Amalgamsanierung, danach Besserung von Nerven- und Immunschäden
Zahnamalgame lösen neurologische und immunologische Schäden aus.
Neben dem Quecksilber, Silber und Kupfer ist hierfür insbesondere das Zinn verantwortlich; aus organischen Salzen entstehen durch die Mundbakterien hochgiftige organische Verbindungen.
Erkannt wird die Vergiftung durch das Messen des Speichels vor und nach Kaugummikauen: der Abrieb beträgt das bis zu 100000-fache!
liehe Abriebwerte korrelieren mit hohen Werten im Mobilisationstest mit dem Antidot DMPS. Erst nach der Amalgamsanierung und der medikamentösen Entgiftung bessern sich die Organschäden, Hohe Giftkonzentrationen sind mit psychiatrischen-niedrige mit allergischen Symptomen gekoppelt. Der Zahnarzt und sein Personal bleiben am meisten durch diese Vergiftung gefährdet auch nach dem Verbot von Amalgam !
Es wird (1989) über unsere Erfahrungen an über 2500 Patienten mit über 15000 Messdaten berichtet.
Amalgam vergiftet den Speichel
Zahnfüllungen aus Amalgam sind doch sehr viel gefährlicher als wir Mediziner es lange Zeit angenommen haben. Sie gehen nicht nur nach dem Legen einige Wochen lang große Mengen an Schwermetallen ab, sondern auch bei heftigem Kauen sowie bei heißen oder sauren Getränken, und bei einem sauren Speichel (zum Beispiel durch Obst) gehen bis zum 100000fachen der Trinkwasserverordnung an Quecksilber (bei einem 21-jährigen), bis zu 740 Mikrogramm an Silber und bis zu 450 Mikrogramm an Zinn gleichzeitig über den Speichel in den Körper. Quecksilber und Zinn werden durch Mundbakterien in die extrem giftigen organischen Verbindungen umgewandelt, die im Gehirn und Immunsystem gespeichert werden. Zusätzlich wird der größte Teil (80%) des Quecksilbers gasförmig über die Lunge aufgenommen. Fluor und Jod fördern die Giftfreisetzung.
Kaugummitest
Da Zahnärzte behaupten, dass gute Amalgamfüllungen keine giftigen Metalle freisetzen, zeigt folgender Test, ob es sich um minderwertiges Amalgam, handelt:
1. Mindestens zwei Stunden nichts kauen.
2. Spontanurin (100ml) lassen.
3. 5 ml Speichel sammeln.
4. Intensiv
zwischen den Amalgamfüllungen einen zuckerfreien Kaugummi kauen und von
Anfang an in ein zweites Gefäß wieder 5 ml Speichel sammeln. Untersuchung in
einem Speziallabor (z. B. 0421/34 9640) auf Quecksilber und Zinn (evtl. auch
Silber und Kupfer). Die Amalgamfüllungen müssen minderwertig sein, wenn unter
dem Kauen mehr als 5 Mikrogramm Quecksilber oder Zinn in den Speichel abgingen
bzw. vor dem Kauen schon
mehr im Speichel als im Urin waren. Ohne Amalgambelastung entspricht der Wert
im Speichel dem im Blut, da der Speichel das Ultrafiltrat des Serums ist. Die Urinkonzentration entspricht etwa der des Serums.
5.Nach dem Kauen erneut Urin abgeben. Der Wert von Quecksilber ist wie im Blut nach der Giftfreisetzung mehrfach erhöht.
Toxizität
Amalgamfüllungen enthalten 53% Quecksilber, ca. 20% Silber, ca. 16% Zinn und ca. 12% Kupfer. Das anorganische Quecksilber und Zinn werden durch Mundbakterien in die sehr giftigen organischen Verbindungen verwandelt, die besonders stark das Nervensystem schädigen, da sie fettlöslich sind. Bei Amalgamvergifteten werden 80% organisches Quecksilber über DMPS ausgeschieden. Organisches Zinn ist ein etwa 100fach stärkeres Nervengift als Quecksilber, von dem es sich sonst kaum unterscheidet. Moderne Amalgame geben mehr Zinn, ältere mehr Quecksilber ab. Kupfer verstärkt die Nerven- und Leberschädigung. Die im Nervensystem gespeicherten Metalle können nur durch ein Gegengift herausgeholt werden. Im Urin kann man einen Teil davon messen. Die Messung ist nur grob orientierend, da die Metalle durch das Gegengift verschieden stark - in folgender Reihenfolge - ausgeschieden werden:
Zink - Kupfer - Quecksilber - Zinn.
Silber wird nicht erfasst. Bei der chronischen Amalgamvergiftung kommt es zu einer Kupfer-Depot-Bildung, bei dessen Ausschwemmung anfangs das Gegengift so verbraucht wird, dass weniger Quecksilber ausgeschwemmt wird. Die nächste Urinprobe nach dem Gegengift gibt die beste Auskunft über das Verhältnis der Ausscheidung. Die Höhe der Ausscheidung spiegelt hier exakt die Schwere der chronischen Vergiftung. Da Kupfer als Gegengift zu Zink dieses verdrängt, kommt es über einen Zinkmangel zu der typischen Infektanfälligkeit, Haarausfall, Unfruchtbarkeit.
DMPS - Mobilisationstest
Seit 1957 gibt es in der UdSSR ein Gegengift, das für die Quecksilber-Zinn-Kupfervergiftung durch Zahnamalgame hervorragend geeignet ist, das Dimercaptopropansulfonat (DMPS) - ein Komplexbildner oder Chelatbildner, der die Metallionen über die Niere aus dem Körper transportiert. Da bei wiederholtem Gebrauch eine unangenehme Allergie auftreten kann, sollte das Medikament möglichst selten angewandt werden. Es empfiehlt sich folgender Test:
1. Urin I (100ml) in ein spezielles Versandgefäß
2. Erwachsene: 3 mg DMPS/kg KG langsam intravenös (Apotheke Tel. 089/220069)
Kinder 10 mg DMPS ( Dimaval)/kg KG nüchtern schlucken und 120 Min. nichts essen lassen.
3. Ca. 150 ml Wasser, Tee o. ä, trinken,
4. Erwachsene nach ca. 45 Min., Kinder nach 120 Min. erneut 100 ml Urin (II) in ein Versandgefäß lassen.
Urin lauf Zink, Urin II auf Quecksilber, Kupfer und Zinn untersuchen lassen (Versandgefäße vom Labor, Tel. 0421/349640). Wir haben mittlerweile hei über 6000 Patienten niemals ernstliche Komplikationen nach
der Spritze erlebt. Fast alle Patienten waren glücklich über den Heilungserfolg der Entgiftung - obwohl sich natürlich die schweren Nervenschäden nur sehr Iangsam bessern. In schweren Fällen einer Abwehrschwäche bzw. eines, bekannten Zinkmangels spritzten wir zugleich 10 ml Zink (Unizink) intravenös.
in schweren Vergiftungsfällen muss der DMPS Test alle 6-12 Wochen wiederholt werden. Etwa 50% unserer Fälle mussten ein halbes Jahr, 40 % der Fälle länger als ein Jahr behandelt werden. In 5% der Fälle musste nach der 5.-10, Injektion die Behandlung wegen einer DMPS-Allergie abgebrochen werden (Schleimhaut- und Hauterscheinungen). Als Kapseln sollte das Präparat strikt nüchtern und höchstens alle 14 läge als Einzeldosis von 3 mg/kg gegeben werden. Da Zink stark mit ausgeschieden wird und zudem hervorragend die Quecksilberausscheidung fördert, sollte es stets im Spontanurin mitbestimmt und bei Mangel zugeführt werden. Seien und Eisen brauchen nur bei Mangel ergänzt zu werden.
Grenzwerte der Arbeitsmediziner
Neuerdings befassen sich auch Arbeitsmediziner mit diesem Mobilisationstest, obwohl sie unsere vor 10 Jahren entdeckte Methode zur Erkennung und Ausscheidung eines Giftdepots früher brüsk ablehnten.
Nun wollen sie auch ihre Grenzwerte, die für gesunde Arbeiter gelten sollen, auf Schwerkranke, Allergiker und Kinder übertragen. Es sollte jedoch einleuchten, dass für einen Amalgamvergifteten mit Multipler Sklerose oder Hörsturz, plötzlichen Sehstörungen, Lähmungen oder AIDS ein zusätzliches Nerven- oder Immungift in keiner Konzentration zu tolerieren ist.
Da wir bei einer Mobilisation wissen, wann und wie die Ausscheidung einsetzt, brauchen wir keinen 24-Stunden-Urin, der dann angezeigt ist, wenn man nicht weiß, wann das Gift aufgenommen wurde oder di Ausscheidung erfolgt.
Unser Verfahren wurde in der toxikologischen Praxis für den praktischen Arzt entwickelt und natürlich mit Klinikmethoden verglichen und standardisiert. Eine Beurteilung der Ausscheidung von Quecksilber durch DMPS ist nur bei einer Mitbestimmung von Kupfer sinnvoll, ein Nach weis des Amalgams wird durch zusätzliche Zinnbestimmung möglich Der Vergleich mit dem Kaugummi test beweist die Depotbildung aus den Amalgambestandteilen. Diese klinisch toxikologische Diagnostik fehlte bei bisherigen Arbeitsmedizin sehen Untersuchungen.
Irrtum der Zahnärzte
Die Zahnärzte machten bisher de Fehler, beim Amalgam nur da Quecksilber zu bewerten, ohne di Giftwirkung der anderen Bestandteile wie Zinn, Kupfer, Silber zu berücksichtigen. Wäre dies der Fall g wesen, hätten sie nicht dem Irrglauben erliegen können, das Quecksilber im Depot stamme aus der Nahrung und nicht aus den Füllungen. Die Tatsache, daß durch Kaugummi kauen auf Amalgamfüllungen bis zu 194,8 Mikrogramm Quecksilber den Speichel gelangen, wurde allerdings bereits von dem Zahnarzt Prof. Kraneke und dem Arbeitsmedizin Prof. Valentin (Ost, 1984) bewiesen, die demnach wussten, dass Amalgam den Speichel vergiftet. Um weniger sind ihre Dementis zu verstehen.
Geschichte
Amalgam wurde 1826 von Taveau entwickelt, schon 1840 jedoch wegen nachweisbarer Gesundheitsschäden wieder verboten.
Amalgamfüllungen — ein Kunstfehler
Kasuistiken
Ein neunjähriges Mädchen bekam in einem Jahr 5 Amalgamfüllungen. Nach Sturz auf den Kopf trat in jenem Jahr allmählich eine schwere Encephalopathie auf. Das EEG wurde flach, sie war extrem agitiert, zuckte rhythmisch und nahm mit der Umwelt keinen Kontakt mehr auf, musste künstlich ernährt werden, Hg spontan 18,5 µg/I, nach 3,5 mg/kg KG DMPS oral 213,5 µg im Urin (2), obwohl 80% der Ausscheidung im Urin erfolgt - Im Haar war Quecksilber um das 6 fache erhöht.
Unter siebenmonatiger
DMPS-Therapie (100 mg/Woche oral) bildeten sich die Vergiftungssymptome langsam
zurück. Eine wesentliche Besserung trat jedoch erst nach der Amalgamentfernung
ein.
Eine 30jährige Patientin litt seit Jahren u. a. unter ständiger Migräne und Schmerzen im Unterbauch. Da ihr Zahnarzt die Amalgamfüllungen dafür verantwortlich machte, tauschte er sie gegen 11 neue aus. Daraufhin verschlechterten sich die Beschwerden unmittelbar nach dem Austausch. Hg im Spontanurin 11 µg/l im Urin, nach 3 mg DMPS/kg KG i. v. 2565 µg/l Hg. Die Kopf- und Bauchschmerzen verschwanden nach dieser Mobilisation schlagartig und traten nach 6 Wochen wieder leicht auf. Nach Entfernung der Amalgamfüllungen und Remobilisation blieb die Patientin beschwerdefrei.
Eine 33jährige Patientin mit 14 Amalgamfüllungen seit 25 Jahren (zum Teil erneuert) fühlte sich seit ca. 3 1/2 Jahren sehr müde, abgeschlagen und hatte ständig Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen, Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörungen, Kribbeln u. a. Parästhesien an den Akren sowie eine deutlich erhöhte Infektanfälligkeit. Sie klagte über einen bitteren Geschmack und Geruch, Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Herzklopfen, Tachykardien und paroxysmale Arrhythmien. Sie entwickelte eine Candidabronchitis, Asthma bronchiale und Nickelallergie. Hg im Urin spontan 7 µg/l nach 250 mg DMPS i. v.: Kreatinin Ph 121 µg/l, Cu 2493 µg/l Hg 2794,3 µg/l (Grenzwert nach unserer Erfahrung nach Mobilisation Beschwerdefreiheit bis 50 µg/l). Nach der Entgiftung durch Mobilisation und Entfernung der Amalgamfüllungen wesentliche Besserung des Beschwerdebildes.
Ein 64jähriger Patient (Ernst EBM: Autor von „Gift im Mund“) mit 21 Amalgamfüllungen bekam an der Stelle einer alten Wirbelfraktur lanzierende Schmerzen in der Art wie hei einem Bandscheibenvorfall ohne organisches Substrat. Nach Entfernung aller Zähne stieg durch die Gabe von Zink die Hg-Ausscheidung von Normalwerten auf über 5000 µg/l im Urin an und normalisierte sich unter Fortsetzung der Zinksubstitution nach 2 Jahren.
Der Patient fühlte sich danach wohl. Nach einer Implantation im Unterkiefer kam es 8 Jahre später zu einer erneuten Ausschüttung des dort gespeicherten Quecksilbers. Hg stieg spontan auf 20 µg/l im Urin an. Nach 250 mg DMPS i. v, wurden am folgenden Tag 22579 (!) µg Hg pro Liter im polyurischen Urin gemessen. Till wies die hohen Quecksilberkonzentrationen im Knochen unter den Amalgamfüllungen nach.
Eigene Beobachtungen Zusammenfassung
Bei Überprüfung der Frage, ob Amalgamträger mit einer neurologisch auffälligen Symptomatik stets eine Hg-Ausschüttung nach Gabe des Antidots DMPS aufweisen> fanden wir bei bisher 800 Patienten folgendes:
- Patienten, die niemals Amalgam im Mund hatten, zeigten Werte bis maximal 20 µg/l Hg im Urin nach 3 mg DMPS/ KG i. v. und keine wesentliche Erhöhung des mit- mobilisierten Kupfers.
- Patienten, welche regelmäßig Meeresfrüchte wie insbesondere Thunfisch und Krabben aßen, hatten maximal 50µg Hg im Liter Urin 30 Minuten nach 3 µg/kg KG DMPS i. v.
- 98% der Patienten mit Amalgamfüllungen oder kürzlich entfernten Füllungen hatten über 50 µg/l 1-Ig im Urin nach der beschriebenen Mobilisation sowie eine signifikant erhöhte Kupferausscheidung mit Werten über 500 µg/l im Urin. Sofort nach Entfernen der Füllungen und nach Mobilisation besserten sich die neurologischen Beschwerden deutlich.
- Die Patienten mit der gravierendsten Symptomatik wiesen in der Regel einen starken Zinkmangel auf, einen erhöhten Kupferspeicher sowie erhöhte Kadmium-und Bleikonzentrationen im Speicher. Diese Belastung führte ebenso wie gelegentlich eine zusätzliche Belastung mit Holzschutzmitteln (Pentachlorphenol, „Lindan") zu einer Potenzierung der neurologischen Organschäden.
Das Ausmaß der Vergiftungserscheinungen wird nicht nur von der Anzahl der Füllungen bestimmt, sondern in erster Linie vom Zinkspiegel, der das Maß der Entgiftung der Schwermetalle bestimmt. Kupfer wirkt antagonistisch zu Zink und potenziert Erkrankungen, Multiple Sklerose, Colitis ulcerosa, rheumatische Formen u. a. verstärkt oder induziert.
- Quecksilber ist teratogen: es können diese Konzentrationen fetale Missbildungen auslösen
- Quecksilber ist mutigen: in welcher Häufigkeit in dieser Konzentration?
- Quecksilberkonzentration in Knochen unter Amalgamfüllungen im Sektionsgut?
- Frage nach irreversiblen Schäden (Missbildungen, Neoplasmen, M S,)
Resümee
Das 1840 in den USA ausgesprochene Verbot von Hg.-Amalgamen für Zahnfüllungen hatte seine klare Berechtigung und wurde leider 1855 auf Druck der Industrie zurückgenommen, weil es damals den naturwissenschaftlichen Nachweis der Depotbildung nicht gab. Sie .sind sofort als Kunstfehler zu betrachten.
Literatur
Daunderer, M,: Klinische Toxikologie. Bd. 13, Umweltgifte, Amalgam, Ecomed, München-Landsberg-Zürich., 1989.
(Dr. med. Max Daunderer, Tox Center München)