BSE - Immunologischer Test

 

Durch zweidimensionale Gelelektrophorese konnten zwei Proteine im zerebronspinalen Liquor identifiziert werden, die dort bei spongiformen Enzephalopathien auftreten. Weiterführende Analysen haben ergeben, dass es sich hierbei um das Protein 14-3-3 handelt, das möglicherweise bei der intrazellulären Signaltransduktion eine Rolle spielt. Die Autoren haben polyklonale Antikörper gegen das Protein produziert.

 

Nach elektrophoretischer Auftrennung der Proteine und anschließendem Transfer auf eine Membran können die Polypeptide immunologisch im Westernblot nachgewiesen werden. (Ein Nachweis im ELISA oder im RIA scheint leider nicht möglich.) Das Serum reagiert mit Protein 14-3-3 von allen getesteten Spezies kreuz und kann im gesunden Organismus im Hirngewebe nachgewiesen werden. Die Autoren vermuten, dass das Protein 14-3-3 durch die Zerstörung von Nervenzellen ins zerebrospinale Liquor eintritt.

 

Die Spezifität des Nachweises beträgt 88 Prozent, wenn auch andere neurologische Erkrankungen, wie zum Beispiel Herpes-simplex-Enzephalitis, getestet werden. Hingegen beträgt die Spezifität 99 Prozent, wenn ein Verdacht auf spongiforme Enzephalopathie bestätigt werden soll; der Test sollte deshalb nur in diesem Kontext angewendet werden. Der Test lässt keine Aussage über die Schwere, das klinische Stadium oder die Ursache der Erkrankung zu. Aufgrund von Untersuchungen an infizierten Schimpansen wird aber vermutet, dass der Test nach dem Auftreten erster klinischer Symptome positiv ist.

 

Quelle: Hsich G, Kenny K, Gibbs CJ, Lee KH, Harrington MG; The 14-3-3 brain protein in cerebrospinal fluid as a marker for transmissible spongiform encephalopathies. N Engl J Med 1996; 335: 924-930