus" und liess alles nachholen.
Trotz intensiven Bemühungen verstarb sie nachdem sie
vorher ein Vorlesungs- und Ausbildungsfall war.
-Ein Mann wurde von den naheliegenden optischen Werken
mit Verdacht auf eine grossflächige Verbrühung auf die Verbrennungsstation
eingewiesen.Er war in einen Tribottich gefallen. Seine Haut sah so aus, als ob
sie sich grossflächig abgelöst hätte, es war aber nur eine Entfettung, die
keine schwerwiegenden Folgen hatte. Jedoch war das Anschliessende Leberversagen
durch das Lösemittel sehr ernst, wurde jedoch erfolgreich mit forcierter
Abatmung beherrscht.
-EineTochter rief an, dass ihr mir bekannter 76
jähriger krebskranker Vater heute früh gestorben sei.Ich sagte, nach Beendigung
meiner Umweltsprechstunde komme ich zur Leichenschau, da es nicht eilt. Da ich
noch einen Notfall hatte, kam ich sechs Stunden später hin. Da meine
Arzthelferin eine Leichenschau sehen wollte, nahm ich sie mit. Er war versehen,
aufgebahrt, Kerzen am Bett, Tochter und erwachsene Enkelin beteten. Ich bat sie
hinaus. Ich deckte ihn ab,tastete den Puls, legte ein Notfall-Ekg an, war
still, immer hektischer, sah nach den Pupillen, zwickte ihn und plötzlich
schrie ich ihn an:"Herr Zaus, hören Sie mit dem Theater auf, stehen Sie
sofort auf." Unwirsch liess er die Füsse zum Boden hinab, ich packte ihn
unter der Achsel, führte den voll Aktiven zur Tür hinaus und sah die hell
entsetzten Angehörigen, die vor Schreck oder Freude beinahe tot umgefallen
wären. Erst dann war meine Wut über das Theaterspielen verraucht und ich kam
zur Besinnung. Der Opa machte sich nur einen Spass mit seinen überfürsorglichen
Angehörigen und lebte noch muntere Jahre.
1995 Entdeckung der Giftursache von Autoimmunkrankheiten
Ein flehentliches Fax des
Bundesforschungsministeriums vom 7.8.95 über ein 13 Mio.DM-Projekt rüttelte uns
wach. Bei gesunden Mäusen hatte man gefunden, dass Spuren von Quecksilber oder
Gold Autoimmunkrankheiten wie Alzheimer, Diabetes, Infarkt, Krebs, Rheuma
u.v.a. auslösen. Jetzt wurde uns klar, warum ausschließlich unsere
Amalgampatienten unter Autoimmunkrankheiten litten.
Sofort packte ich alle Unterlagen und fuhr für 6
Wochen nach Kreta, schrieb dort das erste Buch über Autoimmunkrankheiten durch
Metalle, faxte es an den Ecomed-Verlag und sofort wurde es gedruckt. Seither
hatten wir bei ausnahmslos allen Patienten ein Screening empfohlen, das in 95%
positiv war. Überraschend fanden wir, dass am häufigsten die Hirn-Antikörper
positiv waren, was die ausgeprägten psychischen Veränderungen erklärt, gefolgt
von den Antikörpern gegen Nerven, gegen Schilddrüse/Leber/Niere, gegen Thrombose/Vasculitis
und der Autoimmun-Basisdiagnostik.
Das zweite überraschende Ergebnis war, dass durch
eine DMPS-Entgiftung nach korrekter Amalgamsanierung zu 90% die positiven Teste
wieder negativ wurden. Allerdings begann sich die Symptomatik erst nach fünf
Jahren langsam zu bessern
1997
Elektrosmog-Forschung betrieben
Im 65 Jahre alten "Bio-Haus" von Sepp Ruf
als Architekt gesund gebaut, hatten wir den Giftnotruf mit allen technischen
Hilfsmitteln wie DECT-Mobiltelefon, Handy, FAX, Computer u.a.
Ein Kabelwirrwahr verband 7 Telefone und zahlreiche
Elektrogeräte. Nachts konnte niemand mehr schlafen. Kopfschmerzen und Gereiztheit
standen plötzlich im Vordergrund. Die 15 Katzen wurden ebenfalls allmählich
immer streitsüchtiger und schliefen viel mehr als früher. Ein Baubiologe
stellte extrem hohe elektromagnetische Felder und Hochfrequenzeinwirkung fest.
Ein eingehender Anruf am Mobiltelefon blockierte alle Messgeräte. Der Meister
der Elektroinnung und Vorstand des elektrobiologischen Arbeitskreises
vervollständigte die Messungen an den Bewohnern, die sich aufluden.
Jetzt wurden die kontinuierlich auftretenden
Immunschäden bei den Bewohnern mit Allergien erklärlich. Der Elektromeister
riss mit seinem Team alle Leitungen mit Pressluftbohrern heraus und legte
überall abgeschirmte Leitungen. In der Umbauzeit wurde alles noch schlimmer.
Telefonistinnen zogen aus (wurden rausgebissen vom Strom). Die Ehefrau spürte
zwar den Strom im Hause nicht mehr, aber die Einwirkungen von drei
Handyfunktürmen, die dann in der Nachbarschaft gebaut wurden. Auch war die
Allergie auf die Katzen dann stärker spürbar.
Eine eingehende Beschäftigung mit den Gefahren führte
zu den Nachweisen an den Betroffenen wie Fehlen der Melatoninproduktion, dem
Schlafhormon nachts und Ausbleiben eines Schlaf-EEGs nachts im mobilen EEG zu
Hause. Die Klage von zehn Dauertelefonierern mit Handys, die alle einen
Hirntumor bekamen sensibilisierte die USA, zumal es hier um
Milliarden-Entschädigung ging und der Anwalt der war, der gegen eine
Zigarettenfirma schon ein Milliarden-Urteil erwirkt hatte.
Dass meine junge Frau trotz aller sündteuren
Versuche, wenigstens zu Hause ein strahlenarmes Milieu zu schaffen, nicht
abgehalten wurde, mich zu verlassen, förderte die Verbitterung gegen
DECT-Telefone und Handys. Anderen steht diese Erfahrung noch bevor.
Am schlimmsten werden Amalgam- und Goldträger
betroffen sein, insbesondere diejenigen, die sehr viele Metalle im Kernspin des
Kopfes eingelagert vorfinden. Es ist gut, dass wir auch hier der Welt die
Grenzen des Fortschrittes aufweisen.
Unsere amalgamfreien Katzen sind zwar wieder aktiver
und friedlicher aber den Menschen geht es nur sehr langsam besser, obwohl Handy
und Mobiltelefon verbannt sind und alles durch abgeschirmte Leitungen und
Netzfreischalter strahlungsarm ist.
1997 Vergiftet
oder psychisch krank durch ein Gift oder Wahn
Die Kardinalfrage eines
Toxikologen besteht in der Abklärung, ob ein Patient durch eine chronische
Gifteinwirkung psychisch krank wurde oder sich wahnhaft eine Vergiftung
einbildet oder sich nach einer Vergiftung der Wahn, erneut vergiftet zu werden,
aufpfropft.
Im Gegensatz zur Meinung
von Laien ist es hier wie bei jeder schwierigen Diagnostik so, dass
ausschließlich eine exakte Diagnostik zur Wahrheit führt.
Vermutungs- oder
Blickdiagnosen sind blanker Unsinn.
Zur Abklärung jeder
chronischen Vergiftung gehören:
-
Kieferpanorama (eingeatmete Gifte)
-
Kernspin Kopf (eingelagerte Gifte)
-
Allergieteste (Verursacher identifizieren)
Eine saubere Diagnose ist
für die meisten zugleich der wichtigste therapeutische Schritt, da die Angst
wegfällt.
1997 Alzheimer
durch Prionen ansteckend
Alzheimer wird auch durch Prionen ausgelöst (früher:
BSE, HSE). Klinisch ist diese Form schwer zu unterscheiden, jedoch im Kernspin
und im Bluttest (GFAP).
Auf einen Blick sieht man im Kernspin Kopf:
Alters-Alzheimer: generalisierte Hirnschrumpfung außen und innen
Prionen-Alzheimer: isolierte Nekroseherde, zentral mit
Schizophrenie-Symptomatik
Die Unterscheidung hat aber große Konsequenzen im
Pflegebereich.
Eine früher nicht erkannte BSE-kranke Kuh konnte über
ihr Fleisch und fleischliche Nebenprodukte etwa 20 000 Personen mit
BSE/Alzheimer anstecken.
Während die Latenzzeit beim Alters- Alzheimer 30-50
Jahre beträgt, beträgt sie bei der Aufnahme von Prionen nur wenige Jahre.
Anamnestisch hatten sich Prionenkranke vorher meist
mit Chemienahrung ernährt.
So wurde vor einiger Zeit im Neurochirurgischen
Operationssaal im Klinikum Großhadern der Universität München ein Patient
operiert, der danach verstarb.
Bei der Sektion wurde festgestellt, dass es sich um
eine Prionenerkrankung gehandelt hatte.
Danach wurde der gesamte Operationssaal mit einer
Planierraupe inklusive der Wandfließen entkernt und das gesamte
Operationsbesteck, der Anästhesiewagen und die gesamte Kleidung des
Operationspersonals als Sondermüll entsorgt – ebenso wie der Aluminiumtisch des
Sektionssaals.
Dies geschah nicht ohne Grund!
Alle plötzlich an Alzheimer erkrankten Patienten
müssen möglichst früh ein Kernspin und einen Bluttest zum Ausschluss einer
Prionenerkrankung bekommen.
Bis dahin müssen peinlichst genau die Ausscheidungen
entsorgt werden und der Pfleger sich gründlich desinfizieren. Dies gilt
besonders für die Kranken, die rundum mit Kot schmieren (und später die Maler
beim Restaurieren gefährden).
Nachgewiesen Prionenkranke sollten auf
Infektionsabteilungen betreut werden.
Untersuchungen des Institutes für Hirnforschung in
Tübingen weisen darauf hin, dass Alzheimer ansteckend sein könnte. Extrakte aus
dem Hirn verstorbener Patienten wurden Mäusen injiziert. Im Gehirn der Tiere
entwickelten sich Klumpen aus dem Eiweißstoff Beta- Amyloid, wie sie auch bei
Alzheimer-Patienten wachsen. Folge: Nervenzellen, die für das Lernen zuständig
sind, sterben ab. Im Hirn von Alzheimer-Patienten muss es also einen
infektiösen Stoff geben, der diese Verklumpung fördert
1997 Elektrosmog-Forschung
betrieben
Im 65 Jahre alten "Bio-Haus" von Sepp Ruf
als Architekt gesund gebaut, hatten wir den Giftnotruf mit allen technischen
Hilfsmitteln wie DECT-Mobiltelefon, Handy, FAX, Computer u.a.
Ein Kabelwirrwahr verband 7 Telefone und zahlreiche
Elektrogeräte. Nachts konnte niemand mehr schlafen. Kopfschmerzen und
Gereiztheit standen plötzlich im Vordergrund. Die 15 Katzen wurden ebenfalls
allmählich immer streitsüchtiger und schliefen viel mehr als früher. Ein
Baubiologe stellte extrem hohe elektromagnetische Felder und
Hochfrequenzeinwirkung fest. Ein eingehender Anruf am Mobiltelefon blockierte
alle Messgeräte. Der Meister der Elektroinnung und Vorstand des
elektrobiologischen Arbeitskreises vervollständigte die Messungen an den
Bewohnern, die sich aufluden.
Jetzt wurden die kontinuierlich auftretenden
Immunschäden bei den Bewohnern mit Allergien erklärlich. Der Elektromeister
riss mit seinem Team alle Leitungen mit Pressluftbohrern heraus und legte
überall abgeschirmte Leitungen. In der Umbauzeit wurde alles noch schlimmer.
Telefonistinnen zogen aus (wurden rausgebissen vom Strom). Die Ehefrau spürte
zwar den Strom im Hause nicht mehr, aber die Einwirkungen von drei
Handyfunktürmen, die dann in der Nachbarschaft gebaut wurden. Auch war die Allergie
auf die Katzen dann stärker spürbar.
Eine eingehende Beschäftigung mit den Gefahren führte
zu den Nachweisen an den Betroffenen wie Fehlen der Melatoninproduktion, dem
Schlafhormon nachts und Ausbleiben eines Schlaf-EEGs nachts im mobilen EEG zu
Hause. Die Klage von zehn Dauertelefonierern mit Handys, die alle einen
Hirntumor bekamen sensibilisierte die USA, zumal es hier um
Milliarden-Entschädigung ging und der Anwalt der war, der gegen eine
Zigarettenfirma schon ein Milliarden-Urteil erwirkt hatte.
Dass meine junge Frau trotz aller sündteuren
Versuche, wenigstens zu Hause ein strahlenarmes Milieu zu schaffen, nicht
abgehalten wurde, mich zu verlassen, förderte die Verbitterung gegen
DECT-Telefone und Handys. Anderen steht diese Erfahrung noch bevor.
Am schlimmsten werden Amalgam- und Goldträger
betroffen sein, insbesondere diejenigen, die sehr viele Metalle im Kernspin des
Kopfes eingelagert vorfinden. Es ist gut, dass wir auch hier der Welt die
Grenzen des Fortschrittes aufweisen.
Unsere amalgamfreien Katzen sind zwar wieder aktiver
und friedlicher aber den Menschen geht es nur sehr langsam besser, obwohl Handy
und Mobiltelefon verbannt sind und alles durch abgeschirmte Leitungen und
Netzfreischalter strahlungsarm ist.
1997 Vergiftet
oder psychisch krank durch ein Gift oder Wahn
Die Kardinalfrage eines
Toxikologen besteht in der Abklärung, ob ein Patient durch eine chronische
Gifteinwirkung psychisch krank wurde oder sich wahnhaft eine Vergiftung
einbildet oder sich nach einer Vergiftung der Wahn, erneut vergiftet zu werden,
aufpfropft.
Im Gegensatz zur Meinung
von Laien ist es hier wie bei jeder schwierigen Diagnostik so, dass
ausschließlich eine exakte Diagnostik zur Wahrheit führt.
Vermutungs- oder
Blickdiagnosen sind blanker Unsinn.
Zur Abklärung jeder
chronischen Vergiftung gehören:
-
Kieferpanorama (eingeatmete Gifte)
-
Kernspin Kopf (eingelagerte Gifte)
-
Allergieteste (Verursacher identifizieren)
Eine saubere Diagnose ist
für die meisten zugleich der wichtigste therapeutische Schritt, da die Angst
wegfällt.
1997 Alzheimer
durch Prionen ansteckend
Alzheimer wird auch durch Prionen ausgelöst (früher:
BSE, HSE). Klinisch ist diese Form schwer zu unterscheiden, jedoch im Kernspin
und im Bluttest (GFAP).
Auf einen Blick sieht man im Kernspin Kopf:
Alters-Alzheimer: generalisierte Hirnschrumpfung außen und innen
Prionen-Alzheimer: isolierte Nekroseherde, zentral mit
Schizophrenie-Symptomatik
Die Unterscheidung hat aber große Konsequenzen im
Pflegebereich.
Eine früher nicht erkannte BSE-kranke Kuh konnte über
ihr Fleisch und fleischliche Nebenprodukte etwa 20 000 Personen mit
BSE/Alzheimer anstecken.
Während die Latenzzeit beim Alters- Alzheimer 30-50
Jahre beträgt, beträgt sie bei der Aufnahme von Prionen nur wenige Jahre.
Anamnestisch hatten sich Prionenkranke vorher meist
mit Chemienahrung ernährt.
So wurde vor einiger Zeit im Neurochirurgischen
Operationssaal im Klinikum Großhadern der Universität München ein Patient
operiert, der danach verstarb.
Bei der Sektion wurde festgestellt, dass es sich um
eine Prionenerkrankung gehandelt hatte.
Danach wurde der gesamte Operationssaal mit einer
Planierraupe inklusive der Wandfließen entkernt und das gesamte
Operationsbesteck, der Anästhesiewagen und die gesamte Kleidung des
Operationspersonals als Sondermüll entsorgt – ebenso wie der Aluminiumtisch des
Sektionssaals.
Dies geschah nicht ohne Grund!
Alle plötzlich an Alzheimer erkrankten Patienten
müssen möglichst früh ein Kernspin und einen Bluttest zum Ausschluss einer
Prionenerkrankung bekommen.
Bis dahin müssen peinlichst genau die Ausscheidungen
entsorgt werden und der Pfleger sich gründlich desinfizieren. Dies gilt
besonders für die Kranken, die rundum mit Kot schmieren (und später die Maler
beim Restaurieren gefährden).
Nachgewiesen Prionenkranke sollten auf
Infektionsabteilungen betreut werden.
Untersuchungen des Institutes für Hirnforschung in
Tübingen weisen darauf hin, dass Alzheimer ansteckend sein könnte. Extrakte aus
dem Hirn verstorbener Patienten wurden Mäusen injiziert. Im Gehirn der Tiere
entwickelten sich Klumpen aus dem Eiweißstoff Beta- Amyloid, wie sie auch bei
Alzheimer-Patienten wachsen. Folge: Nervenzellen, die für das Lernen zuständig
sind, sterben ab. Im Hirn von Alzheimer-Patienten muss es also einen
infektiösen Stoff geben, der diese Verklumpung fördert
1998 Giftmord als
Selbstmord vertuschen versucht
-Ein Zahnarzthelferlehrling erzählte eines Tages sehr
aufgeregt nach der Schule, dass eine Mitschülerin in der Pause erzählt hatte,
wie man sich beim Zahnarzt rächt, wenn er sie mit einem Kind von ihm sitzen
lässt. Man reinigt das Amalgambesteck am Freitag nicht gründlich vor dem
Sterilisieren und bittet den Zahnarzt den Sterilisator zu öffnen, wenn es
läutet, man müsse jetzt fort. Der Zahnarzt atmet dann den Schwall des verdampften
Quecksilbers ein und stirbt dann langsam in den nächsten 6 Wochen. Da er dabei
"verrückt wie ein Hutmacher" wirkt, denkt jeder an einen Selbstmord,
zumal bei den Zahnärzten die Selbstmordrate sehr hoch ist.
-In der Alkoholikergruppentherapie erzählte lautstark
die oft geschlagene Ehefrau eines erfolgreich entwöhnten Alkoholikers, wie sie
das Martyrium so lange ausgehalten hatte. Ein verstorbener Gynäkologe hatte ihr
geraten, wenn sie es nicht mehr aushält, ihrem Mann täglich auf das Essen einen
Esslöffel frisch gepressten Lauch zu gießen, dann wurde er binnen sechs Wochen
am toxischen Leberversagen durch die Thiole sterben. Begeistert nahmen dies
alle Leidensgenossinnen auf (alter Hexentipp).
- Die Ehefrau eines Arztes wurde als angeblicher
Selbstmord durch Schmerzmittel eingewiesen. Sie verstarb im Hirnödem trotz
Dialyse.
Wir konnten kein Gift finden und schalteten die Kripo
ein. Diese fand Notizen wonach sie der Mann zwingen will, destilliertes Wasser
zu trinken. Dies passte voll zu dem klinischen Verlauf.
- Eine Ehefrau brachte ihren Mann bewusstlos mit
Atemstillstand zu uns und sagte, er habe selbstmörderisch mehrere Flaschen
Schnaps getrunken. Der Alkotest war jedoch negativ. Die Frau war sehr herrisch
und rechthaberisch. Die Wiederbelebung war erfolgreich.
Als ich erfuhr, dass sie eine Krankenschwester ist,
untersuchte ich den Patienten rektal, weil er stecknadelkopfgroße Pupillen wie
nach einer Morphiumvergiftung hatte. Dabei fand ich dort eine weiße Paste, die
aussah wie ein Zäpfchen. Dann schickte ich die Kripo in die Wohnung, während
die Frau noch bei uns war. Dort wurde eine 10 ml (!) Spritze mit Morphiumresten
gefunden. Danach fanden wir die Injektionsstelle durch die Kleider und im Blut
extrem hohe Morphinwerte. Der Mann starb.
-Anfang der 70er Jahre wurde eine junge
Notärztin zu einem bewusstlosen Fixer mit Atemdepression in einem Schwabinger
Hinterhof gerufen. Sie spritzte 1 Amp.Lorfan(wie Naloxon) i.v. Er erwachte,
tobte, war unverschämt und lief weg. Zwei Stunden später, nachdem ich sie
abgelöst hatte, wurde ich in der Nähe wieder zu ihm gerufen. Jetzt war er tot.
Das Antidot wirkte nur vorübergehend, die Vergiftung trat wieder ein. (Dieser
Fall passt eigentlich nicht hierher!)
-In Bhopal sah ich über 40 tote Mütter mit
Kleinkindern im Arm. Die weinenden Väter erzählten mir, dass die Mütter
schreiend ihre Kinder in Sicherheit bringen wollten und in die Giftwolke
liefen, um sofort tot umzufallen, während sich alle Besonnenen ein Tuch vor
Nase und Mund drückten und in eine Ecke kauerten und ohne Symptome überlebten.
Man sieht, wie wichtig eine Katastrophenvorsorge ist.
- Eine ledige Frau wurde tot in ihrer Wohnung
aufgefunden. Bei der rechtsmedizinischen Leicheneröffnung wurde in ihrer
Scheide ein mit Blausäure getränkter Tampon gefunden. Bei der Befragung ihres
älteren Freundes gab dieser an, dass sie immer gedroht hatte, sich so das Leben
zu nehmen. Verwandte sagten allerdings das Gegenteil.
Er verwickelte sich bei der Vernehmung in
Widersprüche, leugnete kurz vor dem Tod Blausäure gekauft zu haben trotz
Gegenbeweisen und kam in Untersuchungshaft. Dort schluckte er eine Riesendosis
Schlafmittel und kam zu uns. In der Aufwachphase, als er noch nicht richtig bei
sich war befragte ich ihn wie hunderte andere.
Dabei sagte er, dass er zur Orgasmussteigerung seiner
Freundin einen mit Blausäure getränkten Tampon in die Scheide gesteckt hatte
und sie nur mit den Fingern dann zu einem Super-Orgasmus stimuliert hatte. Dies
wiederholte er mehrmals hintereinander auf ihren Wunsch, bis sie tot war. Ich
holte den bewachenden Kripomann herein, dem er alles weitererzählte. Rasch
wurde aus dem Selbstmord ein heimtückischer Giftmord.
-1970 hatte ich einen Schlaganfall-Patienten auf
Station, der stets von seiner Ehefrau besucht wurde. Später erzählten die Mitpatienten,
wie diese ihn bedroht hatte, weil er seit kurzem eine junge Freundin
hatte: "Wart nur, wenn du zuhause bist, dann zahle ich dir alles
zurück". Kurz vor der Entlassung brachte sie ihm in der Thermosflasche
etwas mit, das ihm gegen seinen Willen wegen seiner Lähmung eingeflösst wurde.
Kurz nachdem die Frau gegangen ist, verstarb der Mann völlig unerwartet unter
Krämpfen. Noch ehe wir die Hintergründe erfuhren, war die Leiche
feuerbestattet, der Stationsarzt hatte unwissend den Leichenschauschein ausgestellt.
Wir vermuteten eine E605-Vergiftung. Die Witwe erbte viel.
Im Städtischen Krankenhaus erlebten wir ähnliches,
Unbeweisbares oft. Die alte Stationsschwester sagte zur Besuchszeit am Sonntag
immer: "Gehen wir, die Erbschleicher kommen." Viele Versuche,
Giftmorde aufzuklären, scheiterten aber trotz guten Willens.
- So hatte die Schwester einer Arztfrau, die ich
bewusstlos bei uns aufgenommenen habe, bei ihr angerufen und gesagt, ihr Mann
habe sie gezwungen, einen Liter destilliertes Wasser zu trinken. Kurz danach
wurde sie bewusstlos unter den Zeichen eines Hirnödems. Trotz sofortiger
Dialyse, blieb sie hirntot. Ich konfrontierte ihren Mann mit diesem Verdacht,
er sagte hohnlachend: "Wie weisen sie mir dies nach?" Er hatte Recht,
auch dieser Todesfall blieb ungesühnt.
- Einem Studenten in Regensburg konnte ich nachweisen
anhand von Fotos der Fingernägel seiner Freundin, dass er dreimal versucht
hatte, seine Freundin durch Thallium aus der Zelio-Rattengiftpaste in der
Salatsoße umzubringen. Dreimal hatte sie schubweise einen Haarausfall. Nach
meinen Hinweisen fand man in der Studentenbude ein Schälchen mit rosa
Thalliumresten und ein Chemiebuch mit Einmerkungen bei Thallium. Nach seiner
Verurteilung erhängte er sich in der Zelle.
- Schwierig war der Nachweis eines Mordversuches
eines Chemikers an seiner Frau und beiden Töchtern. Beim Bremsen trat
Quecksilber im Winter aus der Heizung aus. Das Auto wurde mir gebracht und
unter Schutz wurden daraus 100 Gramm metallisches Quecksilber gekehrt. Bei allen
wurden erhöhte Quecksilberwerte gefunden. Ein unvorsichtiger Radfahrer, der Zur
Notbremsung zwang, hatte den Mordversuch, der bei der laufenden Heizung im
Winter erfolgreich gewesen wäre, zunichte gemacht. Das Antidot DMPS beseitigte
rasch alle Folgen. Dem Mann konnte nicht nachgewiesen werden, dass er das Gift
ins Auto gefüllt hatte.
- Einer der spektakulärsten Morde war der Tod von Uwe
Barschel, der als Selbstmord von allen Boulevardblättern verkauft wurde.
Jeder Fachmann wusste beim Blick des Mannes im Anzug in der Badewanne liegend,
dass dies nie ein Selbstmord war. Als der Fernsehreporter Prütting mir die
Sektionsprotokolle sandte und über die Hintergründe berichtete, riet ich ihm
zum Schutze seines Lebens von der Klärung ab. Erst als der Rowohlt-Verlag
ein Buch des Mörders mit allen Details veröffentlichte, konnte man davon reden.
- Zahlreiche Giftmorde wurden als Selbstmord bei uns
angekündigt.
Daher denkt ein Klinischer Toxikologe wie die Kripo
bei jedem Todesfall - und Erkrankungsfall - zunächst immer an einen
Mordversuch. So wurden über 50 Morde bzw. Versuche entdeckt. Anfangs gelang nie
der Nachweis, daher wurde der Blick dafür später besonders geschärft.
2005
Alzheimer Tod der Chemiefanatiker
Alzheimer ist eine Autoimmunerkrankung, d.h. eine
unbeachtete Allergie richtet sich gegen unser Gehirn und zerstört es.
Synchron mit dem Absinken des Alters der
Allergiekranken werden die Alzheimerkranken immer jünger. 25% unserer
Kleinkinder sind heute allergiekrank.
Die Autoimmunkrankheit hat eine mittlere Latenzzeit
von 30 Jahren, in den letzten fünf Jahren erkennen sie auch Laien. Vorher nährt
sie das Heer der Sozialhilfeempfänger und Arbeitslosen.
Umweltchemikalien und Zahnflickstoffe wie Amalgam,
Palladium, Titan-Implantate und Formaldehyd- Wurzelfüllmaterialien führen über
eine Allergie zu Eiter unter den Zähnen.
Zahnärzte fördern mit ihren Allergie- Bomben
Alzheimer.
Diese Wohlstands- Folge führt zu unserem Untergang –
wie im Alten Rom.
Nach den Allergologen sind die Zahnärzte diejenigen,
die Jahrzehnte vorher die Alzheimer- Kranken sehen.
Rechtzeitige Eiterentfernung ist die einzige
Möglichkeit, die Alzheimer-Lawine zu stoppen.
Jeder Alzheimer-Kranke hat den Mund voll Eiter.
Der Test auf Eiter- und Leichengifte im
Speichel ist Laien jederzeit möglich.
In 34 Lehrbüchern auf 34000 Druckseiten und 3000
Kapiteln im Internet (www.toxcenter.org)
kann Jeder die frühzeitige Therapie zum Stoppen der tödlichen Erkrankung
nachlesen.
2007 Schizophrene
Todesgefahr für Nächststehende
Der aktuelle gescheiterte Mordversuch durch
Schizophrene Amalgamvergiftete, die sich bei der Therapie kennen lernten, reißt
Erinnerungen auf.
1972 hatte ein liebenswürdiger, überfreundlicher
junger Drogenabhängiger eine junge, hilfsbereite Ärztin in ihrer Praxis
erstochen, weil sie ihm keine Ersatzdroge Valoron verschrieb. Beide kannte ich
sehr gut.
Schizophrene (schizophren heißt „gespalten“) sind
völlig unberechenbar, haben wie ein Bär zwei völlig unterschiedliche Gesichter:
eines besonders freundlich, das andere brutal mit einer Neigung auszuflippen.
Anfangs geschieht dies nur mit Worten, bei einem Vertrauensverhältnis auch mit
unberechenbaren Taten, für die sie wegen ihrer Krankheit nicht zur
Verantwortung gezogen werden können, also straffrei ausgehen.
Gefährdet sind fast ausschließlich Vater, Mutter und
Arzt, Fremde weniger.
Hier steht der Selbstschutz im Vordergrund.
Eine wahnhaft Schizophrene äußerte: „Das
Schlimmste an meiner Krankheit ist, dass ich mich nicht mehr auf mein Hirn verlassen
kann“, So begründete sie es auch, als sie plötzlich mit einem riesigen
Fleischermesser dastand und währenddessen munter über Belangloses plauderte
oder der schizophrener Amalgamvergiftete aus dem Allgäu bei seinem Zahnarzt,
der ihm half, eine geladene Pistole zog.
Schizophrenie ist
eine rein organische Erkrankung mit Nekroseherden im Gehirn, verursacht durch
Gifte (Amalgam, BSE u.a.), mit psychischen Symptomen je nach Lage des
Nekroseherdes bzw. Zahnherdes.
Behandelt werden kann sie
nicht durch Pillen oder Einsperren, sondern nur durch verhaltenstherapeutisches
Wiedererlernen der verlorenen Gehirnfunktion- wie nach einem Schlaganfall.
Falls jedoch die Hirnherde wie beim Alzheimer im Stirnhirn liegen, ist als
erstes die Einsichtsfähigkeit aufgehoben; hier ist die Zukunft ganz düster.
Schizophrene verstehen sich
nur gut mit anderen Schizophrenen, Gesunde halten sie für „krank“. Wie
Alkoholiker am Biertisch redet jeder vor sich hin und beachtet seinen
Mitmenschen nicht.
Schizophrene sind
nicht zu einer Beziehung fähig, sind extreme Egoisten.
Schizophrene haben einen
Hass auf alles Gesunde, wirken zerstörerisch auf Liebende. Sie stellen die
Stalker: „entweder mit mir oder Du stirbst“.
Der Arzt erkennt bei
Vergifteten eine Schizophrenie rasch an Floskeln wie:
Schizophrene wollen nicht
gesund werden, sondern ihre Krankheit wie ein Bettler nutzen.
Schizophrene fühlen sich
nur in der Verrücktheit wohl, hier „sind sie sie selbst“ und aktiv. Behandlung
ist ihnen eher lästig.
Während an Schizophrenie in
der Bevölkerung etwa jeder hundertste leidet, sind es bei Vergifteten
mindestens 80%. Dies ist auch der Grund, warum sich fast kein Arzt mit chronisch
Vergifteten befassen will.
2007 Kinderärzte
kennen Amalgamschäden durch die Mutter NICHT
Die offiziellen Kenntnisse der Kinderärzte sind seit
30 Jahren bezüglich des Amalgams eingefroren (www.allum.de).
Sie kennen die damaligen Untersuchungen des
Rechtsmediziners Drasch, die auf unsere Forderung beim Amalgamhearing
zurückgingen noch nicht. Damals wurde bei 100 im Kindstod verstorbenen (!)
Kindern festgestellt, dass die (tödliche) Quecksilber-
Konzentration im Gehirn, der Leber und den anderen
Organen von der Anzahl der Amalgamfüllungen der Mutter bestimmt wurde und mit
ihr exakt korrelierte. Jeder Laie weiß, dass der Tod die schlimmste Form der
Hirnschädigung ist.
Auch wissen die Kinderärzte heute noch nicht, dass
das organische Quecksilber, das aus dem Amalgam im Körper durch Umwandlung
durch Bakterien und Pilze entsteht, eines der stärksten Karzinogene ist, das
wir kennen.
Stattdessen werden Werbeschriften der Verkäufer und
der Täter (Zahnärzte) zitiert, die natürlich großes Interesse haben.
Ohne Amalgam würden die gesamte Pharmaindustrie und
die Kinderärzte am Hungertuch nagen!
Die ureigene Aufgabe der Kinderärzte und der
Geburtshelfer vor zukünftigen Schäden zu warnen wird gröblich vernachlässigt.
Ursache ist, dass heute nur die Pharmaindustrie Veröffentlichungen finanziert
und in ihrem Sinne steuert.
Der Stand der Amalgamdiskussion ist identisch mit dem
Gehabe der Medizin mit den Rauchergefahren vor 30 Jahren.
Auch fehlt uns der Hinweis auf den Untergang unserer
Jugend durch Fast-Food durch Fett, Zucker und Aromagifte. Auch hierauf müssen
wir noch 30 Jahre warten, bis jeder zweite Jugendliche irreversibel an Diabetes
erkrankt und lebenslänglich arbeitsunfähig ist.
Nie schreibt ein Arzt, dass kein einziger Jugendlicher
in ein Fast Food Restaurant gehen darf!
Nie schreibt ein Arzt, dass kein junges Mädchen, das
einmal Kinder bekommen möchte, je Amalgam erhalten darf.
Nie schreibt ein Arzt, dass kein Jugendlicher rauchen
oder Alkohol trinken darf, wenn er nicht schwer krank werden will!
2007 Umweltschutz
heute ist reine heiße Luft
Vor 30 Jahren wäre
Umweltschutz noch sinnvoll und möglich gewesen. Vor 3 Jahren erhielt ich noch
einen Glanzprospekt, dass eine „Klimakatastrophe reine Panikmache“ sei.
Diejenigen, die die Macht für einen Kurswechsel haben, hatten sich erfolgreich
gewehrt, etwas zu unternehmen. Jetzt ist alles zu spät. Raffinierte Politiker
gaukeln dem Volk jetzt vor, dass eine Umkehr noch möglich sei. Bisher hat noch
kein Handlungsträger den geringsten Ansatz für einen Kurswechsel erkennen
lassen. Atomkraftwerke werden hochgelobt – obwohl man keine Abfallentsorgung
kennt – jedoch keine Energieeinsparung oder herzhaft die umweltunschädlichen
Naturkraftenergien.
Gewissenhaft achten alle
darauf, aus der Angst der Erstbetroffenen das größtmögliche Kapital zu
schlagen.
Die ernsthaften Vorschläge
des „Club of Rome“ vor 30 Jahren völlig in den Wind zu schlagen, rächt sich
jetzt bitter. Alle heutigen Schnell-Alternativen sind heißer Wind unfähiger
Politiker. 30 Jahre Leugnen und Schmähen der Wissenschaftler wird uns sehr viel
Lehrgeld kosten.
2007
Patiententelefonate zu ihren Ärzten sollen gespeichert werden
Die Speicherung von Telefonkontakten zwischen Ärzten
und Patienten ist zur „Terroristenerkennung“ vorgesehen.
Ich finde es auch sehr gut, wenn der
Bundesinnenminister auf einen großen Fundus zurückgreifen kann, um zu wissen,
wie Patienten ihre Ärzte terrorisieren.
In den letzten Jahren habe ich zigtausend Male
Unglaubliches erlebt, wie:
„Heute am Sonntag hatten wir ein prächtiges
Mittagsessen. Selbst gesammelte traumhafte Pilze waren dabei.
Was ist, wenn einer der Pilze ein Knollenblätterpilz
war?“
Dies ist ein typisches Beispiel dafür, dass die
ganze Antiterror-Gruppe des Innenministers ausrücken muss zur Beseitigung des
Terrors.
So etwas gibt es sehr häufig.
So könnten wir die Tausende untätiger Spezialbeamten
sinnvoll einsetzen!
Das ist sicher mit „dem großen Lauschangriff“
gemeint.
2007 Engagierte
Klinische Toxikologie ausgestorben
Während der Toxikologe seine Kenntnisse aus
Mäuseversuchen und Bücherlesen bezieht, hat der klinische Toxikologe von Anfang
an Kranke, die er heilt.
Tiefe Kenntnisse der Anästhesie (Schockbekämpfung,
Beatmung, Dosierung von Medikamenten), der Neurologie (Hirn-, Nervenschädigung),
Psychiatrie (Umgang mit veränderter Bewusstseinslage), der HNO (Verätzungen),
der Lungenheilkunde (Lungenreizstoffe), der Gastroenterologie (Magenspülungen),
der Augenheilkunde (Verätzungen), der Kinderheilkunde, der Frauenheilkunde
sowie der Dermatologie sind erforderlich.
Nur, wer mindestens 5000 akut Vergiftete behandelt
hat, von denen etwa 100 verstorben sind, kann chronisch Vergiftete behandeln.
Die Voraussetzung für die Behandlung einer chronischen Vergiftung sind
umfangreiche Kenntnisse darüber, wie das Gift akut wirkt. Nur wer weiß, wie
heimtückisch ein Gift akut wirken kann, kann erahnen, wie gefährlich es bei
chronischer Einwirkung ist. Todesfälle nach akutem Giftkontakt sind die beste
Lehre über die Heimtücke von Giften.
Zwangsläufig kommt hinzu, dass man, wenn man viel
über Gift weiß, jede weitere Vergiftung verhindern will. Dann stößt man aber
gegen eine Mauer von Behörden, Firmen, Verbänden, Kollegen und Patienten.
Ausnahmslos alle macht man sich zum Feind. Jeder hat Angst vor Veränderungen
und schiebt drohende Umsatzeinbußen vor. Kollegen wollen lieber Folgen statt
Ursachen behandeln. Patienten wollen erst eine Intervention, wenn die Folgen
unübersehbar sind. Von der Ausbildung her vermeidet ein Arzt alles, womit er
sich unbeliebt machen könnte. Die Universität erzieht zum folgsamen
Assistenten, der alles macht, womit er seinem Professor Freude machen könnte.
Eine eigene Meinung wird stets mit einer Entlassung quittiert.
Ursachenvermeidung fällt ausschließlich in den
Aufgabenbereich der Politiker, diese sind jedoch nur so gut wie ihre Berater,
zudem können sie nur das bestimmen, was die Industrie und das Volk will und
befürwortet.
Der letzte Chef Clarmann meinte zwar "ein
Toxikologe muss giftig sein", aber man dürfe "sich nie mit der Industrie
anlegen" und "nie selbst etwas machen, nur die zuständigen Behörden
einschalten". Dies verbot ihm vollständig, sich mit Umweltgiften zu
befassen. Veränderungen kann nur derjenige erreichen, der selbst sehr viel
weiß, zugleich eine starke Autorität ist und zudem in keinster Weise finanziell
oder weisungsabhängig von anderen ist, sowie über ein starkes Selbstbewusstsein
verfügt. Alle vier Säulen der Unabhängigkeit aufzubauen, benötigt etwa 20 Jahre
Berufserfahrung. Erst dann war es möglich, große Probleme anzupacken, wie
Chemische Kampfstoffe, Amalgam, Müllverbrennung und Passivrauchen.
Der Beruf des engagierten Klinischen Toxikologen ist
ausgestorben. Sicher muss man Jahrzehnte warten, bis wieder ein Engagierter
sich über die Klippen der Universität sich in dieses allseits unbeliebte Gebiet
wagt – und überlebt.
Ein vergiftetes Kind ist depressiv
2007 Merksätze der
Klinischen Toxikologie
Allergien führen zu tödlichen Autoimmunkrankheiten.
Amalgam ist das größte Medizinverbrechen an der
Menschheit.
Arbeit ist die beste Therapie.
Ärzte lernen nichts über Gifte.
Gifte und Vergiftete sind heimtückisch.
Giftforschung finanziert niemand.
Glutamat – fette Kinder und Ratten.
Jeder hat nur eine Krankheit.
Jedes Gift macht psychisch krank.
Kinder sind die hilflosesten Vergifteten.
Langzeitgifte vergiften den Körper irreversibel.
Psychische Krankheiten sieht man stets im Kernspin.
Psychische Krankheiten sind unerkannte Schäden durch
Umweltgifte.
Psychosomatisch ist die Ausrede aller Ignoranten.
Toxikologische Enzyklopädie Lewins Traum
verwirklicht.
Toxikologe muss giftig sein.
Umweltgifte wichtigste sind Zahn- und Wohngifte.
Unbekannte Krankheiten stammen von Vergiftungen.
Vergiften finanziert jeder.
Zahn- und Wohngifte töten über Allergien.
2007 Blick für
Wesentliches fehlt
Wenn zuviel Eiter von den Zähnen ins Gehirn gelangt
ist, ist alles entschieden.
„Pillen“ – hier Kohle oder DMPS sind wertlos, solange
nicht der Eiter restlos aus dem Kiefer entfernt ist. Aber die Denkstörung
verhindert dies.
Schwerstkranke sind Märtyrer für Gesunde!
2007 Allergien mit
tödlichen Autoimmunkrankheiten unsere Zukunft
In Deutschland gibt es sowohl die meisten Kenntnisse
über Gifte im Vergleich zur ganzen Welt als auch die meisten chronisch
Vergifteten. Dadurch existiert hier ein einzigartiger Überblick über die
Wirkung von Giften. Zwar leiden unglaublich viele durch die
Experimentierfreudigkeit der Wissenschaftler aber die Ergebnisse ersparen dem
Rest der Welt unnötige Qualen.
Die 20.000 missgebildeten Kinder durch die Einnahme
des "sicheren Schlafmittels Contergan" während der Schwangerschaft
ihrer Mütter lehrten Millionen den Beschwichtigungen der Industrie keinen
Glauben zu schenken und sich selbst ein Urteil zu bilden.
Ein ungezähltes Heer von Allergikern auf Umweltgifte,
die mit schillernden Namen als psychisch Kranke abgekanzelt werden (MCS =
Multiple Chemical Syndrom) werden natürlich von den Krankenkassen bei der
Bezahlung ignoriert, da sie sonst experimentierfreudig alle denkbaren Therapien
an ihrem eigenen Leib ausprobieren würden. Da es bei Umweltgeschädigten
keinerlei Hilfe gibt außer Weglassen aller allergisierenden Stoffe, hilft den
Opfern moderner Umweltgifte das Ignoriertwerden durch die Gesellschaft, ihre
Probleme selbst in die Hand zu nehmen.
Dem Sadismus der Zahnärzte entspricht es, Schwangeren,
Kranken und Kleinkindern das höchstgiftige Langzeitgift, flüssiges Quecksilber
in den Kiefer zu stopfen. Damit wird jede Nahrung extrem giftig gemacht,
besonders beim Kauen oder wenn die Nahrung warm gegessen wird. Alle anderen
Nahrungsgifte treten dabei in den Hintergrund. Alle Zahnärzte wissen, dass die
Frau sich nur über ein Neugeborenes entgiften kann, das wiederum lebenslang den
Zahnarzt seiner Mutter hassen wird durch die vielen dadurch aufgepfropften
Krankheiten.
Mutter, Kind und Vater leiden lebenslang an den
Amalgambedingten Schäden ihres Nerven- und Immunsystems. Das ist der Beginn
einer Allergiker-Leidensgeschichte. Zur Freude zu wissen, dass andere durch
eigenes Handeln leiden müssen, gesellt sich der Masochismus, dass der Zahnarzt
auch selbst etwas mitleidet durch die eigene Quecksilberaufnahme. Beides wird
übertrumpft durch das tolle Geschäft, alles bald wieder privat herausmachen zu
dürfen und gegen ebenso allergisierendes Gold austauschen zu können. Durch den
Amalgambedingten Zahnverfall schaffen sich die Dentisten eine lebenslange nicht
versiegende Einkommensquelle, die sonst nicht vorhanden wäre. Bereitwillig
toleriert die gesamte Gesellschaft ein solches Opfer produzierendes Gehabe
einzelner Wirtschaftszweige in voller Kenntnis dessen, dass Kranke viel mehr
Geld ausgeben als Gesunde.
Nur so ist verständlich, dass der damalige
Gesundheitsminister Seehofer sein Veto gegen das Verbot der Raucherwerbung
einlegte oder der Ministerpräsident Stoiber dem Klinischen Toxikologen
Daunderer ein Berufsverbot erteilen lassen wollte, da dieser 400 weitere
Müllverbrennungsanlagen in Deutschland erfolgreich verhinderte.In
Müllverbrennungsanlagen entstehen aus ungiftigen Produkten große Mengen giftige
Abluft und hochgiftiger Filterstaub.
Der Sieg über Stoiber und Gesinnungsgenossen, die
unbedarft der Werbung der Großindustrie aus Siemens, Babcock und RWE geglaubt
hatten, ersparte der Welt zehntausende Müllverbrennungsanlagen, die zudem keine
so guten Filteranlagen erhalten hätten, wie unsere.
Ebenso zwang erst die Verdoppelung des ohnehin schon
extrem dichten Netzes an Handy-Funktürmen die Bevölkerung sich mit diesen
Gefahren auseinanderzusetzen. Nur die Übertreibung der Industrie ermöglicht
diese Betrachtung des Gefahrenpotentials zum gewissenhaften Abwägen von Nutzen
und Schaden, was der ganzen Welt zugute kommt.
NICHTS IST SCHWERER UND NICHTS ERFORDERT MEHR
CHARAKTER
ALS SICH IM OFFENEN GEGENSATZ ZU SEINER ZEIT ZU
BEFINDEN
UND LAUT ZU SAGEN
NEIN.
(K.Tucholsky)
Seelenstärke ist Nein sagen zu
können, wenn die Welt Ja hören möchte
(Erich Fromm)
Freunde - Gönner
Lassen wir einmal die lange Liste der familienfremden
Freunde beginnen mit
-Oberarzt Bräuninger aus dem Schwabinger Krankenhaus
in München - später leitender Betriebsarzt Firma Thomae in Biberach. Er führte
mich nach dem Mittagessen vor unseren Klinikbau, deutete ins Gras, wo
haufenweise bunte Pillen lagen und sagte: "Die da oben sind so schlau, daß
sie das Zeug, was ihr ihnen gebt, nicht fressen". Wie revolutionär dies
Anfang der 70er Jahre war, weiß nur derjenige, der mindestens 10 verschiedene
Präparate am Tag im Krankenhaus bekam. "Gib nur höchstens fünf
verschiedene Medikamente". Diese Faustregel war für mich der Beginn über
Interaktionen nachzudenken.
-Prof.Langer, der Pathologe und sein Oberarzt
Keidisch erlaubten mir, an Leichen alle Eingriffe unzählige Male zu üben und
dann bei ihrer Sektion nachzusehen, ob die Lage richtig war. Das hatte mir mein
Vater geraten, so quälte ich keine Patienten mit meinen Übungen und in der
Klinik war ich rasch geschätzt wegen meinen Fähigkeiten beim zentralen Zugang,
der venau sectio, der Lumbalpunktion, der sternalpunktion und der
Peritonealdialase. Oft standen auf meiner Intensivstation am Vormittag bis
15 alte Patienten zum Anlegen eines zentralen Zugangs zur Ernährung, da
sie von ihren Ärzten nur die damals üblichen subcutanen Infusionen bekamen. Im
Gegenzug liess ich alle bei mir Verstorbenen dort sezieren, lernte immens viel
über Krankheiten, die wir nicht erkannt hatten und erzählte den Pathologen viel
von den Patienten.Wenn andere interessante Befunde auftraten, zeigten sie es
mir.
-Bei Vergifteten setzte ich dies in der Rechtsmedizin
fort. Anfangs mit Prof.Spann, später mit Prof.Eisenmenger, der sehr lustig war:
"So Daunderer, wie ham`s den heut` umbracht? Aha, noch Tablettenreste im
Magen, also habt`s vergessen zu spülen. Gebrochenes Brustbein, also nicht
richtig wiederbelebt, sondern erdrückt (von Laienreanimation!)..."
Entsetzt starrten die zuständigen Kripobeamten der Kommission für Todesermittlung,
die meinten, endlich den "Täter" zu sehen. Enttäuscht waren sie, als
sie bemerkten, dass hier zwei Gaudiburschen zusammen kamen. Stets lernte ich
dort irgendetwas hinzu. Heute ist dies nicht mehr nötig, da in allen schweren
Fällen in der Universitätsklinik ein Ganzkörper-Kernspin durchgeführt wird.
- Dr. Franz Köhler, der honorige Alte Herr, Chef
einer winzigen Arzneimittelfirma stellte mir selbstlos jedes Medikament, jede
Infusion für Versuchszwecke her. Daraus wurde dann die wichtigste Gegengift -
Firma der Welt, nachdem fast alle neuen Gegengifte von ihm hergestellt wurden.
Prof. Weger, der Cheftoxikologe der Bundeswehr
erzählte mir vertraulich über alle damals entwickelten Gegengifte, die ich dann
nach und nach alle bei Vergifteten mit Riesenerfolg einsetzen konnte. Heute
sind sie alle als Zivilpräparate der Standard der Klinischen Toxikologie. Er
ermöglichte meine Habilitation, Bücher, viele SAR - Einsätze der Bundeswehr,
letztlich fast alle Einsätze zu Massenvergiftungen wie Seveso oder Bhopal und
die Kenntnisse zu dem Amalgam-Gegengift DMSA.
Dr. Lutz Roth, der Besitzer des
traditionsreichen Chemiehandels in Karlsruhe, Mitglied im Bundesgesundheitsamt,
Initiator der Arbeitsschutzvorschriften in der Chemie und höchst fleißiger
Fachschriftsteller, bat mich um eine Medizineinführung zu seinem Handbuch
"Giftliste". Nachdem er diese in 14 Tagen erhalten hatte und vorher
von v.Clarmann über 2 Jahre vergeblich gewartet hatte, bot er an, als Mitautor
die gesamten Chemikalien bezüglich ihrer Wirkung und Behandlung am Menschen von
mir beschreiben zu lassen.
Diese Mammutarbeit führte uns so eng zusammen, daß
daraus mehrere Buchprojekte wurden und der Verlagsleiter Heim vorschlug für
mein Handbuch "Klinische Toxikologie" einen eigenen Verlag zu
gründen, der "Ecomed Verlag" hieß. Dort habe ich 30 Handbücher und
ebensoviele Monografien herausgebracht.
Dr. Roth war stets ein ideenreicher väterlicher
Freund, der auch die neuen Bestrebungen der Umweltgift Vorbeugung
interessiert aufnahm.
-Prof.Dr.Michael Braungart und die
Greenpeace-Mitbegründerin und Umweltministerin Monika Griefahn wurden in den
80er Jahren zu meinen wichtigsten Wegbegleitern. Anläßlich eines Hearings zu
einer bebauten Mülldeponie lernten wir uns kennen, waren begeistert von den
gegenseitigen fortschrittlichen Gedanken und befruchteten uns oft bei großen
Problemen.
Braungart war aktiv dabei beim Amalgam- Scheinhearing
in München, beim Strafprozeß gegen mich wegen meines Notarzt Einsatzes in Bad Tölz
und bei vielen Bürgerfortbildungen. Sein ungeheueres Wissen als
Verfahrenschemiker bei der Herstellung und Entsorgung von Chemikalien und sein
lexikonartiger Ideenreichtum zur intelligenten Problembeseitigung halfen mir
oft weiter.
- Dr. Schwinger, ein Landarzt aus Hochdorf fiel mir
als Zuhörer bei Dutzenden von Vorträgen auf, bis wir uns kennenlernten. Der
aufrichtige Pfarrersohn hinterfragte die Technik der Klinischen Toxikologie für
den Kassenarzt so genau, daß praktische Anweisungen entstehen konnten. Seiner
scharfen Beobachtungsgabe, exakten Beweisführung und klugen Arztbriefen haben
tausende chronisch Vergiftete des Schwabenlandes ihre Heilung zu verdanken.
Als Spezialist mancher Gifte stand er mir oft zur
Seite, wie beim Frankfurter Holzschutzmittelprozeß.
- Dr. Lorenz, der Zahnarzt im Nachbarhaus, ein
überaus liebenswürdiger, stiller und bescheidener Mann hat mir in unendlicher
Kleinarbeit die für mich wichtigen Kenntnisse der Zahnmedizin verschafft. Auch
bei dem Scheinhearing zu Amalgam begleitete er mich und war sprachlos, wie
unfair und heimtückisch die Zahnarztkammer mit ihm und mir verfuhr.
- Dr. Schiwara, ein Laborarzt in Bremen fiel mir zu
Beginn der 80er Jahre durch seine exakten, durch mehrere gleichzeitige Proben
der Rechtsmedizin überprüften toxikologischen Befunde auf.
Mit diesem überaus bescheidenen, fleißigen und wie
ein analytischer Chemiker im Giftnachweis erfahrenen Mann entstand über die
weite Entfernung hinweg eine Arbeitsgemeinschaft zum Giftnachweis.Schiwara
erprobte alle Ideen und führte sie mit wissenschaftlichen Versuchsreihen zur
Serienreife. Was alle universitären Institute der Welt zusammen nicht
schafften, ermöglichte dieser Mann. Keine einzige Mark Forschungsgelder oder
Prämien erhielt er dafür. Schiwara erstellte eine Palette von Testen, mit denen
man heute praktisch jede wichtige Umweltschädigung nachweisen und dann auch
beseitigen kann. Schiwara sandte auf meinen Wunsch auf seine Kosten eine
bewertete Befundkopie an Patienten, so daß seit 1983 Jahren jeder Patient mit
einer Vergiftung "mitdenken" konnte. Dies ist bei Umweltvergiftungen
enorm wichtig, da nur der Kranke selbst die Quelle meiden kann. Schiwara
untersucht für hunderte Labors in Deutschland und in der ganzen Welt
inclusive USA die Giftproben. Viele Nachweistechniken beherrscht nur er,wie
Stuhluntersuchungen oder Zahnwurzelanalysen. Ohne Schiwara gäbe es heute sicher
noch keine für Patienten wertvolle Toxikologie der chronischen Gifte.
-Das Zahnarztehepaar Tapparo hat aus
kieferchirurgischer Sicht enorme Erfahrungen über die Gifteinlagerung in die
Zähne beigesteuert. In vielen Versuchen und langen Gesprächen wurde endlich ein
Therapiekonzept erarbeitet, das machbar war und den Patienten auch wirklich
geholfen hat.
-Viele Helfer standen mir zur Seite, wie Dr. Heyl,
der mir half DMPS als Ampulle einzusetzen, so dass ich endlich nicht mehr
selbst das Pulver auflösen mußte.
-Dr. Heller, bei dem ich kostenlos unter seinem
Kernspingerät Versuche mit präpariertem Rinderhirn vom Metzger unternehmen
durfte, um die Metallspeicher im Gehirn erkennen zu können.
-Rechtsanwalt Krahn Zembol, der mir die
unzähligen Nadelstiche, die mir das Leben versalzen sollten, vom Ärzteverband
abwehren half.
Die lange Reihe der Mitarbeiter ohne die der
Klinikdienst (180!), der Notarztdienst oder die Arztpraxis nie möglich gewesen
wäre, wird geschlossen durch die letzte Arzthelferin Christiane. Sie wurde von
ihrem Vater, einem Amalgam-Zahnarzt, der daran starb, schwerst vergiftet, bekam
jung wurzelgefüllte Zähne und Palladiumkronen darauf. Trotz schwersten Krankheiten,
Magersucht und psychosomatischer Klinik erholte sie sich durch korrekte
Entgiftung. Dank profunder Kenntnisse und eigener Heilung, die ihr die
Privatkrankenkasse DBV nicht bezahlte, arbeitete sie in allen Sparten
außerordentlich segensreich mit.
Feinde
Neben den folgenden drei Todesdrohungen gab es eine
Unzahl von abartigen Anrufen und Drohungen von Zahnärzten und
Industrieanliegern, die um ihr Geld (fälschlich) bangten.
Viel schwerwiegender waren die Gehässigkeiten der
Ärzteorganisationen, die den progressiven Arzt mundtot machen wollten. So
verkündete Herr Schmerber, der Geschäfsführer des Ärtzlichen Kreis- und
Bezirksvereins in München bei Gericht, als er wieder einmal gegen mich
unterlag: "Das macht nichts, wir werden Daunderer so lange mit Prozessen
überziehen, bis er aufgibt". Auf die Erwiderung meines Anwalts, daß ich
schwer krank bin mit meinem Bandscheibenvorfll am Hals: "Kein Arzt kann
vorzeitig in Rente gehen, solange er noch reden und sich fortbewegen
kann." Vier Wochen später war ich in Rente. Dann erzählte er allen Leuten,
wie er mich geschätzt und welch große Verdienste ich hätte.
Solche Doppelzüngigkeit erlebte ich fast regelmäßig:
ins Gesicht freundlich, hintenherum verlogen. Dies macht mißtrauisch.
Arbeitssmediziner, die ihr Geschäft wanken sahen,
schrieben regelmäßig an die Ärztekammer und an das Innenministerium, wann sie
mir "endlich die ärztliche Approbation entziehen". Lehnert war
besonders schreibaktiv. Ihr Lehrsatz war stets: "Das macht nichts",
wenn es um Gift ging.
Zahnärzte aus aller Welt schrieben unflätige
Erpresserbriefe. Erst nach Jahren erkannten sie, wie ungeheuer ich ihren Beruf
aufgewertet hatte, dadurch, daß ich ihre Kenntnisse zum Schlüssel für das
Erkennen von Organfunktionstörungen bis hin zu Autoimmunerkrankungen erweitert
hatte.
Zuletzt schrieben hunderte unzufriedener Paienten
unverblümte Drohbriefe, weil ich nicht rechtzeitig dafür gesorgt hätte, daß
ihre Kinder in giftfreien Schulen, ihre Ehemänner ind giftfreien Betrieben,
ihre Säuglinge keine giftigen Blumen im Garten verschlucken hätten können,
u.v.a. Ich war an allem Schuld, was mit Giften passierte, da "ich ja alles
hätte verhindern können mit meinen Kenntnissen". Angesprochen zur Mithilfe
fühlten sich aber alle - zu Recht - überfordert.
Greim, der Leiter der staatlichen GSF in Neuherberg
bei München, war einer der Gutachter, die mich zum "Klinischen
Toxikologen" habilitierten und in meiner Antrittsvorlesung vom
"besten Pferd im Stall" sprachen. Da er alle Aufträge in seinem Haus
über politische Aufträge bekam, die zum Sinn hatten "Gifte sind
harmlos", was er besonders bei Müllverbrennungsanlagen hochdotiert
verkaufte, waren ihm alle Warnungen vor Gift höchst unangenehm. So mein
schallendes Gelächter auf der Anhörung in Weissenhorn zum Bau einer Müllverbrennunsanalge,
wo er sagte, was aus dem Kamin einer MVA kommt ist "Reinluft". Ich
schlug vor, dann alle Kamine wegzulassen.
Einmal standen wir nach einem Schlagabtausch im
Pissoir nebeneinander - jeder mit sich beschäftigt -, da fragte er mich:
"Git es denn wirklich nach Pentachlorphenol im Holz nachweisbar
Organschäden?" Ich sagte: "Herr Professor, da sind sie zu alt, das
kapieren sie nicht mehr, dazu müßte man mehr von der Medizin verstehen"
und er ging nachdenklich von dannen.
Seine Tochter sagte sich von ihm los wegen seiner
Industriehörigkeit und ging zu den Grünen.
Todesdrohungen
Die erste ernstzunehmende Todesdrohung erhielt ich
vom König Ibn Saud, als ich in Rhiad nicht seinen Befehl erfüllte. Er wollte,
daß ich das "corpus delicti" mit seinem Intensiv-Stations-Flugzeug
aus dem Land bringen würde und in meinem Heimatland gesund pflegen lassen
würde. Ich ließ ihm ausrichten, daß ich nach meinem bayerischen Gewissen
handeln würde. Die Patientin wollte nicht aus ihrem Land weg und daher erfüllte
ich seinen Wunsch nicht.
Es kam ein deutscher Arzt, der mich eindringlich
warnte, daß er ähnliches schon erlebt habe und derjenige Arzt plötzlich
verschwunden sein. Mein Assistent Greiter panikte. Die Brutalität mit der diese
Leute argumentierten reizte mich so, daß mein Entschluß felsenfest stand.
Unser abgehörter Anruf bei der Presseagentur in Deutschland sicherte unser
Leben und wir wurden nach einem Kurztrip in die Wüste plötzlich gefeiert und
geehrt. So lernten die Saudis erstmalig einen bayerischen Querkopf kennen und
achten. Dann wurde als Geschenk an die Vergifteten der Welt von mir das
gewünschte WORLD TOX CENTER im Wert von 100 Mio DM zugesagt.
Die zweite Todesdrohung erhielt ich vom Mossad 1980
über den Präsidenten des TOX CENTER's e.V., Prof. Dr. Weger. Er war, wie wir
erst viel später erfuhren, ein Offizier des BND in Pullach. Er erzählte von
einer Todessdrohung von einem der 30 Mossad-Offiziere im BND. Israel würde sich
durch meine Gift-Beratung für Saudi-Arabien gestört fühlen, dies würde
eventuell das militärische Gleichgewicht im Nahen Osten stören. Meine
Kenntnisse würden Saudi-Arabien zu stark aufwerten. Wenn ich nicht sofort
aufhören würde, würden sie mich liquidieren, z.B. bei der Anfahrt zu einem
Vortrag auf der Autobahn in einen tödlichen Unfall mit einem Lastwagen
verwickeln.
Daraufhin beendete ich schlagartig die gesamte
Tätigkeit zumal ich ohnehin den Eindruck hatte, daß man mich in etwas
hineinmanövriert hatte, was ich keinesfalls beabsichtigt hatte. Vom weltweiten
Giftnotruf wurde erweitert auf eine riesige Toxikologen-Ausbildungs-Klinik in
München gegenüber Großhadern und die Hauptklinik in Rhiad, zuletzt hatte beides
ein Auftragsvolumen von über 4 Mrd. DM -, incl. der obligatorischen
Bestechungsgelder für die Saudi-Prinzen.
Da durch meinen Ausstieg alles scheiterte, versuchten
einige von mir Geld zu fordern wie der Architekt Bürkle aus Grünwald, der 11
Mio DM von mir wollte. Aber er starb rasch in seinem Geldwahn. Ähnlich erging
es dem Kontaktmann der Saudis, Motschmann, der einen Schlaganfall erlitt und
nach einer Finanzamt-Razzia total verarmte.
Die dritte Morddrohung bekam ich in Bhopal in Indien
am dritten Tag. Der Ministerpräsident im Bundesland ließ mich kommen und sagte
mir, daß 5 Rupien (1 Euro) auf meinen Kopf ausgeschrieben seien. Er verwies auf
den kürzlich ermordeten Mahatma Ghandi, dem ähnliches widerfahren sei. Er
vermutete, daß einflußreiche Ärzte und Gesundheitsminister sich wegen ihrer
Unfähigkeit auf den Schlips getreten fühlen. Ein Flugzeug stünde mit laufenden
Motoren bereit, um mich sofort heim zu bringen.
Erfolgreicher
Umgang mit Feinden
Schon in der Bibel steht: "Liebe deine
Feinde". Wer einen Toxikologen hasst, liebt eine alte, frühere Welt. Also
muss man seinem Feind, wenn man ihn töten will, das zukommen lassen, was ihn
umbringt, ohne daß er es merkt und die Waffe nicht erkennt.
Das klappt prima. Der Jugendliche, der einen
Amalgamgegner als Spinner ankreidet, dem empfiehlt man einen Zahnarzt, der
fanatisch Nickel-Zahn-Spangen den Amalgamträgern empfiehlt. Da weiß man sicher,
daß er bald unter seiner Gedächtnisstörung leidet. Reichen, die einen sehr
geärgert haben, empfiehlt man einen Zahnarzt von dem man weiß, daß er schlechte
Implantate setzt und sich dann weigert, den auf Eiter sitzenden Fremdkörper zu
entfernen. Über Schlaflosigkeit und Rheuma bis hin zum Krebs durchlebt der
Feind alle Raffinessen der supermodernen Medizin.
Wissenschaftler mit Irrmeinungen können ja nach Max
Planck nicht überzeugt werden vom Gegenteil. Man muß abwarten bis sie sterben.
Dies kann man wesentlich beschleunigen. So läßt ein Amalgambefürworter
seine Uralt-Amalgamfüllungen drinnen wenn man ihm unterstellt, für sich würde
er Amalgam nicht bevorzugen. Wenn der Amalgamzahn auseinanderbricht läßt er die
Wurzel mit krebserzeugenden Formaldehyd oder Arsen füllen und darauf
Palladiumbrücken oder Kronen setzen und genießt die Mundbatterie der
verschiedenen
Metalle.
So starb Herrmann, von dem die gezielte
Falschinformation stammte, daß in der Welt nur eine Handvoll Allergien auf
Amalgam bestünden, weil er von der extrem seltenen Sofortallergie vom Typ des
Penicillins ablenkte von der immer auftretenden Langzeit-Allergie. Seine
Irreführung bezahlte er mit dem Tod.
Von Knolle, dem Chef der Arzneimittel-Kommission
erhielt ich den Tip des Feer-Syndroms durch Amalgam. Er wußte, daß alle Kinder
von amalgamtragenden Müttern unter dieser schweren Stammhirnvergiftung leiden.
Er selbst wollte dies nicht bekannt geben, da zeigte ich ihn bei der Polizei
an. Kurz vor dem Amalgamsymposium verstarb er 1994.
Schiele hatte 14 Amalgamfüllungen und experimentierte
an seinem eigenen Körper mit DMPS. Dann überzeugte er sich vom Gegenteil und
führte den Test bei jedem Gutachten durch. Weil er seine Testergebnisse nicht -
wie gewohnt - von der Industrie hoch bezahlt bekam, reagierte er gekränkt.
Prozeßhansl
Während Vergifter stets durch ihre Heimtücke
imponieren, sind Vergiftete charakterisiert durch ihr Querulantentum. Mit
Vorliebe klagen sie gegen diejenigen, die ihnen zuletzt helfen wollten, denn
vor dem Vergifter haben sie einen masochistische Ehrfurcht.
-So klagte ein Vergifteter, weil auf sein Fax kein
Gutachten kam, ohne ihn zu sehen. Die Klage blieb zwar in drei Instanzen
erfolglos, aber unser Fax wurde daher nur noch zum Senden benutzt.
- Die Ärztekammer klagte erfolgreich, daß
Umwelt-Vergiftete nicht mit dem Notarztwagen versorgt werden dürfen.
- Ein Schizophrener klagte erfolglos, daß er durch
das Ziehen der amalgefüllten Zähne keine Wunderheilung erfuhr und noch Medikamente
brauchte, obwohl er früher sich vor einen Zug warf und seinen Vater erstechen
wollte.
- Eine Amalgamberatungsstelle in Karlsruhe mußte eine
Gegendarstellung bezahlen, da sie behauptete, mir sei die Approbation entzogen
und Ärzte würden gegen mich klagen.
- Ein beinahe-Mordopfer, dem der betrogene Ehemann
flüssiges Quecksilber auf den Ofen gekippt hatte und durch das die Katze
verendete, klagte erfolglos, da ihm die tödliche Quecksilberdosis im Handbuch
zu niedrig erschien.
- Eine Patientin, die sich trotz einer Nickelallergie
dreimal eine künstliche Hüfte einsetzen ließ, klagte trotz ihrer Rechtsschutzversicherung
erfolglos mit Strafanzeige und Gegendarstellung, nachdem ich ihren Fall anonym
veröffentlicht hatte.
- Die Angehörigen eines Schauspielers, der keinen
Expositionsstop machen wollte und sich stattdessen aus dem Fenster stürzte,
klagten erfoglos inclusive Strafanzeige um eine Entschädigung.
- Die Münchner Boulevardzeitung AZ, die bösartig in
sieben Punkten die Unwahrheit über diesen Schauspieler geschrieben hatte, mußte
eine Gegendarstellung bringen.
- Ein Alkoholiker, der nach einem stark positiven
Alkotest sich an die Behandlung nicht erinnern konnte, gewann den Prozeß, da
die Aufzeichnungen das Gericht nicht überzeugten.
Die vielen ungerechtfertigten Angriffe bewogen meinen
jüngsten Sohn Johannes dazu, Jura zu studieren. Durch die Kenntnisse seines
Lehrers erhielt ich dessen Ehefrau, die beste Strafrechtsanwältin der
Bundesrepublik als Anwältin. Danach folgte auf jeden Brief eines Prozeßhansls
nur noch ein kleiner juristischer Exkurs der Anwältin und alles war erledigt.
Trotzdem rieten mir Sohn und Anwälte vorzeitig in die Rente zu gehen, da alles
die Nerven extrem belastet und nichts dabei herauskommt. Ein Rat für den ich
heute sehr dankbar bin, denn die Querulanten können nicht nur ein Leben
zerstören, sondern der ganzen Familie schaden.