Eiterkiefer wurde früher gelehrt und
beseitigt
In meiner Ausbildungszeit
wurde die Diagnostik eines Eiterkiefers bei Schwerkranken vom Chefarzt der
Röntgenabteilung (Chefarzt Dr.Strohm) gelehrt (mir im Zeugnis bestätigt) und
der vom Krankenhaus München-Schwabing angestellte Zahnarzt sanierte die Kiefer
durch Zähneziehen und Knochenreinigung vom toten Gewebe (Wundsanierung).
Die Erfolge
waren oft verblüffend, aber auch oft kam alles zu spät.
Erst 1970
verboten die Zahnarztkammern die Auswertung von Röntgenbildern der Kiefer durch
Röntgenärzte. Zahnärzte verfügten damals nur über „Rötgenbomben“
für Einzelzähne mit extrem hoher Strahlenbelastung, die nur selten zum Einsatz
kommen durften. Zudem sah man darin keine Fernwirkung des Eiters.
Zugleich
wurde die Sanierung eines Eiterkiefers verpönt. Man sollte die Zahnleichen
„erhalten“ und nur noch die tote Wurzel mit Chemie füllen.
Mittlerweile
ist die Sanierung in Vergessenheit geraten. Zahnherd sanierende Zahnärzte
werden heute 40 Jahre später als „Außenseiter“ eingestuft.
Patienten
schätzen allerdings auch die Kunst ihres Zahnarztes „zur Erhaltung“ toter Zähne
hoch ein.
Eine Umkehr „zur Erhaltung der Gesundheit“
erscheint heute schwer und ist nur einigen wenigen aufgeklärten Patienten
möglich