Ethoprop tötete
Ingenieur
Pestizid-Fabrik von BAYER_ Unfall in Indien
Hochgiftige Gase ausgetreten /
Mitarbeiter getötet / Verkaufs-Stopp gefordert
In einer
Fabrik von BAYER CropScience im indischen Ankleshwar kam es gestern früh zu
einem schweren Unfall. Nach einem Feuer traten über einen Zeitraum von rund 90
Minuten die hochgiftigen Gase Mercaptan und Phosphortrichlorid aus. Ein 27-jähriger Ingenieur kam ums Leben.
Der
Störfall ereignete sich in einer Anlage, in der das hochgiftige Pestizid Ethoprop
produziert wird.
Auch
außerhalb der Fabrik wurden hohe Konzentrationen giftiger Stoffe gemessen. Ein
Sprecher der Polizei berichtete gegenüber der Times of India: „Nachdem
wir mehrere Beschwerden wegen Übelkeit und Erbrechen erhalten hatten, begannen wir
mit den Luftmessungen. Diese ergaben eine hohe Konzentration von Chemikalien in
der Luft.“
Ethoprop gehört zur Substanzklasse der Organophosphate und ist chemisch mit E 605 verwandt. Das Pestizid
wird gegen Würmer und Insekten eingesetzt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO
bezeichnet den Wirkstoff als „extrem
gefährlich“ (Gefahrenklasse 1) und krebserregend. BAYER bietet das
Insektizid seit den 60er Jahren unter dem Handelsnamen Mocap an. Ethoprop wird
in der Umwelt nur langsam abgebaut und
wird häufig in Gewässern und im Grundwasser nachgewiesen.
Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren:
„Erst vor wenigen Wochen haben wir gefordert,
dass BAYER die Produktion aller Klasse 1-Pestizide, darunter auch Ethoprop,
einstellt – leider vergeblich. Eine sichere Anwendung dieser
hochgefährlichen Produkte ist schlicht unmöglich, ganz besonders in Ländern des
Südens“. Mimkes fordert eine unabhängige Untersuchung des Störfalls, so wie
zuletzt in den USA nach einer Explosion in einer Pestizid-Fabrik von BAYER in
West Virginia, bei der zwei Mitarbeiter starben.
US-Aufsichtsbehörden hatten nach dem Störfall umfangreiche Ermittlungen
angestrengt. Die Arbeitsschutzbehörde OSHA fand dabei “mangelhafte
Sicherheits-Systeme, signifikante Mängel der Notfall-Abläufe und eine
fehlerhafte Schulung der Mitarbeiter“. Der US-Kongress kam zu dem Ergebnis,
dass die Explosion das „Desaster von Bhopal in den Schatten hätte stellen
können“.
BAYER hatte
bereits 1995 angekündigt, alle Klasse
1-Wirkstoffe vom Markt zu nehmen, das Versprechen
jedoch bis heute nich
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