BSE durch Collagen?
Britische Regierung
fürchtet, dass Schönheits-Spritzen Menschen krank machen
xVom
Schönheitschirurgen gesetzte Anti-Falten-Spritzen können krank machen. Das
befürchtet Sir Liam Donaldson, der medizinische Berater des britischen Regierungschefs
Tony Blair. Er lässt jetzt untersuchen, ob Füllmaterial wie Collagen die
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJD), die menschliche Variante von BSE, überträgt.
Nach Berichten britischer Zeitungen haben sich unter anderem Liz Hurley und
Kylie Minogue solchen Collagen-Behandlungen unterzogen.
Das Füll-Material
für Schönheits-Injektionen wird teilweise aus tierischen Produkten, aber auch
aus Leichen gewonnen. Nicht nur CJD, sondern auch Hepatitis könnte auf diesem
Weg übertragen werden, warnte Donaldson. Die britische Regierung will die
Bestimmungen für Schönheitschirurgen drastisch verschärfen. Ein Sechstel aller
Anbieter könnte deswegen schließen müssen.
„Fast jedes Jahr
wird in Europa ein neues injizierbares Implantat zugelassen - meist ohne
ausreichende wissenschaftliche Untersuchung und streng kontrollierte Studien“,
kritisiert auch der plastische Chirurg Gottfried Lemperle seine Zunft.
Nach Ansicht der
Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen kann durch Collagen
kein BSE übertragen werden. Sie beruft sich auf das Bundesinstitut für
Arzneimittel, das 30 Collagen-Spritzen pro Jahr als gefahrlos einschätze. Die
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt hingegen: „Auf keinen Fall sollte
man sich mit Collagen oder Frischzellen mit Organextrakten vom Rind oder Schaf
unter die Haut spritzen lassen. Der Erfolg ist zweifelhaft und das Risiko nicht
kalkulierbar.“
Quelle: ÄZ 31.1.2005