Wie wenig Bankkunden und letztlich auch Richter über die Sicherheitsstandards von Bankkarten wissen, zeigen zwei Beispiele:
1. Sechs statt drei Fehlversuche
So ist dem Aachener Gerichtssachverständigen Markus a Campo vor laufender
Kamera der Beweis gelungen, dass EC-Karten erst nach sechs und nicht schon nach
drei fehlerhaften PIN-Eingaben gesperrt werden. Die Erklärung dafür ist so
einfach wie verblüffend: „Die meisten EC-Karten haben zwei Systeme: Einmal den
alten Magnetstreifen, der bis Ende des Jahres durch das Chipkartensystem
abgelöst werden soll, jetzt aber wegen der Probleme mit dem Chip wieder
aktiviert wurde. Und es gibt eben das Chipsystem. Beide Systeme arbeiten
unabhängig voneinander. Deswegen hat man jeweils drei Versuche auf den Chip und
drei Versuche auf die Magnetkarte.“ Sechs statt drei Fehlversuche bedeuten aber
eine doppelt so hohe Wahrscheinlic
2. Bis zu neun gültige PIN
Ebenso unbekannt unter Bankkunden: Manche Bankkarten haben mehr als nur eine
gültige PIN. plusminus zeigt Videomaterial eines Zuschauers, auf dem
dokumentiert ist, dass er an Geldautomaten mit zwei unterschiedlichen PIN Geld
mit seiner VISA-Card abholen kann. Verblüffend für Bankunden, denn auch damit
steigt das Risiko, dass Kriminelle die PIN durch bloßes Erraten herausbekommen.
Experten, wie Christof Paar von der Ruhruniversität Bochum sind dagegen nicht
überrascht: „Kollegen von der University of Cambridge haben herausbekommen,
dass 60 Prozent der Karten zwei gültige PIN haben. Eine gewisse Untermenge,
weniger als ein Prozent haben fünf oder mehr. Das ist vom Wissenschaftlichen
her nicht verwunderlich, weil die PIN Kontrollnummern umrechnen und die
verschiedenen PIN die gleichen Kontrollnummern besitzen.“
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