1983 Allergietest zur Umweltanamnese
entdeckt
Da eine exakte
ungeheuer zeitaufwendig ist und eine sehr große Erfahrung des behandelnden
Arztes voraussetzt, was bei uns infolge der fehlenden Ausbildung nicht
vorhanden ist (Umweltkranke werden nur als psychisch krank und eingebildet
abgetan), führten wir probehalber bei über 3000 Patienten einen
Langzeit-Allergietest über 7 Tage auf der Haut durch und verglichen ihn mit
Fotos der Wohnung, des Arbeitsplatzes, dem Kieferpanoramabild und den
Therapieversuchen. Dabei stellte sich hochsignifikant eine Übereinstimmung der
Ergebnisse ein. Nach restloser Entfernung des Allergens aus der Wohnung, dem
Kiefer und dem Arbeitsplatz verschwanden sowohl die Symptome als auch der
positive Epikutantest. Kürzere Verweildaten des Pflasters erbrachten keine
reproduzierbaren Ergebnisse. Bei der Testung von Prothesenmaterialien mussten
unsere Patienten tief in die Tasche greifen, wenn der Allergietest nur 3 Tage
auf der Haut blieb, denn hier wurde keine Allergie entdeckt und der Patient
zahlte dann aus eigener Tasche 2000.-€, obwohl er es nicht vertrug und ihm die
Kasse dafür nichts erstattete.
Hochinteressant war, ob der Patient eine Allergie auf organisches
Quecksilber hatte,
das sich dann auch im Kernspin wieder fand und psychische Probleme auslöste,
häufig fand sich bei Amalgamallergikern auch eine Allergie auf Gold, Titan und
die Basiskunststoffe, was die Therapieversager nach einer Amalgamsanierung und
anschließendem Einsatz von allergisierenden Alternativen erklärte. Von den Wohngiften
war am häufigsten eine Allergie auf Formaldehyd durch Kleber und Presspanmöbel,
die Allergie auf Nicotin durch Passivraucher, die Allergie auf Pentachlorphenol
durch uralte, lackierte Holzverkleidung und die Allergie auf Steinkohlenteer
durch den krebserzeugenden Teererstrich unter den Böden. All dies hatten wir
nie erkannt durch die alleinige Anamnese.
Am folgenschwersten
war der Nachweis einer Amalgamallergie in 60% der Fälle, in denen vor Jahren
statt Amalgam Gold eingesetzt wurde. Das Gold wurde wieder entfernt und in
allen Fällen war heimlich Amalgam darunter eingebaut wurde. Es gab viele
Prozesse.
Am eindrucksvollsten
war der einer Zahnmedizinstudentin, die wegen einer Amalgamallergie von ihrem
Professor in München Amalgam
entfernt bekam und dann
Goldkronen. Sie ließ das Gold unter laufender Dokumentation entfernen und
bewies, dass das Amalgam
überall darunter
geblieben ist trotz gegenteiliger Beteuerung.
Die früheren
Erfahrungen der Universitäts-Hautklinik, die Nachbar der väterlichen Arztpraxis
war halfen uns sehr dabei. Damals wurden 4 Allergene 14 Tage auf die Haut
geklebt. Prof.Braun-Falco sagte mir, bei meine Dermatologie-Ausbildung, dass
Allergieteste nicht zulange auf der Haut kleben können; nur muss man durch Nachkontrollen
sicherstellen, dass nicht nur eine örtliche Hautreizung vorliegt. Der sicherste
Beweis ist, dass nach Meiden des positiven Allergens Krankheitssymptome
verschwinden, wie wir immer feststellten.
(Auszug aus meiner neuen Biografie)