Bildschirmstrahlung löst Amalgamfüllungen

 

Augäpfel Schmerzen

 

 

B.W., m.

 

Erlittene Körperverletzung durch Strahlungen aus Farbfernsehgerät mit Kathodenstrahlröhre in Kurklinik 1989.

 

Farbfernsehapparat mit mittelgroßer Röhre/Bildschirm

 

Die in diesem Gerät entstehende Röntgenstrahlung ist ausreichend abgeschirmt lt. Zulassungs-Nr., Beschl. Spannung max. 25,5 kV

 

 

Bericht des Patienten:

In meinem Zimmer habe ich abends im Bett liegend den Fernsehapparat betrieben. Der Fernseher stand auf einem Tischchen, das etwa so hoch war wie die Oberkante der Liege. Der Fernseher war direkt auf mich gerichtet. Die Entfernung zwischen Kopf und Bildschirm betrug etwa 2,8 m. Zum Teil lag oder saß ich auf dem Bett. Ich hatte den Bildschirm mehrmals über 8 Stunden

angeschaltet.

 

Nach etwa 5 Stunden traten starke Augenreizungen mit trockenen Augen und schmerzenden Augäpfeln an mehreren Tagen wiederholt auf. Wenn ich während des eingeschalteten Fernsehens einschlief, wurde ich durch die Augen-schmerzen wach. Es war, als hätte ich Sand in den Augen.

 

Dieses Symptom kenne ich vom Elektroschweißen, wenn ich ohne Schweiß-Schutzbrille gearbeitet habe. Wir sagten dann, wir haben uns ,,verblitzt“.

 

In der Berufsschule lernte ich, dass dies durch die W-Strahlung des elektrischen Lichtbogens hervorgerufene Licht dieses spezielle Symptom verursachen kann und dass bei häufigerer Exposition dauerhafte Erkrankungen der Augen ent-stehen können.

 

Ich nehme an, dass die vom Bildschirm ausgestrahlte UV-Strahlung zu hoch war und bei mir diese Körperverletzung ausgelöst hat. Ich bin der Meinung, dass ein solches Gerät keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen auf den Menschen verursachen darf. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass das Gerät unzulässig hohe Strahlungen aussendet. Schon nach 2 Stunden vor diesem Fernseher fingen alle meine Zähne mit Amalgamfüllungen an, wehzutun, bis zur Unerträg-lichkeit. Am dritten Tag war das so unerträglich, dass sich mir beim Drücken mit dem Finger auf die Zähne links oben eine Plombe, die ich etwa seit 1980 habe, löste.

 

Ich bin der Meinung, dass durch Mikrowellen aus dem Apparat sich wie im Mikrowellenherd die Plombe und der Zahn verschieden stark erwärmten und Spannungen durch die verschiedene Wärmeausdehnung entstanden. Mit beteiligt an der Erwärmung könnten auch aus dem Fernsehapparat kommende UV-Strahlung, Röntgenstrahlung und Infrarotlicht sein. Genaues müsste hier ermittelt werden. Auf die Ursächlichkeit von Bildschirmstrahlung kam ich durch weiteres Nachdenken und mein spezielles Interesse zu Gesundheitsgefahren durch Bildschirmarbeitsplätze, bei denen von der Schädlichkeit der davon emittierten Röntgenstrahlung und Mikrowellenstrahlung berichtet wird.

 

Den Zusammenhang zwischen der Strahlung aus dem Bildschirm habe ich durch einen Versuch und dessen Ergebnis erbracht. Ich drehte den Fernsehschirm ca. 30° von mir weg, so dass ich von der Seite auf den Bildschirm sah. Ab sofort hatte ich keine Zahnschmerzen mehr. Wenn ich längere Zeit, über 3 bis 8 Stunden den Bildschirm auf mich einwirken ließ, hatte ich ab da nicht mehr die sich dick anfühlenden Augen und auch kein Gefühl mehr, als hätte ich Sand in den Augen. Jedoch war immer noch ein Trockenheitsgefühl in den Augen dann vorhanden. Ich hatte die Balkontür geöffnet. Ich führe die Auswirkungen auf meine Gesundheit auf die energiereiche Strahlung des Fernsehapparates und seines Bildschirmes zurück.

 

Obwohl ich mit meinem Kopf 2,8 m und mehr von dem Schirm entfernt war, wirkte er schädlich auf mich ein. Ich erinnere mich jetzt, die Symptome der trockenen Augen und des Gefühls wie Sand in den Augen zu haben schon einmal mit einem anderen Gerät erlebt zu haben. Ich hatte damals den Fernsehapparat im Schlafzimmer am Fußende stehen. Der Tisch war nur etwas höher als die Liege. Es war ein Schwarzweiß-Gerät mit großem Bildschirm 50x41 cm bzw. 60 cm diagonal, Kaufdatum ca. 1976 (der Apparat ist noch bei mir). Auch wenn ich während des Fernsehens eingeschlafen war, wurde ich nachts wach und hatte geschwollene Augen, trockene Augenschleimhäute und manchmal, wenn es länger gedauert hatte, bis ich den Apparat ausmachte, hatte ich auch das Gefühl wie Sand in den Augen. Abstand 2,5 m.

 

 

 

 

 

 

 

 

Genauer verweise ich dabei auf

 

- den Artikel ,,Bildschirmarbeit“ in der Zeitschrift Schöner Wohnen 4/87 S. 6-9,

 

- Amtliche Mitteilungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz 1986, Nr. 4, Oktober, S. 8-10,

 

- ,,Auswirkungen von Bildschirmarbeit auf den Schwangerschaftsverlauf“, Dr. Andreas G. FLEISCHER, Bundesgesundheitsblatt 27 Nr. 7, Juli 1984, S. 215-216,

 

- ,,Leckstrahlung gewerblich genutzter Mikrowellengeräte”, Richard Veit,

 

 

- American National Standard (ANSI): “Safety levels with respect to human exposure to radio frequency electromagnetic fields”, 300 kHz to 1000 GHz ANSI C 95.1-1982

 

und neuere,

 

- DIN 57 848 Teil 2... 83

 

- ,,Gefährdung durch elektro-magnetische Felder. Schutz von Personen im Frequenzbereich von 10 kHz bis 3000 GHz, BG Verwaltung ,

 

- ,,Sicherheitsregeln für Bildschirmarbeitsplätze im Bürobereich“, ZH1/618, Ausgabe 10.1980

 

- Auskunftsregister der BAU Dortmund, Bildschirmarbeit Strahlenbelastung B 11 383/9,

 

- Sonderschrift der Bundesanstalt für Arbeitsschutz, Dortmund, 1988, S 14,

 

- ,,Schutz vor UV-Strahlung“, P. SCHREIBER, G. OTT, Zeitschrift Form und Technik 11/99

 

- Fachbeilage für Formherstellung, Druck und Weiterverarbeitung 24.10.1988 in Zeitschrift Druck und Papier Nr. 22, 1988, ,,Müssen Bildschirmarbeitsplätze mangelhaft sein? “,

 

- ,,Computer gegen Frauen“, BARBARA BOTTGER, S. 35, aus ,,Die Qualität der Arbeit verschlechtert sich dramatisch“, WSI Informationsdienst Arbeit 3/85, Düsseldorf, DGB, Brief Dipl. Ing. Bernd WAGNER, vom 09.06.89

 

- ,,Schädigung der Augen durch UV-Licht“, Der Spiegel 4/88 S. 79 + 82,

 

- Computer ,,Heftig umstritten“, Öko-Test Juni 1989, S. 24-31,

 

- ,,Test: Bildschirme“, GONG 11.03.-17.03.89, S. 129,

 

- ,,Bei Sonnenanbetern altern die Augen schneller“, taz, 27.02.88,

 

- ,,Niedrigstrahlung unter der Lupe” , Universität Bremen, Informationen zu Energie und Umwelt, Teil A Nr. 11, 1979,

 

- Ionisierende Strahlung im Bereich niedriger Dosis und die Erzeugung von Krebs, Karl Z. MORGAN,

 

- ,,Das Gesundheitsrisiko für beruflich Strahlenexponierte Personen“, Joseph ROTBLATT, WAZ 1987 (dpa)

 

- ,,Experten: Arbeit am Bildschirm gefährlich“

 

und viele andere (Quellenzusammenstellung etwa 10 000 durch Bibliothekar der Universitätsbücherei Bochum).

 

 

 

 

Aus:

Daunderer - Klinische Toxikologie - Giftinformation - Giftnachweis - Vergiftungstherapie

Loseblattwerk in 13 Ordnern mit Aktualisierungsservice oder CD-ROM

- 90. Erg.-Lfg. 12/94

Kapitel Metalle (umfasst 767 laufende Seiten)

III-9.1 Allgemeines

Seite 4-5 (CD-ROM Ausgabe 2/2002 laufende Seite 4-5)

ISBN 3-609-70000-9