ADHS haben vier
Prozent der Erwachsenen
Prävalenz bei
Erwachsenen halb so hoch wie bei Kindern
"ADHS-Symptome wachsen sich raus",
dieser Satz über das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) ist
nur die halbe Wahrheit. Es gibt auch Erwachsene, die wegen ADHS-Beschwerden
therapiebedürftig sind, meinen Experten.Etwa vier
Prozent der Erwachsenen in Deutschland haben ADHS, schätzt Professor Wolfgang Retz von der Universität des Saarlandes. Die Prävalenz sei damit etwa halb so hoch wie bei Kindern und
Jugendlichen, so Retz beim Kongress der Deutschen
Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde.
Ein
erhebliches Problem bei Erwachsenen mit ADHS sei das Unfallrisiko. So ist nach
einer aktuellen Metaanalyse das relative Risiko von Autounfällen bei ihnen etwa
doppelt so hoch wie bei Erwachsenen ohne die Störung (Retz)s.
Auch der hohe Anteil an psychiatrischen Begleiterkrankungen ist problematisch.
Das hat die Netzwerkstudie des Kompetenznetzes ADHS ergeben. Von den 156
erwachsenen Teilnehmern hatten 34 Prozent eine affektive Störung (zusätzlich
oder zumindest in der Anamnese) und 18 Prozent eine Angststörung; außerdem lag
bei 16 Prozent aktuell oder anamnestisch ein
Substanzmissbrauch vor.
http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/01/08/001a1101.asp?cat=/medizin/gehirn_nerven