2008 Eiter in Zahnarztpraxen messen

Bei Zahnärzten, die keinen Eiter kannten, hatten wir bakteriologische Abstriche vom „sterilen“ Bohrer, dem „sterilen“ Besteck und dem „gereinigten“ Mundspülbecher, der Besteckanlage und dem Zahnarztstuhl, der Griffstütze der Kranken, genommen. In allen Fällen wurden ausnahmslos hoch krankmachende (hoch pathogene) Bakterien gefunden wie Staphylokokkus aureus u.v.a. Geschwächte und Kranke können sich hierbei tödliche Infektionen holen. Nach der globalen Sterilisierung erbrachten Beobachtungen bei der Arbeit die Lücken der Sterilität:

-          Einsetzen des Bohrers mit der bloßen Hand oder infiziertem Handschuh

-          Kontakt mit infiziertem Besteck

-          Eitriges Besteck und Bohrer für nächste Zahnwunde

-          Keine sterile Abdeckung der Besteckanlage

-          Röntgengerät berühren vor oder während einer OP

-          Straßenschuhe im sterilen Bereich

-          Wundtampons oder Zahnersatz mit der bloßen Hand ohne Einmalhandschuhe berühren.

Weil von Gesundheitsbehörden sträflich niemals Keimkontrollen in Zahnarztpraxen durchgeführt werden, verlernen Zahnärzte und ihre Helferinnen völlig, auf Keime und die Infektion des Patienten zu achten.

So fanden sich die gefährlichen Keime aus der Wunde vom Zähneziehen bei den folgenden mehr als zehn Patienten wieder, die der Zahnarzt nach der Behandlung eines Eiterzahns an allen seinen Bestecken und Bohrern hatte. Die anschließende Desinfektion (wegen MCS Patienten nicht mit Formaldehyd) erfolgte nachweislich völlig unzureichend. Die Helferin hatte keine Ahnung, wie sie ihren Arbeitsplatz keimfrei bekommen sollte.

Die Gesundheitsbehörden versagen vollständig bei der Beratung und Überprüfung der lebensnotwendigen Hygiene. So wurden Zahnarztpraxen über 30 Jahre nicht auf den hygienischen Mindeststandard überprüft.

Nur so ist auch der Aufschrei der Zahnärzte Ende der 70er Jahre zu erklären, als sich viele weigern wollten, Einmalhandschuhe zu benutzen oder gar AIDS-Patienten zu behandeln. Heute bedingt die mangelhafte Hygiene eine große AIDS-Gefahr für alle Patienten mit blutenden Wunden.

Behoben wäre der Hygiene-Notstand in Zahnarzt-Praxen schlagartig, wenn es einen Hygiene-Kontrolldienst durch die Zahnärzte-Kammer geben würde. Es ist unfassbar, dass diese sträflich bisher unterlassen wurde. Wir fordern, dies eiligst nachzuholen.

Von tausenden bakteriologischen Abstrichen, bei denen der Zahnarzt den Abstrichtupfer zu tief mit den Händen berührt hat und in der Kultur daher Hautkeime zu 90% mit wuchsen, wissen wir, wie hoch infiziert Zahnarzt-Hände sind, wenn er die Handschuhe auszog.

Zur Allgemeinbildung der Zahnärzte gehört, dass sie von jeder entzündeten Zahnwunde im Knochen einen bakteriologischen Abstrich auf Kassenkosten machen müssen. Dies verbessert auch die lokale Nachbehandlung.

Fast alle Zahnärzte haben Angst vor der Eröffnung einer Eitertasche wegen der Verseuchung ihrer Praxis.

Sie müssten einerseits steril arbeiten und anderseits dann sich und ihre Praxis danach gründlich säubern und alles Berührte sterilisieren (Griff am Röntgengerät).

Wenn ein Zahnarzt einen bakteriologischen Abstrich aus einer Zahnwurzel nimmt, sehen wir fast ausnahmslos die Keime, die in der Praxis vorherrschen, denn stets wird der Stiel der Tupfer mit der schmutzigen Hand berührt.

In einer Eiterwurzel ist nur ein einziger Keim. Wenn zwei oder mehr Keime im Labor gefunden werden, stammen die weiteren aus der Umgebung (entweder vom Zahnfleisch oder der Hand des Zahnarztes – völlig unterschiedliche Keimgruppen).

Eine Eiterentfernung darf nur in einem wirklichen Operationssaal durchgeführt werden,

nicht beim unsteril arbeitenden Zahnarzt um die Ecke!

Keime des Vorgängers im eigenen Kieferknochen können langfristig tödlich sein!