Dank an meine Patienten

In der heutigen Zeit ist Dank etwas ganz seltenes. Ich habe mich seit meiner Kindheit so daran gewöhnt, dass ich mir Medizin ohne dankbare Patienten nicht vorstellen kann.

Zu Weihnachten, Ostern oder zum Geburtstag erhielten mein Vater und  meine Mutter getrennt jeweils hunderte Weinflaschen, Pralinen und persönliche geschenke von ihren Patienten. Dies war keine Bestechung, sondern stets von Herzen Ausdruck des unglaublichen Glückes zufriedener Patienten. Nicht vergessen möchte ich jedoch, dass (fast) alle Patienten meiner Eltern rund um die Uhr mit allen persönlichen Problemen kamen und immer ernst genommen wurden. Oft denke ich daran, wie meine Mutter nächtelang nicht schlief, weil einer ihrer kleinen Patienten schwer krank war.

Mein Vater betonte oft, dass "es die Kunst des Arztes sei, sich von den 5% Patienten zu trennen, die mit ihm streiten wollen" - ob dies sein Geheimnis war?

 

Wir meinen oft, dass diese menschliche Nähe heute nicht mehr existieren würde. Vom ersten Tag meiner ärztlichen Tätigkeit an spürte ich, dass die Liebenswürdigkeit meiner Patienten mir eine ungeheuere Kraft gab, mich für sie einzusetzen. Schier unmögliches wurde dadurch erreicht. Heute weiß ich, dass erst der flehentliche Wunsch meiner Patienten mir übernatürliche Kräfte verlieh, mich mit ihren Problemen vertraut zu machen - statt in meinen zahlreichen eigenen Beschwerden zu versinken. Medizin hat eine ungeheuer soziale Komponente. Wie Robin Hood nahmen wir von den Reichen viel Geld, um die Armen kostenlos zu versorgen. Alle meine Kollegen bat ich, wie ich jedes Monat einen Armen kostenlos gesund zu machen. Das Vorurteil,  Arme würden eher sterben als Reiche wurde ohnehin zwischenzeitlich umgedreht: Arme leben gesünder und giftfreier als Reiche, die sich jedes Gift einziehen (z.B.Implantate, Holzgifte) und dadurch früher und unter entsetzlichen Schmerzen sterben.

Zwar bin ich - wie meine Eltern - gewohnt, von Dank und guten Wünschen überschwemmt zu werden, aber ich halte es nach wie vor nicht als eine Selbstverständlichkeit, sondern nütze jeden Dank dazu, um daraus neue Kräfte zu tanken, um den vielen Armen unserer Gesellschaft weiter helfen zu können!

Vielen Dank! Vielen Dank! Vielen Dank! Ihr Max Daunderer