Farbe und Gesundheit

Von roter Bettwäsche bis zum kleinen Schwarzen: Wie wir uns kleiden und einrichten, enthüllt viel über unseren Charakter. Doch Farben lassen sich auch gezielt nutzen. Die Ägypter bestrichen Magenkranke mit gelber Farbe; so sollte der Verdauungstrakt gereinigt werden. Chinesische Heiler hüllten Herzkranke in rote Tücher und regten so den Kreislauf an. Durch Farben verraten wir auch wie wir uns fühlen und wie wir uns darstellen wollen. Die meisten Deutschen sagen z.B., dass ihre Lieblingsfarbe Blau ist. Die Farbe von Himmel und Meer steht für Ausgeglichenheit und Eleganz. Wer sich blau kleidet, ruht in sich, will sich nicht in den Mittelpunkt stellen. Farben beeinflussen auch unseren Hormonhaushalt und damit auch unsere Laune, sagt der Farbpsychologe Prof. Harald Braem von der Uni Wiesbaden. Sie aktivieren auch unsere Selbstheilungskräfte. Physikalisch gesehen setzen sich Farben aus verschiedenen Wellenlängen und Schwingungen des Lichtes zusammen. Braem: "Sie werden über Reizleitungssysteme von unserem Körper aufgenommen, lösen dort Zellreaktionen aus." Und diese Reaktionen, auch auf unser Unterbewusstsein, sind so vielfältig wie die Farben selbst.

Gelb: Die Sonnenfarbe, sie aktiviert und befreit von Ängsten. Wer sich gelb kleidet, fühlt sich offen und jugendlich. In der Wohnung z.B. als Wandfarbe, hat Gelb eine positive Wirkung. Es hält wach und fördert die Konzentrationsfähigkeit.

Orange: pure Lebensfreude; orange gekleidet, verrät Tatkraft, Energie und Kreativität. Morgenmuffel erleichtern sich durch diese Farbe den Start in den Tag.

Rot: die Signalfarbe. Ein rotes Kleid soll Selbstbewußtsein demonstrieren, die Trägerin fühlt sich sexy und dominant. Wer sein Schlafzimmer rot einrichtet, rote Bettwäsche mag, unterstreicht seinen erotischen Appetit. Manche Menschen schlafen jedoch in so einer Umgebung schlecht.

Blau, die Farbe der Ruhe, wer blaue Kleidung bevorzugt, ist meist kompetent. Ein konservativer Charakter, der sich privat nach Zuneigung sehnt. Ein Diät-Trick: Blaue Teller hemmen den Appetit.

Grün: Alles Harmonie. Sanfte, bescheidene Menschen greifen gerne zu natürlichen Grüntönen a'la Wald und Wiese. Sie beobachten gerne das Leben, wollen sich aber nicht mehr als nötig auf andere einlassen. In der Wohnung wirkt Grün beruhigend, ist besonderes gut geeignet für Bad und Schlafzimmer. Auch auf den Körper hat Grün eine entspannende Wirkung, vor allem auf die Augen. Nicht umsonst verbreiten Büropflanzen eine angenehme Atmosphäre.

Violett: Die Phantasiefarbe. Seit Jahrhunderten die Farbe der Priester und Magier, der direkte Draht zu anderen Ebenen. Violett drückt bei Menschen Extravaganz aus und bringt zum Ausdruck Grenzen zu überschreiten. Bei Frauen spricht man oft ironisch bei Lilakleidung vom "letzten Versuch". Violett schafft aber auch eine luxuriöse geheimnisvolle Atmosphäre.

Weiss: Absolute Klarheit. Die Farbe des Schnees symbolisiert Unschuld und Reinheit; nicht umsonst ist sie die Farbe der Braut. Weiss wirkt strahlend und edel, steht für sauberes und sensibles Image. Der Körper reagiert auf weiß sehr positiv, weil es alle Farben vereint.

Schwarz: Die Verneinung. In vielen Kulturen ist schwarz die Farbe für das Negative, die Trauer, der Unergründlichkeit. Schwarzgekleidete wollen sich abgrenzen, dabei aber interessant wirken, z.B. im eleganten "kleinen Schwarzen". In der Wohnung wirkt die Farbe düster und erdrückend. Schwarz lähmt, entzieht Energie und kann depressive Zustände verstärken.

Quelle: Ökonova 7/05