1977 Alkoholkranker Geisterfahrer ruinierte meine Gesundheit

Am Johannistag 1977 machten wir an der Isar alljährlich ein Feuer mit allen Bekannten. Ein Fass Bier und Würstchen gehörten ebenso dazu, wie ein großes Feuer. Zur Vorbereitung lieferte ich an und holte die Mitfeiernden von der S-Bahn ab. Die letzte Fuhre wurde zum Verhängnis. Auf dem Dach waren hochgetürmt die alten Holz Zäune. Mein Beifahrer war der Fahrer meines Giftbusses, ein Beamter der Berufsfeuerwehr in München. Meine fünfjährige Tochter stand hinter mir im Fond. Hinten saß ein Freund und die fünfjährige Tochter seiner Partnerin.

Plötzlich kamen uns auf der Bergstraße mit Terpentinen von Kloster Schäftlarn waghalsige Fahrer im Eiltempo halb auf unserer Spur entgegen. „Fahr langsam“ rief mein Beifahrer. Ich bremste vor der nächsten Bergkurve ab, rollte hinein. Plötzlich fuhr ein PKW auf meiner Spur entgegen, der Fahrer nestelte im Haar und sah in den Rückspiegel. Er hatte eine Biene im Haar, bei einer Allergie auf Bienen. Ich lenkte schnell meinen BMW 2002 ganz rechts in die Leitplanke zum Tal, schrie laut „Festhalten“. Dann krachte es fürchterlich. „Igl“- Rufen zum Verschränken der Hände im Nacken und Kinn auf die Brust, um einen Aufprall abzufedern, hatte ich mit meinen 4 Kindern oft geübt: Überlebenstaktik beim Zusammenstoß. Trotz der geringen Geschwindigkeit beider zusammen von etwa 50 km/h war der Aufprall enorm. Durch die Warnung bekamen alle nur blaue Flecken, mich traf der Zusammenstoß von der Seite.

Mein Unfallgegner war volltrunken und wie tot in seinem Fahrzeug eingeklemmt. Wir holten mein Brecheisen und befreiten ihn mühsam. „Er lebt“ war mein überraschender Aufschrei, als ich seine Halsschlagader tasten konnte. Oft durchgeführt holte mein Feuerwehrmann mit mir den Bewusstlosen aus dem Fahrzeug, wir betten ihn auf seinen herausgeschleuderten Rücksitz. Er hatte eine offene Schädelverletzung.  Ich hielt das nächste Fahrzeug an, beauftragte es mit: „Sofort Rettungshubschrauber für „offenen Schädel“, Notarzt Dr. Daunderer vor Ort mit Erstversorgung“. Die nächsten bat ich sich oben bzw. unten quer auf die Straße zu stellen, damit der Hubschrauber landen kann.

Venenzugang, Plasmaexpander, Beatmung folgten. Die Polizei holte das Unfallkommando, da mit dem Tod fest gerechnet wurde.

Beide Autos waren Totalschaden.

Der Hubschrauber war in 7 Minuten da. Der Patient wurde gerettet und genas rasch.

Nun sah ich erst, wie knapp ich überlebt hatte.

Der Geisterfahrer hatte im Fond des Karavans neben dem leeren Bierfass (er wollte ein neues besorgen!) einen Wagenheber. Dieser schoss wie eine Kugel beim Zusammenstoß durch seine Windschutzscheibe in Richtung auf meinen Kopf. Vorher wurde er durch meine beim Zusammenstoß aufspringende Vorderhaube gebremst und fiel links von mir zum Boden.

Erfolgter Abtransport des Verletzten und Mitteilung des „Beinahe-Todes“ erlaubten dann bei mir den Schock. Leichenblass taumelte ich in meinen zerbeulten Autositz. Den Mitfahrern und meiner Tochter ging es ähnlich. Da meine Frau zuhause von dem „schweren Unfall in der Nähe“ gehört hatte, fuhr sie los. Da der Schäftlarn -Berg gesperrt war, wartete sie lange, ging dann zu Fuß und sah die Misere und brachte alle heim.

Konsequenzen:

  1. Niemand geht die Ursache des Unfalls etwas an (Alkoholiker, schwere Vergiftung), sonst zahlen Versicherungen nicht (Hubschrauber, Krankenhaus, Kfz), man erspart sich schadenfrohe Kommentare.
  2. Kein Arzt interessiert sich für die Ursachen, nur die Folgen.
  3. Für die irreversible Zerstörung der Gesundheit gibt es nie eine adäquate Entschädigung (ich erhielt 2000 DM).  Eine Klage wäre völlig sinnlos.
  4. Die Spätfolgen eines solchen Unfalls sind fürchterlich: Wirbelbrüche am 4.Halswirbel, 12.Brustwirbel und 4.Lendenwirbel mit jeweils Bandscheibenvorfall, Rippenfrakturen durch den Haltegurt; kontinuierliche Verschlechterung, 20 Jahre später Berentung wegen Querschnittssymptomatik (54j). 30 Jahre später fürchterliche Schmerzen durch die drei Bandscheibenvorfälle.
  5. Der Beinahe-Tod hinterlässt ein unendliches Gefühl der Dankbarkeit, das man allen Kranken weitergeben möchte, die Angst bleibt.
  6. Als Toxikologe weiß man genau, dass man keine Schmerzmittel schlucken darf, wenn man nicht an der Sucht sterben will.

 

Mir half gegen die stärksten Schmerzen

       1. Ziehen aller Zähne, Eiterbeseitigung, Besserung nach 10 Jahren erst signifikant.

 2. Ablenkung mit viel Arbeit, die eine Konzentration erfordert.

  3.Meine 14 Katzen, die die Tränen durch Schnurren zum Versiegen bringen.

 

Während meine Patienten immer meinen, dass es hilfreich sei, sich an dem Verursacher zu rächen, musste ich erfahren, dass eine Ablenkung und Konzentration auf etwas Gutes der eigenen Psyche viel besser tut und die Organschäden bessert. Die leicht eitrigen Zähne kamen alle heraus, da sie die Schmerzen verstärkten. Zahnärzte sind – ausnahmslos – fehlgeleitete Schönheitschirurgen, die außer Schönheit und ihrem saftigen Preis dafür nichts kennen. Wären sie ehrlich, würden sie ohne viele Worte statt Amalgam Kunststoff verwenden.

Aber sie machen lieber aus Kassenpatienten Privatpatienten und nur diese werden giftfrei versorgt. Die anderen werden mit Gift bestraft.

Nie mehr im Leben brauche ich einen Zahnarzt oder habe verstärkte Unfallschmerzen oder Zahnschmerzen!

Meine Goldvergiftung mit Allergie machte mich zum Arbeitstier, was ohne Eiter nicht tödlich ist (kein Infarkt). Die Unfallfolgen waren die Ursache für meinen Wechsel von der Klinik in  die Praxis, meine Pensionierung im 54. Lebensjahr und meine heutigen Schmerzen.

 

          Jede Umweltvergiftung führt zu ähnlichen Folgen wie ein Unfall.

 

Die Maßnahmen danach sind identisch:

 

Keine Entgiftung, sondern mit den Folgen versuchen zu leben

 

Für meine Psyche und meinen Lebenswillen habe ich nie über den Unfall oder den Täter gesprochen, sondern nur über die Tricks, wie man die Folgen überleben kann.

 

Tausenden haben diese Tipps bis zu ihrem Tod geholfen:

 

Für Kranke gibt es nichts besseres, als einen Arzt, der ihnen vormacht, wie man mit Unfällen und Krankheiten fertig wird

 

(Auszug aus meiner neuen Biografie)