Börsen-Abstürze

1637 Der erste Börsenkrach:

Tulpen waren im 17. Jahrhundert der Renner – die Preise explodierten. Bald wurden die Zwiebeln an holländischen Börsen gehandelt: Spekulanten suchten sich in Katalogen Zwiebel-Sorten aus, erwarben Optionen zum Kauf einer gewisse Menge zu einem bestimmten Preis. 1637 brach Panik aus: Erste Anleger misstrauten dem Geschäft und verkauften. Eine Massen-Panik folgte. Die Kurse stürzten um über 90 Prozent ein. Hollands Wirtschaft wurde für Jahre geschädigt.

1873 Der Gründerkrach

Nach Gründung des Deutschen Reiches 1871 erlebte die deutsche Wirtschaft einen Riesen-Boom. Firmen und Aktiengesellschaften wurden zuhauf gegründet. Weil jedoch auch die Konkurrenz zwischen den Unternehmen stark zunahm, gingen die Gewinne der Unternehmen schnell wieder zurück. 1873 ging eine Budapester Bank Pleite. Die Folge: viele Anleger in ganz Europa wurden misstrauisch, verkauften ihre Aktien. Weitere Banken meldeten Konkurs an.

1929 Der Schwarze Freitag:

Am 25. Oktober 1929 wurde die New Yorker Wallstreet Schauplatz des größten Börsencrashs der Geschichte. Innerhalb von einer Woche verloren die Kurse 40 Prozent ihres Wertes. Der „Schwarze Freitag“ war der Beginn einer Weltwirtschaftskrise. Grund: Die amerikanische und europäische Volkswirtschaft waren eng verflochten.

1987 Schwarzer Montag:

Es war der erste Börsenkrach nach dem Zweiten Weltkrieg. Der US-Aktienindex Dow Jones fiel am 19. Oktober um 22,6 Prozent. Es war der größte Sturz in der Geschichte. Gründe: 1987 befürchteten viele eine Krise der US-Wirtschaft, auch schien die Regierung die Inflation nicht in den Griff zu kriegen.

1997 Die Asien-Krise:

Der Börsenkrach begann in Thailand, griff auf Teile Ostasiens über. Die asiatische Wirtschaft boomte Ende der 90er, die Nachfrage nach Krediten war groß. Die Kurse stiegen – die Banken glaubten, dass sie gute Sicherheiten für neue Kredite hätten. Doch große Teile der asiatischen Wertschöpfung standen nur auf dem Papier. Das rächte sich, als erste Anleger dem Boom misstrauten. Regierungen von Ländern wie Thailand, Malaysia und den Philippinen konnten nichts dagegen tun, dass ganze Volkswirtschaften einbrachen.

1998 Die Rubel-Krise:

Die Asien-Krise übertrug sich auf Russland. Anleger zogen sich zurück. Der Rubel geriet unter Druck, der Kurs verlor 60 Prozent an Wert. Die Folge: Die Russen retteten ihr Erspartes, viele Kreditinstitute gingen Pleite.

2000 Das Platzen der Dotcom-Blase:

Fast jede Geschäftsidee versprach Gewinne. Die Goldgräberstimmung bei Technologieprodukten trieb die Aktienpreise für Unternehmen wie Telekom oder Infineon in die Höhe. Der Absturz folgte 2000: Gewinnerwartungen konnten nicht eingehalten werden, erste Glücksritter gingen pleite. Und die Anlieger liefen in Scharen davon.

2001 Der 11. September:

Auch auf die Börsen wirkten sich die El-Kaida-Anschläge aus: Zuvor hatte der Dax 14 Prozent verloren. Grund: Angst vor einem Einruch der US-Wirtschaft. Nach den Anschlägen brach der Dollar ein, der Dax rutschte binnen Stunden um 8,5 Prozent ab.

AZ 22.1.2008