II – 3.2 Therapie          Handbuch der Umweltgifte Daunderer                                                                                            Einführung                                                                            

 

DMSA

 

Synonyma:

 

Dimercapto-succinic acid, Dimercaptobernsteinsäure, Meso-2,3-Dimercaptobernsteinsäure

 

Chemische Formel:

 

 

COOH

 

   I

 

 

H C

SH

   I

 

 

H C

SH

   I

 

 

COOH

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorkommen:

 

Kapseln DL- oder 2,3-meso-Dimercaptobernsteinsäure, letztere im deutschen Chemiegroßhandel (Fa. FLUKA, Best.Nr. 30 492,Tel.0800-51 55 000), Einzelher­stellung in jeder Apotheke (Kaps. á 100, 200 mg).

Ampulle 2%ig (200mg in 10 ml steril),  Klösterl Apotheke in München Tel-089/54 34 32 11

 

 

Indikation:

 


Nervensymptome:

-          Aggressivität
  - Angst vor Neuem
  - Angst zu ersticken
  - Antriebslosigkeit
  - Asozialität
  - Atemnot
  - Aufbrausen
  - Aussprache verwaschen
  - Bandscheibenschaden
  - Bauchschmerzen
  - Bettnässen
  - Bewusstseinsstörung
  - Blick für Wesentliches fehlt
  - Denkstörung, zeitlich, räumlich
  - Depression
  - Desinteresse
  - Doppelbilder
  - Drogenabhängigkeit
  - Empfindungsstörungen
  - Energielosigkeit
  - Epileptische Krämpfe
  - Erblindung
  - Ermüdung, ständige
  - Erröten, leichtes
  - Erschöpfbarkeit, rasche
  - Erstickungsgefühl
  - Ertaubung
  - Essstörungen
  - Frigidität
  - Gedächtnisstörungen
  - Gedächtnisverlust
  - Gedanken, trübe
  - Gefühl, hinter einer Mattscheibe zu sein
  - Gefühl, neben sich zu stehen
  - Gehirnerkrankung
  - Gelenk- und Gliederschmerzen
  - Geruchsstörung
  - Geschlechtliche Erregbarkeit verändert
  - Gesichtslähmung
  - Gesichtszuckungen
  - Gespanntheit, innere
  - Gleichgewichtsstörungen
  - Größenwahnsinn
  - Herzneurose
  - Herzrhythmusstörungen
  - Hitzewallungen
  - Hochdruck
  - Hörstörungen/Hörsturz
  - Hyperaktivität
  - Hypersexualität
  - Hyperventilationstetanie
  - Hysterie
  - Impotenz
  - Ischialgie
  - Karzinophobie
  - Knochenschmerzen
  - Kopfschmerzen (Migräne)
  - Krebsangst
  - Kreuzschmerzen
  - Lähmungen
  - Leibschmerzen
  - Lernschwäche
  - Libidostörung
  - Meniskusschmerzen
  - Menschenscheu
  - Merkfähigkeit reduziert
  - Minderwertigkeitsgefühl
  - Müdigkeit
  - Multiple Sklerose
  - Mundschmerzen
  - Muskelschwäche, -krämpfe
  - Muskelzuckungen
  - Nervenschwäche
  - Neurose
  - Nervosität
  - Ökochondrie
  - Panikanfälle
  - Pelzigkeit
  - Polyneuropathie
  - Rauchen
  - Reaktion verlangsamt
  - Reizbarkeit
  - Rückenschmerzen
  - Schiefhals
  - Schizophrene Störung
  - Schlaflosigkeit
  - Schlafapnoe (Kindstod)
  - Schluckauf
  - Schmerzen
  - Schreckhaftigkeit
  - Schreikrämpfe
  - Schüchternheit
  - Schwächegefühl
  - Schwindel
  - Sehnen-, Bänderschmerzen
  - Selbstmordneigung
  - Sehstörungen
  - Speichelfluss
  - Stimmungslabilität
  - Stottern
  - Taubheitsgefühle
  - Tics
  - Trigeminusneuralgie
  - Unentschlossenheit
  - Unruhe, innere
  - Verfolgungswahn
  - Vegetative Dystonie
  - Wahnvorstellungen (Halluzinose)
  - Weinen, Neigung dazu
  - Wutausbrüche
  - Zähneknirschen
  - Zittern, verstärkt bei Intention
  - Zitterschrift
  
  Immunsymptome:

  - Allergien
  - Akne
  - Anorexie
  - Appetitlosigkeit
  - Aphthen, rezidivierend
  - Asthma
  - Atemnot, anfallsweise
  - Blähungen
  - Bläschen im Mund
  - Blutarmut
  - Blutdruck hoch/niedrig
  - Blutgerinnungsstörung
  - Blutzuckererhöhung
  - Bronchitis
  - Cholesterin hoch
  - Darmerkrankung, -entzündung
  - Dermatitis, perioral
  - Durchfälle
  - Durchblutungsstörungen
  - Eisenmangel
  - Essstörung
  - Ekzeme
  - Elektrosensibilität
  - Flechtenerkrankung
  - Formaldehydallergie
  - Frösteln
  - Füße, kalte
  - Gefäßkrämpfe
  - Gelenkschmerzen
  - Gewichtsverlust
  - Gingivitis
  - Haarausfall
  - Harndrang, ständiger
  - Herzmuskelentzündung
  - Hormonstörung
  - Hustenreiz
  - Hypophysentumor
  - Immunschwäche
  - Infektneigung
  - Ischialgie
  - Juckreiz
  - Kinderlosigkeit
  - Kindsmissbildung
  - Kindstod
  - Kontaktstomatitis
  - Krebs
  - Leberschaden
  - Lichen ruber Mundschleimhaut
  - Magengeschwür
  - Menstruationsstörungen
  - Metallgeschmack
  - Mundschleimhaut kupferfarben
  - Myome
  - Nasennebenhöhlenentzündung
  - Neurodermitis
  - Nierenschaden
  - Paradontose
  - Pilzerkrankung
  - Rachenschmerzen
  - Regelstörungen
  - Rheuma
  - Schnupfen, hartnäckiger
  - Schuppen flechte
  - Unfruchtbarkeit
  - Urin viel (wenig)
  - Verstopfung
  - Virusinfekte
  - Wasserkopf
  - Zahnverfall
  - Zahnfleisch blauviolett
  - Zahnfleischentzündungen
   - Zinkmangel
  - Zyklusstörungen
  
  
 Krankheiten
   - Addison
  - Allergien
  - Alveolitis
  - Alzheimer
  - Amyotrophe Lateralsklerose
  - Anämie, hämolytische
  - Anämie, perniziöse
  - Anorexie
  - Asthma
  - Augen, Sjögren-Syndrom
  - Augenerkrankung, sympathische
  - Basedow-Schilddrüsenüberfunktion
  - Bechterew-Krankheit
  - Blutgerinnungsstörungen
  - Chronic-fatigue-Syndrom
  - Churg-Strauß-Syndrom
  - Colitis ulcerosa
  - Crest-Syndrom
  - Crohn-Krankheit
  - Dermatomyositis
  - Diabetes mellitus
  - Duchenne-Aran-Syndrom
  - Eklampsie
  - Endocarditis
  - Feer-Syndrom
  - Felty-Syndrom
  - Fibromyalgie
  - Gefäßleiden (Vasculitis)
  - Goodpasture-Syndrom

     (Niereninsuffizienz)
  - Guillain-Barré-Syndrom
  - Haarausfall, totaler (Alopecia totalis,

     areata)
  - Hepatitis, chronisch und viral
  - Herzbeschwerden
  - Herzbeutelentzündung (Pericarditis)
  - Herzmuskelentzündung (Myocarditis)
  - Hirnschrumpfung, angeborene
  - Hodgkin-Krankheit
  - Hörschwäche
  - Kindstod, plötzlicher
  - Klfine-Levin-Syndrome
  - Kleinhirnatrophie
  - Krebs (Brust, Dickdarm, Pankreas, 

    Magen,   Lunge)
  - Leberzirrhose, biliäre
  - Leukämie (akute myeloische,

    lymphatische)
  - Leukopenie
  - Lungenfibrose
  - Lupus erythematodes
  - Magenschleimhautatrophie
  - Menopause, frühe
  - Meulengracht
  - Mikroinfarkte
  - Miller-Fischer-Syndrom
  - Mittelmeerakne
  - Mononucleose
  - Motoneuronensyndrom
  - Multifocal motorische Neuropathie
  - Multiple Chemical Syndrom
  - Multiple Sklerose
  - Muskelatrophien
  - Myasthenia gravis
  - Myxödem, primäres
  - Narkolepsie
  - Nerzhautablösung
  - Neurodermitis
  - Nierenentzündungen
  - Pemphigoid
  - Pemphigus vulgaris
  - Polyarthritis
  - Psoriasis
  - Raynaud-Krankheit
  - Rheuma (Arthritis)
  - Rheumatisches Fieber
  - Schilddrüsenentzündung (Hashimoto)
  - Schilddrüsenkrankheiten
  - Schizophrenie
  - Sehschwäche
  - Sharp-Syndrom
  - Sklerodermie
  - Sprue (Durchfälle)
  - Stiff-Man-Syndrom
  - Thrombozytopenien
  - Thrombozytose
  - Thyreotoxikose
  - Tourette-Syndrom
  - Unfruchtbarkeit
  - Ureitis, phagozytische
  - Vasculitis (Herz-, Hirninfarkte)
  - Wasserkopf, angeborener
  - Wegenersche Ciranulomatose
  - Willebrandt-Jürgens
  - Wilms- Tumor
  - Wilson
  - Zirrhose, kryptogene der Leber
  - Zöliakie
  - Zuckerkrankheit


 

 

 

Dosierung:                                               

 

Intervall-Therapie mit 3-5 mg/kg Körpergewicht oral.

3-12 (5) mg/kg/d oral, Wiederholung frühestens nach 14 Tagen, in der Regel in großen Abständen: etwa alle 6 Wochen.

Bei chronischen Vergiftungen sollte das Antidot nüchtern gegeben, 30 Min. nichts gegessen, jedoch getrunken werden.

Die intravenöse Injektion von DMSA ist die effektivste Form der Antidotgabe und wird daher vom Tox-Center e.V. für den einmaligen Test bevorzugt. Man sollte man die Ampulle stets langsam in eine Vene spritzen. Damit dies langsam geschieht, beträgt das Lösemittel zehn Milliliter.                                  Damit es an der Venenwand nicht brennt ist eine Spur Natronlauge zum Alkalisieren enthalten.

Die Injektion in den Muskel ist nur wegen des großen Volumens problematisch,  zwei Depots sind besser.

 

Nebenwirkungen:

 

Eventuell vorübergehende Müdigkeit (wesentlich verstärkt bei gleichzeitiger Alkoholaufnahme), bei bestehendem grippalen Infekt durch Zinkausscheidung Verstärkung mit Gliederschmerzen, vorübergehende Hemmung der Nierenausscheidung.

DMSA fördert bei wiederholter Gabe in Form von Kapseln die Allergie darauf sehr stark, nach Ampullen besteht keine so große Allergisierung.

Die Allergieentstehung ist besonders stark, wenn kaum ein Gift ausgeschieden wird (bei Kapseln im dritten Stuhl nach dem Schlucken, nach Ampullen im Urin).

Bei einer Chelatbildner-Allergie kann man nur noch chirurgisch die Metalle aus dem Kiefer entfernen.

Der morgendliche Test auf Leichen- und Eitergifte im Speichel sowie das dreidimensionale CT (beides vom Zahnarzt auf Kasse verschrieben) sagen dem Kranken, ob und wie viel er machen lassen muss, um die Metalle, die im Eiter liegen zu entfernen.

 

Kontraindikation:

 

Giftherde im Magnetbild-Kopf (Multiple Sklerose, Schizophrenie-Psychose), hier kann es zu einer wesentlichen Verschlechterung kommen.

 

DMSA-Gefahr bei Eiter

 DMSA wiederholt zu geben ist bei Eiter nicht nur verboten, sondern mit einer akuten Lebensgefahr verbunden. Dies gilt nicht für den ersten DMSA-Spritzentest.

 Eiter ist im Idealfall abgekapselt und führt „nur“ zu Organschäden (Herdbeziehung). Akut lebensbedrohlich wird es jedoch, wenn der Eiter in die Blutbahn einbricht, es zur Sepsis, d.h. Blutvergiftung kommt. Dies kann zum plötzlichen Sekunden-Herztod führen.

 Da ein Eitergebiet über den Blutweg nicht erreichbar ist, ist DMSA gegen das Metalldepot wirkungslos – ebenso wie Antibiotika gegen den Eiter. Wenn DMSA aber die „Metallkapsel“ des Eiterherdes aufbricht, kann dies über die Eiterausschwemmung zum plötzlichen Herztod führen.                           Der Eiter muss unbedingt ins Freie abfließen können.

 

Eiter verbietet wiederholtes DMSA!

    

Metallherde im Knochen sind immer in einem Eitersee eingeschlossen. Nicht das Metall führt zu Organschäden, sondern seine Allergiefolgen, der Eiter.

Metall-Herde im Knochen müssen operativ entfernt werden.

 

 

 

Wechselwirkungen:

 

Die gleichzeitige Gabe von Kohle sollte bei oraler Aufnahme vermieden werden, da sonst mit einer vermin­derten Resorption von DMSA gerechnet werden muss und damit mit einer Beeinträchtigung der Wirksamkeit. Kohle bindet DMSA etwa 3 Tage lang.

 

 

Wirkungscharakter:

 

 DMPS und DMSA haben völlig verschiedene Stoffwechselvariationen.

DMSA ist stärker fettlöslich und wirkt daher sehr viel energischer im Gehirn. Dies bedeutet aber zugleich, dass die gegen das Gehirn gerichteten Nebenwirkungen sehr viel größer sind.

Durch die hohe Fettbindung (Lipoidlöslichkeit)  wirkt bei Fettleibigen DMSA wesentlich schlechter als DMPS. Zudem ist bei ihnen das Allergierisiko wesentlich höher, da DMSA nach einer Gabe lange Zeit in kleinen Dosen aus dem Fettgewebe abgegeben wird, was die Allergisierung stark fördert.

Unter erfahrener ärztlicher Überwachung eignet sich DMSA aber besonders gut zur Hirnentgiftung.

Vorraussetzung dafür ist jedoch, dass im Gehirn in der Nähe des Stammhirns sich keinerlei MS-Herde befinden dürfen.

Spritzen haben nur Sinn bei einer frischen chronischen Vergiftung oder stark erhöhtem alpha1-Mikroglobulin.

Kapseln sind viel zu teuer und nur zu empfehlen, wenn man keine Spritzen bekommen kann.

Die beste und sicherste Form der Entgiftung ist mit dem Schnüffeln:

der Inhalt einer DMSA-Ampulle wird in ein kleines Schraubgefäß umgefüllt (oder der Rest der Ampulle vom Spritzen) und jahrelang davon im Abstand von 6 Wochen sechs Mal daran geschnüffelt und der dritte Stuhl auf Quecksilber halbjährlich untersucht.

 Mit zwei Kapseln zu 100 mg DMSA in zwei Esslöffeln Leitungswasser geschieht derselbe Effekt.

Die Lösung kann sicher drei Jahre im Kühlschrank stehen und effektiv bleiben. Wenn sie nicht mehr nach Schwefel riecht, kann man ein Körnchen Soda (Bikarbonat) hineinwerfen, dann schäumt es kurz auf und ist wieder lange effektiv.

Eine zubereitete DMSA- Lösung muss jedoch am gleichen Tag i.v. gespritzt werden, diese darf man nicht aufheben!

DMSA hat die geringste Toxizität von allen Schwermetallantidoten: DMPS ist um den Faktor 7, DMSA um den Faktor 20 weniger toxisch als Dimercaprol.

Die DL-Form ist wirksamer als die Meso-Form (Cadmium 3fach); jedoch derzeit nur in den USA erhältlich.

Die Gesamtausscheidung ist etwas geringer als beim DMPS, die Ausscheidung aus dem Nervensystem ist verstärkt.

 

Cadmium wird durch DL-DMSA dreimal stärker ausgeschieden als von meso-DMSA (26- bzw. 9fach), DMPS ist jedoch fast ineffektiv.

DMSA scheidet dreimal mehr Arsen aus als DMPS, das 28mal effektiver ist als Dimercaprol (Sulfactin).

 

DMSA scheidet ebenso viel Blei aus wie CaNa2EDTA.

 

DMSA entgiftet organisches Quecksilber besser als DMPS, das dafür besser anorganisches Quecksilber entgiftet.

 

 

DMSA ist das effektivste Antidot zur Entgiftung des Gehirns von Quecksilber.

 

Es wurde als Prophylaktikum einer gewerblichen Quecksilbervergiftung vorgeschlagen (OKONISHNIKOVA 1971).

 

DMSA scheidet Kupfer ebenso stark aus wie DMPS (2fach, D-Penicillamin hingegen 10-20fach). Die Ausscheidung von Zink ist ebenso stark.

 

DMSA wirkt auch gegen Kobalt, Silber, Platin und Nickel, es ist wirkungslos gegen Eisen, Aluminium, Barium, Beryllium, Wismut, Chrom, Magnesium, Mangan, Selen, Zinnoxid, Triethylzinnsulfat, Strontium.

Die Giftausscheidung steigt unter DMSA auf Antimon 6fach, Strontium 2fach, Thallium 11fach und Palladium 12fach an.

 

DMSA als Spritze entgiftet Palladium schwach aus dem Gehirn.

 

Dimercaptobernsteinsäure ist chemisch den Desinfektionsmittel nahestehend und hält sehr lange, zumindest sicher die drei Jahre, die nach Arzneimittelgesetz empfohlen werden.                              Stets kühl gelagert hält die reine Chemikalie sicher 15 Jahre, die Kapseln verkleben nach ca. 8 Jahren.

 

DMSA während der Amalgamentfernung

Fragen:

1.             Ist es zu empfehlen DMSA in Kapselform begleitend zur Amalgamsanierung einzunehmen? (Reicht med. Kohle, um Schwermetalle im Magen zu binden und über den Darm wieder auszuscheiden?)

2.             Wann wäre DMSA angezeigt? Vor oder nach der Amalgamentfernung?

3.             Wäre DMSA auch notwendig, wenn Amalgam gefüllte Zähne nur gezogen werden?

 

Antwort:

1. Grundsätzlich sollte vor jeder Amalgamsanierung eine umfassende Diagnostik in folgender Reihenfolge durchgeführt werden:

-          OPT (Amalgamspiegel, Amalgam unter oder zwischen den einzelnen Wurzeln, Amalgam-Allergie, Palladium: Vorsicht mit DMSA, tote Zähne, MS-Zeichen, MCS: Olfactorius- Tumor usw.)

-          MR- Kopf bei Hirnsymptomen (MS-Herde: Vorsicht mit DMSA, Hirnatrophie, Schizophrenie-Herde, BSE-Herde)

-          Langzeit- Epikutanteste auf Vorhandenes und die geplanten Alternativen.

-          Nach Ausschluss obiger Kontraindikationen DMSA- Spritzen-Test.

 

2 + 3. Ein DMSA-Spritzentest vor der Amalgamsanierung verringert die Verschlechterung durch das geschützte Herausbohren und vor dem Ziehen amalgamgefüllter Zähne, was ja auch die Depots unter den Zähnen löst.

DMSA (und DMPS) können Amalgam bei gleichzeitigem Vorhandensein von Gold im Mund nicht mehr entgiften. Eine Reihe von Todesfällen bewies uns diese Wirkungslosigkeit.Zudem verursachen beide Metalle Autoimmunkrankheiten und Elektrosensibilität.

 

 

 

Metabolismus:

 

Meso-DMSA verlässt nach oraler Gabe schnell den Magen: nach 15 Minuten befinden sich 57 % in den Magenzellen, nach 36 Minuten 81 %. Die Spitzenaktivität im Serum ist nach 30 Minuten erreicht, das Meiste ist nach 2 Stunden aus dem Blut, 95 % haben den Körper nach 24 Stunden über den Urin zu   16 %, über den Stuhl zu 70 % und 1,6 als CO2 über die Atemwege verlassen.

Nach i.v. Applikation werden 82 % über den Urin und nur 0,3 % über den Stuhl, 0,8 % als CO2 ausgeschieden. Hierbei ist die Ausscheidung über die Galle wesentlich geringer.

 

 

Toxizität:

 

LD50 Hund 4-6 g/kg oral (LIANG)

500 mg/kg/Tg 6 Wochen lang verursachte bei Hunden Übelkeit, verminderte Nahrungsaufnahme, Gewichtsverlust, jedoch keine Veränderungen bei EKG, Blutbild, Glukose, Leber- und Nierenfunktion. Autoptisch fand sich lediglich eine leichte Entzündung im Duodenum.

200 mg/kg täglich verursachten keinerlei Veränderungen.

 

Vorsichtsmaßnahmen:

 

Nicht bei akutem Virusinfekt ohne  i.v. Zinkgabe sechs Stunden danach, viel trinken, kein Alkohol.

Bei MS DMSA nur schnüffeln.

 

Weiterhin:

 

1.        Keine Wiederholung von DMSA, wenn die Giftausscheidung von Quecksilber unter 50 µg/g  Creatinin liegt und keine Symptombesserung eintrat. Übrigens kann dann auch kein schwächeres Mittel etwas Positives bewirken. Die sich unter laufender - sinnloser - DMSA- Gabe sich einstellenden Organbesserungen würden auch sein, wenn man nicht das Allergie-Risiko von DMSA in Kauf nehmen würde. Nicht indiziertes, d.h. unnötiges DMSA verursacht Hirnschäden so wie Vitamin C, Vitamin B oder Selen.

2.        Gift und Gegengift müssen exakt in der Menge zusammenpassen. Selbst Schwerkranke genesen unter der Minimaltherapie. Geduld ist bei Hirnschäden oberstes Gebot.

3.        DMSA darf nur selten und hochdosiert gegeben werden. Der Spritzen-DMSA-Test sollte mit 200 mg i.v. durchgeführt werden (10 mg/kg/KG). Kinder die Hälfte, Säuglinge ein Viertel. Ohne dieses Messergebnis ist  keine Aussage über die Schwere der Vergiftung möglich; man weiß sonst  nicht, wie hoch und wie lange das Antidot eingenommen werden soll. Durch  häufige kleine Dosen kommt es zur Allergisierung, die dann eine weitere notwendige  Gegengiftbehandlung verhindert. DMSA hochdosiert als Spritze ist ohnehin viel wirkunsvoller als  DMSA-Kapseln.

4.        Streng verboten ist eine DMSA-Spritze in die Schilddrüse, den Kaumuskel o.ä  Dies kann zu schwersten Nervenschäden mit lebensbedrohlichen Krankheitsbildern führen. Auch ist mit bleibenden  Schäden zu rechnen. Zudem ist eine Spritze in Organe sinnlos, da die Wirkung systemisch, d.h. über den Blutweg geschieht.

5.        24-Stunden-Urin auf Gifte werden in der gesamten Klinischen Toxikologie nur dann gemacht, wenn man nicht weiß, wann ein Gift während der Arbeit den Körper vergiftet oder, wenn man nicht weiß, wann es ausgeschieden wird. Es stammt noch aus der Zeit, als Amalgamverherrlicher alles daran setzten, um Giftwerte fürs Auge möglichst niedrig zu halten. Man weiß exakt, dass es 20 Minuten braucht, bis das Gegengift an den Wirkort gelangt, binnen einer knappen Stunde ist jedes Gift, das sich außerhalb der Zellen befindet, gebunden, dies ist der richtige Messzeitpunkt. Nach 3,5 Stunden wird überhaupt kein Gift mehr ausgeschieden - auch kein Zink, Kupfer u.a. Die Verdünnung mit 20 Stunden giftfreien Urins hat nur einen politischen Hintergrund der niedrigeren Werte. Ärzte  intereressiert  die Politik nicht, nur das eigentliche Gift. Abgesehen davon hat sich in der Praxis gezeigt, dass die Störanfälligkeit des Sammeln von Urin über 24 Stunden durch Vergessen, Verschütten usw. viel zu groß ist. Eine Wiederholung ist nicht möglich, da nur die die Giftwerte der ersten Antidotgabe zur Messlatte für die gesamte Therapie  zählen.

6.        Selen und Zink zu DMSA zu geben  ist unsinnig und gefährlich, weil:
- Zink durch DMSA sofort ausgeschieden wird (wenn, dann müsste man es 6 Std. danach geben; ist aber unnötig!),
- durch die Zinkbindung von DMSA fehlt es für die gefährlichen Gifte Hg und Sn (Zinn), der Grenzwert wurde ohne diese Unabwägbarkeiten ermittelt,
- Selen fördert die Gifteinlagerung ins Gehirn. DMSA zur anschließenden Hirnentgiftung reicht dann nicht mehr. Wenn (ist aber unnötig!!), dann kann man es nur viele Stunden danach geben.

 

 

Literatur:

 

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