Autoabgase
Der
motorisierte Individualverkehr wird weiter zunehmen. In einer Studie des Ifeu-Instituts für das Bayerische Wirtschaftsministerium
ist ein weiterer Anstieg der Pkw-Dichte der privaten Haushalte bis auf 772 Pkw
auf 1000 Einwohner über 18 Jahren in Bayern bis zum Jahr 2005 zu erwarten.
Politische Konzepte zur Reduktion des SchadstoffausstoIXes
und Verminderung der Sekundärfolgen des motorisierten Autoverkehrs sind nicht
in Sicht. Allenthalben dominieren Scheinlösungen wie Forcieren des
Katalysatoreinbaus, Park-and-Ride-Strategien,
Umgehungsstraßen, Tunnelbau und angebliche Förderung des öffentlichen Verkehrs,
wie z. B. durch Bau von ICE-Strecken.
Diese
Diskussion ist auch deshalb wichtig, weil Folgekosten des motorisierten
Individualverkehrs in andere Kostenbereiche transferiert werden. Allein die
Krankenversicherung in einem Luftschadstoff-belasteten
Gebiet hat ein Mehrfaches an Kosten zu tragen wie die Krankenversicherung in
einem weniger belasteten Gebiet.
(Quelle: ISHIAZAKI: Münch. med. Wschr. 136; Nr. 5; 1994)
Schwangere
dürfen in Tankstellen nicht beschäftigt werden. Das Berliner
Oberverwaltungsgericht entschied in einem Eilverfahren, daß
dies wegen der in Tankstellen drohenden Gesundheitsgefahren selbst für die
Tätigkeit an der Kasse gelte (Az.: OVG 6 S 72.92).
Die in Tankstellen anzutreffende erhöhte Konzentration von Benzol rechtfertige
das Verbot. Nach den Vorschriften der Gefahrstoffverordnung sei Arbeitgebern
die Beschäftigung werdender Mütter mit krebserzeugenden,
fruchtschädigenden oder erbgutverändernden
Gefahrstoffen nicht erlaubt.
1. Fall:
P.E., 55 Jahre, w.
Noxen:
15 Amalgamfüllungen
25 Jahre lang Autobahnanliegerin
Anamnese:
Die ersten Füllungen mit Amalgam (sehr
groß) wurden ca. 1957 eingesetzt.
1970 Unterleibsoperation: der rechte
stark verzystete Eierstock wurde abgeschabt.
1979 Zysten im rechten Handgelenk
1974 Nieren - Tb, dann Zyste an der
rechten Niere
1983 OP/Gebärmutter und rechter (wieder verzysteter) Eierstock wurden entfernt.
1985 Entfernung einer großen Zyste in
der linken Brust und eine große Menge kleiner Zysten.
Oktober: 13 neue Amalgam-Füllungen.
Daraufhin folgten Hormonstörungs-schmerzen in der
Brust, wieder Zysten, Bruch im Magen, gestörte Speiseröhren-mechanik,
Nierenentzündung, Blase.
1987 OP Zahnwurzel wurde entfernt (&
Zyste)
1988 Sehnenscheidenentzündung beider
Arme. Die Patientin konnte nichts mehr anfassen.
1989 Chronische Bronchitis
verschlimmerte sich (Asthma bronchiale).
1993 Schmerzen im rechten Oberbauch.
Schwellungen unter der Achsel, Hexen-schuß.
1994 Mai-Juli: schwere Bronchitis.
Seither blaue Lippen.
Laborwerte:
Glutathion-S-transferase 66 %
Zahn: 47
6290 µg Blei/kg
298 µg Cobalt/kg
81 µg Gold/kg
3220 µg Kupfer/kg
5742 µg Zinn/kg
< 161 µg Hg/kg
5503,1 µg Formaldehyd/kg
24.500 µg Aluminium/kg
Diagnose:
Asthma bronchiale, chronische bds. Tendovaginitis, Mamma
fibrosa cystica, Pollakissurie,
Schlafstörung, Giftabbaustörung
Kieferpanoramaaufnahme (OPT):
Tote (mit Formaldehyd gefüllte) Zähne:
47, 43
Granulome (Wucherung mit
Bindegewebsfaserbildung): 17, 15, 13, 23, 25, 26, 27, 32, 36, 41, 42, 46, 48
Aus:
Daunderer, Max:
Klinische Toxikologie
Giftinformation
- Giftnachweis - Vergiftungstherapie
Loseblattwerk in 13 Ordnern mit
Aktualisierungsservice oder CD-ROM
ISBN
3-609-70000-9
Daunderer -Klinische Toxikologie - 128. Erg.Lfg.
5/98
Kapitel Umweltgifte (umfasst 419 laufende Seiten)
III-13.3 Autoabgase
Seite 5-9 (CD-ROM Ausgabe 2/2002
laufende Seite 343-346)